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Archiv für die Kategorie ‘Fahrradtouren’Zwei Alpenpässe, den Albulapass und den San Bernadinopass, habe bisher mit dem Rad erklommen. Heute soll der dritte dazukommen, der auf einer Höhe von 2114 Metern liegende Splügenpass. Start ist wie bei der Tour auf den San Bernardinopass ein Parkplatz in Splügen: Die Passstraße beginnt direkt am Parkplatz, es geht also von Beginn an bergauf: Der rund neun Kilometer lange Anstieg von Splügen zur Passhöhe, auf dem 650 Höhenmeter überwunden werden müssen, besitzt eine durchschnittliche Steigung von 7,4 Prozent. Die steilsten 100 Meter weisen eine Steigung von 12,1 Prozent auf. Alles in allem also eine Herausforderung, der ich sicherlich gewachsen bin! Und so kurble ich Meter für Meter die erste Kehrengruppe, die aus sechs Kehren besteht, nach oben. Ab und zu fährt ein Auto an uns vorbei, aber die Autos stören mich weniger als erwartet. Wesentlich unangenehmer sind die Motorradfahrer, die mit einem Höllenlärm an uns vorbeidüsen. Trotzdem genieße ich den Anstieg durch die wunderschöne Landschaft: Der Blick über den Hüscherabach hinauf zur Passhöhe: Auf dem Weg zur zweiten Kehrengruppe: Ein Blick zurück über die Passstraße: Die zweite Kehrengruppe, die aus fünfzehn Kehren besteht: Hinter der zweiten Kehrengruppe geht es am alten Zollhaus vorbei weiter hinauf zur Passhöhe. Fast geschafft: Auf der Passhöhe vom Splügenpass: Von hier aus würde ich am liebsten weiter nach Chiavenna fahren. Aber die Strecke hinunter nach Chiavenna ist mit 30 Kilometern und einem Höhenunterschied von 1800 Höhenmetern nicht ganz ohne. Wir beschränken uns daher auf eine Abfahrt nach Montespluga, einem Bergdorf in der italienischen Gemeinde Madesimo. Italien beginnt gleich hinter der Passhöhe: Abfahrt nach Montespluga: Am Ortseingang von Montespluga: Was soll ich sagen, in Montespluga merkt man sofort, dass man nicht mehr in der Schweiz, sondern in Italien ist! Am Lago di Montespluga: Wir fahren rund zwei Kilometer am Seeufer entlang und biegen dann ins Hinterland ab: Nochmals der Lago di Montespluga, im Hintergrund ist das Dorf zu sehen: Der auf der Karte als „Alpweg“ bezeichnete Weg ist in einem ziemlich desolaten Zustand. Guido, der zu diesem Zeitpunkt hinter mir ist, schafft es trotzdem, im Sattel zu bleiben: Ich dagegen bin fleißig am Schieben: Aber Schieben macht durchaus Spaß, jedenfalls mir! Der Lago degli Andossi: Auf holprigem Alweg bergab: Wir nähern uns von hinten der Staumauer des Sees: An der Staumauer, die man leider nicht betreten kann: Von hier aus geht es auf der Straße, die entlang des Seeufers führt, zurück nach Montespluga und zur Passhöhe. Auf der Passhöhe ziehe ich mich erst einmal wärmer an und laufe dann ein paar Schritte abseits der Straße umher. Mein Rad zu meinen Füßen: Guido entdeckt währenddessen, dass ein alter Saumpfad hinunter nach Splügen führt: Nun ja, mit dem Mountainbikes müssen wir ja nicht unbedingt die Straße hinunterfahren. Flexibel wie wir sind, wagen wir uns also auf dem Saumpfad nach unten: Ich gebe zu, ich bleibe nicht lange im Sattel sitzen, steige ab und schiebe mein Rad. Der Weg ist mir doch etwas zu steil