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Archiv für die Kategorie ‘Videos’Die Gipfel der höheren Berge liegen laut Wettervorhersage den ganzen Tag in den Wolken. Für unsere heutige Tour kommt daher nur ein „mittelhoher“, leicht zu erreichender Gipfel in Frage. Wir entscheiden uns für einen der Bergüner Hausberge, den 2642 Meter hohen Piz Darlux. Er ist mit Hilfe einer Sesselbahn besonders leicht zu erreichen: Von der Bergstation des Lifts aus sind es nur noch 600 Höhenmeter bis zum Gipfel. Dabei haben wir Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht: Das Bergrestaurant ist Dienstags geschlossen und damit fährt auch der Sessellift nicht. Zweieinhalb Stunden nach dem Berginn unserer Tour erreichen wir den Gipfel: Die Aussicht ist mehr oder weniger gleich Null, aber das stört uns nicht weiter: In den Wolken unterwegs zu sein, hat seinen eigenen Reiz. Während unseres Abstiegs über die Alp Darlux traut sich die Sonne dann aber doch hinter den Wolken hervor und so bekommen nicht nur wir paar Sonnenstrahlen ab: Unser Abstieg wird aufmerksam beobachtet: Auf dem Weg von der Alp Darlux hinunter nach Bergün wimmelt es von Schmetterlingen. Hier ist ein Kaisermantel zu sehen: Ein Bläuling: Ein Mohrenfalter: Der Blick vom Wanderweg auf Bergün: Hier stehen wir vor den Toren von Bergün, der Gipfel im Hintergrund ist der Piz Rugnux: Um 17.35 Uhr, vier Stunden und zwanzig Minuten nach Beginn unserer Wanderung erreichen wir den Bahnhof von Bergün. Abfahrt des Zuges Richtung Heimat ist um 17.47 Uhr, um 18.50 Uhr sind wir in Schmitten. Bis ich nach Hause unter die Dusche komme, dauert es allerdings noch ein bisschen: Um 19 Uhr findet ein Treffen mit meinen Kolleginnen und dem Gemeindepräsidenten, unserem Chef, statt. Nach einer Stunde ist dann aber schon alles geklärt, was zu klären war und ich kann mich auf den Nachhauseweg machen. Zu meiner Nahrungsaufnahme: Obwohl sich die Wanderröte durch den gestrigen Fleischverzehr nicht beeindrucken ließ, sie ist weiterhin nur schwach zu sehen, greife ich heute nicht gleich wieder zum Fleisch, sondern bleibe bei Früchten:
Während der Wanderung lasse ich mir außerdem etwa 100 Gramm wilde Himbeeren schmecken. PS: Danke für diesen wunderschönen Tag. PPS: Die Wanderung in der Übersicht und das Video zur Tour: PPPS: Guidos Tourenbericht: Bergün → Piz Darlux. Nach vierzehntägiger Fleischpause lass ich mir am Nachmittag ein Stück mageres Rindfleisch schmecken. Zum Frühstück bzw. zum Mittagessen gibt es Melone, Salat, Champignons und Avocados:
Am Abend entdecke ich dann zu meinem großen Entsetzen, dass die Wanderröte, die gestern kaum mehr zu sehen war, erneut aufgeblüht ist. PS: Das Video von unserer Besteigung des Igl Compass ist fertig: Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, seit wir auf einer „richtigen“ Bergtour waren. Entweder hat das Wetter nicht gepasst oder aber ich war im Dorfladen beschäftigt. Heute passt das Wetter und ich habe frei, so dass einem neuen Bergabenteuer nichts im Wege steht: Der Bahnhof von Preda liegt auf 1789 Meter, wer von hier aus auf den Gipfel des Igl Compass wandert, muss 500 Höhenmeter mehr als vom Albulapass aus zurücklegen. Um den Aufstieg noch etwas abenteuerlicher zu gestalten, wollen wir zudem versuchen, den Gipfel über den Westgrat zu erreichen. Im SAC-Führer sind die Informationen über den Westgrat des Igl Compass nicht sehr ergiebig:
Eine Tourenbeschreibung auf hikr.org ist auch nicht sehr viel informativer:
Der Aufstieg über den Westgrat verspricht also eine recht abenteuerliche Tour zu werden. Anfangs geht es aber erst einmal recht gemütlich über den offiziellen Wanderweg hinauf zur Alp Zavretta. Hier werden wir recht freundlich von Kühen und Pferden begrüßt: An der Alp verlassen wir den Wanderweg und steigen weglos bzw. über Viehpfade zum Grat hinauf: Der Grat ist zu Beginn einfach zu begehen, außerdem kann man wunderbare Tiefblicke auf die Albulapassstraße und den Lai Palpuogna genießen: Hier ist Guido ausnahmsweise hinter mir, der Gipfel links im Hintergrund ist der Piz Ela: Je höher wir kommen, desto felsiger wird das Gelände: Aber noch ist der Grat bequem zu begehen: Nur an einer Stelle kommen die Hände zum Einsatz: Ein weiterer Tiefblick auf das helle Band der Albulapassstraße, der kegelförmige Gipfel rechts im Hintergrund ist der Piz Ot: Ein Blick auf die Gipfelregion: Je näher der Gipfel rückt, desto abenteuerlicher wird das Gelände: Der Fels ist kein Fels mehr, sondern wie in dem Tourenbericht bei Hikr.org beschrieben der reinste Schutthaufen: Überall bröselt und bröckelt es und es will gut überlegt sein, wohin man die Füße setzt. Zudem wird das Gelände immer steiler, so dass die Tatsache, dass wir zu zweit unterwegs sind, zu einem Problem wird: Es besteht die Gefahr, dass der Nachfolgende, in dem meisten Fällen bin ich das, von einem losgetretenen Stein getroffen wird. Um diesem Problem zu entgehen, umgehen wir einen steilen Aufschwung rechts: Das Gelände, das dann vor uns liegt, sieht allerdings auch nicht gerade freundlich aus, im Gegenteil. Streckenweise ist das Schuttgelände gut begehbar, dann aber wieder extrem bröselig und steil und dementsprechend schwer zu begehen: Nach einer gefühlten Ewigkeit ist dann in der Ferne endlich der offizielle Wanderweg zu erkennen. Ihn zu erreichen würde jedoch bedeuten, dass wie einen Umweg machen müssten und so entscheiden wir, über eine steile Geröllflanke direkt zum Gipfel aufzusteigen. Nun ja, der Aufstieg über den Wanderweg wäre sicherlich einfacher gewesen, der direkte Aufstieg ist steil und rutschig. An vielen Stellen geht es einen Schritt vorwärts und einen halben wieder zurück. An der Vielzahl der Gipfelsteinmänner ist zu sehen, wie viel loses Gestein hier herumliegt! Gipfelrast: Die Gipfelrast währt nur kurz, denn der Zugfahrplan mahnt wieder einmal zur Eile. Der erste Teil des Abstieg folgt über den zur Fuorcla Zavretta führenden Wanderweg: Von der Fuorcla Zavretta aus geht es im Laufschritt weiter Richtung Alp Zavretta, den Piz Ela immer vor Augen: Vom Wanderweg aus können wir den ganzen Westgrat bewundern, der weiße Pfeil markiert den Beginn unseres Abenteuers: Hier ist der obere Teil des Westgrats zu sehen, der weiße Pfeil markiert in etwa die Stelle, an der wir den Aufstieg abgebrochen haben, der schwarze Pfeil die Stelle, bis zu er wir abgestiegen sind, um dann über Geröll entlang der Nordflanke zu queren: Auch wenn für uns die Besteigung des Igl Compass über den Westgrat nicht möglich war, sind wir doch froh, dass wir es versucht haben. Der Normalweg wäre uns viel zu langweilig gewesen! Fünf Minuten vor Abfahrt des Zuges erreichen wir den Bahnhof von Preda und um 20 Uhr sind wir wieder zu Hause. Zuerst geht es unter die Dusche, dann an den Küchentisch:
PS: Ein Blumengruß von den Weiden der Alp Zavretta: PPS: Aufgrund der überaus knapp gehaltenen Tourenbeschreibungen im SAC-Führer und auf Hikr.com bestehen berechtigte Zweifel, dass der Westgrat in der letzten Zeit überhaupt von jemandem komplett begangen wurde. Wir freuen uns über jede gegenteilige Rückmeldung! PPPS: Das Video zur Tour: PPPPS: Guidos Tourenbericht, einschließlich einer interaktiven Karte: Igl Compass. Heute ist für den Nachmittag kein Regen vorhergesagt, so dass wir endlich wieder einmal auf eine größere Tour gehen können. Geplant ist, mit Bus und Bahn nach Samedan zu fahren und von dort aus zum 2855 Meter hohen Piz Padella aufzusteigen. Um die Tour ein bisschen abenteuerlicher zu gestalten, auf den Piz Padella führt ein weiß-rot-weiß markierter Wanderweg, wollen wir anschließend weglos über den Nordwestgrat zum 2884 Meter hohen Pizzatsch hinüberwandern. Samedan, unser Ausgangsdorf, liegt am westlichen Rand einer Hochebene, auf der der Inn und der Flaz zusammenfließen. Der Ort verfügt über einen Flugplatz, auf dem vor allem Privatjets starten und landen. Während unseres Aufstiegs zum Rasensattel von Margunin, der auf 2411 Metern liegt, bekommen wir mehrere Maschinen nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören. Hier sind wir bei der Alp Munt und schauen zurück auf Samedan und den Flughafen: Bei Marguin lassen wir den Fluglärm hinter uns und stoßen auf einen Wegweiser, der nicht nur zum Piz Pardella weist, sondern auch zum Piz Ot, einem Dreitausender. Der Blick auf die Uhr und die App „SBB Mobile“ zeigt, dass wir es tatsächlich schaffen können, den Piz Ot zu besteigen. Die Aussicht wieder einmal auf einem Dreitausender zu stehen, ist verlockend und so entscheiden wir uns spontan für eine Routenänderung und steigen statt zum Piz Padella zum Piz Ot auf. Auf den Piz Ot führt ebenfalls ein markierter Wanderweg, der allerdings weiß-blau-weiß markiert ist. Zur Erläuterung: Einfache Wanderwege sind mit gelben Pfeilen oder Rauten markiert, Bergwanderwege weiß-rot-weiß und die schwierigeren Alpinwanderwege weiß-blau-weiß. Von Margunin geht es weiter zur Valletta: Am Ende der Valetta, auf dem Weg zur Botta Naira, noch sind wir auf dem Wanderweg unterwegs: Kurz nach dieser Aufnahme verlieren wir die Markierungen aus den Augen und steigen über steiles Geröllgelände auf. Der „normale“ Weg führt über Blockgeröll, das sehr viel einfacher zu begehen ist. Irgendwann treffen wir dann aber wieder auf die Markierungen und damit wird der Aufstieg leichter. Der Weg führt auf einen dunklen Felssporn, links im Bild, der unterhalb des Gipfelfelsens liegt: Hier blicken wir vom Felssporn auf den Gipfelfelsen: Es ist ein ziemliches Gewirr an Felsen, das am Fuße des Piz Ots anzutreffen ist und ich mag mir gar nicht vorstellen, wieviel Zeit es bräuchte, sich hier ohne Markierungen zurechtzufinden. Dank der zahlreichen Markierungen kommen wir jedoch zügig vorwärts. Am Gipfelfelsen windet sich der Weg in südöstlicher Richtung hinauf und ist teilweise mit Drahtseilen und Geländestangen gesichert: Eigentlich sind diese Sicherungen nicht notwendig, denn richtig ausgesetzt ist der Weg nicht. Bei Schnee und Eis sind sie jedoch sicherlich hilfreich. Kurz unterhalb des Gipfels: Schließlich stehe ich glücklich und zufrieden auf meinem sechsten Dreitausender: Der Piz Ot bietet eine geniale Fernsicht. Bei optimalen Bedingungen sind laut Wikipedia über 800 Gipfel zu erkennen: Piz Ot. Richtung Nordwesten ist unser Haus in Schmitten zu sehen: Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch machen wir uns auf den Abstieg: Noch einmal durch das Felsgewirr oberhalb der Valletta: In der Valletta: Ab hier gibt es keine Bilder mehr, denn wir sputen uns, um in Samedan einen Zug früher als geplant erreichen zu können. So können wir wie gewohnt über Davos Glaris nach Hause fahren. Unsere Tour in der Übersicht: Fazit der Tour: Der Piz Ot ist ein herrlicher Aussichtsberg und ein leicht zu besteigender Dreitausender. Mir hat vor allem die Wanderung durch das Felsengewirr super gut gefallen.
