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Archiv für die Kategorie ‘Schweiz’Guido und ich wandern heute teils auf Schusters Rappen und teils mit Schneeschuhen von Monstein über die Fanezfurgga ins Sertigtal. Der Blick vom Wanderweg zurück auf Monstein: Hier sind wir oberhalb der Hütten der Oberalp: Auch wenn der weitere Weg hinauf nach Fanezmeder schneebedeckt ist, man kann ihn gut ohne Schneeschuhe begehen, vor allem, weil schon „gespurt“ ist: Für die meisten Wanderer war bei Fanezmeder Schluss, sie sind wieder umgekehrt. Nur einer wagte sich weiter hinauf Richtung Fanezfurgga. Wir ziehen bei Fanezmeder die Schneeschuhe an und folgen dann mal mehr, mal weniger seinen Spuren, die ziemlich genau den Wanderweg markieren: Guido abseits des Weges, aber immerhin stimmt die Richtung: An der Fanezfurgga: Der Blick von der Fanezfurgga ins obere Ducantal: Und hier geht es hinunter: Das untere Ducantal: Wenn wirklich viel Schnee liegt, kann man den Weg, auf dem wir heute unterwegs sind, nicht gehen. Die Lawinengefahr ist hier zu groß. Die Skiroute führt daher auf der anderen Seite des Ducanbachs entlang. Hier steigen wir zum Ducanbach ab, um ihn zu überqueren: Normalerweise führt eine Brücke über den Bach, aber diese wurde demontiert. Und nun, wie kommen wir über das doch recht lebhafte Gewässer? Gut, dass unser „Vorgänger“ dasselbe Problem hatte, so können wir in der Hoffnung, dass er eine geeignete Stelle gefunden hat, seinen Spuren folgen. Guido wagt sich zuerst: Und erreicht tatsächlich mit trockenen Füßen die andere Seite des Bachs. Mir fällt der gewagte Ausfallschritt nicht ganz so leicht wie ihm, aber Gott sei Dank bleiben auch meine Füße trocken. In Sertig Sand hätten wir unsere Wanderung gerne beendet, aber der nächste Bus fährt erst in gut einer Stunde, so dass wir der Straße entlang bis zur Bushaltestelle „Witi“ laufen. Dort steigen wir in den uns entgegenkommenden Bus ein und fahren wieder zurück nach Sertig Sand. Hauptsache, wir sitzen im Warmen und müssen nicht in der Kälte herumstehen. Denn kalt ist es im schattigen Sertigtal! Die Wanderung von Monstein nach Witi über die Fanezfurgga in der Übersicht: Die Temperaturen sind deutlich gesunken und der Himmel ist wolkenverhangen. Trotzdem gehen wir heute nochmals auf eine große Wanderung bzw. Bergtour, der vielleicht letzten in diesem Herbst. Im letzten Jahr sind wir am 2. November immerhin zu unserer ersten Winterwanderung gestartet: Eine erste Winterwanderung. Start der heutigen Tour ist in Davos Frauenkirch. Von dort aus wollen wir hinauf zur Mederger Flue wandern und diese erklimmen. Die Mederger Flue ist ein 2706 Meter hoher Dolomitberg mit einem nordsüdlich, vom Tritt zur Schwifurgga verlaufenden Hauptgrat. Wir wollen von einer zwischen dem Chörbsch Horn und der Mederger Flue oberhalb des Steinig Tällis liegenden Senke über den Ostgrat aufsteigen. Der Aufstieg ist mit T4 bewertet. Erstes Zwischenziel auf dem Weg nach oben ist die Stafel Alp: Von hier aus geht es über den Stafler Berg Richtung Schwifurgga: Der Stern markiert den Stafler Berg, dort hinauf führt der Weg. Hier liegt der Aufstieg über den Stafler Berg hinter uns und die Mederger Flue vor uns: Auf etwa 2400 Höhenmetern verlassen wir den Wanderweg und laufen weglos zur Senke zwischen Chörbsch Horn und Mederger Flue: Der eigentliche Aufstieg über die Ostflanke beginnt: Erst geht über steilen Schutt mehr oder weniger aufrecht nach oben, meine Stöcke sind hier eine große Hilfe, später kommen leichte Kletterpassagen hinzu: Die letzten Meter bis zum Gipfel können wir bequem aufrecht gehend bewältigen. Der Gipfelsteinmann mit Gipfelbuch: Viele Besucher hat die Mederger Flue nicht zu verzeichnen, jedenfalls nicht in den Sommermonaten, das Gipfelbuch stammt noch aus dem Jahr 2010. Das geht besser als erwartet und ziemlich flott stehen wir wieder zwischen Mederger Flue und Chörbsch Horn. Hier überlegen wir kurz, ob wir direkt weiter