und zu steinig! Aber bei diesem Panorama ist auch die Bergab-Schieberei ein Vergnügen: Und ein paar Meter kann ich zwischendurch sogar fahren: Man könnte dem Saumpfad bis hinunter nach Splügen folgen, aber das ist uns dann doch zu mühsam. Wir kehren daher zur Passstraße zurück und rollen hier deutlich entspannter nach unten: Gut vier Stunden nach Beginn unserer Tour sind wir wieder am Parkplatz in Splügen. In dieser Zeit haben wir 34 Kilometer und 1110 Höhenmeter zurückgelegt: Danke für eine weitere Perle in meiner Kette aus Abenteuern. 🤩 🙏🏻 PS: Guidos Tourenbericht und eine interaktive Karte sind hier zu finden: Splügenpass mit Offroad-Zugabe. Von Thusis aus starten Guido und ich um 11.40 Uhr zu einer Radtour. Ziel ist der Lai da Vons, den wir am 11. Oktober 2021 schon einmal per pedes besuchten: Drei-Seen-Wanderung bei Sufers. Zu Beginn geht es über die alte Viamala-Straße nach Zillis: Auch wenn es auf den beiden folgenden Bildern nicht so gut zu sehen ist, rund um das Besucherzentrum der Viamala-Schlucht herrscht ziemlich viel Betrieb: Kurz vor Zillis: Hinter Zillis beginnt der Anstieg ins kleine Dorf Donat. Dieser ist deutlich steiler, als der Anstieg durch die Viamala-Schlucht, aber auch für mich immer noch gut zu fahren. Hier überquere ich die Valtschielbrücke: Die 1926 fertiggestellte Brücke verbindet die Dörfer Donat und Casti, wird aber heute nur noch von Fußgängern benutzt. Oder aber von Radfahrern wie mir! Von Donat aus geht es über einen asphaltierten Fahrweg weiter zu den Hütten von Magun: Eine alte Holzbrücke führt über die Fundogn-Schlucht: Der Fundogn ist ein gut zehn Kilometer langer Bergbach und linker Zufluss des Hinterrheins. Langsam aber stetig kurble ich den Fahrweg nach Magun hinauf: Bei den Hütten von Magun können wir an einem Brunnen unsere Wasservorräte auffüllen: Und eine schöne Aussicht hinunter ins Tal genießen: Um mir eine kleine Pause vom Radeln zu gönnen, schiebe ich nach dem Auffüllen der Wasservorräte mein Rad ein Stück: Hinter den Hütten steige ich wieder aufs Rad, komme aber nicht weit: Es geht nicht mehr über Asphalt, sondern über Schotter weiter. Zusammen mit einer Steigung von über 10% ist das zu viel für meine Beine, ich muss absteigen und schieben: Zu Beginn bin ich noch recht flott unterwegs und kann Guido, der langsam hochradelt, im Auge behalten. Aber der Weg zieht sich endlos hin und ich werde immer langsamer und so verliere ich Guido aus den Augen. Gott sei Dank wartet er immer wieder auf mich, so dass ich mir nicht vollkommen verloren vorkomme. 🤗 Bei den Hütten von Promischur geht der Weg dann in der Sonne weiter und die Schieberei wird noch anstrengender: Plötzlich taucht ein Auto hinter mir auf und die Beifahrerin ruft mir „Tapfer, tapfer!