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Archiv für die Kategorie ‘Sport’Start der heutigen Wanderung ist der Bahnhof von Spinas, ein kleiner Weiler an einem Ende des Albulatunnels. Spinas ist nicht das erste Mal Startpunkt für eine Wanderung: Von Spinas über die Fuorcla Crap Alv nach Preda und Himmlische Ruhe im Val Bever. Heute will ich einen neuen Weg erkunden und durch das Valletta da Bever aufsteigen. Zu Beginn geht es steil durch einen Nadelwald hinauf: Der Blick während des Aufstiegs zurück auf Spinas: Nach Verlassen des Waldes läuft der Weg entlang eines Gebirgsbaches: Begleitet vom Plätschern des Bachs steige ich höher und höher. Ein Blick zurück: Am Rasensattel von Margunin: Hier standen Guido und ich auf dem Weg zum Piz Ot schon einmal: Geplant Piz Padella (2855m), ausgeführt Piz Ot (3247m). Heute geht es weit weniger hoch hinaus zum 2495 Meter hohen Cho d‘ Valletta. Es ist ein eher unscheinbarer Gipfel, als Schneeschuh- und Skitourenziel aber wohl sehr beliebt. Die Aussicht von hier oben ist auf jeden Fall beeindruckend. Der Blick in südlicher Richtung mit der schneebedeckten Berninagruppe, im Tal liegen Pontresina, Samedan und Celerina: Im Westen ragt der Piz Ot auf: Richtung Norden kann man an geeigneter Stelle hinunter auf Spinas schauen, im Hintergrund ist der Piz Üertsch zu sehen: Der Blick Richtung Osten hinunter ins Val Bever und auf Bever: So unscheinbar der Gipfel auch ist, immerhin gibt es hier ein Gipfelbuch: Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch geht es erst weglos, dann einem Wanderweg folgend hinunter zur Alp Muntatsch: Noch ein Blick auf Bever und das weite, von der Inn durchflossene Tal: Einfach nur schön ist es hier: ❤️ Die Alp Muntatsch: An der Alpe endet der Wanderweg und es geht über einen Fahrweg weiter Richtung Tal: Bei Muntarütsch verlasse ich den Fahrweg und laufe über einen ins Val Bever führenden Wanderweg weiter. Unten in Tal mündet der Wanderweg erneut in einen Fahrweg, der zudem von zahlreichen Baustellen gesäumt wird. Die letzten zwei Kilometer zurück nach Spinas sind daher landschaftlich nicht besonders reizvoll. Aber insgesamt ist die Wanderung von Spinas über Margunin und den Cho d’Valletta wunderschön, hier der Überblick: Dreieinhalb Stunden Schlaf, zwei Stunden von zehn bis um zwölf, eineinhalb Stunden von halb zwei bis um drei, mehr kommt in dieser Nacht nicht zusammen. Eigentlich hätte es gereicht, um kurz vor vier Uhr aufzustehen, aber was will man machen, wenn man vor Aufregung (oder was auch immer) nicht schlafen kann? Guido ist ebenfalls schon um kurz nach drei Uhr wach, so dass wir uns gegenseitig trösten können: Einen Tag, ohne richtig ausgeruht zu sein, werden wir schon überleben! Um halb vier treffen Andreas, Guido und ich uns mit Jan, unserem Bergführer vor dem Dorfladen. Von dort aus geht es mit Jans Auto über Filisur zu den auf rund 2000 Höhenmetern gelegenen Hütten von Pradatsch, die man über einen bewilligungspflichtigen Fahrweg erreichen kann. Um 5.15 Uhr beginnt die eigentliche Tour und wir laufen ausgerüstet mit Stirnlampen hinauf zu Ela-Hütte. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich es genieße, durch die sternenklare Nacht zu laufen. Dem Wanderweg folgen wir eineinhalb Kilometer bis auf 2450 Höhenmeter, dann geht es geführt von Jan weglos weiter: Hier strahlt das Tinzenhorn im Licht der Morgensonne über uns: Und wir strahlen mit dem Tinzenhorn um die Wette: Noch sind wir nicht angeseilt, das Gelände ist zwar steil, aber gut zu begehen: Dann aber macht Jan Halt und gibt die Anweisung Helm und Klettergurt zu montieren. Mittlerweile steht die Sonne schon hoch am Himmel und ich nutze die Gelegenheit, mich außerdem von meiner