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Vom Hochgrat zum Mittagberg, eine GratwanderungVier Tage hintereinander machten Guido und ich nur eineinhalb- bis zweistündige Abendspaziergänge, da war es an der Zeit, wieder einmal etwas Größeres zu unternehmen. Das Größere war schlussendlich eine Wanderung über die östlich vom Hochgrat liegenden Gipfel der Nagelfluhkette bis nach Immenstadt: Bei schönem Wetter und das hatten wir heute, war dies eine Genusswanderung mit herrlicher Fernsicht auf die Allgäuer Hochalpen. Auf Hochgrat und Rindalphorn war heute einiges los, aber je weiter wir uns Richtung Immenstadt bewegten, desto einsamer wurde es. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass wir recht spät starteten, nämlich um 13.30 Uhr. Hier lag der Gipfel des Hochgrats hinter mir und der des Rindalphorns vor mir: Am Rindalphorn schauten wir nach, ob das Gipfelbuch, das Guido am 09. Juni dort hinterlassen hatte, noch da war. Zu unserer großen Überraschung befand sich schon wieder ein neues an Ort und Stelle. Es war, wie man auf der ersten Seite erfahren konnte, am 18. Juli von einem Pfarrer hinterlegt worden. Am nächsten Gipfel, dem Gündleskopf, war dagegen noch alles beim Alten und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Wir ersetzten das zerfledderte Buch durch eine neues. Das war dann schon das zweite Gipfelbuch in unserem Besitz, denn für das alte Buch vom Rindalphorn fühlte sich weder die Ortsgemeinde noch der Alpenverein zuständig. Hinter dem Gündleskopf begann Neuland für uns, weiter als bis zum Gündleskopf waren wir nämlich bei unseren Wanderungen bisher noch nie gekommen. Auf dem Weg vom Gündleskopf zum Buralpkopf: Der Gipfel des Buralpkopfs war so unauffällig, es gab kein Gipfelkreuz, dass ich nicht auf die Idee kam, hier ein Bild zu machen. Der nächste Gipfel, der Sederstuiben, war wiederum nicht zu übersehen: Hier lag der Stuiben vor uns: Der Streckenabschnitt zwischen Stuiben und Steineberg war für mich der schönste der Wanderung: Im Wegverlauf gab es einige Passagen, die mit Drahtseilen gesichert waren, richtig gefährlich wurde die Kraxelei allerdings nie: Hier lag das Steineköpfle vor uns, ein kleiner, felsiger Gipfel zwischen Stuiben und Steineberg: Hier ging es quer über den Fels nach oben: Nur noch wenige Meter bis zum Gipfel des Steinebergs: Vom Steineberg aus konnte man eine Leiter nach unten zum Fuß der steilen Wand steigen (Guido war sie am 28.09.2016 hinaufgestiegen), wir bevorzugten heute jedoch den landschaftlich reizvollen Weg entlang der Nagelfluhwände: Am Mittagberg hieß es Abschied nehmen vom Panorama der Allgäuer Hochalpen: Von nun an ging es ein Stück des Weges mit Blick aufs Flachland weiter: Die letzten Meter hinunter nach Immenstadt führten durch einen Wald bis zum Immenstädter Friedhof. Von hier aus waren es nur noch ein paar Minuten bis zum Bahnhof. Sechs Stunden und fünfzehn Minuten, einschließlich diverser, kurzer Pausen, benötigten wir für die Tour. Wir waren also ziemlich flott unterwegs. Was noch erwähnenswert war: Mit der heutigen Tour hatten wir allen sechzehn Gipfeln der Nagelfluhkette zumindest einmal einen Besuch abgestattet. Die Gipfel, von Ost nach West:
Der Gelchenwanger Kopf war ein Nebengipfel des Rindalphorns, den ich bisher noch nicht erwähnt hatte. Er war ähnlich unauffällig wie der Gipfel des Buralpkopfs. Zu meinem Speiseplan: Gegen Ende der Wanderung aß ich ein paar Waldhimbeeren. Außerdem gab es Tomaten, Heidelbeeren und süße Früchte:
PS: Guidos Tourenbeschreibung, einschließlich einer interaktiven Karte: Nagelfluhkette-Überschreitung (östlicher Teil). Nachtrag vom 23. Juli: Ich verschwand gegen 23.00 Uhr im Bett, wurde aber um kurz nach Mitternacht durch ein heftiges Gewitter geweckt: Es blitzte und donnerte praktisch im Sekundentakt. So viel wilde Naturgewalt war sogar mir ein bisschen unheimlich!
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Diese Seite wurde zuletzt am 4. Februar 2024 um 18.01 Uhr GMT geändert. |