“ entgegen. Ja, tatsächlich ich bin tapfer und schiebe weiter und weiter. Kaum zu glauben, aber nach einer gefühlten Ewigkeit kann ich wieder im Sattel sitzen: Um gleich darauf wieder schieben zu müssen: Trotz der Anstrengung genieße ich die herrliche Landschaft um mich herum. Eine Alphütte, im Hintergrund ragt der Piz la Tschera auf: Kurz vor dem höchsten Punkt der Strecke sitze ich wieder im Sattel: Bald darauf kann ich die wunderschöne Abfahrt zum Lai da Vons genießen: Leider führt der Alpweg, auf dem wir abfahren, in einem weiten Bogen um den See herum und ich bin wenig motiviert, mein Rad jetzt, wo ich endlich wieder im Sattel sitzen kann, zu verlassen, um den See über den Wanderweg zu erreichen. Zudem bläst hier oben ein kalter Wind und ein ursprünglich geplantes Bad im See steht sowieso nicht mehr zur Debatte. Wir fahren daher direkt weiter nach Sufers ab: Kurz oberhalb vor Sufers: Nach der wunderschönen Abfahrt hinunter nach Sufers müssen wir ein kurzes Stück auf der verkehrsreichen Kantonsstraße Richtung Splügen fahren, um den südlichen Seeuferweg zu erreichen. Den Hinterrhein überqueren wir schon abseits der Kantonsstraße: Der Blick von der Brücke in die entgegengesetzte Richtung: Der Blick vom südlichen Seeufer auf Sufers: Auf der Staumauer vom Sufner See: Der Blick von der Staumauer in die Roflaschlucht und auf die Brücke der Autostrasse: Die Abfahrt durch die Schlucht nach Bärenburg bis kurz vor Andeer ist ein Vergnügen, man kann es einfach rollen lassen: Kurz vor Andeer biegen wir auf den autofreien Höhenweg, der über Pignia nach Zillis führt, ab: Von Zillis aus kehren wir auf dem gleichen Weg wie bei der Hinfahrt durch die Viamala-Schlucht nach Thusis zurück: Auf der rund 53 Kilometer langen Strecke, auf der 1600 Höhenmeter zu überwinden sind, sind wir sechs Stunden unterwegs. Auf Guidos Seite kann man sich die Route auf einer interaktiven Karte anschauen: Thusis → Lai da Vons → Sufers. Auch wenn die Tour anstrengend war und ich viel schieben musste, sie hat sich gelohnt! PS: Die Strecke, die ich schieben musste, war sechs Kilometer lang, der Höhenunterschied entlang dieser Strecke betrug über 600 Meter. PPS: Wir waren heute beide mit unseren Mountainbikes unterwegs, die Strecke ist aber auch mit einem Gravelbike befahrbar. Wir sind heute mit dem Rad durch die Surselva unterwegs. Die Surselva ist das in Graubünden liegende Tal des Vorderrheins. Das Tal erstreckt sich vom Oberalppass im Westen bis zum Zusammenfluss mit dem Hinterrhein bei Reichenau im Osten. Die Hauptorte sind Ilanz und Disentis/Mustér. Wir starten unsere Tour in Disentis, das wir mit Auto und Bahn erreichen: Mit dem Auto geht es von zu Hause aus nach Reichenau und von dort aus mit der Bahn in einer gut einstündigen Fahrt nach Disentis. Um 13.15 Uhr kommen wir am Bahnhof von Disentis an: Fünf Minuten später geht es los, Schildern Richtung Chur folgend. Schon nach wenigen Metern legen wir einen ersten Halt ein und blicken zurück auf Disentis: Ich lasse mein Rad an einer Kreuzung stehen und laufe ein paar Schritte den Berg hinunter, damit ich das Kloster auch mit aufs Bild bekomme. Guido wartet indessen und dokumentiert meinen „Aufstieg“: Die Tour beginnt sehr vielversprechend, ich kann erst einmal gemütlich über Asphalt bergab rollen: Aber schon nach zwei Kilometern ist Schluss mit dem Bergabrollen: Kurz hinter den Häusern des Dörfchens Disla, eines der vielen, malerischen Dörfer, die wir im Laufe der Tour passieren: Bei Falens: Wir nähern uns dem Dörfchen Cumpadials, am Hang auf der anderen Talseite liegt Sumvitg: Zwischen Cumpadials und Surrein muss ich