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Archiv für die Kategorie ‘Tierbotschaften’200 Gramm Trauben und 50 Gramm Wabenhonig bildeten um kurz vor 10 Uhr die erste Mahlzeit. Interessant war, dass ich bei der Auswahl des Honigs heute gezielt zu einer Wabe, die schon einmal bebrütet gewesen war, griff. Diese Waben erkannte man an der dunklen Färbung des Wachses, während „jungfräuliche“ Waben hell bzw. elfenbeinfarben waren. Das helle Wachs war eher mild im Geschmack, das dunkle würzig. Meist bevorzugte ich das helle, heute war es jedoch genau anders herum. Und im Gegensatz zu anderen Tagen löste sich das Wachs in Nullkommanichts im Mund auf. Nach der Mahlzeit ging es in Richtung Trier, zuerst zu einer Massage, dann weiter zur Kletterhalle. Dort erwartete mich eine weitere Überraschung: Ich hatte zwar nicht die gleiche Kraft wie vor einigen Monaten, als wir noch regelmäßig trainierten, aber die Routen, die ich kletterte, konnte ich leicht und flüssig klettern. So, als hätte ich keine längere Pause gemacht. Das sah am 22. September noch ganz anders aus. Damals kam ich mir wie eine Anfängerin vor. Ich schaute mir später an, was ich am Tag vor und während des Trainings am 22. September gegessen hatte. Die meisten Lebensmittel waren unverdächtig, einzig und allein die Qualität des Lammfleisches vom Vorabend könnte bedenklich gewesen sein. Wieder ein Hinweis, lieber die Finger vom Fleisch zu lassen. Oder betraf die Warnung nur das Lammfleisch? Die ersten Routen kletterten wir in der Halle, aber dann öffnete jemand „zufällig“ die Tür zum Außenbereich und ein paar Sonnenstrahlen fanden den Weg in die Halle. Wir folgten ihrer Spur und kletterten einige Routen an der Außenwand. Wir waren dabei nicht allein. Neben uns kletterte nicht nur ein zweites Team, unzählige Marienkäfer in allen möglichen Farbschattierungen, mit vielen und mit wenigen Punkten umschwirrten uns, kletterten die Wand hinauf und hinunter und ließen sich sogar auf uns nieder: Die Botschaft des Marienkäfers nach Regula Meyer:
Das Glück des Augenblicks: Einer der Männer des anderen Teams war bereit, mich während des Kletterns einer Route zu fotografieren und drückte so fleißig auf den Auslöser, dass ich die Bilder zu einer Diashow zusammenstellen konnte: Jetzt war der „Hindelanger Klettersteig“ nicht mehr allein auf dem Youtube-Kanal „Rohkost-Wiki“! Nach dem Klettern ging es zum Bioladen. Dort kaufte ich Samthauben und Champignons: Die Samthaube, auch Piopino oder Südlicher Schüppling genannt, galt in vielen Mittelmeerländern als Delikatesse und wuchs in Trauben auf Laubbäumen wie Pappel, Holunder und Ulme. In Deutschland fand man diesen Pilz hauptsächlich in wärmeren Regionen wie Weinanbaugebieten. In Kultur wurde er meist auf Substratblöcken aus fermentiertem Stroh angebaut. Geruch und Geschmack dieses Pilzes waren sehr intensiv, der Champignon schmeckte dagegen richtig fade. Insgesamt verzehrte ich nach dem Einkauf gegen 17.00 Uhr etwa 200 Gramm Pilze, dann ging es weiter in die Sauna. 200 Gramm Trauben bildeten um 21.00 Uhr die letzte Mahlzeit des Tages. Allerdings nicht die letzte in dieser Nacht. Das Frühstück fand um 10.30 Uhr statt und bestand aus 200 Gramm der gestern geernteten Trauben. Um etwa 13.00 Uhr machte ich mich auf den Weg zu einem kürzlich entdeckten Strauch Hagebutten, der voller reifer Früchte hing. Gut 400 Gramm wanderten in ein Körbchen, 220 Gramm davon aß ich am heimischen Küchentisch um 13.30 Uhr als Mittagsmahlzeit. Als Beilage gab es 100 Gramm Kiwais. Etwa um 15.15 Uhr fuhren Guido und ich nach Lorscheid, um dort den Römer-Keltenpfad zu wandern. Diese Tour war im Frühjahr eine meiner Lieblingsstrecken gewesen. Der Bärlauch hatte mich immer wieder dorthin gelockt. Heute hatte ich allerdings nicht den Bärlauch, sondern Pilze im Kopf. Kaum hatten wir den