PS: Morgen arbeite ich im Dorfladen. Ich hoffe, das Aufstehen fällt mir trotz der heutigen Tour nicht allzu schwer. PPS: Das Video zur Tour: PPPS: Guidos Tourenbericht: Samedan → Piz Ot. Vormittags präsentiert sich das Wetter recht freundlich, aber für den Nachmittag sind weitere Regenfälle vorhergesagt. Aus einer längeren Tour wird also wieder einmal nichts. Aber es gibt ja Ecken in der Nähe, die wir noch nicht kennen. Solch eine Ecke ist das Sertigtal. Das Sertigtal ist ein Seitental des Landwassertals bei Davos und von Schmitten aus mit den Postbuslinien 183 und 308 in 80 Minuten zu erreichen. Wir fahren bis zum letzten Weiler des Tals, Sertig Sand. Urspünglich wollen wir von Sand aus über einen auf halber Höhe verlaufenden Wanderweg nach Davos Frauenkirch laufen und von dort aus die Heimfahrt mit der Postbuslinie 183 antreten. Wir sind jedoch so angetan von der wundervollen Atmosphäre des Tals und den Ausblicken auf Mittaghorn, Plattenflue und Hoch Ducan, dass wir uns spontan dem Menschenstrom in Richtung Sertiger Wasserfall anschließen. Der Blick von Sand auf die erwähnten Gipfel: Der Wasserfall von Sertig, Ducanfall genannt: Er stürzt über drei große Stufen mit einer Höhe von über 60 Metern in die Tiefe. Direkt vor dem Fall bleibt nichts mehr trocken: Statt auf dem stark frequentierten Wanderweg zurück nach Sand zu gehen, folgen wir einer Pfadspur links des Wasserfalls. Wir nehmen an, dass diese Pfadspur irgendwann auf den zur Fanezfurgga führenden Wanderweg mündet. Das ist in der Tat der Fall, allerdings ist die Kletterei, in dem steilen, ziemlich feuchten Gelände nicht ganz ungefährlich. Zu unserem Entsetzen folgt uns auf diesem Weg eine Frau mittleren Alters, die wohl genauso wenig Ahnung von dem Gelände hat wie wir. Wir warten auf dem oben erwähnten Wanderweg auf sie, um zur Not helfend einschreiten zu können. Das ist jedoch Gott sei Dank nicht notwendig, sie schafft die Kletterei auch ohne unsere Hilfe. Was uns aber total schockiert, als sie neben uns auftaucht: Sie hat einen Gipsfuß. Sie erzählt uns, dass sie vor sechs Wochen einen schweren Unfall hatte und zurzeit eine Reha in der Davoser Höhenklinik macht. Kommentare erspare ich mir an dieser Stelle, aber irgendwie scheine ich seit ein paar Wochen Leute anzuziehen, die mental nicht so ganz auf der Höhe sind. Linker Hand sind Älplihorn und Leidbachhorn zu sehen: Statt zu nach Davos Frauenkirch zu wandern, setzen wir uns nach dem kurzen Abenteuer im Sertigtal wieder in den Postbus nach Davos Platz. Die fünfundzwanzigminütige Wartezeit bis zur Abfahrt des Busses, der uns zurück nach Schmitten bringt, verbringen wir mit einem Einkauf beim Coop. Unter anderem wandert Stangensellerie in den Einkaufskorb, der am Abend als Saft auf meinem Speiseplan landet:
PS: Kurz nach unserer Ankunft in den eigenen vier Wänden setzt der vorhergesagte Regen ein. PPS: Guido hat unseren Ausflug in einem Video festgehalten: PPPS: Guidos Tourenbericht: Sertig-Wasserfall. |