kurz absteigen und schieben: Auf dem Weg nach Surrein: Beim Dörfchen Surrein, das zur Gemeinde Sumvitg gehört: In Surrein kommt der „Rhein da Sumvitg“ mit dem „Rhein Anteriur“ zusammen und fliesst als Vorderrhein weiter. Blick auf Sumvitg: Der Blick über Geröll auf das Dörfchen Rabius: Rabius liegt genau wie Sumvitg auf der gegenüberliegenden Talseite. Zwischen Trun und Darvella darf ich nochmals schieben: Wieder im Sattel auf dem Weg nach Brigels: Ein Blick zurück auf den Hinterrhein: Bilder, die auf dem Weg nach Brigels entstehen: Nordwestlich des Dorfes liegt das Naturschutzgebiet Scatlè, der höchstgelegene Fichtenurwald Europas. Brigels liegt hinter uns und wir sind auf dem Weg nach Ilanz: Ankunft in Ilanz: Ilanz ist kein Dörfchen, sondern eine Kleinstadt mit rund 5000 Einwohnern. Dementsprechend verkehrsreich geht es hier zu. Im Zentrum von Ilanz steht ein Brunnen, an dem wir unsere Wasservorräte auffüllen: Danach geht es zügig weiter, schnell hinaus aus dem Gewusel der Stadt! Hinter Ilanz beginnt der lange, aber mäßig steile Anstieg auf der Strasse nach Versam: Blick von der Straße auf die Ringelspitzkette: Die Kirche von Versam: Versam liegt am Eingang zum Safiental auf einer Terrasse rechts über dem Vorderrhein. Im Safiental war Guido schon einmal allein unterwegs: Über den Glaspass ins Safiental. Hinter Versam wird die Straße deutlich schmaler und kurviger: Die Straße führt über den Versamer Tobel und anschließend entlang der Rheinschlucht. Blick hinunter ins Versamer Tobel: Leider bekommt man von der Rheinschlucht nicht viel mit, schließlich herrscht Gegenverkehr und man kann sich nicht einfach so auf die andere Straßenseite begeben. Bevor es hinunter nach Bonaduz geht, kommt man aber zu einer Plattform und kann von dort aus die Aussicht in die Schlucht und auf die gegenüberliegende Talseite genießen: Kurz hinter der Aussichtsplattform zweigt der Radweg von der Strasse nach links in den Wald ab. Hier lässt es sich wunderbar radeln und ich genieße die letzten Meter bis nach Reichenau ohne Straßenverkehr sehr. 🤩 Schon fast auf dem Talboden in der Nähe von Bonaduz: Bonaduz lassen wir allerdings rechts liegen und fahren direkt nach Reichenau weiter. Der Zusammenfluss von Vorder- und Hinterhrein bei Reichenau: Kurz nach der Aufnahme dieses Bildes erreichen wir den Bahnhof von Reichenau/Tamins. Dort endet unsere wunderschöne Radtour durch die Surselva und wir fahren mit dem Auto zurück nach Hause. Guidos Tourenbericht und eine interaktive Karte ist hier zu finden: Von Disentis durch die Surselva. Schilder mit dem Hinweis auf das Berghaus Vereina bekamen wir während verschiedener Wanderung schon öfters zu sehen. Schaut man sich die Lage des Berghauses auf der Karte an, liegt es mitten in Nirgendwo. Zu Fuß schien uns der Weg dorthin immer zu weit, aber als Ziel einer Biketour ist das Berghaus für heute perfekt. Wir starten von Klosters aus, Guido mit seinem Gravelbike und ich mit dem Mountainbike. Zu Beginn geht es recht flach im Tal der Landquart, die vom Vereina- und dem Verstanclabach gespeist wird, entlang: Bei Schindelboden verlassen wir den Fahrweg und bewältigen einen ersten, kleinen Anstieg: Weiter geht