Jacke zu befreien. Jan vorne weg, ich dahinter, hinter mir Guido und zum Schluss Andreas, so geht es weiter über Geröll und Schrofen im Zickzack-Kurs den Berg hinauf: Schließlich erreichen wir den sogenannten Frühstücksplatz, eine auf 300 Metern gelegene Platte, die unter dem markanten Felsaufschwung des Nordostgrats liegt. Hier legen wir eine kurze Rast ein: Und genießen die Aussicht. Hier ist im Vordergrund der breite Rasenrücken des Chavagl Grond zu sehen: Vom Frühstücksplatz aus geht es zu Beginn noch recht gemütlich auf einem Geröllband an der Felswand entlang. Mittlerweile sind wir allerdings nicht mehr alle in einer Reihe angeseilt: Jan als Führer ist in der Mitte, ich an einem Ende des Seils und Guido und Andreas am anderen Ende. Hier liegt die erste, richtige Kletterpassage vor Andreas, Guido und mir: Während Andreas, Guido und ich geschützt vor Steinschlag warten, klettert Jan den ersten von drei Risskaminen hinauf. Ich darf von Jan gesichert, es gibt auf der Strecke zum Gipfel mehrere Haken, an denen sehr gut gesichert werden kann, als erste hinterher. Gut, dass ein bisschen etwas vom Klettern in der Halle hängen geblieben ist, sonst wäre ich hier weitaus mühsamer hoch gekommen! Andreas und Guido haben es etwas schwerer als ich, da sie sich im Team nach oben arbeiten müssen. Die weiteren Kletterstellen sind weitaus einfacher, so dass Guido, Andreas und ich gesichert durch Jan direkt hintereinander hochklettern können: Trotzdem kommen wir natürlich deutlich langsamer voran, als zu zweit, bzw. allein mit einem Bergführer. Aber die Stimmung im Team ist super gut. Die nächste Kletterei: Kurz unterhalb des Gipfels queren wir in die Nordwand, anschließend geht es durch eine Verschneidung zurück auf den Gipfelgrat. Und um zehn Uhr ist es dann so weit, wir stehen auf dem 3173 Meter hohen Gipfel des Tinzenhorns. Andreas hat eine Drohne dabei und Guido filmt die Tour, daher erspare ich mir an dieser Stelle Bilder vom Panorama. Allerdings kann es noch dauern, bis das Video fertig ist. Wer mag, kann sich derweil gerne bei Wikipedia das 360° Grad Panorama anschauen: Tinzenhorn. Laut Jan kann lassen sich rund 1900 Gipfel von hier aus ausmachen. So sind Richtung Norden unter anderem Säntis, Schesaplana, Zimba und Sulzfluh zu erkennen, Richtung Osten sieht man auf Piz Kesch und Piz Ela, im Südosten liegt das Berninamassiv mit Piz Bernina und Piz Palü, um Süden Piz Julier, im Südwesten Piz Forbesch sowie Piz Arblatsch. Richtung Westen blickt man bis zu den Berner Alpen mit Finsteraarhorn und Schreckhorn, im Nordwesten liegt der Tödi, um nur einige der zahlreichen Gipfel um ums herum zu nennen. Das Panorama ist mehr als beeindruckend, vor allem, wenn man wie wir solch ein Glück mit dem Wetter hat. Irgendwann ist es dann Zeit für den Abstieg. Jan sichert dieses Mal von hinten bzw. von oben, während Andreas zusammen mit Guido vorangeht bzw. klettert. Wenn die beiden sicher stehen, folge ich: Und Jan klettert zum Schluss ungesichert hinterher. Man merkt, dass er hier schon als Kind herumgeklettert ist! Hier warten Andreas, Guido und ich in der Nordostwand auf Jan: Abstieg durch einen der drei Risskamine: Während Guido und Andreas hinunter klettern, lasse ich mich zwischendurch gerne von Jan abseilen: Auch beim Abstieg strahlen wir um die Wette: Schließlich kommen wir an die Stelle, an der wir Klettergurt, Helm und Seil montiert haben und befreien uns wieder von diesen Ausrüstungsgegenständen. Statt wie beim Aufstieg den Bot Radond auf dem Wanderweg zu umrunden, steigen wir beim Abstieg direkt über Geröll ab: An der Ela-Hütte legen wir eine längere Rast ein: Ich wechsle nach einem kühlen Fußbad im Wasser des Brunnens meine Schuhe. Meine