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Archiv für die Kategorie ‘Gesundheit’Am Vormittag stand der Besuch bei einem Arzt auf dem Programm. Für eines unserer geplanten Projekte benötigten Guido und ich nämlich je ein Attest, das uns bescheinigte, dass wir in der Lage waren, stundenlang in den Bergen unterwegs zu sein, ohne umzufallen! Der Arzt hatte nach einer kurzen Untersuchung keinerlei Bedenken, uns die Atteste auszustellen. Mich fragte er dreimal, ob ich Medikamente einnahm. Mein Nein schien ihn so zu irritieren, dass er zweimal nachfragen musste, ob er auch richtig gehört hatte. Außerdem war er der Meinung, dass ich viel Sport treiben würde. Na ja, so viel Sport trieb ich eigentlich zurzeit nicht, eigentlich wanderte ich „nur“ in den Bergen herum. Aber schön zu wissen, dass ich immer noch einen durchtrainierten Eindruck hinterließ! Um 13.40 Uhr machten wir uns dann wieder einmal mit dem Bus auf den Weg zum Hochgrat. Ich fuhr mit der Bahn nach oben, Guido ging zu Fuß, weil er testen wollte, ob er in einer Stunde 800 Höhenmeter bewältigen konnte. Er konnte es! Ich pilgerte dagegen ganz gemächlich von der Bergstation auf den Gipfel. Blühender Eisenhut kurz unterhalb des Gipfels: In Gipfelnähe suchte ich mir ein gemütliches Plätzchen und genoss das herrliche Panorama der Allgäuer Hochalpen: Hinunter spazierten wir gemeinsam. Nach unserem Ausflug war ich für gut eine Stunde im Garten und mähte unter anderem mit dem Spindelmäher den Rasen. Das war ein gutes Krafttraining für die Arme! Meine heutigen Mahlzeiten:
Am Abend ging ein heftiges Gewitter mit Hagelschauern nieder. Ich liebte es, diese Naturgewalten von einem sicheren Standpunkt aus zu beobachten! Den Vormittag des heutigen Feiertags (Mariä Himmelfahrt) verbrachten wir in aller Ruhe zu Hause. Um die Mittagszeit übte ich an den Griffen der Küchenschränke erneut den Bau eines Standplatzes. Außerdem zeigte mir Guido, wie man in einer Sportkletterroute das Seil durchfädelte. Das Durchfädeln des Seils war notwendig, wenn am Ende einer Sportkletterroute kein Karabiner oder Ähnliches vorhanden war, in den das Seil eingehängt werden konnte, sondern nur ein einfacher Ring. Wollte man hier keinen eigenen Karabiner „opfern“, musste man sich in exponierter Umgebung ausbinden, das Seil durch den Ring fädeln, ohne es dabei fallen zu lassen und sich wieder einbinden. Das war eigentlich ganz einfach, aber wer das Seil fallenließ, hing mutterseelenallein an einer Bandschlinge in der Wand und musste von der Bergwacht gerettet werden! Um 16.00 Uhr starteten wir zu einer Wanderung über die Kalzhofner Höhe: Der Weg über die Tröblers-Alpe war offiziell wegen Holzfällarbeiten gesperrt: Der Hirte der Gsäng-Alpe teilte uns auf Nachfrage jedoch mit, dass die Arbeiten mittlerweile beendet worden wären. Allerdings lägen die Bäume noch auf dem Wanderweg und mit meinen Schuhen, ich hatte die Trekkingsandalen an, wäre der Weg nicht passierbar. Seine Bedenken hielten uns jedoch nicht davon ab, es doch zu probieren und tatsächlich gelangten wir relativ problemlos zur Tröblers-Alpe. Die kreuz und quer liegenden Bäume überkletterten wir einfach! Ab der Hompessen-Alpe wanderte ich den Höhenweg, der zwischen Hompessen- und Gsäng-Alpe über Weiden und schmale Waldpfade führte, barfuß entlang: Das Barfußgehen tat nicht nur meinen Füßen sehr gut! Der Blick von der Juget, einer Erhebung oberhalb der Hompessen-Alpe, Richtung Oberstaufen: Der Blick von der Kalzhofner Höhe über die Voralpen: Zu Beginn der Wanderung aß ich einige Brombeeren, gegen Ende eine Handvoll Brennnesselsamen. Alle meine Mahlzeiten:
PS: Während der Wanderung begegneten uns Pilze aller Art. Auf die Idee, welche zu probieren, kam ich jedoch nicht. Der heutige Tag sah in etwa so aus wie der gestrige: Es regnete fast ununterbrochen bzw. schüttete wie aus Eimern. Abgesehen von einer kleinen Einkaufsrunde am Vormittag und einem kurzen, abendlichen Spaziergang durchs Dorf machten Guido und ich es uns daher zu Hause gemütlich. Statt eines Films schaute ich mir eine Folge des Wissenschafts-Fernsehmagazins „Odysso“ des SWR mit dem Titel „Selbstheilung – Der Arzt in dir“ an: Meiner Meinung nach war jede Heilung Selbstheilung. Aber wie die Dokumentation sehr schön zeigte, konnte ein Arzt bzw. ein Heiler diese Selbstheilungskräfte durchaus gezielt in Gang setzen bzw. stärken, indem er Hand an- bzw. auflegte. Manchmal reichten sogar ein paar Worte der Ermutigung, das wusste ich aus eigener Erfahrung. Zu meinem Speiseplan: In der ersten Tageshälfte zog es mich noch zu wasserhaltigen, wenig wärmenden Lebensmitteln hin. Aber spätestens nach dem Abendspaziergang in kühler Luft musste es etwas Fettiges zum Wärmen sein. Die Paranüsse leisteten da gute Dienste:
Genau vor einem Jahr schlossen Guido und ich in Mertesdorf die Haustür hinter uns und machten uns auf den Weg in die neue Heimat: Bisher bereuten wir diesen Schritt nicht, im Gegenteil: Dieses Jahr war so voller wunderbarer Erlebnisse, harmonischer Stunden und inspirierender Momente, dass es sich sogar anfühlte, als wären wir schon seit gut zehn Jahre hier. Keiner von uns beiden hatte im Moment das Verlangen, den Weißwurstäquator Richtung Norden zu überschreiten. Der Süden mit seinen höheren Bergen lockte da schon eher! Seit einem Jahr war ich außerdem autolos und selbst bei meiner Ernährung hatte sich ein bisschen etwas geändert. So hatte ich in diesem Frühjahr/Sommer keine große Lust auf Erdbeeren (außer Walderdbeeren in kleinen Mengen) oder aber Kirschen. Neu auf meinem Speiseplan waren Paranüsse, mit denen konnte ich all die Jahre überhaupt nichts anfangen. Melonen, Pfirsiche und vor allem Aprikosen schmeckten in diesem Jahr so gut wie nie zuvor. Rindfleisch stand jetzt regelmäßig auf meinem Speiseplan, während es Lammfleisch, meinen ehemaligen Favoriten, eher selten gab. Noch seltener, wenn überhaupt, zog es mich zu Wildfleisch. Aber dessen Beschaffung war hier eh nicht ganz einfach. Wie wirken sich die Veränderungen auf meinen Gesundheitszustand aus? Emotional bin ich so stabil wie schon lange nicht mehr und auch geistig fühle ich mich fit. Körperlich sind keine großen Veränderungen sichtbar, mein Gewicht liegt seit einem Jahr mehr oder weniger gleichbleibend zwischen 58 und 59 Kilogramm, nur im Winter wiege ich etwas mehr. Durch die vielen Wanderungen ist meine Beinmuskulatur gut in Form und mein Kreuz ist stark und breit wie immer. Nur bei der Armmuskulatur sieht es ein bisschen trübe aus: Ich bin weiter denn je davon entfernt, auch nur einen einzigen Klimmzug zu schaffen! Gleichbleibend schlecht ist der Zustand meiner Zähne, was mich manchmal ein bisschen nervt. Da habe ich mir nach der Umstellung auf omnivore Rohkost weitaus mehr erwartet. Weitere Baustellen sind eine seit meiner ersten Schwangerschaft im Jahr 1986 existierende Krampfader, viel zu viele graue Haare, zunehmende Altersweitsichtigkeit (im Vergleich mit Gleichaltrigen schneide ich da zwar gut ab, aber das tröstet mich nicht wirklich) und zahlreiche Falten im Gesicht (das liegt angeblich in der Familie). Aber ich will nicht meckern, denn für mein Alter bin ich eigentlich ganz gut in Form und wenn ich auch in der Nähe nicht mehr so scharf sehen kann, hören tue ich noch wie ein Luchs! Und von den vielen kleinen und großen Wehwechen, mit denen sich andere Frauen meines Alters herumschlagen, bleibe ich bisher verschont. Daher mache ich unverdrossen weiter mit dem Experiment omnivore, rezeptfreie Rohkost:
Aprikosen waren heute mein klarer Favorit: Die Früchte mit den rosigen Bäckchen waren nach Ingeborg Münzing-Ruef die weiblichsten aller Früchte und sollten stimmungsaufhellend, aphrodisierend und verjüngend wirken. Dann immer her damit! In der Oberstaufener Bücherei fiel mir heute unter den Neuerwerbungen das Buch „Heilen mit der Kraft der Natur“ von Andreas Michalsen auf: Es war „ein leidenschaftliches Plädoyer“ für eine moderne Naturheilkunde, so stand es jedenfalls auf dem Buchrücken. Das Buch war in zwölf Kapitel gegliedert, von denen ich heute erst einmal – wen wundert’s?! – das Thema „Ernährung“ las. Dort schrieb der Autor:
Ja, dass die wenigsten Mediziner sich mit dem Thema „Ernährung“ befassten, war in der Tat eine Katastrophe. Wobei das Befassen mit dem Thema nicht zwangsläufig zu brauchbaren Erkenntnissen führte. Andreas Michalsen sprach sich in diesem Kapitel beispielsweise für die „Ornish-Diät“, eine extrem fettarme, vegetarische Diät, aus. Dass eine solche Ernährung für die Allgemeinheit langfristig von Nutzen sein konnte, wagte ich zu bezweifeln. Aber Andreas Michalsen ging sogar noch einen Schritt weiter:
Wie konnte eine Ernährung, die nur mit Hilfe der Pharmaindustrie funktionierte, gesund sein?! Was ich beim ersten Überfliegen des Buches auch nicht entdeckte, waren Hinweise auf die gesundheitsbeeinträchtigenden Einflüsse von Zahnfüllungen. Da schauten die meisten Ärzte sogar noch weniger hin als auf die Ernährung. Dieser Aussage des Autors, die ich im Kapitel „Stillstand macht krank“ fand, konnte ich wiederum zu 100 % zustimmen:
Aktuell lief eine Studie namens „Walk in the park“, die untersuchte, ob es möglich war, psychische Erkrankungen durch tägliche neunzigminütige Spaziergänge zu behandeln. Auf das Ergebnis war ich gespannt. Zurück zum Thema Ernährung: Meine Ernährung war heute wieder einmal meilenweit entfernt von einer vegetarischen, fettarmen Diät:
PS: Auch wenn Guido und ich uns aufgrund der Schwüle erst abends aus dem Haus trauten, neunzig Minuten waren wir sicherlich unterwegs. |