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Archiv für die Kategorie ‘Skitouren’Um sechs Uhr wache ich ziemlich ausgeschlafen auf, beschließe aber, noch ein Weilchen in meinem warmen Bett zu bleiben. Um sieben Uhr ist dann Schluss mit der Nachtruhe: Je früher ich auf den Beinen bin, desto mehr habe ich von meinem freien Tag. Die ersten Meter sind tatsächlich extrem leicht, denn es geht zu Beginn der schneebedeckten Passstraße entlang. Diese ist im Winter ab Tschuggen gesperrt. Am Wägerhus verlassen wir die Straße und gelangen über einen kurzen Steilhang auf eine Hochebene, das Tälli. Hier haben wir das Tälli schon fast erreicht: Die Fläche scheint endlos, ist aber wunderschön zu begehen: An den beiden breiten Spuren ist zu sehen, dass wir nicht die ersten sind, die hier entlanglaufen. Am Ende der Hocheben steigen wir zur 2571 Meter hohen Gulerigen Furgga auf. Dieser Abschnitt ist etwas steiler: Auf dem folgenden Bild liegt das Sentisch Horn hinter mir und man kann einige Skitourengänger auf dem Weg nach oben erkennen: Auf dem Weg zum Baslersch Chopf sind wir jedoch allein unterwegs. Von der Furgga aus geht es über einen kurzen Rücken auf eine Kuppe, den Wintergipfel des Baslersch Chopf. Hier endet unser Aufstieg und ich stehe gefühlt das erste Mal auf einem „richtigen“ Skitourengipfel: Der Hauptgipfel, im Tal liegt Davos: Den Hauptgipfel könnte man zu Fuss erreichen, aber den Weg ersparen wir uns. Er sieht sowieso nicht sehr einladend aus, da man über Wechten laufen müsste. Nach ausgiebigem Bewundern des Panoramas machen wir uns an die Abfahrt. Stilistisch gibt es an meiner Fahrerei sicherlich einiges zu verbessern, aber mir macht die Abfahrt Spaß und was das Wichtigste ist, ich komme heil unten an. 🙏🏻 Die Tour in der Übersicht: Da wir entgegen unserer Gewohnheit recht früh gestartet sind, sind wir schon um 12.15 Uhr wieder zurück am Parkplatz und überlegen, was wir mit der zweiten Tageshälfte anfangen können. Fahren wir zurück nach Schmitten und gehen dort eine Runde spazieren? Oder machen wir an der Pischabahn Halt? Schlussendlich entscheiden wir uns für die Pischabahn und ein weiteres Skitourenabenteuer, denn die Tour auf den Baslersch Chopf hat Lust auf mehr gemacht. Dank eines Kollegen, der spontan meinen Frühdienst übernimmt, können Guido und ich die letzten Sonnenstrahlen vor der nächsten Regenfront nutzen, um das erste Mal in der Wintersaison 2019/2020 auf Skitour zu gehen: Wir steigen von der Talstation der Imbergbahn aus über die Imberg-Alpe und die Bergstation der Imbergbahn zum östlichen Imberg auf, fahren abseits der Touristenmassen über den Südhang des östlichen Imbergs ab und steigen anschließend über Wanderwege zur Fluh auf. Kurz unterhalb der Gipfelregion des Imbergs: Auf dem Weg zum östlichen Imberg: Kurz vor der Abfahrt ins Ungewisse, es ist das erste Mal, das wir uns hier mit den Skiern hinunterwagen: Die ersten Schwünge der Saison liegen erfolgreich hinter mir: Weiter geht es: Die Abfahrt ist ziemlich abenteuerlich, denn immer wieder unterbrechen Grasbüschel die Schneedecke: Glückliche Landung kurz oberhalb der Remmelegg-Alpe: Nach der erfolgreich überstandenen Abfahrt geht es über einen Wanderweg wieder hinauf: Auf der Fluh angekommen, liegen gut 700 Höhenmeter hinter uns und eine Abfahrt über offizielle Pisten, die wir uns mit zahlreichen anderen Skifahrern teilen, vor uns. Viel zu schnell stehen wir wieder an der Talstation der Imbergbahn, aber Lust, nochmals aufzusteigen, haben wir keine. Für die erste Skitour der Saison sind 700 Höhenmeter sowieso mehr als genug. Wann die zweite stattfindet, steht in den Sternen, da für die nächsten Tage steigende Temperaturen und Regenfälle vorhergesagt sind. Die Skitour bringt Abwechslung in mein Sportprogramm und Abwechslung ist auch auf meinem Speiseplan angesagt:
Die Avocados und die Pistazien stammen von Orkos, das Fleisch vom Immenstädter Metzger, der Rest der Lebensmittel vom regionalen Supermarkt. PS: Danke für diesen wunderschönen Tag. An einem Samstag im Winter mit Schnee und Sonnenschein sind die Parkplätze an den Talstationen der Bergbahnen rund um Oberstaufen übervoll. Und die Pisten natürlich auch! Aber wer wie Guido und ich die Einsamkeit sucht, findet sie auch heute. So zum Beispiel am Prodel, den wir erstmals mit Skiern erklimmen. Der Aufstieg ist bei frühlingshaften Temperaturen eine schweißtreibende Angelegenheit. Nicht minder schweißtreibend ist aber auch die Abfahrt über den im oberen Teil nassen und damit schweren Schnee des Prodels und über den von Schneeschuhgängern zerpflügten Wanderweg. Mehr schreibe ich nicht dazu, denn ich kann Bilder sprechen lassen: Bei besseren Schneeverhältnissen ist die Abfahrt sicherlich genial, aber heute ist sie bei meinem Können als Skifahrerin tatsächlich eine Kamikazeabfahrt! Nach der Abfahrt vom Prodel geht es auf der anderen Seite des Tals mit der Gondel auf den Hochgrat hinauf. Diese Abfahrt ist dagegen sehr entspannend! Meine Mahlzeiten:
Meine Speisepläne sind weiterhin sehr fleischlastig, mal schauen, wie lange noch. Nach meinem Dienst im Fitnessstudio fühle ich mich nicht besonders wohl und verschwinde daher nach dem Mittagessen im Bett. Nach zwei Stunden Schlaf ist das Unwohlsein Gott sei Dank verschwunden. Zu größeren körperlichen Anstrengungen fühle ich mich aber nicht berufen, so dass Guido und ich gegen 15 Uhr mit der Bahn zum Hochgrat hinauffahren und nur die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel aufsteigen. Die Abfahrt macht so viel Spaß, dass wir beschließen, anschließend zum Imberg zu fahren. Dort stapfen wir nach Betriebsschluss der Bahn im Licht der Abendsonne zur Bergstation hinauf. Der Blick von der Bergstation über die Piste: Im Schein unserer Stirnlampen gleiten wir dann über die menschenleere Piste hinunter. Ein wunderbares Erlebnis!
PS: Am Abend gebe ich eine Bestellung bei Orkos auf: Ich habe Lust auf frische Algen. Laut Wetterbericht stehen uns zwei Wochen Sonnenschein bevor. Nun ja, so toll finde ich das gar nicht. Zwischendurch ein paar Tage, an denen es schneit, wären mir lieber! Heute begleiten Guido und mich also strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, als wir mit den Skiern hinauf zum Hochgrat stapfen. Um 15.30 Uhr erreiche ich nach einer Stunde und fünfundvierzig Minuten die Bergstation. Hier beende ich den Aufstieg und rüste mich für die Abfahrt, um vor Betriebsschluss der Bahn um 16.15 Uhr noch einmal mit der Bahn nach oben fahren zu können. Die Abfahrt ist wegen zerfahrenen Schnees ziemlich anstrengend, aber egal, ich komme heil unten an. Nach der Bahnfahrt fellen Guido und ich noch einmal auf und erklimmen über den Grat den Gipfel. Bisher sind wir immer über eine Rinne aufgestiegen, so dass dieser Aufstieg neu für uns ist. Neu und wunderschön: Am Gipfel: Der Blick auf die Allgäuer Hochalpen: Die zweite Abfahrt ist nicht weniger anstrengend als die erste, so dass meine Beine sich hinterher wie Pudding anfühlen. Aber ich nehme an, dass sie nach einer ruhigen Nacht wieder voll einsatzfähig sind! Meine Mahlzeiten:
Leber und Herz vom Lamm sind nach der Tour genau das Richtige, später kommt dann Hunger nach Fett auf. Gut, dass ich noch Knochenmark im Haus habe! |