Füße sind sehr dankbar, dass sie in den Trailrunning-Schuhen weiterlaufen können! Sehr gemächlich kehren wir zum Auto zurück und Jan bringt uns Andreas, Guido und mich zurück nach Schmitten. Die Tour ist zu Ende, aber die wunderschöne Erinnerung daran wird uns unser Leben lang begleiten. PS: Hier ist ein Link auf Jans Seite: Es kann ja sein, dass der ein oder andere Leser dieses Eintrags die Tour nachgehen will: Die heutige Wanderung führt uns ausschließlich bergab: Wir laufen vom Weissfluhjoch übers Meierhoftälli hinunter zum Davoser See: Blicke über das Hauptertälli Richtung Amselflue zu Beginn der Wanderung: Der herrliche Blick übers Obersäsställi nach Österreich: Am Fuße des Totalphorns: Vom Weissfluhjoch bis hinunter zur Talstation des Meierhoftälli-Lifts läuft man auf einem breiten, staubigen Fahrweg: Irgendwann sind wir dann aber auf einem „richtigen“ Wanderweg unterwegs, der auch von Bikern als Trail genutzt wird: Blick über die Landschaft: Der Davoser See kommt in Sicht: Der Davoser See: Unsere Wanderung endet an der Bushaltestelle „Meierhöfe“. Es war wunderschön, so ganz gemütlich und entspannt durch die Landschaft zu pilgern. Die Parsennbahn bringt Guido und mich am Nachmittag zur Station „Höhenweg“. Von dort aus wandern wir über den Panoramaweg nach Davos Platz. Der Blick ins Dischmatal zu Beginn der Tour: Der Panoramaweg führt an den steilen Felswänden des Schiahorns vorbei: Entlang des Wegs wachsen zahlreiche Feld-Kranzenenziane: Lawinenverbauungen am Schiahorn: Blick zum Strela: Ein am Wegesrand wachsender Steinbrech: Hier liegt der Panoramaweg hinter uns und wir befinden aus auf dem Abstieg hinunter nach Davos Platz: In der Ferne sieht der Himmel recht bedrohlich aus, aber wir haben Glück mit dem Wetter und bleiben von einem Gewitterregen verschont. 🙏🏻 In der Nähe der Bergstation der Schatzalpbahn treffen wir auf einen großen Bestand von Alpen-Mannstreu: Von der Schatzalp geht es über den Thomas-Mann-Weg hinunter nach Davos Platz. Dort endet die heutige Wanderung. Wir starten die heutige Tour am Parkplatz der Rinerhornbahn und radeln zu Beginn in leichtem Auf und Ab nach Davos Frauenkirch. Bei Davos Frauenkrich beginnt der Anstieg durchs Sertigtal. Der erste Teil führt über einen Schotterweg, später geht es auf Asphalt weiter: Es geht nirgends besonders steil hoch, die Strecke wäre daher auch für mich gut zu fahren, wenn meine Beine nicht so k.o. wären. Aber schließlich ist es geschafft, das Ende des Tals rückt näher: Etwa einen Kilometer hinter Sertig Sand wird es einfacher für mich: Es geht über einen Schotterweg weiter und die Steigung ist so steil, dass ich absteigen und schieben darf. Hier waren wir dieses Jahr schon einmal: Von Davos Frauenkirch zum Grünsee. Damals war der Sertigpass noch schneebedeckt, aber heute ist der Weg nach oben frei und so es geht zu Fuß zum Sertigpass weiter: Ein kleiner Bergsee kurz unterhalb des Passes: Am Sertigpass: Der beeindruckende Blick auf das Massiv des Piz Keschs: Am 3. September 2021 sind wir vom Pass aus weiter nach Bergün gewandert: Über den Sertigpass nach Bergün. Das geht heute nicht, schließlich warten die Räder am Grünsee auf uns. Außerdem weht heute nicht nur ein starker Wind hier oben, sondern es ist zudem lausig kalt. Wir kehren dem Piz Kesch also schon bald den Rücken zu und steigen ab: Die Strecke hinunter zum Grünsee zieht sich, aber schließlich ist es geschafft, wir können die Räder besteigen und gemütlich hinunter ins Sertigtal rollen: Die Fahrt durchs Sertigtal hinunter nach Davos Frauenkirch ist ein Genuss ohne jede Anstrengung. Schön war sie, die Fahrt durchs Sertigtal! Und die Wanderung hinauf zum Pass ebenfalls, auch wenn es dort oben lausig kalt war! |