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Archiv für die Kategorie ‘Schweiz’Der Frühling ist angekommen, selbst in Schmitten. Guido und ich genießen die milde Luft und die Farbenpracht während eines gemütlichen Spaziergangs hinunter ins Landwassertal. Am Wegesrand leuchten die Forsythien, ein sonniger Gruß des Frühlings: Auf den Wiesen und zu unseren Füßen blüht der Löwenzahn, gelbe Tupfer säumen den Weg: Auch das frische Grün der Birken zieht unseren Blick auf sich, eine Augenweide nach den Wintermonaten: Bei Zalaint stehen blühende Kirschbäume um ein Häuschen: Rund um die Hütte finden wir nicht nur Löwenzahn, sondern auch Schlüsselblumen: Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie sich das Landwasserviadukt über das Tal spannt: Unter dem Wiesner Viadukt angekommen, fällt unser Blick auf den noch schneebedeckten Piz Mitgel: Schließlich erreichen wir das Landwasser. Ein letzter Blick zurück nach Schmitten, am Horizont hebt sich der Tiaun in den Himmel. Solche Tage erinnern mich daran, wie wenig es manchmal braucht, um glücklich zu sein: Ein paar Sonnenstrahlen, blühende Wiesen – und jemanden, mit dem man all das teilen kann. PS: Guido hat unseren Spaziergang in einem Video verewigt: Im Frühjahr letzten Jahres kamen Guido und ich erstmals auf die Idee, winterlichen Verhältnissen in Schmitten durch eine Fahrt ins Tessin zu entgehen: Bellinzona, ein Burgenrundgang. Da der heutige Wetterbericht für Schmitten ziemlich trüb ist, bietet sich auch dieses Frühjahr eine Fahrt ins Tessin an. Zielort ist erneut Bellinzona, von wo aus wir wie am 16. Dezember letzten Jahres den Motto della Croce erklimmen. Der Blick über die Dächer vom Ortsteil Daro zu Beginn der Wanderung: Die Kirche von „San Sebastiano“, im Hintergrund ist das „Valle Leventina“ zu sehen: Dank angenehmen 20 °C kann ich schon bald meine Jacke ausziehen. Im Gegensatz zu unserem letzten Aufstieg sind wir nicht allein unterwegs: Etliche Wanderer und sogar Mountainbiker kommen uns auf dem holprigen Weg entgegen. Von hier aus sind es nur noch 200 Höhenmeter bis zum Gipfel: Ein ziemlich feuchtes Wegstück: Noch sind die Bäume kahl, aber es dauert bestimmt nicht mehr lange, bis die ersten Blattspitzen zu sehen sind: Kurz unterhalb des Gipfelkreuzes: Nach knapp zwei Stunden erreichen wir unser Tagesziel: Blick vom Gipfel ins Valle Leventina: Der Blick auf den Camoghe, mit einer Höhe von 2228 Metern und seiner Lage östlich über der Magadinoebene einer der bedeutendsten Berge des Tessins: Kurze Rast unterhalb des Gipfelkreuzes: Zeit einen Abstecher auf den „Motto d’Arbino, einen knapp 1700 Meter hohen Gipfel, der zwischen den beiden Tälern „Valle Morobbia“ und „Valle d‘ Arbedo“ liegt, zu machen, bleibt auch heute nicht. Wir machen uns daher nach der kurzen Gipfelrast auf den Abstieg. Noch ein Blick auf den Camoghe: Auch wenn die Zeit zu einem Abstecher auf den Motto d’Arbino nicht mehr reicht, einen kleinen Umweg über die „Monti di Ravecchia“ können wir uns leisten. Ein Wegweiser weist uns den Pfad, der im weiteren Verlauf in einen breiten Fahrweg übergeht: Hier führt der Wanderweg zwischen den Ferienhütten von „Monti di Ravecchia“ mit einer tollen Aussicht auf den Lago Maggiore entlang: Der folgende, steile Wegabschnitt ist nicht ganz einfach zu finden, da der Weg unter einer dicken Laubschicht begraben ist. Markierungen an den Bäumen helfen aber bei der Orientierung. Mitten im Wald treffen wir auf diese Ruinen: Von hier aus folgen wir Wegspuren, die zu den Dorfruinen von Prada führen: Prada war eine mittelalterliche Siedlung, die im Laufe des 17. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Ein Grund könnte die Pestepidemie, die zwischen 1629 und 1930 im Tessin wütete, gewesen sein. Zurzeit finden hier Restaurierungsarbeiten statt. Von Prada aus führt ein breiter und gut markierter Wanderweg zurück nach Bellinzona. Hier überqueren wir den Dragonato, ein Bergbach, der unterhalb des „Motto d’Arbinos“ entspringt und in den Ticino mündet, mit Hilfe einer Brücke: Bei Artore, dieses Wegstück kennen wir von unserem Aufstieg: Hier heißt es, ganz tief Luft holen und den Frühlingsduft genießen. Fünf Minuten vor Abfahrt des Busses, der uns zurück nach Graubünden bringt, sind wir wieder am Busbahnhof. Das nenne ich perfektes Timing. Danke für diese wunderbare Frühlingswanderung! PS: Eine weitere Tourenbeschreibung einschließlich einer interaktiven Karte findet man auf Guidos Seite: Bellinzona → Motto della Croce. Letztes Jahr mussten wir unsere jährliche Frühlingswanderung durch die Zügenschlucht ausfallen lassen, da der Weg bis in den Sommer hinein gesperrt war. Dieses Jahr können wir diese Tradition aber wieder aufleben lassen und starten von Schmitten aus zu unserer Tour. Hier sind wir auf dem durch den Leidbodenwald führenden Wanderweg unterwegs: Kurze Rast auf einer Aussichtsbank: Auf dem Weg zum Tieftobelbach: Über den Bach führt mittlerweile eine komfortable Brücke, anschließend geht es steil hinauf zum Torrawald. Auf dem Weg durch den Torrawald zum Wiesner Bahnhof: Blick auf das Wiesner Viadukt: Der Wiesner Bahnhof: Am Aussichtspunkt „Bärentritt“: Hier stürzt sich ein Wasserfall in das Landwasser und hier beginnt die eigentliche Wanderung durch die Zügenschlucht. Schon bald ist der erste Tunnel zu durchqueren: Je tiefer wir in die Schlucht vorstoßen, desto mehr Schnee liegt auf dem Weg: Wandern über eine geschlossene Schneedecke: Ein Blick auf die gegenüberliegende Seite der Schlucht: Ein eisiges Wegstück: Immerhin ist vorgespurt: Am Ende der Schlucht erwartet uns ein imposanter Anblick: Bei Schmelzboden beenden wir unsere Wanderung und fahren mit dem Bus zurück nach Schmitten. Die Wanderung in der Übersicht: Die Daten der Tour: Weglänge: 11 km; Höhendifferenz: ↑↓ 280 Hm. PS: Wirklich frühlingshaft war es in der Zügenschlucht noch nicht, aber Anfang März kann man das wohl auch noch nicht erwarten. Schön war die Wanderung trotzdem. Im April dieses Jahres sind wir vor den winterlichen Verhältnissen in Schmitten für ein paar Stunden ins Tessin, genauer gesagt nach Bellinzona, geflüchtet: Bellinzona, ein Burgenrundgang. Diesen Luxus gönnen wir uns heute erneut und fahren mit dem Postbus von Thusis aus nach Bellinzona. Auf der Strecke kommen wir an vielen Orten vorbei, die uns bestens bekannt sind: Andeer, Splügen und Sufers. Um 14.20 Uhr erreichen wir den Bahnhof von Bellinzona. Die Burgenrunde kennen wir schon, daher macht Guido den Vorschlag, zum Motto della Croce, einem direkt über Bellinzona liegenden Gipfel aufsteigen. Das Gipfelkreuz ist vom Bahnhof aus deutlich zu sehen und ist uns schon bei unserem ersten Besuch Bellinzonas aufgefallen. Allerdings bin ich skeptisch, ob wir es schaffen werden, den Gipfel