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Archiv für die Kategorie ‘Literatur’Die erste Mahlzeit fand um 9.00 Uhr statt und bestand aus 850 Gramm Pomelo. Im Laufe des Vormittags bekamen Guido und ich eine Nachricht wegen der gestern angeschauten Wohnung. Tja, was sollte ich sagen, wir waren bass erstaunt, denn so eine Antwort hatten wir bisher auf unserer Suche noch nicht bekommen. Irgendwie müssen wir wie depperte Goldesel rübergekommen sein, denn der Vermieter wollte auf einmal mehr Geld für die Wohnung. Aber da es nach seiner Aussage außer uns zahlreiche weitere Interessenten gab, war er wahrscheinlich nicht traurig, dass wir solche Spielchen nicht mitspielten und ihm absagten. Ein paar Stunden später waren wir übrigens sehr dankbar für seine unverschämten Forderungen. Wir waren nämlich von 13.30 bis 16.00 Uhr im Dorf unterwegs und fragten bei einigen Ferienwohnungsbesitzern an, ob sie von Ende März bis Ende April eine Wohnung frei hatten. Und siehe da, wir hatten jetzt sogar die Qual der Wahl zwischen verschiedenen, weitaus schöneren, zentraler gelegenen und teilweise sogar preiswerteren Ferienwohnungen. Diese Erlebnisse zeigten mir, dass das Universum über uns wachte, auch wenn es manchmal nicht danach aussag. Wir suchten ja schon so lange nach einer Wohnung, in der wir uns dauerhaft niederlassen konnten. Aber wer wusste schon, warum das so und nicht anders ablief? Irgendwann sahen wir vielleicht klarer. Es gab übrigens eine schöne Geschichte, die zeigte, dass es weise war, niemals über die Ereignisse des Lebens zu urteilen:
![]() ![]() ![]() Während unserer Suche nach einer neuen Bleibe öffnete sich übrigens die Wolkendecke und ab und zu zeigte sich die Sonne sowie ein kleines Stückchen blauer Himmel: Was gab es außer dem Frühstück noch bei mir zum Essen? Vor unserer Dorfrunde aß ich um 12.30 Uhr 610 Gramm Kakis „Vanille“, eine davon hatte sogar einen Kern: Um 16.30 Uhr gab es eine Tomate von 130 Gramm, 80 Gramm roten Spitzpaprika, fünf Gramm Pepperoni, 260 Gramm Fenchel und zwei Avocados „Fuerte“ von 360 Gramm. Bis auf die Tomate und die beiden Avocados waren hier auf einem Teller alle Lebensmittel friedlich vereint: Zur blauen Stunde machten wir einen weiteren Spaziergang. Im Laufe des Nachmittags hatte sich die Wolkendecke wieder geschlossen und ab und zu fielen kleine Schneeflocken, Die letzte Mahlzeit fand von 22.15 bis 23.00 Uhr statt und begann mit 360 Gramm magerem Lammfleisch: Es folgten 70 Gramm fettes Rindfleisch: 60 Gramm Knochenmark vom Rind ergänzten die Mahlzeit, dann war Zufriedenheit hergestellt. Gestern war ich traurig, heute müde. Ich schien also wieder einmal zu entgiften, darauf deuteten auch Ereignisse im Außen hin. So schlief ich nicht nur bis weit in den Vormittag hinein, sondern legte auch ein Nachmittagsschläfchen ein. Nach dem Motto „Ein Sonntag im Bett ist gemütlich und nett und wer das nie erlebt, hat sein Leben nie gelebt“. Das Motto stammte aus einem Lied von Wenke Myhre, einer bekannten Schlagersängerin der 60er Jahre! Meine heutige Trägheit führte dazu, dass ich statt wandern zu gehen, ein Buch über das Gehen las: „Gehen – ein leichtfüßiges Glück“ von Elisabeth Hör-Bogacz: Hier bekam ich bestätigt, was ich schon lange vermutet hatte: Mit unseren Wanderungen und Ausflügen in die Allgäuer Bergwelt reinigten wir Körper und Geist. Das Buch enthielt neben einigen theoretischen Ausführungen zum Thema Gehen bzw. Bewegen auch praktische Anweisungen, die für mich allerdings weniger interessant waren. Aber insgesamt war die Lektüre Balsam für die Seele:
Kurz vor dem Dunkelwerden schafffte es Guido dann doch noch, mich zu einem Spaziergang durchs Dorf zu überreden. Im Buch wurde die Zeit der Abenddämmerung „blaue Stunde“ genannt. Die Autorin schrieb:
Dem konnte ich nur zustimmen, allerdings war ich zu dieser Zeit am liebsten in der Natur unterwegs. Dort erlebte man die Magie der blauen Stunde noch viel stärker. Es gab übrigens sogar eine Lehre vom Spazierengehen. Sie nannte sich „Promenadologie“. Die Begründer waren der Soziologe Lucius Burckhardt und seine Frau Annemarie Burckhardt.
