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Archiv für die Kategorie ‘Rheinland-Pfalz/Saarland’Eine Leserin fragte mich per Mail, ob ich mich so fühlte, wie in dem Artikel Rohkost und Entgiftung in dem Abschnitt „Zustand nach Entgiftung“ beschrieben. Ich ging alle Punkte durch und beantworte sie folgendermaßen:
Nach Erledigung der Schreibtischarbeit gab es um 11 Uhr die erste Mahlzeit. Sie bestand ausnahmsweise einmal nicht aus Früchten, obwohl ich mir gestern eine reiche Auswahl besorgt hatte. Stattdessen fanden 200 Gramm Kohlrabi und 190 Gramm Avocados „Fuerte“ mein Wohlwollen. Nachmittags ging es wieder hinaus in die Natur zum Wandern. Ziel war dieses Mal Rascheid, eine Ortsgemeinde mit knapp 500 Einwohnern in der Nähe von Hermeskeil im rheinland-pfälzischen Hochwald. Ich war letzes Jahr im August schon einmal hier und damals hatte die Strecke keinen besonderen Eindruck bei mir hinterlassen. Das sah dieses Mal ganz anders aus: Die Wanderung bei herrlichen Sonnenschein, durch lichte Wälder, über in jungem Grün erstrahlende Felder und entlang eines leise vor sich hin murmelnden Baches war einfach traumhaft schön. Besonders malerisch war der Weg entlang des Rasbaches: Hier luden zuerst Brennnesseln und Knoblauchsrauke zu einem kleinen Imbiss, dann eine Sonnenbank zum Rasten ein: Der nächste Streckenabschnitt führte wieder durch ein Waldgebiet, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf das Eisenbahnviadukt der Hunsrückquerbahn hatte: Dorfidylle gab es in Rascheid selbst zu bewundern. Auf Wiesen und Weiden tummelten sich Pferde, Schafe sowie Ziegen und in einem liebevoll gestalteten Gehege wachte ein Hahn über seine Hühner: Sauerampfer und Feldsalat bereicherten hier den Speiseplan. Der nächste Streckenabschnitt führte bergauf, vorbei an Wiesen und Feldern: Vom Aussichtspunkt „Auf Karmet“ hatte man einen herrlichen Blick über die Höhen des Hunsrücks: Die nächste Erhebung war der Heidelberg mit einem kleinen Kiefernhain und der Kapelle St. Anna: Entlang beziehungsweise auf einer stillgelegten Bahntrasse kam man schließlich zum Ausgangspunkt zurück, von dem aus man noch einmal einen wunderbaren Blick über den Hunsrücker Hochwald genießen konnte: Zurück in den eigenen vier Wänden aß ich um 21 Uhr 240 Gramm roten Spitzpaprika und begann anschließend damit, frische Erdnüsse zu schälen. 160 Gramm davon aß ich von 22.30 bis 23.50 Uhr vor dem PC sitzend und Film schauend. Mein Frühstück, für das ich mir zwischen 8 und 10 Uhr zwei Stunden Zeit nahm, bestand wie fast jeden Tag aus Früchten, genauer gesagt aus 400 Gramm Ananas, 390 Gramm Mango und 600 Gramm einer Papaya. Ich genoß Früchte weiterhin ohne Bedenken, obwohl es mittlerweile einige Rohköstler gab, die ihren Fruchtkonsum einschränkten bzw. sogar ganz auf Früchte verzichteten. Das Hauptargument war die angeblich zahnschädigende Wirkung der Früchte. Ich konnte eine solche bisher während meiner instinktiven Rohkostphase bisher nicht beobachten, wohl aber während meiner veganen. Deshalb hielt ich einen übermäßigen beziehungsweise hauptsächlichen Konsum von Früchten, wie er zum Beispiel von Helmut Wandmaker empfohlen wurde, für bedenklich. Für bedenklich hielt ich allerdings auch, vollkommen auf sie zu verzichten. Früchte enthielten viele wichtige und nützliche Inhaltsstoffe und wer sie generell verteufelte, schüttete meiner Meinung nach das Kind mit dem Bade aus. Gegen Mittag fuhr ich Richtung Innenstadt, um Nachschub an Früchten zu besorgen. Den Weg zu mir nach Hause fanden schließlich ein gutes Kilogramm japanische Mispeln, eine Mango „Edward“, eine Papaya „Formosa“, ein Kilogramm Grenadillen und 300 Gramm Mini-Bananen. 