in der uns zur Verfügung stehenden Zeit zu erreichen. Schließlich wird es um diese Jahreszeit zeitig dunkel, außerdem wollen wir mit dem Bus um 17.40 Uhr zurück nach Thusis fahren. Aber es spricht nichts dagegen, ein Stückchen in die Höhe zu wandern und so vielleicht einen Blick auf den Lago Maggiore werfen zu können. Zu Beginn geht es über Gassen der Dörfer Daro und Artore steil nach oben. Der Blick über die Dächer von Daro zurück auf Bellinzona: Hier blicken wir über Artore auf die Kirche „San Sebastiano“: Über einen gepflasterten Wanderweg geht es hinauf nach Laghetto: Solche gepflasterten Wege, die sogenannten „Mulattiera“, sind typisch für die Region. Bei Laghetto: Oberhalb von Laghetto führt der Weg durch einen Kastanienwald: Wir gehen recht zügig und mir wird wärmer und wärmer. Außerdem habe ich viel zu wenig Wasser mit, so dass ich froh bin, auf diesen Brunnen zu treffen: Das Tagesziel ist erreicht, wir können auf den Lago Maggiore sehen: Schließlich erreichen wir bei Monti di Artore diesen Wegweiser: Hier will ich den Aufstieg beenden und über eine alternative Route zurück nach Bellinzona kehren. Aber Guido ist schon vorausgestürmt und mir bleibt nichts anderes übrig, als ihm hinterherzumarschieren. Etwa zweihundert Meter unter dem Gipfel wartet Guido auf mich und wir besprechen die Lage: Es wäre vernünftig, jetzt umzukehren, um weder im Dunklen absteigen zu müssen, noch den Bus zu verpassen. Aber so kurz vor dem Ziel will ich nicht mehr vernünftig sein und bin dafür, weiterzugehen: Kurz vor dem Haus endet die „Mulattiera“ und geht in einen „normalen“, durch einen Buchenwald führenden Bergweg über. Es ist wunderschön, im Licht der tief stehenden Sonne durch das leise raschelnde Buchenlaub zu laufen: Auf den letzten Meter hinauf zum Gipfel: Geschafft und das vor Sonnenuntergang: Das Gipfelkreuz in seiner ganzen Pracht: Der Blick vom Gipfel auf den Lago Maggiore: Bellinzona und Blick ins Valle Leventina: So spektakulär die Blicke hinter in die Tiefe auch sind, die untergehende Sonne mahnt, dass es an der Zeit ist, sich auf den Rückweg zu machen. Der Routenplaner der SwissTopo-App zeigt an, dass wir bei „normalem“ Tempo den Bahnhof um 18.05 Uhr erreichen. Um den Bus um 17.40 zu bekommen, müssen wir uns also etwas beeilen! Die Sonne begleitet uns noch ein paar Meter, aber schon bald ist sie verschwunden. Aber noch ist es hell genug, um den Weg gut zu erkennen: Alle paar Minuten erfolgt ein Blick auf die SwissTopo-App, ob wir schon Zeit gut gemacht habe. Mittlerweile sind wir bei einer Ankunftszeit von 17.50 Uhr! Bei Laghetto: Artore im Abendlicht: Zurück in der Zivilisation: Straßenlaternen beleuchten die letzten Meter unseres Abstiegs, den Bahnhof erreichen wir um 17.30 Uhr. Die Tour in der Übersicht: Der Tourenplaner gibt einen Zeitbedarf von fünf Stunden für diese Tour an. Wenn es sein muss, geht es auch schneller: Wir waren drei Stunden und zehn Minuten unterwegs! Bilder von einem kleinen Spaziergang hinauf nach Acla. Zurück geht es über den streckenweise verschneiten bzw. vereisten Alpweg. Auf dem Weg nach Acla: Je höher wir kommen, desto winterlicher sieht der Wald aus: Bei Acla: Auf dem Weg von Acla zum Alpweg: Als wir den Alpweg erreichen, ist es schon zu dunkel, um weitere Bilder zu machen. Den letzten Kilometer zurück nach Schmitten legen wir im Schein einer Lampe zurück. |