Wald betreten, tauchten auch schon die ersten auf: Auf die Idee, diese Exemplare zu probieren, kam ich nicht! Erst bei essbaren Röhrlingen griff ich zu bzw. biss zu. Sie schmeckten gut, allerdings nicht himmlisch. Nach dem Verzehr der Röhrlinge tauchten immer mehr Fliegenpilze auf, zum Beispiel dieses Exemplar: Es dauerte allerdings gut eine halbe Stunde, bis ich den ersten probierte. Erst dann konnte ich meinem Wissensdurst und Forscherdrang nicht mehr widerstehen! Würden die Fliegenpilze heute wieder so lecker schmecken wie die letzten beiden Male? Ich probierte ein junges Exemplar, das sehr gut schmeckte. Es folgten im Laufe der nächsten fünfzehn Minuten zwei weitere, kleinere Exemplare. Dann hatte ich erst einmal genug. Ein kurze Zeit später probierter Röhrling schmeckte nach den Fliegenpilzen so fade, so dass ich ihn ausspuckte. Etwas besser im Geschmack war ein Schirmling. Aber die Fliegenpilze schmeckten eindeutig am besten. Innerhalb der nächsten halben Stunde wurde ich innerlich ruhiger und ruhiger. Das übliche Gedankenkarussell ließ nach und ich hatte nur noch Fliegenpilze im Kopf. Von denen tauchten auch im Außen immer wieder welche auf, in allen Größen, allein, zu zweit und in größerer Gesellschaft: Wie konnten Fliegenpilze, wenn sie so lecker schmeckten, giftig sein? Das widerspräche ja vollkommen der Grundidee der instinktiven Rohkost. Beim Nachdenken über diese Frage kam ich irgendwann zu dem Entschluss, in der nächsten Zeit Fliegenpilzen meine besondere Aufmerksamkeit zu schenken und sie immer wieder zu probieren bzw. zu essen. Vielleicht waren sie ja ein Schlüsselprodukt auf dem Weg zur Heilung. Meiner Heilung wohlgemerkt. Denn was für mich gut war, war nicht zwangsläufig auch für andere gut. Nachdem ich diesen Entschluss gefasst hatte, wurde mir ganz leicht ums Herz. Zufällig wanderten wir zu diesem Zeitpunkt auf einem Streckenabschnitt, an dem ich im Frühjahr einen Herzenswunsch losgelassen hatte. Dieser Wunsch war mittlerweile in Erfüllung gegangen. Beim Erreichen des Bärlauchstandorts war es vollkommen dunkel, nur die Lichter des dort stehenden Hauses leuchteten durch die Nacht: Die Wegweiser an den Bäumen konnten wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ausmachen, aber intuitiv liefen wir genau richtig: Der von uns eingeschlagene Weg führte direkt ins Dorf, vorbei an einem Feuerwehrhaus: Bei diesem Anblick kam ein sehr beruhigendes, vertrautes Gefühl auf: Das Haus, in dem wir zurzeit lebten, stand in der Nähe eines Feuerwehrhauses. Als wir um die nächste Ecke kamen, stand dann auch mein Auto vor uns: Die in der Halle turnenden Frauen animierten mich dazu, unter einer Linde und in Nachbarschaft zu einem Haselnusstrauch eine kinesiologische Übung zu machen, die Genesa-Sphäre. Ich war zwar innerlich sehr ruhig, hatte aber seit etwa einer halben Stunde das Gefühl, nicht mehr so richtig in meinem Körper zu stecken. Dieses Gefühl verstärkte sich nach der Rückkehr in die heimischen vier Wände. Außerdem hatte ich das Bedürfnis, mich hinzulegen. Ein anderer Rohköstler hatte mir vor zwei Tagen von seinem Experiment mit Fliegenpilzen erzählt und so war ich, was die Wirkung von Fliegenpilzen anging, sozusagen vorgewarnt. Denn so ganz symptomlos wie Manfred kam er damals nicht davon. Und auch in/bei mir passierte etwas. Als passionierte Wissenschaftlerin protokollierte ich den Verlauf der nächsten Stunden. Einen Ausschnitt des Protokolls:
Das Gefühl, nicht ganz im Körper zu sein, sprach nach landläufiger Meinung für eine Vergiftung. Aber alle Ereignisse, die um mich herum passierten, sprachen für eine Entgiftung. Ich werde daher an meinem Entschluss, Fliegenpilzen meine besondere Aufmerksamkeit zu schenken, treu bleiben. Allerdings werde ich bei meinem nächsten Experiment auf das Autofahren nach dem Verzehr von Fliegenpilzen verzichten. Denn nur dank des halbstündigen Wartens bis zum Verzehr des ersten Pilzes war ich zu dem Zeitpunkt, zu dem wir das Auto erreichten, überhaupt noch fahrtüchtig: Meine Intuition ließ mich in weiser Vorraussicht handeln. Jetzt war mir aber bewusst, was nach dem Verzehr von Fliegenpilz passieren konnte und so werde ich mich dementsprechend verhalten. Es war während der akuten Entgiftungsphase außerdem sehr hilfreich, dass mir der rohköstliche Fliegenpilzexperte einen Tag vorher von seinen Erlebnissen berichtet hatte. Es erfüllte mich immer wieder mit großer Dankbarkeit, wenn ich „sah“, wie Gott oder wie auch immer man diese Kraft nennen wollte, alles lenkte. Oder wie Wladimir Megre Anastasia in seinen Büchern sagen ließ: „Alles auf Erden ist dazu erschaffen, den Menschen in Liebe zu dienen.“ Heute um 15.38 Uhr vollendete ich mein 55. Lebensjahr. Es war eine Jahr voller wunderschöner Erlebnisse und in der Rückschau kam es mir vor, als wäre es das bisher schönste Jahr meines Lebens gewesen. Aber vielleicht war es auch nur so, dass ich alles viel bewusster und wacher wahrnahm als in früheren Jahren. ![]() ![]() ![]() So sah der Speiseplan an meinem Geburtstag aus:
Die Mahlzeit von 18.00 bis 19.30 Uhr fand unter freiem Himmel an verschiedenen Standorten rund um Mertesdorf statt. Apropos „Standort“: Mittlerweile war ich zu der Überzeugung gekommen, dass es sich im Stehen besonders gut aß. In der Küche hatten wir ja dank meiner Tochter einen Tisch, an dem man sehr gut stehen konnte und bei den meisten Mahlzeiten, die ich im Haus zu mir nahm, machte ich das mittlerweile auch. Ein Lebensmittel aß ich nicht gleich, sondern nahm es für eine spätere Mahlzeit mit nach Hause: Auf unserer Tour hatten wir außerdem das Vergnügen, einen Genießer feinstofflicher Nahrung beobachten zu können: Aus „tierisch gut“ von Regula Meyer:
So ist es. Die erste Mahlzeit fand um 9.00 Uhr statt und bestand aus 110 Gramm Kiwais, die zweite um 10.00 Uhr aus 450 Gramm Trauben „Pierre Royal“, 100 Gramm Trauben „Bianca“ und 50 Gramm Trauben „Rosamin“. Die „Rosamin“ war hier in der Mitte auf einem Teller liegend zu sehen: Da ich die Sorte nicht übers Internet fand, nehme ich an, dass sie wie die „Pierre Royal“ eine Züchtung des Eigentümers des Biogartens ist. Sie hatte einen sehr milden, blumigen Geschmack und gehörte nicht unbedingt zu meinen Lieblingen. Aber ein paar Beeren, am liebsten leicht angetrocknet, schmeckten dann doch ganz lecker. Um 10.30 Uhr brachen Guido und ich in Richtung Odenwald, genauer gesagt zum Doldenhof ins Sensbachtal auf, um Honigvorräte für den Winter einzukaufen. Kurz nach der Ankunft um 14 Uhr bewunderten wir erst einmal den Gemüsegarten und aßen ein paar überreife Tomaten. Besonders aromatisch und lecker waren diese kleinen, gelben Exemplare: Außerdem gab es für mich Blätter der Ackermelde und Blütenstände vom Rucola. Beim meinem letzten Besuch im Sensbachtal scharte eine Hühnerschar frei zwischen den Pflanzen. Mittlerweile hatten die Hühner ein großes Gehege, da der Fuchs mitbekommen hatte, dass hier etwas zu holen war. Jetzt mussten sich die Hühner nur noch vor dem Habicht in Acht nehmen, der immer wieder über der Gegend kreiste. Eine zweite Hühnerschar war durch die Anwesenheit von Gänsen vor einem Angriff geschützt: Nach Regula Meyer übermittelte die Gans folgende Botschaft:
Zwischen 16.30 und 18.00 Uhr brachten wir zusammen mit dem Bienenvater den Honig zweier Völker ein, die bei dieser Gelegenheit gegen Milben behandelt und für die Winterruhe vorbereitet wurden. Heute waren die Bienen Dank dem sonnigen und milden Wetter noch einmal fleißig am Sammeln: Frisch eingetragener Honig glänzte in vielen Zellen. Hier war eine Wabe zu sehen, die neben Honig auch Brut enthielt und natürlich im Stock verblieb: Die Aufnahme machte Guido mit einer Leica Monochrome, einer auf Schwarzweißfotografie spezialisierten Kamera. Ich hatte meine Kamera zwar auch mehr oder weniger griffbereit in einer Tasche vor dem Bauch hängen, aber da meine Hände durch das Mithelfen bei der Honigernte ziemlich klebrig waren, verzichtete ich darauf, Bilder zu machen. Wir konnten den beiden Völkern an die vierzig Kilogramm Honigwaben entnehmen. Als Winterfutter für die Bienen wurden Honigwaben vom letzten Jahr eingehängt. Knapp 22 Kilogramm der Waben nahm ich als eigenen Wintervorrat nach Mertesdorf mit. Eine Wabe war von den Bienen nicht ganz „regelkonform“ gebaut worden und im oberen Teil bei der Entnahme entzweigebrochen. So fiel für uns ein kleines Stück zum Probieren ab. Auf der Rückfahrt machten Guido und ich einen Abstecher zu einem vom Bienenvater gepachteten Grundstück, sammelten dort die ersten Esskastanien des Jahres und veranstalteten wieder einmal ein Apfeltestessen. Um 21.15 Uhr gab es den ersten Teil des Abendessens für mich. Er bestand aus 250 Gramm braunen Champignons. Eine Stunde später aß ich 370 Gramm Fleisch und 20 Gramm Knochenmark vom Schenkel eines Lamms. Anschließend war es an der Zeit, sich nach diesem ereignisreichen Tag zur Ruhe zu begeben. Die erste Mahlzeit fand um 11 Uhr statt und bestand aus 310 Gramm hellen Trauben, 430 Gramm Zwetschgen und 480 Gramm Aprikosen. Um 13.30 Uhr ging es dann mit den Fahrrädern bis in die hinterste Ecke des Rappenalptals. Endstation war die Speicherhütte: Den letzten Kilometer zur Hütte hinauf schob ich wieder einmal fleißig: Allerdings hatten meine Sitzbeinhöcker nach immerhin 19 Kilometern im Sattel ohnehin schon Protest angemeldet, so dass ich das Schieben als sehr wohltuend empfand. Um 15.30 Uhr ging es von der Speicherhütte zu Fuß Richtung Westen hinauf zur Trifthütte. Ein Blick zurück ins Rappenalptal: Der nächste Wegpunkt war die Koblathütte, auf deren Wiesen drei Esel weideten. Regula Meyer schrieb in ihrem Buch „Tierisch gut“ über den Esel:
Ich war zwar der Meinung, dass ich zurzeit meinen Weg wirklich unerschütterlich und würdevoll ging, gegen Angriffe setzte ich mich aber nur ungern zur Wehr. Ich werde mir die Botschaft daher zu Herzen nehmen und das nächste Mal, wenn mich jemand vom Weg abbringen will, heftig um mich treten. Von der Koblathütte ging es weiter Richtung Geißhorn: Um 16.30 Uhr waren wir auf dem Gipfel des Geißhorns angelangt. Nach einer halbstündigen Rast machten wir uns an den Abstieg zurück zum Geißhornjoch. Von dort ging es weiter über den Schwabengrat zur Mindelheimer-Hütte, die wir um kurz vor 18 Uhr erreichten: In Gesellschaft anderer Bergliebhaber deckten wir unseren Flüssigkeitsbedarf und setzten uns dann etwas abseits vom Trubel ins Gras. Dort aß ich in aller Ruhe zwei Avocados von etwa 300 Gramm, bevor es um 19 Uhr zurück zur Speicherhütte ging. Blüten verschiedener Glockenblumen, Brennnesselspitzen und Samenstände des Breitwegerichs ergänzten während des Abstiegs die Mahlzeit. Auf unserem Weg nach unten wurden wir von einem Murmeltier beobachtet, dass laut pfeifend alle Artgenossen in Kenntnis setzte. Ein Jungtier kreuzte auf der Suche nach Essbarem etwas später unseren Weg. Die Botschaft, die hinter einer Begegnung mit Murmeltieren stand, berührte mich noch mehr als die der Esel:
Auf der Fahrt von der Speicherhütte zurück nach Oberstdorf hielten wir immer wieder an und betrachteten die im Licht der Abendsonne leuchtenden Berge um uns herum: Die Tour ließ wieder einmal keinerlei Wünsche hinsichtlich intensiver Naturerlebnisse offen. Ich fühlte mich noch nie so heimisch, so sicher und geborgen, aber auch so fasziniert und überwältigt von der Schönheit und Kraft der Natur wie hier in den Bergen. Das Abendessen begann um 21.30 Uhr, dauerte vierzig Minuten und bestand aus 340 Gramm Fleisch und 160 Gramm Leber vom Hirsch. |