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Archiv für die Kategorie ‘Ernährung’Ich packe heute meinen vierten Karton, Guido seinen dreißigsten. Wobei ich fairer Weise zugeben muss, dass Guidos Umzugsliste auch gemeinsam genutzte Gegenstände enthält. Meine Mahlzeiten:
Die Blattsalate esse ich während eines Restaurantbesuchs: Guido und ich kehren zusammen mit der Käuferin unserer Wohnung und ihrem Partner im Hotel-Restaurant „Adler“ ein und lernen dabei die (Party-)Szene Oberstaufens näher kennen. Nicht, dass wir das Bedürfnis haben, diese Szene zu guter Letzt doch noch kennenzulernen. Aber so nebenbei fällt eine Bemerkung, die uns aufhorchen lässt: Die Bemerkung scheint ein Wink des Universums zu sein und damit unsere Entscheidung, die Einladung der Verkäuferin anzunehmen, zu rechtfertigen. Guido und ich starten um 6.15 Uhr zu einem Lauf. Der Morgensonne entgegen: Das Ergebnis des Laufs: 8,2 Kilometer und 180 Höhenmeter in einer Zeit von 55 Minuten. Anschließend trainiere ich eine halbe Stunde lang meine Rumpfmuskulatur und gehe nach einer Dusche auf dem Oberstaufener Wochenmarkt einkaufen. Um neun Uhr trete ich dann schließlich meinen Dienst im Fitnessstudio an und nach getaner Arbeit telefoniere ich gut eineinhalb Stunden lang mit einer lieben Bekannten. Auch der Nachmittag ist sehr erlebnis- und ereignisreich, so dass ich am Abend das Gefühl habe, dass zwei Tage hinter mir liegen. Die Nahrungsaufnahme ist heute Nebensache, es gibt nur eine Mahlzeit:
Die Avocado „Torox“ stammt vom Fruchtboten. Die Fahrt zurück nach Oberstaufen verläuft reibungslos. Zu meiner großen Freude finde ich im Briefkasten ein Kuvert vom IST-Studieninstitut. Inhalt ist meine A-Lizenz Medizinisches Fitnesstraining: Die Ausbildung hat schlussendlich weitaus länger als vier Monate gedauert. Das lag allerdings nicht an meinem fehlenden Lerneifer, sondern am Lockdown aufgrund der COVID-19-Pandemie. Wie auch immer, es ist auf jeden Fall super, dass ich die Lizenz in den Händen halte, denn damit kann ich mich jetzt auch als Trainerin in Bündner Fitnessstudios bewerben. Meine Mahlzeiten:
Vor der letzten Mahlzeit spaziere ich zusammen mit Guido um den Kapf. Der Blick vom Kapf auf die Nagelfluhkette: PS: Ein Blumengruß vom Wegesrand: Dies ist der zweite Tagebucheintrag, den ich während der Sommerpause mit der Öffentlichekit teilen möchte: „Bin mal kurz im Wald, um tief durchzuatmen“. Dies kann man auf einem Hinweisschild am Rande des Lenzer Waldgebiets lesen: Guido und ich atmen heute gleich zweimal tief durch, das erste Mal vormittags, als wir durch den Wald zum Aussichtspunkt Crap la Tretscha spazieren. Die am Morgen noch mit Neuschnee gekrönte Gipfelregion des Lenzer Horns: Ein am Wegesrand wachsendes Echtes Labkraut: Es ist schön anzusehen, aber für den Gaumen eher weniger zu empfehlen. Ganz anders sieht es geschmacklich bei den Felsenbirnen aus: Diese sind ein Hochgenuss. Hier ist der Gebiet, das wir durchwandern, auf einem Ausschnitt der Schweizer topographischen Karte zu sehen: Die Streckenlänge beträgt hin und zurück 9,5 Kilometer, bis Scasaluir sind rund 900 Höhenmeter zu überwinden. Für uns sind es weit über 100 Höhenmeter mehr, da wir über Scasaluir hinaus wandern. Drei der zahlreichen am Wegesrand wachsenden Blumen, eine Skabiose mit drei Bluttröpfchen, Schmetterlingen aus der Familie der Widderchen, eine Skabiose mit mir unbekannten Faltern in trauter Zweisamkeit und eine Prachtnelke: Kurz unterhalb der Hochebene von Scasaluir: Scasaluir und der Westgrat des Piz Linards, auf dem ein von Guido im September 2019 errichteter Steinmann steht: Hier lädt klare Bergluft zum Durchatmen ein. Ein durchs Gras kriechender Alpensalamander: Auf etwa 2400 Metern, hinter mir liegt das Lenzer Horn: Vom Lenzer Horn hinunterziehende, stark zerklüftete Felsformationen: Auch mit Lupe ist es auf dem Bild nicht besonders gut zu erkennen, aber hier springt ein Rudel Steinböcke über die Felsen: Ein zweites Rudel ist weiter westlich unterwegs. Es ist faszinierend zu beobachten, mit welcher Sicherheit sich die Tier durch das unwegsame Gelände bewegen. Der Blick von Scasaluir auf das mittlerweile schon im Schatten liegende Lenz: Der Weg über die Grasflächen von Scasaluir mit Blick auf die Bergüner Stöcke: Ein letzter Blick auf den Brunnen von Scasaluir: Sonnenuntergang: Körperlich müde, aber geistig und emotional voller Energie und Zuversicht kehren wir vier Stunden nach Beginn unserer Wanderung zurück ins Basislager.
PS: Morgen geht es wieder zurück nach Oberstaufen. Guido und ich fahren heute nach Lenz. Dort ist es stark bewölkt, aber es regnet nicht. Mit 7 °C ist es allerdings nochmals kälter als in Oberstaufen. Dort zeigt das Thermometer am frühen Morgen 11 °C an. Noch kälter ist es in Lagen um die 3000 Meter: Als sich gegen Abend die Wolken lichten, sieht man die mit Neuschnee bedeckte Gipfelregion des Piz Linards: Ob hier oder da, für einen Sommertag ist es also ziemlich kalt.
PS: Am Vormittag entdecke ich in der Waschküche der Oberstaufener Wohnung eine Kröte und bringe sie dorthin, wo sie hingehört, nämlich ins Grüne: Die Kröte ist sehr mitgenommen, ich hoffe, sie erholt sich. Ihre Botschaft ist hier zu lesen: Die Botschaft der Kröte. |