Richtung Tal absteigen oder aber aufs Chörbsch Horn aufsteigen. Da es noch früh am Tag ist, fällt die Entscheidung zu Gunsten des Chörbsch Horns: Seit wir das letzte Mal hier oben waren, gab es keine weiteren Besucher: Vom Chörbsch Horn steigen wir Richtung Latschüelifurgga ab, Ziel der der Tour ist damit Davos Platz: Der Wanderweg umgeht den Wannengrat, einer Rasenkuppe nordöstlich des Chörbsch Horns. Wir haben heute noch zu wenig Höhenmeter gemacht und laufen darüber: Auf der anderen Seite geht es wieder hinunter und zurück auf den Wanderweg: Der Weg von der Latschüelifurgga hinunter nach Schönboden, einer Hütte auf rund 2270 Höhenmetern, sieht heute ziemlich mitgenommen aus: Immerhin läuft es sich aber angenehm weich darauf. Oberhalb der Podestaten Alp schaut der Weg wieder „normal“ aus: Hier verdeckt der Strelaberg die Sicht auf Davos: Der Abstieg über die Weiden der Podestaten Alp mit Blick aufs Jakobshorn: Als wir Davos erreichen, liegt der größte Teil der Stadt schon im Schatten: Sechseinhalb Stunden nach Beginn unserer Tour erreichen wir den Bahnhof von Davos Platz und damit die Bushaltestelle. Schön war es, trotz der vielen Wolken. Nach dem gestrigen Ruhetag geht es heute wieder auf Tour: Wir fahren mit dem Postbus Richtung Lenzerheide und starten von der Haltestelle Crappa Naira aus zu einer Wanderung über Crappa Naira, Ruoinas, Hetta de las Nuorsas und Propissi. Von der Bushaltestelle Brienz, Belfort geht es dann wieder zurück nach Hause: Große Teile der Strecke führen über Fahrstraßen, aber zwischendurch kommen wir auch immer wieder in den Genuss von schmalen Waldpfaden. Der Blick zu Beginn der Wanderung auf Alvaneu, im Hintergrund thront der Muchetta: Nach gut sechs Kilometern und fast siebenhundert Höhenmetern im Aufstieg erreichen wir die Hütten von Ruoinas: Der Blick von Ruoinas hinunter ins Albulatal, auf Crap Furo, den Schaftobel von Alvaneu Bad und den Chavagl Grond: Gleich hinter Ruoinas beginnt der steile Aufstieg über einen schmalen Waldpfad hinauf nach Hetta de las Nuorsas. Gott sei Dank sind hier nur 200 Höhenmeter zu überwinden! Ein Kreuz schmückt den Aussichtspunkt von Hetta de las Nuorsas: Im Norden ragt der Piz Mulain auf: Der Blick Richtung Süden auf die Bergüner Stöcke: Für uns geht es Richtung Westen weiter: Ich wäre von Hetta de las Nuorsas gerne nach Propissi Saura gelaufen, eine Ansammlung von Hütten, die wir während unserer Aufenthalte in Lenz oft besucht haben. Aber leider ist der Weg dorthin gesperrt: So bleibt nur der Abstieg über Propissi Sot: Von Propissi Sot geht es über eine Fahrstraße hinunter nach Pigni: Hier kommen zwischen den Bäumen schon wieder die Weideflächen von Alvaneu Dorf in Sicht: Die letzten dreihundert Meter bis zur Bushaltestelle führen über einen schmalen Wanderweg. Die Zeit bis zur Abfahrt des Busses, es sind gut zwanzig Minuten, verbringen wir am Wegesrand im Wald und lassen Duft und Anblick der Nadelbäume auf uns wirken: Der Blick nach oben: Die Wanderung ist Balsam für die Seele. Der Gatschieferspitz, ein Gipfel im hinteren Prättigau, steht als heutiges Tourenziel im Visier. Die Bus- und Bahnverbindungen, die uns zur Verfügung stehen, machen uns allerdings einen Strich durch unsere Planung: Wir müssen die Tour abkürzen und steigen „nur“ bis zum 2170 Meter hohen Hohliecht auf. Start der Wanderung ist bei der Bushaltestelle Davos Laret, Landhaus. Zu Beginn führt der Weg am Stützbach entlang. Dunkel, feucht und recht frisch ist es hier. Nach rund 700 Metern verlassen wir den Stützbach und folgen etwa zwei Kilometer lang dem Mönchalpbach. Diesen Wegabschnitt kennen wir von unserem Abstieg vom Pischahorn: Pischahorn, der zweite Versuch. Hier ist es zwar immer noch schattig, aber deutlich weniger feucht: Bis zur Mönchalp kommen wir heute nicht, der Weg zum Hohliecht zweigt weit vorher ab: Ab hier schlängelt sich der Weg im Sonnenlicht zwischen Heidelbeersträuchern und Alpenrosen empor: Schon unterhalb