120 Gramm roter Spitzpaprika, 30 Gramm Zucchini, ein kleines Stück rote Gemüsezwiebel und 550 Gramm Avocados der Sorte „Fuerte“ bildeten um 17 Uhr die nächste Mahlzeit. Die Avocado war ein weiteres Lebensmittel, das von einigen Rohköstlern als bedenklich eingestuft wurde. Aber auch hier lag das Problem meiner Meinung nach nicht an dem Lebensmittel an sich. Ich vertrug jedenfalls die meisten dieser Früchte problemlos, vorausgesetzt, dass die Qualität stimmte. Nach der Mahlzeit ging es auf eine 12,5 Kilometer lange Wanderung rund um Mertesdorf. Der Weg führte am Rande eines militärischen Übungsgebietes entlang zur Domänenburg Avelsbach: Die Domänenburg war ein Denkmal für das preußische Engagement zur Förderung des Weinbaus an der Mosel und den Befürworter im Landwirtschaftsministerium in Berlin, Prof. Dr. Hugo Thiel, der, wie auf dem Bild unschwer zu erkennen war, auch heute noch seinen väterlichen Blick über die unter ihm liegenden Weinberge schweifen ließ. Von der Domänenburg aus hatte man einen wunderbaren Blick über die Trierer Stadtteile Kürenz, Petrisberg und Tarforst: Etwas später führte der Weg an blühenden Rapsfeldern vorbei: Diese machten nicht nur durch ihr leuchtendes Gelb auf sich aufmerksam, sondern auch durch einen intensiven Duft bzw. Geruch. Zum Hineinbeißen lud das Geruchserlebnis allerdings nicht ein! Der letzte Teil der Strecke führte über den Ruwertal-Radweg zurück nach Mertesdorf. Hier bot sich die Gelegenheit, die Arme ein wenig zu trainieren: Wandern macht hungrig. Bevor ich mir den Staub von Straße und Feld unter der Dusche abspülte, fanden daher erst einmal vier Eigelbe den Weg in meinen Magen. Die abendliche Hauptmahlzeit bestand aus 460 Gramm Fleisch vom Lamm. 240 Gramm einer kleinen Zuckermelone, 180 Gramm einer Papaya „Formosa“ und 670 Gramm Cherimoyas bildeten um 12.30 Uhr die erste Mahlzeit des Tages. Nach einem kurzen Einkauf in der Trierer Innenstadt ging es weiter nach Kastel-Staadt, einer Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg. Die Kasteler Klause, ein in die Felswand aus Bundsandstein geschlagenes Refugium, bildete den Ausgangspunkt einer erlebnisreichen Wanderung durch eine Felslandschaft. Nach wenigen Schritten stießen mein Weggefährte und ich auf dieses römische Theater: Kurz darauf hatten wor einen herrlichen Ausblick auf die Ortsgemeinde Serrig: Schmale Felsenpfade führten anschließend durch ein Gewirr von beeindruckenden Felsformationen. Hier war es nicht nur angebracht, auf die Füße zu achten, sondern auch auf den Kopf: Immer wieder stießen wir auf die Spuren von Bekannten aus der Kletterhalle, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Gegend für Kletterfreunde zu erschließen: Weiter ging es bergauf und bergab durch dunkle Tannen- und lichte Frühlingswälder: Höhepunkt der Wanderung war die Besteigung des Altfels: Es gab keine Absturzsicherung; den einzigen Halt an der Steilwand bildeten in den Fels gehauene Fußtritte und Drahtseile zum Festhalten. Von oben hatte man eine herrliche Aussicht über das Saartal und die gegenüberliegenden Hunsrückhöhen: Während der Wanderung probierte ich immer wieder verschiedene Kräuter und aß vor allem von Sauerklee sowie jungen Brennnesseln. Am Ende der Wanderung war der Kräutertisch besonders reichlich gedeckt: Blüten von Spitzwegerich und Löwenzahn, Blätter von Sauerampfer und Wiesen-Labkraut, Blütenstände von Hirtentäschel und Taubnesseln bildeten hier eine willkommene Bereicherung des Speiseplans. Das Abendessen begann um 21 Uhr mit 200 Gramm Ananas, der eine Mango „Edward“ von 420 Gramm und 400 Gramm Papaya „Formosa“ folgten. 