Quelle: Promenadologie So sah mein heutiger Speiseplan aus:
Das Fleisch vor dem Verzehr, zur Verfügung hatte ich ein knappes Kilogramm: Die Pferdefleischportionen waren meist wesentlich kleiner als die vom Lammfleisch, was wahrscheinlich daran lag, dass die Stücke vom Lamm, die ich bevorzugte, meist von einer Fettschicht umgeben waren. Hatte ich reines Muskelfleisch zur Verfügung, waren die Portionen beim Lamm ebenfalls kleiner. Das war meine Lektüre nach dem Abendessen: Natur-Defizit-Syndrom. Später fand ich einen Artikel, in dem zu lesen war, dass und wie das Natur-Defizit-Syndrom rückgängig gemacht werden konnte:
Da lag ich wohl intuitiv richtig, von unseren Wanderungen auch viele Bilder zu veröffentlichen! Gestern Abend hatte ich meiner Überlegung, doch noch die Heilpraktikerprüfung abzulegen, gleich Taten folgenlassen und mich für einen Probeunterricht bei der Paracelsus-Schule angemeldet. Er fand heute zwischen 9.00 und 17.00 Uhr im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier statt. Ich war früh genug wach, um nicht nur in aller Ruhe meine kinesiologischen Übungen machen zu können, sondern hatte auch genug Zeit für ein Frühstück. Es fand zwischen 8.20 und 8.40 Uhr statt und bestand aus einer Mango von 280 Gramm und 240 Gramm einer Papaya. Um kurz nach 9.00 Uhr saß ich wie in alten Zeiten in einem Unterrichtsraum: Die anderen Kursteilnehmer, fünf Frauen und ein Mann, kannten sich schon seit Längerem, ich war der einzige Neuling. Mit 15 Minuten Verspätung aufgrund winterlicher Straßenverhältnisse traf dann auch die Dozentin ein. Wie ich später erfuhr, hatte sie wie ich eine Ausbildung zur MTA absolviert und später Biologie, Fachrichtung Biochemie, studiert. Die Zulassung als Heilpraktikerin hatte sie mir allerdings voraus! Das Thema der heutigen Unterrichtsstunde war „Eigenbluttherapie“. Das wusste ich vorher nicht, sonst hätte ich wahrscheinlich von einer Teilnahme abgesehen. Das Thema fand ich nämlich nicht besonders spannend. Mein Interesse reichte daher auch gerade einmal knapp zwei Stunden, um vor Ort zu bleiben: Um 11 Uhr verabschiedete ich mich mit einem Dankeschön und fuhr nach Hause. Die meisten naturheilkundlichen Therapien waren für mich ebenso spannend wie schulmedizinische: Sie brachten wie diese in den meisten Fällen nur lästige Symptome zum Verschwinden, ohne dass der Patient geheilt wurde. Das Wort „Patient“ leitete sich übrigens von dem lateinischen Wort „patiens“ = geduldig, aushaltend, ertragend, leidend ab. Manche Therapeuten verwendeten daher den Begriff „Klient“, um den Dienstleistungscharakter ihrer Tätigkeit sowie die Eigenverantwortung des Hilfesuchenden hervorzuheben. Schlussendlich hielt nämlich jeder Mensch seine Heilung in den eigenen Händen. Diese Tatsache jedem Ratsuchenden klar und deutlich zu kommunizieren, wäre eigentlich die erste Aufgabe jedes Therapeuten. Die zwei Stunden reichten auf jeden Fall aus, um meinen Entschluss, doch noch die Heilpraktikerprüfung abzulegen, zum Wanken zu bringen. Mir war wieder einmal bewusst geworden, dass meine Vorstellungen von Gott und der Welt sich doch beträchtlich von denen der meisten meiner Mitmenschen unterschied, selbst wenn diese sogenannte „alternative“ bzw. „naturheilkundliche“ Vorstellungen hegten. So weit zum Thema „Heilpraktikerausbildung“! Die nächste Mahlzeit fand zwischen 15 und 16 Uhr statt und begann mit Hagebutten frisch vom Strauch. Danach folgten junge Blätter einer Taubnessel und Brennnesselspitzen. Über die Brennessel konnte man in dem Buch „Pflanzenastrologie – Heilung durch Pflanzen und Planeten“ von Yvonne H. Koch und Ursula Stumpf Folgendes lesen:
Die Brennnessel stand für Neubeginn („Mutig, kraftvoll und voller Freude wage ich einen neuen Anfang“), Selbstbewusstsein („Ich bin okay, so wie ich bin“) und Achtsamkeit („Ich bin voll und ganz im Hier und Jetzt“). Zurück am heimischen Küchentisch ergänzte ich die Mahlzeit mit zwei Kakis von 400 Gramm und 50 Gramm Feldsalat. Feldsalat gehörte zu den Baldriangewächsen und hatte eher beruhigende Eigenschaften. Vielleicht war ich deshalb nach der Mahlzeit trotz des Verzehrs von Brennnesselspitzen in einer sehr friedlichen Stimmung! 240 Gramm Mandeln bildeten zwischen 21.15 und 22.15 Uhr die letzte Mahlzeit des Tages. Da das Kauen auf der rechten Seite immer noch etwas beschwerlich war, zerkleinerte ich einen Teil der Mandeln in der Nussmühle. Die letzten Stunden des Tages werde ich mit Lesen des oben erwähnten Buchs verbringen: Um 6.00 Uhr wachte ich auf, kurz danach gab es zum ersten Frühstück eine Grapefruit von 210 Gramm. Zum zweiten Frühstück, das um kurz nach 9.00 Uhr stattfand, verzehrte ich 200 Gramm Clementinen „Clemenules“ und um 11.15 Uhr rund 70 Hagebutten frisch von den Sträuchern. Um 12.00 Uhr fuhr mich Guido zur Kieferchirurgin. Der Wunsch, den Zahn endlich loszuwerden, erfüllte sich jedoch nicht. Es war noch eine von außen nicht sichtbare Restschwellung vorhanden und erst wenn diese verschwunden war, wollte die Kieferchirurgin den Zahn ziehen. Alles andere wäre ein ärztlicher Kunstfehler, so die Kieferchirurgin. Die Großeltern väterlicherseits hatten in der Küche einen Sinnspruch hängen, der mir in diesem Moment in den Sinn kam:
Es half, mich an diesen Spruch zu erinnern, denn ich konnte den Heimweg relativ gelassen antreten. Am Nachmittag kam in mir dann die Frage auf, ob das Ziel „Traue dich“ um den Zusatz „weise“ erweitert werden musste, damit wirklich alles klar war und der Zahn gezogen werden konnte. Für heute blieb mir jedenfalls nichts weiter zu tun, als den Heilungsprozess durch einen weiteren Fastentag zu unterstützen, Hausarbeiten zu erledigen und mich, weil dieses Thema gestern aufgekommen war, darüber zu informieren, welche Zusammenhänge es zwischen Zähnen bzw. Zahnfehlstellungen und körperlicher sowie emotionaler Gesundheit gab. In diesem Video wurde erklärt, wie die drei Keimblätter des embryonalen Gewebes mit der Dreiteilung in Körper, Geist und Seele zusammenhingen: Aus dem Video:
Die Struktur der Pulpa entsprach der des Mesoderms und damit der des Grundsystems des menschlichen Körpers. Nach Pischinger (1899-1983), einem Wiener Embryo- und Histologen, bestand das Grundsystem aus einem Netzwerk von hochpolymeren Zucker- und Proteinkomplexen (Proteoglykanen) und war ein riesiges Antennensystem, das Informationen aus dem Energiefeld der Umgebung aufnahm. Damit Zähne geheilt werden konnten, musste das Grundsystem geheilt werden. Maßnahmen schulmedizinischer Zahnärzte waren allerdings nicht darauf ausgerichtet, das Grundsystem zu heilen, sondern dienten ausschließlich dazu, Brandherde zu bekämpfen, ohne die eigentliche Ursache zu beheben. Da auch Zahnfehlstellungen nicht zufällig waren – Zähne waren beweglich im Kiefer verankert und konnten sich im Laufe des Lebens verschieben – war es daher auch nicht sinnvoll, Zähne „gewaltsam“ mit Hilfe äußerer Methoden im Kiefer zusammenzurücken, wenn die eigentliche Ursache nicht erkannt und beseitigt wurde. Allerdings schien es durchaus die Möglichkeit einer sanften Behandlung zu geben, wie in diesem Video ab Minute 10.50 erläutert wurde: Aus dem Video:
Nachdem ich mir diese beiden Videos angeschaut hatte, kam in meinem Inneren die Frage auf, ob es nicht sinnvoller war, den Zahn von „meinem“ Zahnarzt ziehen zu lassen. Ich werde morgen Vormittag in der Praxis anrufen und fragen, ob er Zeit für mich hatte. Bei ihm hatte ich mich vom ersten Behandlungstermin an in guten Händen gefühlt. Noch gestern wurde im Laufe des Abends klar, dass ich jetzt meinen Weg liebevoll gehen konnte, aber bei meiner Tochter, die mir das Problem gespiegelt hatte, noch keine Lösung in Sicht war, im Gegenteil. Manchmal nahmen die Sorgen der Eltern bzw. eines Elternteils schon groteske Formen an. Sehr oft waren es aber noch nicht einmal Sorgen, die Eltern dazu trieben, Wege vorzuschreiben, die nicht den Wünschen ihrer Kinder entsprachen, sondern das Bedürfnis, die Wünsche, die sie sich selbst versagt hatten, über ihre Kinder verwirklichen zu wollen. Khalil Gibran hatte diese Problematik wunderschön thematisiert:
![]() ![]() ![]() Die erste Mahlzeit fand um 10.30 Uhr statt und bestand aus 300 Gramm Äpfeln. Kurz zuvor wurde das Paket eines Yacon-Produzenten geliefert, an das Auspacken machte ich mich aber erst nach der Mahlzeit. Es beinhaltete gut 2,5 Kilogramm einzeln in Zeitungspapier eingewickelte Knollen, die ich erst aus ihrer Umhüllung befreite und dann fotografierte: Die Knollen waren ein vorweihnachtliches Geschenk. Vielen Dank dafür! Per Mail wurde mir schon gestern mitgeteilt, dass man nicht so viel auf einmal essen sollte, weil die Knollen die Darmflora anregen würden. Am besten wäre es, mit 100 bis 300 Gramm über den Tag verteilt zu beginnen. Nun, um 12.45 Uhr probierte ich, was mein Instinkt zu dieser Empfehlung sagte und fing mit dem Verzehr der Knollen an. Ich aß sie mit Schale, die ich vor dem Verzehr wusch. Der Geschmack war anfangs süß mit einer sehr individuellen Note. Nach 160 Gramm schlug der Geschmack ins Seifige um. Sperre! Von einer Aktivierung der Verdauungstätigkeit war bei mir bei dieser Menge nichts zu spüren. „Zufällig“ hatte Angelika gestern auch Yacon gegessen: Yacon-Knollen Sie hatte die Knollen allerdings vorher geschält. Die Empfehlung, die Knollen vor dem Verzehr zu schälen, gab auch der Produzent meiner Knollen. Die Schale sollte nämlich angeblich harzig schmecken. Mir schmeckte sie jedoch ganz und gar nicht harzig. Man konnte die Knollen also ruhig mit Schale essen. Kurz nach der Mahlzeit bekam ich eine Mail, in der ich von einer Lektorin auf Rechtschreibfehler in meinem Tagebuch hingewiesen wurde:
Ich fand die Fehler tatsächlich, allerdings nicht auf den angegebenen Seiten. Da schien auch bei der App noch Optimierungsbedarf zu bestehen. 310 Gramm Champignons und 120 Gramm reines Fett vom Wildschwein bildeten um 17.20 Uhr die zweite Mahlzeit des Tages. Später am Abend schauten Guido und ich einen weiteren Film von Willi Bogner: PS: Nach dem Film erreichte mich die Nachricht, dass in den Angelegenheiten meiner Tochter eine Einigung in Sicht war und auch sie ihren Weg liebevoll gehen konnte. |