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Archiv für die Kategorie ‘Gedichte’Um 8.40 Uhr startete ich zu einer Joggingrunde. Es lief bzw. meine Beine liefen wesentlich besser als vorgestern. Allerdings verzichtete ich heute auch auf Experimente jeglicher Art und lief ausschließlich altbekannte Wege. Das kam dabei heraus: Um Punkt 12 Uhr wurde ein Paket von Orkos mit folgendem Inhalt geliefert: 1,5 Kilogramm Sapoten „Mamey“, 500 Gramm Sapoten „Negro“, 1 Kilogramm Sapotillen, 1 Kilogramm Avocados „Hass mini“, 500 Gramm Kakaoschote, 4 Trinkkokosnüsse, 2 Kokosnüsse „Kopyor“ und 1 Kilogramm junge Erbsen. Drei der Sapotillen und zwei Sapoten „Negro“ kamen reichlich zerdrückt bei mir an, weshalb ich sie gar nicht erst groß verstaute, sondern mehr oder weniger gleich aß. So sahen meine Mahlzeiten aus:
Die Wildkräuter aß ich auf dem Rückweg unserer Wanderung über Thalkirchdorf aufs Hündle: Neben zahlreichen dieses Jahr schon öfters gegessenen Wildkräutern wie Brennnessel, Taubnessel, Wiesen-Labkraut, Sauerampfer, Scharbockskraut, Löwenzahn und Ehrenpreis konnte ich heute das erste Mal junge Triebe des Weißdorns und zahlreiche Zaunwicken essen, letztere zum Teil mit Beilage: Etwa zwei Kilometer der Strecke, über die Weiden am Teufelslift bis hinauf zum Gipfel des Hündle, ging ich barfuß: An der Hochsiedel-Alpe war der Untergrund am fußfreundlichsten: Am Gipfel des Hündle, dort wehte wie so oft ein kräftiger Wind: Die Abendstunden verbrachte ich mit der Erfassung meiner Mahlzeiten und mit dem Training meiner Finger: Ich hatte vor ein paar Tagen das Tipp10-Schreibtraining wieder entdeckt und trainierte vor allem die Sonderzeichen, da ich diese noch nicht besonders flüssig tippen konnte. Filme und Dokumentationen guckte ich seit Wochen keine, das Lesen vor dem Einschlafen war allerdings mittlerweile schon fast zur Routine geworden. PS: Mein Gedicht des Tages, es nannte sich Zwiegespräche, der Autor war mir unbekannt: Sag‘ mir, was ich wollte und getan? Wahn! Sag‘, was mir bleibt, bar des Sonnenlichts? Nichts! Sag‘, wofür war es dann wert zu leben? Um zu lieben! Um zu träumen! Um zu geben! Einen Tag bei schönem Wetter zu Hause zu bleiben, das war okay, aber zwei Tage hintereinander, das grenzte an Selbstkasteiung! Also schlossen wir uns heute dem großen Strom der Sonnenhungrigen an und fuhren morgens um 10.45 Uhr mit dem Bus zur Talstation der Hochgratbahn. Dort herrschte wie erwartet ein ziemlicher Andrang. Zum ersten Mal hatten wir keine Gondel für uns allein, sondern mussten uns eine mit zwei stämmigen Herren teilen. Der Sauerstoffvorrat in der Gondel reichte für vier Leute knapp bis zur Bergstation! Von der Bergstation aus wanderten wir einen Teil des Premiumwanderwegs „Alpenfreiheit“. Die Strecke führte über den Seelekopf, den Hohenfluhalpkopf, die Rohnehöhe, den Falken und den Hohen Häderich zum Alpengasthof Hörmoos. Von dort aus fuhren wir mit Bussen und Imbergbahn wieder zurück nach Oberstaufen. Die Streckenlänge betrug laut Runtastic App gerade einmal acht Kilometer, hatte es aber nicht nur aufgrund der zu bewältigenden Höhenmeter (aufwärts 380, abwärts 770) in sich. Besonders auf dem Teilstück zwischen Falken und Hohem Häderich war tatsächlich wie auf den Schildern angekündigt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Ohne Stahlseile wären einige Stellen nicht zu passieren gewesen. Ein bisschen überrascht waren wir von den Kletterpassagen, die wir zu überwinden hatten, schon. Vor allem ich mit meinen Trekkingsandalen an den Füßen! Momentaufnahmen von der Wanderung: Auf dem Weg zum Hohen Häderich: Glücklich auf dem Gipfel: Der Blick vom Hohen Häderich auf den Bodensee: Der Abstieg: Hier lief ich eine kurze Strecke barfuß und konnte anschließend in dem kleinen See am Alpengasthof