vom Hohliecht können wir beim Blick Richtung Nordwesten die Aussicht auf Gotschnagrat, Grüenhorn und Parsennfurgga und damit Zwischenziele unserer Wanderung vom 25. Oktober, Eine Herbstwanderung über Gotschnagrat, Grüenhorn, Weissfluhjoch und Strelapass, bewundern: Der Wanderweg führt über die Rüggenhütte, wir verlassen allerdings den Weg vor der Hütte und steigen ein paar Meter weglos auf. Hier stehen wir oberhalb des Hohliechts und blicken Richtung Gatschieferspitz hinauf: Links davon sieht man das Lauizughorn und Teile des Silvrettamassivs: Richtung Norden liegt Klosters: Der Gipfelsteinmann des Hohliechts: Wir lassen uns sehr viel Zeit hier oben, so viel Zeit, dass wir Gefahr laufen, unseren Bus zu verpassen, wenn wir wie geplant nicht auf gleichem Weg, sondern über Klosters Selfranga absteigen. Trotzdem wählen wir diesen Weg, in der Hoffnung, im unteren Teil des Abstiegs Zeit gut machen können. Zu Beginn ist dies kaum möglich, der Weg ist extrem steil, feucht und somit rutschig: Stöcke wären hier sehr hilfreich, aber die liegen zu Hause! Unterhalb der Baumgrenze ist der Weg dann aber recht angenehm zu begehen und so liegen wir zeitmäßig schon bald wieder im grünen Bereich. Auf dem Wanderweg, der von Selfranga nach Laret führt: Hier kommen uns zahlreiche Biker entgegen, so dass wir ab und zu zur Seite springen müssen! Dreieinhalb Stunden nach Beginn unserer Wanderung erreichen wir rechtzeitig vor Abfahrt des Busses die Haltestelle von Davos Laret, Landhaus. Die Tour in der Übersicht: Fazit: Es ist trotz abgespecktem Gipfelziel eine herrliche Wanderung. Von Davos Platz aus hinauf aufs Jakobshorn zu wandern, finde ich persönlich nicht so prickelnd. Daher wollen wir heute den Aufstieg erkunden, der von der anderen Seite, genauer gesagt aus dem Dischmatal heraus, aufs Jakobshorn führt. Start ist in Teufi. Der Blick von Teufi talabwärts, an der kleinen Hütte links im Bild beginnt der anfangs durch einen Wald führende Aufstieg: Der Pfad durch den Wald ist nicht nur schmal, sondern auch steil und mit Steinen durchsetzt, also ganz nach meinem Geschmack: Bald schon lassen wir den Wald hinter uns und steigen über die baumlose Fläche unterhalb der Stillbergalpe auf: Die Stillbergalpe: Von der Stillbergalpe aus führt ein Weg über den Stillberg hinauf zum Jakobshorn, ein anderer hinauf zum Brämabüel. Wir wählen ersteren: Ein Blick vom Wanderweg hinunter ins Dischmatal: Der Weg über den Stillberberg ist wunderbar zu laufen, vor allem jetzt im Herbst. Im Sommer ist es sicherlich weniger angenehm, in der prallen Sonne aufzusteigen: Auf den letzten Höhenmetern unterhalb des Grats verläuft der Weg im Schatten des Jatzhorns und wird steiler und steiniger: Ankunft am Gratweg, der Blick geht zum Brämabüel: Kurz unterhalb des Gipfels, der Blick auf Teile des – noch schneefreien – Skigebiets und die Jatzhütte: Rechts im Bild ist der hintere Teil des Sertigstals zu sehen. Vom Gipfel des Jakobshorns aus laufen wir weiter zum Brämabüel: Der Blick vom Wanderweg hinunter auf Davos: Der Grat im Rückblick: Die Aussicht vom Brämabüel hinunter auf den Davoser See: Vom Brämabüel aus laufen wir über die schwarze Piste hinunter zur Ischalp, im oberen Teil mit Blick auf den Davoser See: Auf rund 2100 Höhenmetern ist Schluss mit der herrlichen Aussicht und der Blick auf die Gipfel, im folgenden Bild ist das Schiahorn zu sehen, wird durch Bäume verdeckt: Über den weiteren Abstieg gibt es nicht viel berichten, er führt durch den Bolgenwald nach Davos Platz. Am Bahnhof beenden wir unsere Wanderung und warten auf den Bus, der uns zurück nach Schmitten bringt. Die Tour in der Übersicht: Mein Fazit: Der Aufstieg von Teufi hinauf zum Jakobshorn ist landschaftlich weitaus reizvoller als der Aufstieg von Davos Platz aus. Hier liegt halt das Skigebiet und Lifte „verschandeln“ die Landschaft. Im Moment ist noch nicht vorstellbar, dass es rund um das Jakobshorn schon bald so winterlich aussehen wird! |