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Archiv für die Kategorie ‘Barfußgehen’Einen Tag bei schönem Wetter zu Hause zu bleiben, das war okay, aber zwei Tage hintereinander, das grenzte an Selbstkasteiung! Also schlossen wir uns heute dem großen Strom der Sonnenhungrigen an und fuhren morgens um 10.45 Uhr mit dem Bus zur Talstation der Hochgratbahn. Dort herrschte wie erwartet ein ziemlicher Andrang. Zum ersten Mal hatten wir keine Gondel für uns allein, sondern mussten uns eine mit zwei stämmigen Herren teilen. Der Sauerstoffvorrat in der Gondel reichte für vier Leute knapp bis zur Bergstation! Von der Bergstation aus wanderten wir einen Teil des Premiumwanderwegs „Alpenfreiheit“. Die Strecke führte über den Seelekopf, den Hohenfluhalpkopf, die Rohnehöhe, den Falken und den Hohen Häderich zum Alpengasthof Hörmoos. Von dort aus fuhren wir mit Bussen und Imbergbahn wieder zurück nach Oberstaufen. Die Streckenlänge betrug laut Runtastic App gerade einmal acht Kilometer, hatte es aber nicht nur aufgrund der zu bewältigenden Höhenmeter (aufwärts 380, abwärts 770) in sich. Besonders auf dem Teilstück zwischen Falken und Hohem Häderich war tatsächlich wie auf den Schildern angekündigt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Ohne Stahlseile wären einige Stellen nicht zu passieren gewesen. Ein bisschen überrascht waren wir von den Kletterpassagen, die wir zu überwinden hatten, schon. Vor allem ich mit meinen Trekkingsandalen an den Füßen! Momentaufnahmen von der Wanderung: Auf dem Weg zum Hohen Häderich: Glücklich auf dem Gipfel: Der Blick vom Hohen Häderich auf den Bodensee: Der Abstieg: Hier lief ich eine kurze Strecke barfuß und konnte anschließend in dem kleinen See am Alpengasthof Hörmoos meine Füße erfrischen: Gut drei Stunden brauchten wir bis zum Alpengasthof. Wir waren froh, dass wir von dort aus den Bus zum Imberghaus nehmen konnten. Der Marsch über den Asphalt der Fahrstraße wäre bei der Hitze kein wirkliches Vergnügen gewesen. Vom Imberghaus aus fuhren wir mit der Gondel hinunter nach Steibis. Die Busfahrten vom Hörmoos zum Imberghaus und von Steibis nach Oberstaufen waren übrigens recht abenteuerlich. Sogar die Polizei war im Einsatz. Wir waren aber Gott sei Dank nur Zuschauer der verschiedenen Ereignisse. Nach einer kurzen Erholungspause in den eigenen vier Wänden ging ich um 17.00 Uhr ins Aquaria und schwamm dort sehr gemächlich 1000 Meter. Anschließend wärmte ich mich in der Sauna auf. Am Abend waren Guido und ich auf dem Kapf. Die Stimmung war wieder einmal himmlisch: Auf den Kapf hinauf und hinunter zum Paradies lief ich barfuß. Am dortigen Gasthof bestand die Gelegenheit, an einem Brunnen die Schuhe zu reinigen. Ich nutzte sie, um meine Füße zu reinigen: Zurück zu Hause erwarteten mich so viele schöne Überraschungen, dass ich vollkommen sprachlos war. So war eines meiner verloren gegangenen Lieblingsbilder wieder da. Im Jahr 1990 mit meinen beiden Ältesten: So sahen meine heutigen Mahlzeiten aus:
Während des Abendspaziergangs aß ich außerdem Blätter, Blüten- und Samenstände der Brennnessel und trank im Laufe des Tages, vor allem während der Wanderung und nach der Sauna, gut zwei Liter Wasser. Nach der letzten Mahlzeit fiel mir nur noch eines ein: Schließe beide Äuglein zu. Vater laß die Augen dein Über meinem Bette sein. Hab ich Unrecht heut getan! Alle, die mir sind verwandt, Kranken Herzen sende Ruh, Louise Hensel (1798 – 1876), deutsche Dichterin Gute Nacht! Eine Einkaufsrunde am Vormittag und ein Spaziergang am Abend, so sahen unsere heutigen Aktivitäten außer Haus aus. Ich kaufte wie eine Weltmeisterin ein und trug über 12 Kilogramm an Obst und Gemüse im Rucksack und in einer großen Einkaufstasche nach Hause. Mit dabei waren 3,5 Kilogramm Wassermelone, 3 Kilogramm Trauben, 1,5 Kilogramm Cherry-Tomaten, 1,5 Kilogramm Bananen und 0,5 Kilogramm Champignons. Außerdem ein