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Archiv für die Kategorie ‘Ernährung’Morgens schaue ich kurz im Garten nach dem Rechten. Mittlerweile wagt sich ein Frauenschuh ans Tageslicht: Das ist ein sehr erfreulicher Anblick. Weniger erfreulich ist der Anblick von Blattläusen auf zwei Rosenstöcken, die nahe an der Hauswand stehen und keinen Regen abbekommen. Sie sind durch den Wassermangel wohl gestresst. Ich rücke den Läusen mit einer Schmierseifenlösung zu Leibe, wässere die beiden Stöcke ausgiebig und hoffe, dass ich mit diesen beiden Maßnahmen den Rosen helfen kann. Ansonsten wächst und gedeiht aber alles üppig. Die Mittagsstunden verbringen Guido und ich Zuhause, erst gegen 15 Uhr brechen wir zu einer kleinen Fahrradrunde durchs „Flachland“ auf: Die grüne, hügelige Landschaft ist wunderschön anzuschauen: Ab und zu bekommen wir die Nagelfluhkette zu Gesicht: Zeit, um Löwenzahnblüten zu essen, nehme ich mir nicht, Löwenzahnblätter gibt es dann aber als Vorspeise zum Abendessen:
Vor ein paar Tagen hatte ich das Gefühl, dass mein Bedarf an Mangos gestillt ist, aber heute schmecken sie besser denn je. Heute bin ich mit dem Fahrrad unterwegs: Ich radle bis zur Ehrenschwanger-Alpe, mache dort eine einstündige Pause und radle anschließend auf mehr oder weniger gleichem Weg zurück: Steile und ziemlich steile Streckenabschnitte schiebe ich gemächlich hinauf, um ja nicht ins Schwitzen zu kommen. Es ist also eher eine Bike- & Hike-Tour, als eine reine Fahrradtour. Nach knapp neun Kilometern, der Blick über die Haspel-Alpe auf den Hündle: Der autoleere Parkplatz der Hochgratbahn: Im Hintergrund sieht man einige Autos, die auf dem Seitenstreifen parken. Die Eigentümer dürfen sich bei ihrer Rückkehr über einen kleinen, roten Zettel freuen, der hinter den Scheibenwischern der Frontscheibe klemmt. Denn seit Mitte März gilt:
Einen Kommentar erspare ich mir an dieser Stelle. Der Blick hinauf zu meinem gestrigen Ziel, dem Gipfel des Hochgrats: Die Weißach kurz vor der Hohen Brücke: Der Blick auf Stuiben und Sedererstuiben von der Unteren Eck-Alpe: Rund um die Untere Eck-Alpe blühen die Krokusse: Die Ehrenschwanger-Alpe, mein heutiges Ausflugsziel: Die einstündige Rast an der Ehrenschwanger-Alpe verbringe ich träumend auf einer Decke liegend sowie mit Yoga- und kinesiologischen Übungen: Eine in der Nähe meines Rastplatzes wachsende Gewöhnliche Pestwurz: Im Mittelalter diente die Pflanze der Behandlung von Pestkranken, daher ihr Name. Viel interessanter ist jedoch ihre Anwendung auf einem anderem Gebiet: Archäologische Funde bei Hallstatt belegen, dass die Blätter der Pestwurz in der Bronzezeit als Toilettenpapier verwendet wurden. Deshalb wird die Pflanze in Bayern auch Arschwurz genannt. Eine nützliche Information, wenn mal wieder das Toilettenpapier ausgehen sollte! Auf dem Weg zurück zur Unteren Eck-Alpe: Blümchen zum Essen und zum Angucken, Löwenzahn und Frühlingsenzian: Insgesamt bin ich knapp sieben Stunden unterwegs, sieben Stunden, von denen ich jede Sekunde genieße.
Während der Tour esse ich außerdem Löwenzahnblüten sowie Blütenstände des Wiesenschaumkrauts und probiere Blüte sowie Blatt eines Baldrians: Hier liegt keinerlei Bedarf vor. Kein Wunder, ich leide weder an nervös bedingten Unruhezustände noch an Angst- oder Spannungszuständen, alles Zustände, die Baldrian angeblich heilen kann. Heute realisiere ich ein Projekt, das mir schon seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen durch den Kopf geistert: Ich wandere von der Haustür aus auf den Gipfel des Hochgrats. Auf dem Hinweg wähle ich den über Buchenegg führenden Wanderweg, auf dem Rückweg laufe ich über Steibis: Bis zur Talstation der Hochgratbahn sind es knapp zwölf Kilometer, für die ich zwei Stunden benötige. Für den schweißtreibenden Aufstieg zum Gipfel benötige ich weitere zwei Stunden. Einsam und allein am Gipfel: Eine halbe Stunde lang genieße ich auf einer Bank sitzend das wunderbare Panorama: Auf dem Weg zurück zur Bergstation: Eine Schneepassage in Höhe des Staufner Hauses: Am Fuße der alten Buche mache ich nochmals eine halbe Stunde Rast: An der tausendjährigen Eibe: Blick durch den hohlen Stamm der Eibe Richtung Himmel: Der Weg von der Talstation der Hochgratbahn nach Steibis zieht sich, aber dann liegt auch dieser Streckenabschnitt hinter und Steibis vor mir. Der Blick über die Dächer von Steibis auf Oberstaufen: Von Steibis ist es noch eine knappe Stunde bis Oberstaufen. Schließlich ist es geschafft, acht Stunden nach Beginn meiner Wanderung komme ich mit qualmenden Füßen vor unserer Haustür an. Als erstes gönne ich mir eine erfrischende Dusche, anschließend geht es an den Küchentisch. Dort lasse mir die zweite Mahlzeit des Tages schmecken:
Während der Wanderung esse ich außerdem zahlreiche Löwenzahnblüten, Blütenstände vom Wiesenschaumkraut und junge Blätter der Kohlkratzdistel: Zu guter Letzt Blütengrüße von zwei Pflanzen, die für mich nicht essbar sind, Ehrenpreis und Frühlingsenzian: PS: Der lange Aufenthalt in der Natur tut unglaublich gut. Statt auf den Kapf laufen Guido und ich heute auf den Staufen. Drei der Pflanzen, die uns unterwegs begegnen, Hundsveilchen, Sauerklee und Giersch: Das Blatt vom Giersch probiere ich. Es schmeckt nicht ganz so widerlich wie erwartet, aber Lust auf mehr kommt auch nicht auf. So sieht mein Speiseplan aus:
PS: Ein Blütengruß von einem im Garten wachsenden Birnbaum: Während des heutigen Spaziergangs esse ich Blätter von der über unserem Haus thronenden Linde: Die Blätter schmecken mild und lecker. Die gleich nebenan wachsenden jungen Buchenblätter sind für mich nicht essbar, sie schmecken nach Bittermandeln: Beim Gang über die Weiden des Kapfs lasse ich mir Löwenzahnblüten und Blütenstände des Wiesenschaumkrauts schmecken: Außerdem probiere ich Blätter des Johanniskrauts: Wie bei den Buchenblättern liegt der Bedarf bei Null, sie schmecken unangenehm bitter. Mild nach Stangensellerie schmecken hingegen die Stängel des Wiesenbärenklaus: Das steht außer den während des Spaziergangs verzehrten Blättern und Kräutern sonst noch auf meinem Speiseplan:
PS: Wilde Ungezähmtheit auf einer Weide am Fuße des Kapfs: Die Pferde können sich nicht wirklich frei bewegen, aber sie machen das Beste aus ihrer Situation. |