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Archiv für die Kategorie ‘Literatur’Eine Antwort auf diese Frage fand man im gleichnamigen Buch von Jacopo Pasotti: Pasotti berechnete darin näherungsweise das Gewicht des markanten Teils des Matterhorns und kommt dabei auf 21 Billionen Kilogramm. Er schloss die Berechnung mit folgenden Worten ab: Ich entdeckte das Buch heute in der Oberstaufner Bücherei. Der Autor gab darin einen unterhaltsamen Überblick über die Erdgeschichte, ein sehr spannendes Thema, wenn man es so präsentiert bekam. Bei unserem heutigen Gipfelsturm mussten Guido und ich Gott sei Dank keine Ausrüstungsgegenstände am Berg lassen, der 1381 Meter hohe Prodel wog nach unserer Besteigung kein Gramm mehr. Startpunkt der Gipfelbesteigung war die Talstation der Hochgratbahn, von der aus es über vereiste Wiesen zum Fuß des Berges ging: Den Gipfel in Sichtweite, Guido wie so oft schon lange vor mir am Ziel: Der Blick vom Gipfel Richtung Steibis: Auf dem Weg zurück zur Talstation des Hochgrats: Es gab also auch heute wieder reichlich Sonnenlicht, aber natürlich auch Feststoffliches:
Es wurde reichlich spät mit der Esserei. Aber ich hatte mit späten Mahlzeiten eigentlich noch nie Probleme. Und Gott sei Dank hatte ich auch viele andere Probleme nicht, mit der sich manch andere herumplagten. Frei nach dem Werbespruch von Klosterfrau Melissengeist „Nie war er so wertvoll wie heute“ konnte ich sagen „Nie war ich so glücklich und zufrieden wie heute“. Über die Yoga-Videos, die ich gestern anschaute, kam ich heute auf einen Vortrag von Rüdiger Dahlke, der sich „Die Hermetische Lehre“ nannte. Es ging darin um die Spielregeln des Lebens, als Vorlage diente wohl sein Buch „Die Schicksalsgesetze“. Die Spielregeln des Lebens waren schon seit der Antike als die sieben kosmischen Gesetze bzw. Prinzipien nach Hermes Trismegistos bekannt:
Ich fand den Vortrag eigentlich ganz unterhaltsam. Bis Herr Dahlke im letzten Drittel plötzlich Bilder unterernährter und verfetteter Kinder zeigte und als Ursache für diese Missstände den Verzehr von Fleisch anprangerte. Nach dem Motto, wenn wir alle Vegetarier oder gar Veganer wären, gäbe es solche Missstände nicht. Nun ja, das war nicht mehr als ein persönliches Wunschdenken, ganz so einfach war die Welt sicherlich nicht gestrickt. Was mir an dieser Stelle aber bewusst wurde: Viele Veganer versuchten andere Menschen mit dem Hinweis auf Leiden (meistens auf Tierleid, hier sogar auf das Leid von Kindern) von ihrer Lebensweise zu überzeugen. Nach den Prinzipien der Analogien und der Resonanz wiesen sie damit aber vor allem auf ihr eigenes Leiden, auf ihre eigene Not hin. Nun ja, mir ging es zur Zeit sehr gut, deshalb veröffentlichte ich auch weder gruselige Bilder, noch gruselige Geschichten. Obwohl das ein oder andere Bild von rohem Fleisch für manche Leute schon gruselig sein konnte! Und mein Speiseplan dementsprechend auch:
Der Abstand zwischen der Mittagsmahlzeit mit dem Fleisch und der wilden Mahlzeit war sicherlich nicht ganz ideal. Aber die leuchtend roten Hagebutten, die mich während unseres Spaziergangs immer wieder anlachten, hätte ich nicht einfach links liegenlassen können. Hier war einer der Sträucher, die Guido und mich reich mit ihren Früchten beschenkten: Unsere heutige Tour: Wir spazierten von der Bergstation der Imbergbahn über die Hohenegg-Alpe nach Steibis. Die Vorbereitungen auf die kommende Wintersaison war in diesem Gebiet schon in vollem Gange. Wir testeten vorab schon einmal die Funktionsfähigkeit eines Schlepplifts: Passte so weit, der Schnee konnte kommen! Auf dem Weg von der Hohenegg-Alpe nach Steibis: Mein heutiges Trainingsprogramm trug den Namen „OPUS“. Die vollständige Trainingseinheit:
Die Zahlen in den Klammern gaben die Anzahl der Wiederholungen pro Runde an. Vor dem Training lud ich mir übrigens die Timer App von Runtastic auf mein Smartphone herunter: Mit Aufwärmen, Training und Dehnungsübungen war ich etwa eine Stunde beschäftigt. Hinterher ging es unter die Dusche, denn eines muss man dem Trainingsprogramm lassen: Es war kurz, aber knackig und ich kam dabei ganz schön ins Schwitzen. Es war gerade einmal drei Tage her, dass wir bei Schneetreiben auf dem Hochgrat unterwegs waren. Aber mittlerweile waren bei Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt auch die letzten Schneereste auf den Bergen wieder verschwunden. In Oberstaufen betrug die Tageshöchsttemperatur sogar 15°C. Passend zu der frühlingshaften Temperatur entdeckte ich zwischen reifen Früchten der Apfelrose auch eine Blüte: Und kaum zu glauben, aber wahr, wir konnten uns noch einmal so richtig an Himbeeren satt essen: Dass wir mitten im Herbst waren, war allerdings nicht zu übersehen: Wolkenspiel am Abend: Meine heutigen Mahlzeiten:
Bei der täglichen Einkaufsrunde entschied ich mich spontan, beim konventionellen Lachs zuzugreifen, um zu schauen, ob mit dieser Quelle mein unersättlicher Fetthunger gestillt werden konnte. Und tatsächlich, nach der Mahlzeit mit einer eigentlich doch recht bescheidenen Porion Lachs (mehr wäre nicht gegangen, die Sperre war klar), ließ mein Fetthunger spürbar nach und am Abend griff ich dann nicht mehr zum fetten Rindfleisch, sondern zum mageren Lammfleisch. Ganz und gar unüblich beschäftigte mich heute außerhalb der Mahlzeiten das Thema Rohkost überhaupt nicht weiter. Das Thema des Tages war die Zeit. Unter anderem schaute ich mir die über Quazer zu sehende Dokumentation „Jetzt: Die Illusion der Zeit“ an. Ein Zitat:
Eines der schönsten Bücher zum Thema „Zeit“ war für mich übrigens das Buch „Momo“ von Michael Ende. Dort konnte man Folgendes über die Zeit lesen:
Matthias veröffentlichte gestern nicht nur sein zweites Trainingsvideo, sondern auch ein Video über seinen Rohkostweg: Das Video endete nach knapp 15 Minuten ohne Vorwarnung mitten in der Geschichte. Aber es wird wohl einen zweiten Teil geben. Matthias erwähnte in seiner Erzählung das Buch „Willst du gesund sein? Vergiss den Kochtopf!“ von Helmut Wandmaker: Das war auch bei mir das erste Buch, das mich in meiner Idee, mich von Rohkost zu ernähren, bestärkte. Leider nur in der Idee, mich rohvegan zu ernähren, was ja ziemlich schiefging. Mittlerweile konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen, ohne tierische Lebensmittel auszukommen. Besonders im Winter war Fleisch eines meiner Grundnahrungsmittel, am liebsten fettes Fleisch. Fettes Fleisch konnte ich zu Kochkostzeiten überhaupt nicht essen. Es war schon interessant, wie sich die Vorlieben mit der Umstellung auf Rohkost ändern konnten. So sahen meine heutigen Mahlzeiten aus:
Die Karotten stammten aus Demeter-Anbau. Ich kaufte sie als gelbe Rüben: Es gab aber auch Karotten im Angebot: Am Abend war ich im Aquaria und schwamm 1000 Meter Brust sowie 100 Meter Rücken Was beschäftigte mich am heutigen Tag sonst noch so? Nun, im Moment schwirrten mir die Schweiz bzw. die Schweizer immer wieder durch den Kopf, warum auch immer. Passend dazu liefen mir im Aquaria gleich zwei Schweizer Familien über den Weg. Im Dorfzentrum begegnet man vor allem den nicht zu übersehenden Schweizer SUVs bzw. Geländelimousinen. Die Schweiz hatte so wunderschöne Landschaften, warum machte man da als Schweizer ausgerechnet hier in Oberstaufen Urlaub? Weil in der Schweiz die schönen Landschaften von den Russen belagert wurden? Die Russen kamen in die Schweiz, die Schweizer nach Deutschland, da bot sich für die Deutschen wohl Russland als Reiseziel an! Allerdings nicht für mich, nach Reisen stand mir schon seit Längerem nicht mehr der Sinn. Ich war angekommen, im Innen wie im Außen. Es gibt eine Geschichte in dem Buch „Wolfsfrau“ von Clarissa Pinkola Estés, die mich beim ersten Lesen besonders berührte. Es war die Geschichte von der Skelettfrau:
Diese Geschichte zeigte mir damals, dass das, was man sich „zufällig“ im Leben an Land zog, eigentlich immer passte, auch wenn es manchmal nicht danach aussah. Die Dinge nehmen, wie sie kamen, sie achten und wertschätzen, das führte zu einem inneren Frieden, der einen ruhig schlafen ließ. Warum mir diese Geschichte gerade heute wieder in den Sinn kam, wusste ich allerdings nicht. Sie erinnerte mich aber daran, dass ich schon lange keinen Fisch mehr gegessen hatte. Lust auf Lachs hatte ich eigentlich schon länger, aber Bio-Lachs war im Moment aufgrund politischer Querelen nicht erhältlich. Und an den „normalen“ traute ich mich nicht so richtig ran. Nun, mal schauen, wenn der Fischhunger weiter stieg, werde ich vielleicht irgendwann doch meine Bedenken über Bord werfen. So sah mein heutiger Speiseplan aus:
Die Kräuter aß ich während einer Wanderung von der Bergstation der Imbergbahn zur Talstation der Hochgratbahn, die Streckenlänge betrug etwa acht Kilometer. Sie bestand unter anderem aus Augentrost, Löwenzahnblättern, Wiesen-Labkraut, Blüten vom Rotklee und Brennnesselspitzen: Am Abend war ich im Aquaria, in der Sauna und auf den Rasenflächen der Liegewiese, um barfuß zu gehen. Das Barfußgehen war sehr spannend, weil aufgrund der Dunkelheit nicht zu erkennen war, auf was oder besser gesagt auf wen ich trete. Im Sommer tummelten sich nämlich in den Abendstunden zahlreiche Nacktschnecken auf der Wiese. Aber die schienen mittlerweile in den Winterschlaf gefallen zu sein, meine Füße gaben jedenfalls keinen Schneckenalarm! |