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Archiv für die Kategorie ‘Wildpflanzen’Vormittags sieht der Himmel über Schmitten noch recht freundlich aus. Das ändert sich allerdings im Laufe des Tages: Am Nachmittag liegt eine Decke aus Saharastaub über der Region. Erst am Abend blitzt wieder etwas blauer Himmel hervor: Das Bild entsteht während einer abendlichen Wanderung über die Wiesener Alp und zeigt die Rüggmad. Mein Speiseplan bleibt wie geplant fleischfrei:
Während der Wanderung esse ich außerdem etwa zwei Dutzend Löwenzahblüten und ein halbes Dutzend junge Triebe des Wiesenbocksbarts. Schon gestern fielen mir während meiner Arbeitszeit im Dorfladen immer wieder die im Früchteregal liegenden Orangen ins Auge. Mein Verstand war allerdings der Meinung, dass die Saison der Orangen schon lange vorbei sei und ich deshalb die Finger davonlassen soll. Heute morgen ist die Lust auf Orangen jedoch so gross, dass ich mich auf den Weg in den Dorfladen mache und mich mit Orangen eindecke. Die erste esse ich direkt nach dem Einkauf, weitere folgen im Laufe des Tages. Sie schmecken himmlisch.
Das Kletten-Labkraut entdecke ich während einer nachmittäglichen Wanderung: Auf die Idee, ein paar der Triebe mitzunehmen, komme ich, weil ich vor zwei Tagen ein Video über die Heilwirkung des Kletten-Labkrauts gesehen habe: Es soll einen positiven Einfluss auf die Lymphbahnen haben. Große Mengen kann ich davon nicht essen, aber als kleine Vorspeise zum Abendessen kann ich es durchaus genießen. Während der von 12 bis 17 Uhr stattfindenden Wanderung lasse ich mir außerdem Blüten vom Löwenzahn, junge Triebe vom Wiesenbocksbart und Blütenstände vom Brillenschötchen schmecken. Letzteres ist hier zu sehen: Unsere über 12 Kilometer und knapp 700 Höhenmeter gehende Wanderung führt über Aclas Davains, Raglauna und Wiseli: Das Panorama bei Raglauna: Bei Wiseli gönne ich mir den Luxus eines Fußbades im Schmittenerbach: Hier lässt es sich bei sommerlicher Wärme genau wie am Landwasser wunderbar aushalten!
PS: Unsere Wanderung in bewegten Bildern: Schmitten ist sicherlich der bisher schönste Wohnort meines Lebens. 😍 PPS: Guidos Tourenbericht: Rundwanderung Schmitten → Aclas Davains. Die kühle, angenehme Atmosphäre am Landwasser hat uns gestern so gut gefallen, dass wir heute gleich noch einmal entlang des Flusses laufen: Wir fahren mit dem Bus zur Bushaltestelle „Schmelzboden“ bei Monstein und wandern von dort aus durch die Zügenschlucht Richtung Heimat. In umgekehrter Richtung sind wir diese Strecke schon einmal am 1. Mai gegangen: Eine abenteuerliche Wanderung von Schmitten nach Davos Monstein, Schmelzboden. Damals lag noch reichlich Schnee auf dem durch die Zügenschlucht führenden Weg und auf dem letzten Streckenabschnitt begleitete uns zudem ein Regenschauer. Das sieht heute ganz anders aus: Der Weg ist schnee- und eisfrei und über uns spannt sich ein wolkenloser, strahlend blauer Himmel. Die Zügenschlucht kurz nach dem Start unserer Wanderung: Ein Blick nach oben: Blicke zurück: Eine über die Schlucht führende Eisenbahnbrücke: Schließlich erreichen wir den Wasserfall am Bärentritt. Hier waren wir am 5.Oktober 2020 zum ersten Mal: Durch die Zügenschlucht zum Bärentritt. Vom Bärentritt geht es weiter zum Bahnhof von Wiesen und von dort aus über Leidboden zurück nach Hause. Wir lassen es uns aber nicht nehmen, einen kleinen Abstecher zum Ufer des Landwassers zu machen. In Ufernähe stoßen wir zu meiner großen Freude auf Dutzende von Frauenschuh-Orchideen: Der Höhepunkt der Wanderung ist ein Fußbad im Landwasser: Das Wasser ist gar nicht so kalt wie gedacht und wenn der Fluss nicht gar so wild wäre, könnte ich mir vorstellen, tiefer hineinzugehen. Bei „Schluocht“ in der Nähe von Schmitten stoßen wir auf zahlreiche Rindviecher in allen Altersstufen: Die Tiere haben ein ausgedehntes, vielfältiges, teilweise aber auch sehr steiles Weidegelände. Die Steilheit hält sie allerdings nicht davon ab, grasend hinauf- und hinunter zu stapfen: Jeder Winkel des Geländes muss erkundet werden. Während unserer Wanderung lasse ich mir außerdem Löwenzahn- und Habichtskrautblüten schmecken. So sehen meine beiden häuslichen Mahlzeiten aus:
PS: Das Video zur Tour: Heute geht es nicht in die Höhe, sondern in die Tiefe: Am späten Nachmittag steigen Guido und ich hinab zum Landwasser und genießen dort die kühle Frische. Mittlerweile ist es nämlich auch hier in Schmitten auf rund 1300 Höhenmetern tagsüber ziemlich warm. Beim Abstieg über die Wiesen ist ein Grillenkonzert inbegriffen, das immerhin ein Lautstärke von fast 52 Dezibel erreicht: Noch lauter ist das Rauschen des Landwassers: Aber nicht nur die Ohren bekommen während unseres Spaziergangs etwas geboten, auch die Nase und ganz besonders natürlich die Augen. Der Blick auf Schönboden bei Filisur während des Abstiegs: Am Wegesrand wachsende Blütenpflanzen, Spitzkiel, Graslilie und Ochsenauge: Wiesen-Salbei und Acker-Witwenblume in liebevoller Umarmung: Entlang des Landwassers wachsen unzählige Fuchs‘ Knabenkräuter: Eine Blüte der Alpen-Heckenrose: Der Aufstieg erfolgt über die Fischerhütte, die von Maiglöckchen und Alpen-Steinquendel umgeben ist. Letzterer ist hier zu sehen: Während des Aufstiegs fallen mir die Akleiblättrige und die Kleine Wiesenraute auf: Während unserer heutigen Wanderung kann ich nochmals viele Blütenpflanzen bewundern und fotografieren, aber bald hat die Blütenpracht, zumindest die der Wiesen, ein Ende: Seit gestern wird rund um Schmitten Heu gemacht. Blüten stehen heute nicht auf meinem Speiseplan, aber viele Blätter:
PS: Ein letzter Blumengruß: Der Ziermohn wächst vor unserem Haus und erinnert mich wieder einmal an „meinen“ Garten in Oberstaufen. Im gestrigen Tagebucheintrag habe ich ganz vergessen, neben dem Vorstellungsgespräch und der beeindruckenden Wanderung ein weiteres, wichtiges Ereignis zu erwähnen: Zum ersten Mal seit September 2016 ist eine Zucchini in meinem Magen gelandet. Sie hat so gut geschmeckt, dass ich mir heute ein weiteres Exemplar schmecken lasse. Außerdem steht heute das erste Mal seit Dezember 2018 Petersilie auf meinem Speiseplan. So sieht der Mahlzeitenüberlick aus:
Während einer nachmittäglichen Erkundungstour des Schmittner Schaftobels genieße ich außerdem Löwenzahnblüten und Blütenstände des Brillenschötchens. Um den Schmittner Schaftobel erkunden zu können, steigen wir zuerst nach Raglauna auf. Von dort aus führt ein Wanderweg zum unteren Teil des Schaftobels: Im Schaftobel selbst folgen wir zu Beginn Pfadspuren, die sich im weiteren Verlauf des Aufstiegs allerdings verlieren: Vom Schaftobel aus wollen wir auf den Grat des Guggernells gelangen. Hier, auf der Höhe der Baumgrenze ist dies vielleicht möglich: In der Hoffnung, einen geeigneteren Übergang zu finden, steigen wir jedoch weiter den Schaftobel bis auf eine Höhe von rund 2500 Metern hinauf: Gemsen und Steinböcke machen uns hier vor, wie leicht man mit vier Beinen vom Grat in den Tobel und umgekehrt gelangen kann. Wir wagen uns allerdings nur noch über ein Schneefeld, das unterhalb des steil über uns aufragenden Grats verläuft: Aufgrund der recht späten Uhrzeit beenden wir hier unsere Erkundungstour und steigen über das Schneefeld ab: Ein Abstieg über ein Schneefeld, in diesem Fall ist es sogar ein Lawinenabgang, ist eine coole, sehr knieschonende, aber auch sehr nasse Angelegenheit. Ein Blick zurück zeigt den von uns erreichten, höchsten Punkt und den Gipfel des Guggernells: Hier sind wir schon wieder im grünen Bereich: Im weiteren Verlauf des Abstiegs stoßen wir auf den von den Erzgruben zur Schmittner Alp führenden Wanderweg: Hier sind wir kurz oberhalb der Schmittner Alp: Schmittner Alp und Muchetta: Von der Schmittner Alp aus steigen wir weiter über Pardela ab und erreichen fünf Stunden nach Beginn unserer Tour unser Zuhause. Die Tour in der Übersicht Eines ist sicher, wir werden wiederkommen und das nächste Mal versuchen, den Gipfel des Guggernells zu erreichen. PS: Ein paar Blümchen fotografiere ich auch heute: Die Bilder zeigen Mehlprimel, Culsius-Enzian und das Narzissen-Windröschen. PPS: Ein Anfang Juni durchgeführter Erkundungsflug von Schaftobel und Guggernell: |