Eis(berg)salat, Spitzpaprika und Römersalat. Zusammen mit den Vorräten, die zu Hause lagerten, dürfte die Versorgung übers lange Wochenende (der kommende Montag ist hier in Bayern ein Feiertag) gesichert sein! Zu unserem Spaziergang starteten wir genau um 18.18 Uhr. Die Strecke führte über den Kapf, Berg, Laufenegg, Hinter- sowie Vorderreute und Sinswang wieder zurück nach Oberstaufen. Die Länge betrug etwa 10 Kilometer. Die ersten 500 Meter hatte ich meine Trekkingsandalen an, ebenso die letzten 800. Den Rest der Strecke ging ich barfuß, den Kapf hinauf über Waldboden, Stock und Stein, später dann viel über Asphalt, aber immer wieder auch über grüne Wiesen: Die frischgemähten waren besonders fußfreundlich: Blick vom Kapf übers Tal der Weißach Richtung Ostschweiz: Ein Baumveteran am Wegesrand: Im kalten Wasser der Kneippanlage von Oberstaufen konnten sich meine Füße von der anstrengenden Tour erholen, dann ging es mit Sandalen zurück nach Hause. Fazit des Spaziergangs: Barfußgehen ist eine wunderbare Sache, vor allem, wenn es über natürlichen Untergrund wie Waldboden oder Wiesen geht. Asphalt ist zwar am Abend schön warm, aber auch ziemlich hart. In einer Stadt barfuß zu laufen, wie es einige ganz Unermüdliche machten, wäre für mich daher keine Option. So sahen meine Mahlzeiten aus:
Während des Spaziergangs aß ich außerdem einige Blüten der Nachtkerze und Heuschrecken. Über Facebock fragte mich jemand, ob ich die Heuschrecken selbst fing. Klar fing ich sie selbst, wer sollte das sonst tun?! Freiwillig sprangen sie mir nicht in den Mund! Um kurz nach zwei Uhr war ich endlich müde genug, um ins Bett zu verschwinden. Und nach fünf Stunden Schlaf schon wieder putzmunter! Ein Blick aus dem Fenster zeigte einen bewölkten Himmel, aber es regnete nicht, so dass ich um 7.30 Uhr zu einem Lauf rund um den Staufen startete. Die Strecke führte am Aquaria vorbei, weiter über den Bahnhof von Oberstaufen, Kalzenhofen, Wengen, die Talstation des Hündle und Bad Rain bis zur Wassertretstelle im Kurpark von Oberstaufen. Die Länge betrug 8 Kilometer bei 120 Höhenmetern, das Tempo 8,6 km/h. Nach dem Lauf drehte ich ein paar Runden im Wassertretbecken, bevor es barfuß zurück nach Hause ging. Später am Vormittag ging es auf eine kleine Einkaufsrunde über den Wochenmarkt von Oberstaufen. Dort holte ich mir bei dem Stand eines Ziegenhofs bestellte Innereien und die Brust eines Zickleins ab. Später meldete sich der Metzger von Oberstaufen, den ich nach Lammfleisch gefragt hatte: Er hatte einen Lammrücken für mich. Na prima, die Fleischversorgung kam also in Gang! Um 13.40 Uhr fuhren Guido und ich dann mit dem Bus zur Talstation der Hochgratbahn. Dieses Mal ging es nicht mit der Bahn nach oben, sondern per pedes. Allerdings nicht auf den Gipfel des Hochgrats, sondern über die Untere und Mittlere Stieg-Alpe, die Untere Ziehen-Alpe und den Alpengasthof Hochbühl bis zur Bergstation der Imbergbahn. Von dort aus ging es bergab, nämlich zur Bushaltestelle an der Talstation der Imbergbahn. Die Streckenlänge betrug knapp 11 Kilometer, dabei waren 500 Höhenmeter zu überwinden. Zum Barfußgehen war die Strecke nicht geeignet. Einer der vielen Baumveteranen und eine der vielen Hütten am Wegesrand: Wilde Blütenpracht: Und gezähmte: Während der Wanderung aß ich zahlreiche wilde Himbeeren und Blaubeeren. Rechtzeitig vor Ladenschluss waren wir wieder in Oberstaufen, so dass ich den Lammrücken von der Metzgerei abholen konnte. Am Abend zog ich dann allein noch ein weiteres Mal los, dieses Mal barfuß, hinauf auf den Kapf und von dort aus zum Paradies. Diese Strecke war ideal zum Barfußlaufen. Die Aussicht vom Kapf war grandios, ebenso wie der Sonnenuntergang. Bilder gab es allerdings keine, da ich die Kamera zu Hause gelassen hatte. Aber solche paradiesischen Stimmungen konnte man mit den Augen sowieso nicht vollständig erfassen. Man erfasste sie vor allem mit dem Herzen.