Hörmoos meine Füße erfrischen: Gut drei Stunden brauchten wir bis zum Alpengasthof. Wir waren froh, dass wir von dort aus den Bus zum Imberghaus nehmen konnten. Der Marsch über den Asphalt der Fahrstraße wäre bei der Hitze kein wirkliches Vergnügen gewesen. Vom Imberghaus aus fuhren wir mit der Gondel hinunter nach Steibis. Die Busfahrten vom Hörmoos zum Imberghaus und von Steibis nach Oberstaufen waren übrigens recht abenteuerlich. Sogar die Polizei war im Einsatz. Wir waren aber Gott sei Dank nur Zuschauer der verschiedenen Ereignisse. Nach einer kurzen Erholungspause in den eigenen vier Wänden ging ich um 17.00 Uhr ins Aquaria und schwamm dort sehr gemächlich 1000 Meter. Anschließend wärmte ich mich in der Sauna auf. Am Abend waren Guido und ich auf dem Kapf. Die Stimmung war wieder einmal himmlisch: Auf den Kapf hinauf und hinunter zum Paradies lief ich barfuß. Am dortigen Gasthof bestand die Gelegenheit, an einem Brunnen die Schuhe zu reinigen. Ich nutzte sie, um meine Füße zu reinigen: Zurück zu Hause erwarteten mich so viele schöne Überraschungen, dass ich vollkommen sprachlos war. So war eines meiner verloren gegangenen Lieblingsbilder wieder da. Im Jahr 1990 mit meinen beiden Ältesten: So sahen meine heutigen Mahlzeiten aus:
Während des Abendspaziergangs aß ich außerdem Blätter, Blüten- und Samenstände der Brennnessel und trank im Laufe des Tages, vor allem während der Wanderung und nach der Sauna, gut zwei Liter Wasser. Nach der letzten Mahlzeit fiel mir nur noch eines ein: Schließe beide Äuglein zu. Vater laß die Augen dein Über meinem Bette sein. Hab ich Unrecht heut getan! Alle, die mir sind verwandt, Kranken Herzen sende Ruh, Louise Hensel (1798 – 1876), deutsche Dichterin Gute Nacht! Die erste Mahlzeit fand um 7.30 Uhr statt und bestand aus einer Pomelo von 770 Gramm. Sie war abgesehen von vier Bananen der Sorte „Feige-Apfel“ die einzige Frucht, die ich noch im Haus hatte. Bevor ich „richtig“ frühstücken konnte, musste ich also erst einmal einkaufen gehen. Beim Obst- und Gemüsehändler kaufte ich mir zwei Mangos, eine Papaya und vier Kakis „Vanille“. Eine Mango von 360 Gramm und 350 Gramm der Papaya bildeten um 9.45 Uhr die zweite Mahlzeit. Die Mittagsmahlzeit bestand aus drei Kakis „Vanille“ von 980 Gramm und 220 Gramm Bananen „Feige-Apfel“. Schon während der Mahlzeit kamen Glücksgefühle in mir auf, himmlische Phase nannte man so etwas im Kontext der instinktiven Rohkost. Über Skype bekam ich kurz nach der Mahlzeit einen Link auf ein Youtube-Video geschickt, von dem mich vor allem die ersten Minuten faszinierten. Es wurden nämlich Zitate und Gedichte deutscher Dichter über Bäume vorgetragen. Diese drei berührten mich besonders:
Hatte ich schon einmal im Tagebuch erwähnt, dass eines der Lieder, die mich als Kind am meisten berührten, das Lied „Mein Freund der Baum“ von Alexandra war? Immer wieder bat ich Bäume um Hilfe, wenn ich nicht weiter wusste. Eine uralte Fichte war geduldige Zuhörerin in meinen Kinder- und Jugendjahren, Pappeln halfen mir, mein Traumhaus in Liersberg zu finden und eine Tanne das Haus in Mertesdorf. Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden, das war für mich nicht nur eine Zeile in einem Gedicht, das war für mich eine Tatsache. Nachmittags waren Guido und ich unterwegs und schauten uns eine Ferienwohnung an, in der gestern noch Gäste untergebracht waren. Sie gefiel uns nicht nur sehr gut, wir konnten mit den Vermietern auch einen fairen Preis aushandeln, so dass sie unser nächstes Domizil in Oberstdorf sein wird. Der Blick von der Straße, in der die Ferienwohnung lag, auf das Rubihorn: Obwohl der Winter Oberstdorf gerade wieder recht fest im Griff hatte, der Frühling ließ sich nicht mehr aufhalten: Eine Pomelo von 850 Gramm bildete um 18.50 