Radtour entlang der südlichen Hänge des Lago Maggiores

geschrieben von Susanne am 5. Oktober 2024 um 21.10 Uhr
Kategorie: Fahrradtouren
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Um der lieben Abwechslung willen erkunden wir heute nicht die Nordseite des Lago Maggiores, sondern absolvieren eine Radtour entlang der südlichen Hänge. Um auf die Südseite zu kommen, müssen wir von Contra aus hinunter in die Magadinoebene fahren. Die Ebene war früher ein unzugängliches Sumpfland, heutzutage wird die durch Wasserabzugskanäle trockengelegte Fläche intensiv landwirtschaftlich genutzt. Nur im direkten Mündungsbereich des Ticinos blieb ein geschütztes Auengebiet erhalten. Wir queren die Ebene auf einem Radweg, der parallel zu einer stark befahrenen Straße verläuft. Der Radweg endet vor Quartino und wir müssen die verkehrsreiche Straße überqueren. Dank netter Autofahrer, die anhalten, um uns das Überqueren zu ermöglichen, gelingt uns das auch ohne größere Schwierigkeiten. Bei Quartino beginnt dann ein erster, knapp zwei Kilometer langer Anstieg. Der Blick während des Anstiegs hinunter in die Ebene:

Auf dem Weg nach Magadino:

Es liegen so viele und vor allem große Esskastanien auf diesem Wegstück, dass es in der Seele wehtut, daran vorbeizufahren! Der Lago Maggiore und das Flussdelta des Ticinos:

Blicke auf Magadino und den Lago Maggiore:

Nach diesen Ausblicken rollen wir hinunter nach Magadino. Zwischen Magadino und Vira (Gambarogno) gibt nur entlang des Lago Maggiores eine durchgehend befahrbare Straße. Um in der Höhe bleiben zu können, müssen wir einen Wanderweg benutzen:

In Vira geht es ein kurzes Stück steil bergab und gleich anschließend wieder steil bergauf. Aber dieses Mal nicht nur ein kurzes Stück, sondern über etwa sechs Kilometer. Kurz oberhalb von Monti di Fosano verlassen wir die zur Alpe Neggia führende Straße und fahren über Monti di Piazzogna nach Monti di Vairano. Bei Monti di Piazzogna:

Auf dem Weg nach Monti di Vairano:

In Monti di Vairano endete die Straße und die von uns geplante Strecke führt erneut über einen Wanderweg weiter. Manchmal kann man ja Wanderwege durchaus fahren, nicht jedoch diesen: Über eine Strecke von etwa zwei Kilometern müssen wir unsere Räder schieben bzw. tragen, mal bergab, mal bergauf. Statt viele Worte zu verlieren, lass ich Bilder sprechen:

Nach einer gefühlten Ewigkeit ist es geschafft, wir erreichen die Fahrstraße von Monte Gerra:

Hier können wir wieder in den Sattel steigen und uns vom anstrengenden Ganzkörpertraining auf der Fahrt hinunter nach Ronco erholen. Von Ronco aus geht es dann oberhalb des Lago Maggiores über Seitenstraßen und die Orte Vairano und Piazzogna zurück nach Fosano:

Weinberge bei Vairano:

Von Fosano aus fahren wir zurück nach Vira. Von hier aus soll es auf gleichem Weg wie auf der Hinfahrt zurück nach Contra gehen. Vorher gönnen wir uns allerdings einen Abstecher zum Ufer des Lago Maggiores. An der Uferpromenade:

An der Schiffsanlegestelle:

Der Zufall will es, dass eine halbe Stunde später ein Fährschiff anlegt, dass uns nach Locarno bringen kann. Wir überlegen nicht lange, die Tour mit einer Fahrt über den Lago Maggiore zu würzen, ist wie das Tüpfelchen auf dem „i“. Wir buchen daher über die SBB-Mobile-App Tickets für uns und die Räder und verbringen die Zeit bis zur Ankunft des Schiffs am Ufer des Lago Maggiores:

Schließlich taucht das Schiff am Horizont auf und steuert die Anlegestelle an. In freudiger Erwartung gehen wir unsere Räder schiebend den Steg Richtung Schiff entlang, als ein Schiffsoffizier heftig winkend näher kommt. Besser gesagt „abwinkend“ näher kommt. Auf italienisch teilt er uns mit, dass wir mit unseren Rädern nicht mit an Bord kommen können, das Schiff sei voll. Voll? Wir sehen noch ausreichend Platz an Bord, aber der kurze, verbale Austausch auf italienisch, den ich führe, führt zu nichts, das Schiff fährt ohne uns los. Die Enttäuschung ist erst einmal groß und wir müssen uns nun doch wie ursprünglich geplant im dichten Feierabendverkehr auf den Weg zurück nach Contra machen. Nach der Fahrt über die Magadino Ebene ist allerdings jeder Frust vergessen und wir genießen den Aufstieg und damit die Ausblicke über den Lago Maggiore. :sonne: Die Daten der Tour: Distanz: 50 Kilometer; Höhendifferenz: 1320 Meter; Zeit: 6 Stunden. Eine interaktive Karte ist auf Guidos Seite zu finden: Rund um Gambarogno.

PS: Die Moral von der Geschicht: Die am Lago Maggiore verkehrenden Fähren sollte man nur als Fußgänger in eine Routenplanung einbeziehen. Mit dem Rad ist es ein Lotteriespiel, mitgenommen zu werden. :updown:

PPS: Auf den Kosten für unsere Tickets bleiben wir sitzen. Der Versuch, sie erstattet zu bekommen, bleibt ohne Erfolg.

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Diese Seite wurde zuletzt am 31. Oktober 2024 um 13.31 Uhr GMT geändert.