Die Innereien vom Zicklein schmeckten himmlisch. Und gaben mir den Impuls, noch einmal nach draußen zu gehen, um diese wundervolle Abendstimmung genießen zu können. Gegen Ende des Spaziergangs aß ich zahlreiche Blütenstände und Blätter der Brennnessel, so viel wie nie zuvor. Danke für all die wundervollen Erlebnisse des Tages! Temperaturen um die 25°C und Sonnenschein lockten heute nicht nur uns nach draußen. So voll waren die Parkplätze an Imberg- und Hochgratbahn noch nie. Dementsprechend voll war es auch rund um die Bergstation des Hochgrats. Ich hatte mir vorgenommen, direkt von der Bergstation der Hochgratbahn aus barfußzugehen, aber daraus wurde erst einmal nichts. Denn mir war es nicht möglich, schmerzfrei über diese Steine zu schreiten: Es war der Weg von der Bergstation der Hochgratbahn hinunter zur Obergelchenwang Alpe. Von der Alpe aus ging es auf einem Pfad parallel zum Obergelchenwanger Tobel weiter. Hier konnte ich endlich die Sandalen ausziehen: Und wir waren die einzigen, die auf diesem Pfad unterwegs waren. Abgesehen von diesem Zeitgenossen: Auf 1260 Höhenmetern verließen wir den Pfad, der hinunter zum Lecknersee in Österreich führte und gingen zur Südlichen Lauch-Alpe weiter: Hier hatte ich meine Schuhe schon seit einiger Zeit wieder an, denn auch wenn der Pfad entlang des Tobels für fortgeschrittene Barfußgeher sicherlich ein Kinderspiel war, zwischendurch gab es doch einige steinige Passagen. Ich hatte daher beim Überqueren des Tobels meine Füße gewaschen und das Barfußgehen für heute beendet. Geschützt durch die Sohlen meiner Sandalen hatten meine Füße dann Zeit, das Erlebte zu verdauen! Zur Erinnerung für das nächste Mal: Der Aufstieg zum Hochgrat war teilweise gepflastert: Das mag bei trockenem Wetter ganz nett für die Füße sein, egal ob mit oder ohne Schuhe. Aber bei Regen stellte ich mir das so oder so ziemlich rutschig vor. Zurück auf dem Hochgrat machten wir einen kleinen Abstecher zum Seelekopf und wanderten anschließend hinunter zur Bushaltestelle der Talstation. Die Länge der Tour betrug 12 Kilometer, dabei waren aufwärts 500 und abwärts 1300 Höhenmeter zu bewältigen. Während unserer Tour trank ich etwa einen halben Liter Wasser und aß Samenstände des Breitwegerichs. Meine weiteren Mahlzeiten:
Beim Essen der Erdnüsse hatten wir den Fernseher laufen. Schon zum zweiten Mal, seit wir in Oberstaufen wohnten. Langsam lohnen sich die GEZ-Gebühren! Der WDR zeigte die Dokumentation „Allgäu – dem Himmel so nah“. Wir wussten natürlich auch vorher schon, dass wir hier dem Himmel nahe waren. Wir hatten es ja erst heute wieder erlebt. Aber es war schön, dies auch in einer Fernsehsendung bestätigt zu bekommen! PS: Beinahe hätte ich es vergessen: Am Vormittag lief ich rund um den Staufen. Die Streckenlänge betrug 6 Kilometer, das Tempo lag bei 8,6 km/h. Ich hatte mich im Laufe der letzten zwei Wochen bei Facebook nicht nur in Rohkostgruppen angemeldet, sondern auch in einer Gruppe, in der es um das