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Archiv für die Kategorie ‘Wildpflanzen’Guido und ich wandern heute von Steibis aus durch den Naturpark Nagelfluhkette: Wie die gestrige Fahrradtour ist auch die heutige Wanderung Balsam für die Seele. An der Imberg-Alpe: Ebenfalls menschenleer, das Imberghaus: Der Blick vom Berggasthof Hochbühl auf einen Teil der Nagelfluhkette: Viele der Wanderwege im Naturpark Nagelfluhkette wurden in den letzten Jahren verbreitert, mit Schotter aufgefüllt oder gar geteert. Nur ab und zu findet man noch schmale, fußfreundliche Wege wie diesen Pfad mit Blick auf den Prodelkamm: Beim Blick auf den Östlichen Imberg werden Erinnerungen an eine der wenigen Skitouren des letzten Winters wach: Hochgrat und Seelekopf: Bäume am Wegesrand: Auf dem Weg zur Unteren Stieg-Alpe mit Blick auf Ehrenschwangertal: Wir sind mit Pausen vier Stunden in der wunderschönen Natur unterwegs, vier Stunden weit weg vom Irrsinn dieser Welt. Meine Mahlzeiten:
Die Löwenzahnblüten esse ich während der Wanderung. Die Nacht ist schrecklich: Immer wieder wache ich mit Tränen in den Augen auf. Nachrichten bezüglich der aktuellen Gesundheitskrise, die ich vor dem Zubettgehen gelesen habe, schwirren mir durch den Kopf und schnüren mir die Kehle zu. Wobei es weiterhin nicht das Virus an sich ist, das mir Sorgen bereitet, sondern die Maßnahmen, mit deren Hilfe es bekämpft werden soll. Diese Maßnahmen bekämpfen nicht das Virus, sondern die Freiheit und die Würde aller betroffenen Menschen. Sie dienen auch nicht der Gesundung der Menschen, sondern bewirken genau das Gegenteil: Sie machen krank. Für Menschen wie mich, die seit vielen Jahren das Beste für ihre Gesundheit geben und ihren Heilungsprozess in ihre eigenen Hände genommen haben, sind diese Maßnahmen gefühlsmäßig ein Todesurteil. Erst in den frühen Morgenstunden falle ich in einen traumlosen Schlaf, aus dem ich gegen acht Uhr erwache. Mein erster Gang führt mich nicht wie sonst ins Bad, sondern in die Küche: Dort falle ich wie verhungert über Heidelbeeren und Erdbeeren her. Anschließend verschwinde ich nochmals im Bett und schlafe bis um 9.40 Uhr. „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein“, zu dieser Erkenntnis kam schon Hippokrates. Nun, heute sind es Beeren, die mich heilen, dann nach dieser Mahlzeit sind meine Depressionen verschwunden. Ich bin zurück auf einer Beobachterposition, von der aus ich das Geschehen rund um das Virus mehr oder weniger gelassen betrachten kann. Ich hoffe, das bleibt auch so. Kokos- und Erdnüsse gibt es jedenfalls vorerst nicht mehr. Mittags kommt dann Lust auf Honigmelone auf, aber noch ziere ich mich davor, einen maskierten Einkauf beim regionalen Supermarkt zu tätigen. So landen erst einmal Ananas, Äpfel und Bananen in meinem Magen. Da die Lust auf Honigmelone jedoch bleibt, tätige ich am Nachmittag schlussendlich doch mit einer von Guido gebastelten Melitta-Filtertütenmaske einen Einkauf im regionalen Supermarkt. Der Einkauf ist dann gar nicht so schlimm wie erwartet: Da der Laden relativ leer ist, kann ich ruckzuck die gewünschten Sachen zusammenpacken, mich zur Kasse begeben und schon fünf Minuten später mit einem 15 Kilogramm schweren Rucksack den maskenfreien Heimweg antreten. Trotzdem werde ich versuchen, möglichst ohne solche Noteinkäufe auszukommen. Aber wenn man so wie ich immer nur das isst, auf was man Lust hat, kann solch eine „Notsituation“ durchaus auftreten. Zurück zu Hause gibt es die Hälfte einer Honigmelone als nachmittäglichen „Snack“ und gut drei Stunden später die zweite. Damit ist mein Bedarf an Honigmelonen vorerst gedeckt. So sieht mein vollständiger Speiseplan aus:
Die Avocados „Hass“ stammen aus Spanien und wurden von der Ökokiste Allgäu geliefert. Sie sind von erstklassiger Qualität. In der Nacht fängt es an zu regnen und das nicht nur ein bisschen, sondern ziemlich heftig. Gott sei Dank, denn die Natur hat den Regen bitter nötig. Der Regen hält bis zum Nachmittag hin an, so dass ich am Vormittag meine Ausdauer mit einer halbstündigen Trainingseinheit auf dem Stufenlaufband statt mit einem Dauerlauf an der frischen Luft trainiere. Ich lege dabei 2000 Stufen zurück, der Puls liegt bei rund 130 Schlägen pro Minute. Vor dem Ausdauertraining trainiere ich zwanzig Minuten Bauch- und Rückenmuskulatur. Gegen Abend klart es dann auf, so dass Guido und ich unsere Spazierrunde ohne Regenschirm drehen können. Der Blick vom Spazierweg auf Oberstaufen: Ein durch den Kapfwald führender Wegabschnitt: Vor zwei Jahren konnte ich hier noch wunderbar barfuß laufen, mittlerweile haben sie diesen und andere Wegabschnitte verbreitert und mit Schotter aufgeschüttet. Auf den Wiesen des Kapfs lasse ich mir zahlreiche Löwenzahnblüten schmecken. Das gibt es sonst noch zum Essen:
Das Paket von Orkos kommt heute leider nicht, so dass ich weiterhin von Vorräten lebe. Passt aber so weit. Und morgen kann ich mir dann hoffentlich maskenfrei Lebensmittel vom Wochenmarkt besorgen. Oder kommt man auch dort nur noch mit Maulkorb an Lebensmittel heran? Zehn Minuten Aufwärmen auf dem Crosstrainer, fünf Minuten Gleichgewichtstraining, zwanzig Minuten Krafttraining, ein Lauf über 5,7 Kilometer in 35 Minuten und zum Schluss zehn Minuten Dehnungsübungen, so sieht mein morgendliches Training aus. Ich bin so froh, dass ich endlich meine Corona-Lethargie überwunden habe und das, obwohl heute eine neue Schikane in Kraft tritt, die Maskenpflicht in Geschäften. Aber noch habe ich Lebensmittel im Haus, so dass ich mir die Maskerade vorerst ersparen kann. Heute gelingt es mir zudem, meine Vorräte zu schonen, es gibt nur zwei Mahlzeiten:
Während einer nachmittäglichen Wanderung auf den Hündle esse ich außerdem zahlreiche Löwenzahnblüten, Wiesenbocksbart, Wundkleeblüten, Blütenstände vom Wiesenschaumkraut und vom Hirtentäschel sowie Lindenblätter. Eine Waldpassage: Bäume am Wegesrand: PS: Guidos Beitrag zur Rettung der Welt: Seine Prognose: In zwei bis drei Wochen werden die Leute den Mundschutz von einem Symbol der Unterwerfung derart zu Protestsymbolen des Widerstands umfunktioniert haben, dass die Obrigkeit das Maskentragen wird verbieten müssen, um ihre Autorität nicht weiter zu gefährden. Ich drücke die Daumen, dass er recht behält. Der heutige Tag fängt gut an, denn in den frühen Morgenstunden regnet es. Vormittags schaue ich kurz im Fitnessstudio vorbei und gehe einkaufen. Da sich bisher noch keine befriedigende Lösung für das Maskenpflichtproblem gefunden hat, kaufe ich etwas großzügiger ein als sonst üblich. Am Nachmittag aktiviere ich einem Anflug von Übermut meinen stillgelegten Twitter-Account. Mal schauen, wer mich hier inspirieren kann. Auf meinem Tagesprogramm steht außerdem ein längerer Spaziergang. Unterwegs esse ich zahlreiche Löwenzahnblüten, allerdings nicht von überdüngten Wiesen wie dieser hier: So sieht meine Speiseplan aus:
So sehen die jungen Blätter vom Wiesenknöterich aus, die ich während des Spaziergangs sammle: PS: Es ist also ein ganz normaler Samstag. |