350 Gramm einer Ananas und 420 Gramm Mango „Edward“ bildeten um 13.30 Uhr die erste Mahlzeit. Statt Kletterhalle und Fitnessstudio stand aufgrund des herrlichen Frühlingswetters auch heute eine Wanderung zusammen mit meinem Kletter- und Wanderpartner auf dem Programm, die Traumschleife Wind, Wasser & Wacken. Start war der Parkplatz „Hunsrücker Windweg“, der unterhalb eines Windrades lag: Auf den ersten Kilometern erzählten Schautafeln Wissenswertes rund um die Energiegewinnung durch den Wind. So erfuhren wir unter anderem, dass die in den Windparks „Berglicht“ und „Heidenburg“ stehenden Räder eine Höhe von 100 bzw. 138 Metern hatten. Da mit jedem Höhenmeter der Ertrag um ein Prozent stieg, lieferten die höheren Räder um einiges mehr an Energie. Eine Tür am Fuße der Windräder führte in das Innere: Auf einer Leiter ging es dann zahlreiche Stufen nach oben, bis wir aus luftiger Höhe über die Landschaft blicken konnten: Rein theoretisch jedenfalls, praktisch war dies nur Technikern der Anlage möglich. Wie groß die Zerstörungskraft des Windes sein konnte, sahen wir im weiteren Verlauf der Strecke: Der Orkan „Kyrill“, der 2007 tobte, hatte hier große Schäden hinterlassen. Nach dem Durchqueren eines labyrinthartigen Fichtenwaldes erreichten wir den „Berger Wacken“: An der Nordwestseite befand sich ein fünf Meter tiefer Hohlraum, die „Schinderhanneshöhle“, ein angeblicher Lagerplatz des Räuberhauptmanns. Über eine alte Römerstraße ging es weiter zur Haardtwaldquelle: Wie an der rötlichen Färbung leicht zu erkennen war, besaß dieses Heilwasser einen hohen Eisengehalt. Ein Teil der Strecke führte entlang Wiesen und Feldern, von denen wir das auf einer Erhebung liegende Dorf Berglicht sehen konnten: Wie es dazu kam, dass Wetterhähne die Spitzen von Kirchen und Dächern schmückten und warum er in die Richtung blickte, aus der der Wind kam, konnten wir hier erfahren: Die Blickrichtung zum Wind und den Platz auf den Kirchtürmen verdankte der Wetterhahn einer biblischen Geschichte, wonach Jesus seinem Jünger Petrus prophezeite, er werde ihn dreimal verleugnen, ehe der Hahn krähte. Als „Vorbilder“ sollen die Wetterhähne jeden Christen daran erinnern, sich nicht wie Petrus mit dem Wind zu drehen, sondern ihm standhaft entgegenzublicken. Das Abendessen begann um 20 Uhr, dauerte 100 Minuten und bestand aus 245 Gramm nicht mehr ganz frischen Erdnüssen. Die erste Mahlzeit gab es um 13.10 Uhr. Sie bestand aus 720 Gramm Mango „Edward“. Gegen 15 Uhr ging es mit dem Auto Richtung Trierer Innenstadt, um meine Obstvorräte aufzustocken. Die „Beute“ bestand aus zwei Mangos „Edward“, einer Papaya „Formosa“, einer Ananas aus Kamerun und einer kleiner Honigmelone. Ein 7,5 Kilometer langer Spaziergang rund um die Riveris-Talsperre stand heute statt intensiver körperlicher Betätigung in der Kletterhalle oder dem Fitnessstudio auf dem Programm. Einzige Herausforderung auf der Strecke war die Überquerung dieser Passage: Immer wieder boten sich friedvolle, aber auch mystische Aussichten auf die Talsperre: Unterwegs probierte ich einen Blütenstand des Wiesenschaumkrauts: Er war so scharf, dass ich auf weitere Kostproben verzichtete. Weitaus schmackhafter waren die jungen Triebspitzen des Weißdorns: Das Abendessen begann um kurz nach 20 Uhr mit fünf Eigelben, denen von 21.00 bis 21.40 Uhr 340 Gramm magere Koteletts vom Lamm folgten. |