Uhr eine Zwischenmahlzeit. Das Abendessen fand von 21.15 bis 21.50 Uhr statt und bestand aus 140 Gramm Feldsalat, 90 Gramm Knochenmark und 300 Gramm fettem Fleisch vom Rind. Als Betthupferl schaute ich mir eine Dokumentation über den „Grandes Jorasses“, einem mehrgipfligen Berg im Mont-Blanc-Massiv an der Grenze zwischen Frankreich und Italien, an: Aus der Nachtruhe wurde bis um fünf Uhr nichts. Das, einige kleinere Störungen und die lange Verweildauer der Safus im Magen, ließen mich an der Qualität der verzehrten Früchte zweifeln. Es wird vorerst also keine weitere Bestellung von Safus geben. Um 11 Uhr hatten die Safus endlich den Weg in den Darm gefunden und nach einer Wartezeit von einer Stunde wagte ich mich dann an die nächste Mahlzeit. Ich hatte schon oft beobachtet, dass einem qualitativ minderwertigen Lebensmittel gleich das nächste minderwertige folgte. So war es auch dieses Mal: Ausgerechnet heute kam ich auf die Idee, die Mini-Wassermelone zu essen, die ich vor einigen Tagen in einem Bioladen gekauft hatte: Ich hatte gehofft, dass sie Kerne enthielt, weil ein aufgeschnittenes Exemplar mit Kernen danebenlag. Dem war aber nicht so. Obwohl ich bisher keine guten Erfahrungen mit kernlosen Wassermelonen gemacht hatte, konnte ich nicht die Finger davonlassen und fing an zu essen. Immerhin schaffte ich es, die Mahlzeit nach 400 Gramm zu beenden. Diverse kleine Störungen und Ungeschicklichkeiten folgten auf den Fuß. Der direkte Zusammenhang zwischen dem Verzehr ungeeigneter Lebensmittel und seiner Auswirkung auf die eigene Schöpfung waren mir erst in den letzten Jahren, als mein Leben in immer geordneteren und ruhigeren Bahnen verlief, bewusst geworden. Er war für mich ein Faden, der mich durch den Dschungel der denaturierten bzw. mit Pestiziden und anderen Giften belasteten Lebensmittel leitete. Allerdings schien es so zu sein, dass jeder seinen eigenen Weg durch den Dschungel finden musste: Ein Lebensmittel, welches für den Einen brauchbar war, konnte beim Nächsten zu massiven Störungen führen. Die Erkenntnis, dass jeder seinen eigenen Weg finden musste, hatte schon Goethe wunderschön in Worte gefasst: Ist es besser, ruhig bleiben? Klammernd fest sich anzuhangen? Ist es besser, sich zu treiben? Soll er sich ein Häuschen bauen? Eines schickt sich nicht für alle! Die von der Wassermelone hervorgerufenen Störungen waren Gott sei Dank nur von kurzer Dauer, so dass ich einen harmonischen Nachmittag in Gesellschaft von Guido, meinem Kletter-, Wander- und Seelengefährten, verbringen konnte. Da unser gemeinsamer Urlaub in den Allgäuer Alpen sozusagen vor der Haustür stand, am Samstag geht es los, trug ich auf der heutigen Wanderung, der Traumschleife „Hochwald-Pfad“, meine neuen Wanderschuhe: Der Schuh, ein Meindl „Island Lady MFS Active“, war erstaunlich bequem, so dass meine Füße die Wanderung unbeschadet überstanden. Der Urlaub kann also kommen. Statt unverständlichen Gesprächsfetzen waren nur das Gezwitscher von Vögeln und das leise Gemurmel von Bächen zu hören. Die Pflanzen, die mir am meisten auffielen, waren Farne in allen Größen und an den verschiedensten Plätzen: An Kräutern aß ich unterwegs einige Blätter der Knoblauchsrauke, Knospen und Stängel des Wiesenbocksbarts und Blüten sowie Knospen der wilden Malve. Sogar an den Giersch wagte ich mich wieder einmal heran, genauer gesagt an eine Blüte, allerdings ohne Biene: Der Bedarf war wie so oft gleich Null. Auf dem Nachhauseweg gab es einen kurzen Zwischenstopp im Konzer Biogarten. Dort aß ich zwischen 18.40 und 19.00 Uhr etwa ein Pfund Erdbeeren und genoss anschließend in einem Stuhl sitzend die Abendsonne. Die letzte Mahlzeit fand am heimischen Küchentisch zwischen 22.15 und 22.40 Uhr statt und bestand aus 440 Gramm Rumpsteak vom Pferd. |