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Archiv für die Kategorie ‘Literatur’Morgens um 8.15 Uhr aß ich 480 Gramm Clementinen und eine Stunde später 400 Gramm Kakis. Die nächste Mahlzeit fand um 11.30 Uhr statt und bestand aus 160 Gramm Wabenhonig. Um 15.30 Uhr gab es 230 Gramm Gemüsefenchel und 190 Gramm Esskastanien. 80 Gramm Feldsalat, 420 Gramm Kakis und 350 Gramm Mispeln bildeten das Abendessen. Viel Abwechslung gab es beim Essen zurzeit nicht. Manchmal dachte ich mit Wehmut an die üppigen Bestellungen bei diversen Roh- und Tropenkostversendern zurück. Aber wenn ich mich dann erinnerte, welch ein Chaos ich mir damals erschaffen hatte, nahm ich schnell Abschied von dem Gedanken, erneut eine Bestellung aufzugeben. Mein Leben war seit dem Verzicht auf zweifelhafte Lebensmittel wesentlich ruhiger und entspannter geworden. Ich hatte mittlerweile den Roman „Herr aller Dinge“ von Andreas Eschbach, der sich als Science-Fiction-Literatur entpuppte, fertig gelesen. Die Idee des Helden, mit Hilfe von Nanobots, das waren winzige Roboter, die in der Lage waren, Materie auf der Ebene der Atome und Moleküle zu bearbeiten, allen Menschen ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung zu ermöglichen, ließ sich leider nicht verwirklichen. Wäre ja auch zu schön. Die Geschichte endete mit dem Selbstmord des Helden und der Vernichtung der Nanobots. Nach dem Ausflug in die Zukunft ging es mit dem nächsten Buch zurück in die Steinzeit: In „Paläopower – Das Wissen der Evolution nutzen für Ernährung, Gesundheit und Genuss“ versuchte die Autorin Sabine Paul zu beschreiben, wie man das Wissen der Evolution für Ernährung, Gesundheit und Genuss nutzen konnte. Ich war gespannt, zu welchen Ergebnissen sie kam. Morgens um 8 Uhr gab es 320 Gramm Orangen und 360 Gramm Clementinen. Eine Stunde später aß ich 100 Gramm Wabenhonig. Die nächste Mahlzeit fand um 15.30 Uhr statt und bestand aus 400 Gramm Clementinen und 350 Gramm Mango der Sorte „Edward“. Das Abendessen begann um 20.15 Uhr mit 140 Gramm Kohlrabi. Es folgten 85 Gramm Feldsalat und 120 Gramm Walnüsse. In der Buchhandlung war es heute sehr ruhig, so dass ich Muße hatte, mir einige aktuelle Titel näher anzuschauen. In einem Buch über Krafttraining ohne Geräte fand ich einige mir unbekannte Übungen. Erstaunt war ich, dass es bei den Nachhilfebüchern in Mathematik nicht nur Bücher für Schüler sondern auch ein Buch für Eltern gab: „Mathe für Eltern: Was Sie wissen müssen, um Ihr Kind zu unterstützen“ nannte es sich. Mein erster Eindruck nach dem Durchblättern: Die Grundlagen der Mathematik wurden hier so anschaulich erklärt, dass ich mich fragte, warum dieses Buch sich nur an die Eltern richtete. Die erste Mahlzeit fand um 8.45 Uhr statt und bestand aus 60 Gramm Feldsalat sowie 300 Gramm Mispeln. Um 10 Uhr begann mein erster offizieller Arbeitstag als Aushilfe während des Weihnachtsgeschäfts in einem Trierer Buchladen. Die nächsten Wochen spiegelten mir also nicht nur Familie, Freunde und Bekannte, wie es um mein körperliches, geistiges und seelisches Gleichgewicht bestellt war, sondern auch Vorgesetzte, Arbeitskollegen und Kunden. Ich war gespannt, welches Buch dieses Jahr am häufigsten über die Ladentheke gehen wird. Heute war es der Roman „Die Analphabetin, die rechnen konnte“ von Jonas Jonasson. Als Lektüre für zu Hause nahm ich mir nach Arbeitsschluss ein Rezensionsexemplar des Romans „Herr aller Dinge“ von Andreas Eschenbach mit. Die Auswahl nahm ich aufgrund des goldenen Einbands vor. Ich hoffe, der Inhalt hält, was das „wertvolle“ Äußere verspricht! Um 16.10 Uhr aß ich 340 Gramm Orangen und um 18.00 Uhr 600 Gramm Mangos der Sorte Edward sowie 400 Gramm Kakis. Nach etwas anderem wie Feldsalat und saftigen Früchten stand mir also auch heute nicht der Sinn. Die erste Mahlzeit fand nach einem einstündigen Ausdauertraining um 13 Uhr statt und bestand aus 260 Gramm Hagebutten und 170 Gramm Äpfeln aus dem eigenen Garten. Um 16 Uhr aß ich etwas Feldsalat und 190 Gramm Walnüsse. Anschließend war ich in der Stadt und machte einen kleinen Einkaufsbummel. Mein Weg führte mich auch in drei Buchläden und dort zu den Regalen mit der Aufschrift „Gesunde Ernährung“. Viel Interessantes gab es dort allerdings nicht zu bestaunen. Allerdings fiel mir auf, dass die Anzahl der Bücher zum Thema „Ketogene Ernährung“ seit meinem letzten Besuch deutlich gestiegen war. Bücher über Rohkost gab es insgesamt nur zwei zur Auswahl: Helmut Wandmakers Werk „Willst du gesund sein, vergiss den Kochtopf!“ und ein Buch über Küchenrohkost von Chantal-Fleur Sandjon mit dem Titel „Rohvolution“ und dem Untertitel „Das karottenknackige Einsteigerprogramm in die Rohkost: Karottenknackig, beerenstark und superfresh mit Rohkost.“ Das Buch hatte es zwar in das Regal eines Trierer Buchladens geschafft, in die Literaturliste des Rohkost-Wikis wird es jedoch nicht aufgenommen werden. Es gab mittlerweile zu viele dieser Küchenrohkostbücher, deren Wert für die Verbreitung einer naturgemäßen, durch den Nahrungsinstinkt gesteuerten Ernährung gleich Null war. Das Abendessen begann um 21 Uhr und bestand aus 420 Gramm fettem Fleisch vom Wildschwein. Trotz der Mahlzeit am Nachmittag mit Walnüssen war mein „Hunger“ auf tierisches Fett weiterhin hoch. Pflanzliches Fett konnte also – wenigstens in meinem Fall – tierisches nicht ersetzen. Mein heutiger Speiseplan sah folgendermaßen aus:
Die Nieren mit dem Fett schmeckten nicht nur sehr gut, sie hatten auch eine sehr beruhigende Wirkung auf mich: So verbrachte ich den Nachmittag gemütlich vor dem Kaminofen sitzend. Ganz untätig war ich allerdings nicht, immerhin hatte ich ein Buch in der Hand. Statt Fach- bzw. Sachliteratur las ich zurzeit die „Tribute von Panem“. Der Name „Panem“ leitet sich vom lateinischen Spruch „panem et circenses“, zu deutsch „Brot und Spiele“ ab. So ähnlich wie bei den Römern ging es im Roman auch zu: Eine diktatorische Regierung, unterstützt durch eine dekadente Oberschicht, veranstaltete grausame Spiele, bei denen Jugendliche um ihr Überleben kämpfen musste. Wie es sich für einen Jugendroman gehörte, kam dabei auch das Thema „Liebe“ nicht zu kurz. |