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Archiv für die Kategorie ‘Sport’Das Wetter lässt längere Touren nicht zu, aber schön genug für eine Wanderung durchs Chüealptal ist es allemal. Es ist unsere zweite Wanderung ins Chüealptal in diesem Jahr: Ein Pfingstmontag Spaziergang ins Chüealptal bei Sertig Sand. Mitte Mai war unsere Wanderung schon weit vor der Alpe zu Ende, dieses Mal ist der Weg bis zum Grünsee und ein Stückchen darüber hinaus schneefrei und gut zu begehen. In der Nähe von Sertig blühen die ersten Alpenrosen: Hier mussten wir das letzte Mal umkehren: Auf dem Weg zum Grünsee: Am Grünsee: Vom Grünsee aus gehen wir den zum Sertigpass führenden Wanderweg noch ein kleines Stückchen weiter bis zur Schneegrenze: Bis man zum Sertigpass hinauf kann, wird es wohl noch etwas dauern! Auf dem Weg zurück nach Sertig: Alpenblumen, die am Wegesrand blühen, Gemsheide, Hornklee und Läusekraut: Vor der Abfahrt unseres Busses können wir noch einen kurzen Blick auf den Sertiger Wasserfall werfen: Diese Zeitgenossen stehen in der Nähe der Bushaltestelle und versüßen uns die Wartezeit: Mein Fazit: Das Chüealptal ist auch bei Regenwetter einen Besuch wert! Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage recht unbeständiges Wetter vorher. Für eine Tour mit dem Rad ist solch ein Wetter eher nicht geeignet, aber gut genug für eine Wanderung ist es allemal! Ich starte daher um 7.15 Uhr von Schmitten aus zu einer Wanderung zur Alp da la Creusch. Erstes Zwischenziel ist Raglauna. Der Blick von Raglauna hinunter nach Schmitten: Es ist ziemlich diesig und die Fernsicht nicht besonders gut. Aber egal, immerhin regnet es nicht! Hier bin ich kurz davor wieder umzukehren: Selbst mit wasserfesten, hohen Wanderschuhen käme man nicht trockenen Fußes auf die andere Bachseite. Und ich habe Trailrunning-Schuhe an. Die Hütte habe ich schon mehrmals im Tagebuch verewigt, unter anderem in diesem Beitrag: Frühlingswanderung zur Alp da la Creusch. Drei der farbenprächtigen Alpenblumen, die während des Aufstiegs zu meinen Füßen liegen, Alpen-Stiefmütterchen, Frühlingsenzian und Schneeheide: Der Blick vom Alpweg auf die Bova Gronda: Ankunft an der Alp da la Creusch: Der Blick von der Alp auf Piz Mulain und Piz Mosch sowie dem zwischen beiden liegenden Lenzer Horn: Richtung Furcletta, in der Bildmitte ist der Pizza Naira zu sehen, liegt noch ziemlich viel Schnee: Lange halte ich mich nicht an der Alp auf, denn hier weht ein kühler Wind. Beim Abstieg benutze ich wie beim Aufstieg teilweise den Alpweg, kürze aber auch weglos über Weidegelände ab. Dieses Bild entsteht nicht wegen der Bergüner Stöcke, die im Hintergrund aufragen, sondern wegen eines Murmeltiers, das links im Bild vor seinem Bau sitzt: Es verschwindet beim Näherkommen in seinem Bau. Andere Murmeltiere flitzen vor mir über das Weidegelände und geben Warnrufe ab. Es ist ein Vergnügen, diese kleinen Gesellen zu beobachten! Der Blick vom Alpweg auf Aclas Davains und Aclas Dafora: Der Alpen-Enzian, der ebenso wie der Frühlingsenzian, blaue Farbtupfer setzt: Gelb leuchtet die Alpen-Anemone: Blüten der Weißen Silberwurz: Die kleinen, unscheinbaren Blüten des Alpen-Fettkrauts: Endlich ist mir eine einigermaßen scharfe Aufnahme dieses Blümleins gelungen! Oberhalb Aclas Davains verlasse ich den Alpweg und folge den Hinweisen eines Wegweisers Richtung Plaun sulla Sesa. Der Weg führt unterhalb des Hügels „Got Davains“ entlang. Normalerweise ist er gut zu begehen, aber zurzeit liegen hier etliche Baumstämme quer. Bei Plaun sulla Sesa: Von Plaun sulla Sesa aus steige ich über einen Wanderweg direkt nach Schmitten ab. Auch hier liegen Stämme quer, zudem ist der steile Weg vor allem bei Nässe nicht sehr angenehm zu begehen. Der Abstieg über Alvaneu ist auf jeden Fall deutlich einfacher. Schmitten in Sichtweite: Ein Blick über den Schmittner Bach: Nach knapp fünf Stunden bin ich zurück in der Dorfmitte von Schmitten, der Tourenplaner gibt für die 17 Kilometer lange Strecke sechs Stunden und vierzig Minuten an: PS: Später am Tag regnet es leicht. Ich habe mir also für meine Sonntagswanderung ein perfektes Zeitfenster ausgesucht! Schilder mit dem Hinweis auf das Berghaus Vereina bekamen wir während verschiedener Wanderung schon öfters zu sehen. Schaut man sich die Lage des Berghauses auf der Karte an, liegt es mitten in Nirgendwo. Zu Fuß schien uns der Weg dorthin immer zu weit, aber als Ziel einer Biketour ist das Berghaus für heute perfekt. Wir starten von Klosters aus, Guido mit seinem Gravelbike und ich mit dem Mountainbike. Zu Beginn geht es recht flach im Tal der Landquart, die vom Vereina- und dem Verstanclabach gespeist wird, entlang: Bei Schindelboden verlassen wir den Fahrweg und bewältigen einen ersten, kleinen Anstieg: Weiter geht es durch ein wunderschönes Waldstück: Nach einer kleinen Abfahrt kommen wir zurück auf den Fahrweg: Bei Novai beginnt der Anstieg parallel des Vereinabachs und der hat es in sich, jedenfalls für mich: Trotz der Anstrengung genieße ich die Fahrt durch diese traumhaft schöne Landschaft: Irgendwann muss ich dann aber doch anhalten und kurz pausieren: Aber dann geht es auch schon mit neuem Elan weiter: Ein Blick über die Landschaft: Der tosenden Vereinabach: Bei Hafenbrugg wechseln wir die Bachseite: Anschließend geht es deutlich weniger steil weiter hinein ins Tal: Zuflüsse des Vereinabachs: Das Berghaus Vereina kommt in Sichtweite: Kurz vor dem Ziel: Geschafft: Der Blick vom Berghaus Richtung Süden, rechts im Hintergrund ist das Flüela Weisshorn zu sehen: Läuft man in diese Richtung, kommt man irgendwann zu den Jöriseen. Im Nordwesten liegt das Vereinatal zu unseren Füßen: Verstanclahorn und Chapütschin Schwarzkopf, beides Dreitausender, sind im Osten in weiter Ferne zu sehen: Ein Wanderweg führt durch das Vernelatal zum Fuß dieser beiden Gipfel. Auf diesem Wegweiser ist zu erkennen, wo es vom Berghaus aus überall hingeht: Es gibt also eine Vielzahl von Touren, die man von hier aus starten kann! Während der Fahrt zum Berghaus überholte uns ein Senioren-Pärchen auf E-Bikes. Als wir ankommen, sitzen die beiden auf einer Bank vor dem Berghaus. Da das Berghaus noch geschlossen und sonst niemand anwesend ist, kommen wir mit ihnen ins Gespräch. Von der Frau bekommen wir den Hinweis auf eine App zur Bestimmung von Vögeln, „Merlin Bird“. Mit Hilfe dieser App kann man Vögel nicht nur anhand von Fotos bestimmen, sondern auch anhand deren Gesang. So zwitschert direkt vor dem Berghaus eine Heckenbraunelle ihr Lied. Hinter mir ragen die Unghürhörner auf: Im Büchlein Alpine Touren „Silvretta, Unterengadin, Münstertal“ heißt es über diese Gipfelgruppe:
Die Besteigung des West-Gipfels als auch des Ostgipfels wird als schwierig bzw. ziemlich schwierig beschrieben. Eine Besteigung kommt für uns daher nicht in Frage. Von den beiden Senioren haben wir den Tipp bekommen, in ein weiteres Seitental bis zur Alp Sardasca zu fahren und das machen wir dann auch: Ankunft an der auf 1650 Höhenmetern liegenden Alp: Von hier aus kommt man zu zwei SAC-Hütten, der Silvrettahütte und der Seetalhütte. Nach einer kurzen Rast an der Alp geht es schließlich zügig zurück nach Klosters. Für die rund 38 Kilometer lange Strecke, auf der 1000 Höhenmeter zu überwinden sind, benötigen wir mit Pausen viereinhalb Stunden: Für die Wanderung von Klosters zum Berghaus Vereina sind rund vier Stunden veranschlagt. Wer weder Strampeln noch laufen will, der kann das Berghaus aber auch mit Hilfe eines Busses erreichen. Es ist daher anzunehmen, dass im Sommer hier einiges los ist. Wer wie wir die Einsamkeit und Ruhe liebt und keinen Wert darauf legt, am Ziel eine Bewirtung vorzufinden, macht sich deshalb so wie wir am besten in der Vor- oder aber in der Nachsaison auf den Weg. Ich will heute über Pardela und die Schmittner Alp hinauf zur Alp Afiein wandern und mich dort entscheiden, wie es weitergehen soll. Der Blick bei Pardela auf den Muchetta: Der Blick über eine Hütten der Schmittner Alp auf die Bergüner Stöcke: Auf der Höhe der Alp Afiein: Je höher ich komme, desto kühler und windiger wird es. Ich überlege, ob ich trotzdem hinauf zum Hübel steigen soll, entscheide mich dann aber dafür, Richtung Erzgruben weiterzugehen. Dieser Weg führt unterhalb des Hübels entlang. Der Blick vom Wanderweg zum Guggernell: Links vom Guggernell liegt die Alp da la Creusch: Und hinter mir die Bergüner Stöcke: Als vom offiziellen Wanderweg eine Wegspur hinauf zum Hübel abzweigt, wage ich mich doch an den Aufstieg zum Vorgipfels des Tiauns. Schon bald treffe ich auf Schneereste: Der Blick vom Hübel hinauf zum Tiaun: Es sieht nicht so aus, als könnte ich den Tiaun wie im letzten Jahr schon Mitte Juni besuchen! Die Wiesner Alp, vom Hübel aus gesehen: Die Berghütte Martrüel und das Hüreli: Ich laufe weglos Richtung Berghütte und steige dann über den zur Berghütte hinaufführenden Alpweg ab: Das junge Grün der Lärchen ist eine Augenweide: 🤩 Hier bin ich kurz vor Pardela: Statt über den alte Jeepweg, über den ich hochgekommen bin, abzusteigen, laufe ich Richtung Grünwald und folge von dort aus den Wegweisern nach Schmitten. Für die 13,5 Kilometer lange Wanderung, auf der gut 1000 Höhenmeter zu überwinden sind, benötige ich vier Stunden: Auch wenn ich schon oft auf dem Hübel stand, die Wanderung auf diesen kleinen Gipfel ist immer ein Genuss. PS: Farbtupfer am Wegesrand: Um 10 Uhr starten wir mit unseren Leihrädern vom Bahnhof Bellinzonas aus zu unserer Tour. Die ersten Kilometer fahren wir entlang des Ticinos, dann entlang der Moesa bis auf die Höhe von