es durch ein wunderschönes Waldstück: Nach einer kleinen Abfahrt kommen wir zurück auf den Fahrweg: Bei Novai beginnt der Anstieg parallel des Vereinabachs und der hat es in sich, jedenfalls für mich: Trotz der Anstrengung genieße ich die Fahrt durch diese traumhaft schöne Landschaft: Irgendwann muss ich dann aber doch anhalten und kurz pausieren: Aber dann geht es auch schon mit neuem Elan weiter: Ein Blick über die Landschaft: Der tosenden Vereinabach: Bei Hafenbrugg wechseln wir die Bachseite: Anschließend geht es deutlich weniger steil weiter hinein ins Tal: Zuflüsse des Vereinabachs: Das Berghaus Vereina kommt in Sichtweite: Kurz vor dem Ziel: Geschafft: Der Blick vom Berghaus Richtung Süden, rechts im Hintergrund ist das Flüela Weisshorn zu sehen: Läuft man in diese Richtung, kommt man irgendwann zu den Jöriseen. Im Nordwesten liegt das Vereinatal zu unseren Füßen: Verstanclahorn und Chapütschin Schwarzkopf, beides Dreitausender, sind im Osten in weiter Ferne zu sehen: Ein Wanderweg führt durch das Vernelatal zum Fuß dieser beiden Gipfel. Auf diesem Wegweiser ist zu erkennen, wo es vom Berghaus aus überall hingeht: Es gibt also eine Vielzahl von Touren, die man von hier aus starten kann! Während der Fahrt zum Berghaus überholte uns ein Senioren-Pärchen auf E-Bikes. Als wir ankommen, sitzen die beiden auf einer Bank vor dem Berghaus. Da das Berghaus noch geschlossen und sonst niemand anwesend ist, kommen wir mit ihnen ins Gespräch. Von der Frau bekommen wir den Hinweis auf eine App zur Bestimmung von Vögeln, „Merlin Bird“. Mit Hilfe dieser App kann man Vögel nicht nur anhand von Fotos bestimmen, sondern auch anhand deren Gesang. So zwitschert direkt vor dem Berghaus eine Heckenbraunelle ihr Lied. Hinter mir ragen die Unghürhörner auf: Im Büchlein Alpine Touren „Silvretta, Unterengadin, Münstertal“ heißt es über diese Gipfelgruppe:
Die Besteigung des West-Gipfels als auch des Ostgipfels wird als schwierig bzw. ziemlich schwierig beschrieben. Eine Besteigung kommt für uns daher nicht in Frage. Von den beiden Senioren haben wir den Tipp bekommen, in ein weiteres Seitental bis zur Alp Sardasca zu fahren und das machen wir dann auch: Ankunft an der auf 1650 Höhenmetern liegenden Alp: Von hier aus kommt man zu zwei SAC-Hütten, der Silvrettahütte und der Seetalhütte. Nach einer kurzen Rast an der Alp geht es schließlich zügig zurück nach Klosters. Für die rund 38 Kilometer lange Strecke, auf der 1000 Höhenmeter zu überwinden sind, benötigen wir mit Pausen viereinhalb Stunden: Für die Wanderung von Klosters zum Berghaus Vereina sind rund vier Stunden veranschlagt. Wer weder Strampeln noch laufen will, der kann das Berghaus aber auch mit Hilfe eines Busses erreichen. Es ist daher anzunehmen, dass im Sommer hier einiges los ist. Wer wie wir die Einsamkeit und Ruhe liebt und keinen Wert darauf legt, am Ziel eine Bewirtung vorzufinden, macht sich deshalb so wie wir am besten in der Vor- oder aber in der Nachsaison auf den Weg. Um 10 Uhr starten wir mit unseren Leihrädern vom Bahnhof Bellinzonas aus zu unserer Tour. Die ersten Kilometer fahren wir entlang des Ticinos, dann entlang der Moesa bis auf die Höhe von