Barfußlaufen ging. Sowohl mit der Rohkost als auch mit dem Barfußlaufen hatte ich schon vor über zwanzig Jahren angefangen zu experimentieren. Bei beiden Themen waren mir heute durch die Teilnahme in den Gruppen erstaunliche Parallelen aufgefallen. So gab es vor zwanzig Jahren noch keinerlei Rohkostprodukte. Wer roh aß, versorgte sich vor allem mit frischen Lebensmitteln und griff nur ab und zu auf getrocknete zurück. Smoothies waren genauso unbekannt wie „Superfoods“. Allenfalls bunt gemischte Salate kamen auf den Tisch. Ähnlich war es beim Barfußlaufen: Wer barfuß laufen wollte, zog die Schuhe aus und gut war es. Und wie sieht es aktuell aus? Es gibt unzählige mit „Rohkost“ bzw. „Rawfood“ gekennzeichnete Nahrungsmittel, zusammengesetzt aus den verschiedensten Lebensmitteln, von denen keines mehr als solches zu erkennen ist. Und selbst wenn auf diese im Handel angebotenen Nahrungsmittel nicht zurückgegriffen wird, wird in der eigenen Küche gemischt und gemixt was die Küchengeräte hergeben. Von der ursprünglichen Idee der Rohkost, alles möglichst naturbelassen zu essen, ist kaum mehr etwas übrig geblieben. Genauso wie von der urspünglichen Idee des Barfußlaufens. Mittlerweile gibt es nämlich Barfußschuhe in allen Variationen. Aber es geht noch doller: Rohkost inklusive Nahrungsergänzungsmitteln von der Pharmaindustrie und Barfußlaufen mit Socken in den Barfußschuhen. Na ja, wenn es selig macht, soll es mir recht sein. Ich halte mich jedoch lieber an die ursprünglichen Ideen! Während ich auf dem Gebiet der Rohkost mittlerweile jahrelange Übung hatte, fing ich beim Barfußlaufen oder besser gesagt Barfußgehen wieder von vorne an. Auf unserer heutigen abendlichen, zwölf Kilometer langen Spazierrunde konnte ich die Schuhe nur ein paar Mal ausziehen, denn meist war mir der Boden zu steinig. An den Eibele Wasserfällen fühlten sich meine Füße jedoch richtig wohl: Rund geschliffene Steine und klares, kaltes Wasser, da waren meine Füße glücklich! Aber ich wusste von meiner ältesten Tochter, dass Füße sich auf jedem Untergrund wohlfühlen konnten. Sie wuchs nämlich erst einmal ohne Socken und Schuhe heran. Ich wusste noch, wie entsetzt viele Leuten über ihre nackten Füße waren. Wenn sie im Tragetuch auf meinem Rücken saß, konnte sich manch einer nicht beherrschen und musste ihre Füße anfassen. Wie groß war dann das Erstaunen, dass ihre Füße selbst im Winter mollig warm waren. Zusammen mit ihrem großen Bruder beim Fahrradfahren: 25 Jahre war das jetzt her, heute lief sie in High Heels! Zurück ins Hier und Jetzt bzw. zu unserem abendlichen Spaziergang: Blick vom Grundholz oberhalb der Ortschaft Eibele in Richtung Vorarlberg: Unterhalb des Kapfs kurz vor dem Dunkelwerden: Während des Spaziergangs aß ich zahlreiche Samenstände der Brennnessel. So sahen die übigrigen Mahlzeiten aus:
PS: Seite heute gibt es eine neue Kategorie im Tagebuch: Barfußgehen. Damit kann ich alles, was ich zum Thema „Barfußgehen“ schreibe, schneller wiederfinden. |