Lumino. Dort überqueren wir die am San-Bernardino-Pass entspringende Moesa: Von Lumino geht es weiter Richtung San Vittorio, einer Gemeinde, die schon wieder in Graubünden liegt. Dort beginnt der steile und kurvenreiche, aber mit zahlreichen Kastanienbäumen beschattete Anstieg von etwa 800 Höhenmetern über eine asphaltierte Straße nach Giova, einer kleinen Siedlung über dem Valle Mesocina. Der Blick während des Anstiegs auf San Vittorio: Ein Blick zurück ins Tal: Ankunft in Giova: Von Giova aus geht es noch ein kleines Stück über Asphalt hinauf: Dann folgen wir den Markierungen eines Wanderwegs Richtung „Monti di San Carlo“, auf der ich erstmals mein Rad schieben muss: Zwischendurch ist die Strecke durchaus wieder befahrbar: Dann aber auch wieder nicht: E-Bikes haben eine „Walking-Funktion“, die ich aber an schmalen und steinigen Wegstücken nicht einsetzen kann, da ich nicht schnell genug hinter dem Rad herkomme. So bin ich mehr als glücklich, als wir unterhalb von „Monti di San Carlo“ auf Bänke treffe: Mit Erreichen der Bänke ist auch der höchste Punkt der Tour erreicht und die Abfahrt Richtung Buseno beginnt. Gleich zu Beginn passieren wir die Hütten von Mazzucan: Lang bleibe ich nicht im Sattel sitzen, dann steige ich erneut ab und schiebe, dieses Mal bergab: Endlich geht es über einen „vernünftigen“ Weg nach unten: Kurz vor Molina d‘ Fora, einem Ortsteil von Buseno: Bei Molina d‘ Fora liegt der „Laghet di Buseno“, ein Stausee: Von der Staumauer fällt das Wasser in eine enge Felsschlucht hinunter: Von Molina d‘ Fora aus geht es weitere eineinhalb Kilometer bergab, bevor der Anstieg nach Castaneda und St. Maria in Calanca beginnt. „Castaneda“ ist ein Flurname und leitet sich von lateinisch “castanetum“ = bei den Kastanienbäumen ab. Ja, die zahlreichen Kastanienbäume, die in dieser Gegend die Hänge bewalden, werden mir in bester Erinnerung bleiben. 💚 Der Blick während des Anstiegs nach St. Maria zurück auf Castaneda: Kurz vor St. Maria: Santa Maria in Calanca ist nach Castaneda das zweite Dorf des Calancatals: Die Abfahrt von Santa Maria nach Verdabbio ist zu Beginn wieder mehr eine Schiebestrecke als eine Abfahrt für mich: Aber ich genieße das Schieben, denn der Weg führt durch einen Kastanienwald. Verdabbio, ein malerisch auf einer Sonnenterrasse gelegener Ort: Die schöne Abfahrt von Verdabbio ins Tal der Mosea: Überquerung der Mosea: Hier geht es mit der Hoffnung, dass die letzten Kilometer zurück nach Bellinzona für mich fahrbar bleiben, gemütlich im Tal entlang: Aber es kommt tatsächlich noch einmal ein Schiebestück: Bei Lumino kommen wir dann aber endgültig auf durchgehend befahrbare Wege und erreichen rund sechs Stunden nach Beginn unserer Tour den Bahnhof von Bellinzona. Die Länge der Tour betrug 58,5 Kilometer bei etwa 1600 Höhenmetern. Sie war trotz E-Mountainbike anstrengend. Ohne Motor für mich sicherlich nicht machbar bzw. ich hätte deutlich länger gebraucht. Zudem war der Sattel eine Herausforderung. Daher war es gar nicht verkehrt, dass ich so oft absteigen und schieben musste. PS: Guidos Tourenbeschreibung einschließlich einer interaktiven Karte ist hier zu finden: Biketour Bellinzona → Val Calanca. |