Lumino. Dort überqueren wir die am San-Bernardino-Pass entspringende Moesa: Von Lumino geht es weiter Richtung San Vittorio, einer Gemeinde, die schon wieder in Graubünden liegt. Dort beginnt der steile und kurvenreiche, aber mit zahlreichen Kastanienbäumen beschattete Anstieg von etwa 800 Höhenmetern über eine asphaltierte Straße nach Giova, einer kleinen Siedlung über dem Valle Mesocina. Der Blick während des Anstiegs auf San Vittorio: Ein Blick zurück ins Tal: Ankunft in Giova: Von Giova aus geht es noch ein kleines Stück über Asphalt hinauf: Dann folgen wir den Markierungen eines Wanderwegs Richtung „Monti di San Carlo“, auf der ich erstmals mein Rad schieben muss: Zwischendurch ist die Strecke durchaus wieder befahrbar: Dann aber auch wieder nicht: E-Bikes haben eine „Walking-Funktion“, die ich aber an schmalen und steinigen Wegstücken nicht einsetzen kann, da ich nicht schnell genug hinter dem Rad herkomme. So bin ich mehr als glücklich, als wir unterhalb von „Monti di San Carlo“ auf Bänke treffe: Mit Erreichen der Bänke ist auch der höchste Punkt der Tour erreicht und die Abfahrt Richtung Buseno beginnt. Gleich zu Beginn passieren wir die Hütten von Mazzucan: Lang bleibe ich nicht im Sattel sitzen, dann steige ich erneut ab und schiebe, dieses Mal bergab: Endlich geht es über einen „vernünftigen“ Weg nach unten: Kurz vor Molina d‘ Fora, einem Ortsteil von Buseno: Bei Molina d‘ Fora liegt der „Laghet di Buseno“, ein Stausee: Von der Staumauer fällt das Wasser in eine enge Felsschlucht hinunter: Von Molina d‘ Fora aus geht es weitere eineinhalb Kilometer bergab, bevor der Anstieg nach Castaneda und St. Maria in Calanca beginnt. „Castaneda“ ist ein Flurname und leitet sich von lateinisch “castanetum“ = bei den Kastanienbäumen ab. Ja, die zahlreichen Kastanienbäume, die in dieser Gegend die Hänge bewalden, werden mir in bester Erinnerung bleiben. 💚 Der Blick während des Anstiegs nach St. Maria zurück auf Castaneda: Kurz vor St. Maria: Santa Maria in Calanca ist nach Castaneda das zweite Dorf des Calancatals: Die Abfahrt von Santa Maria nach Verdabbio ist zu Beginn wieder mehr eine Schiebestrecke als eine Abfahrt für mich: Aber ich genieße das Schieben, denn der Weg führt durch einen Kastanienwald. Verdabbio, ein malerisch auf einer Sonnenterrasse gelegener Ort: Die schöne Abfahrt von Verdabbio ins Tal der Mosea: Überquerung der Mosea: Hier geht es mit der Hoffnung, dass die letzten Kilometer zurück nach Bellinzona für mich fahrbar bleiben, gemütlich im Tal entlang: Aber es kommt tatsächlich noch einmal ein Schiebestück: Bei Lumino kommen wir dann aber endgültig auf durchgehend befahrbare Wege und erreichen rund sechs Stunden nach Beginn unserer Tour den Bahnhof von Bellinzona. Die Länge der Tour betrug 58,5 Kilometer bei etwa 1600 Höhenmetern. Sie war trotz E-Mountainbike anstrengend. Ohne Motor für mich sicherlich nicht machbar bzw. ich hätte deutlich länger gebraucht. Zudem war der Sattel eine Herausforderung. Daher war es gar nicht verkehrt, dass ich so oft absteigen und schieben musste. PS: Guidos Tourenbeschreibung einschließlich einer interaktiven Karte ist hier zu finden: Biketour Bellinzona → Val Calanca. |