Omnivor oder doch lieber vegan?

geschrieben von Susanne am 17. September 2016 um 22.45 Uhr
Kategorie: Barfußgehen, Ernährung
(2) Kommentare
   
   
   

Das konnte man sich wirklich fragen, wenn man sich im Internet anschaute, was vegane Rohköstler auf die Beine stellten und was omnivore. Es gab unzählige Bücher, Internetseiten, Videos, Seminare und Treffen von veganen Rohköstlern, während man die Veröffentlichungen und Veranstaltungen von omnivoren an einer Hand abzählen konnte. Nicht, dass ich es unbedingt erstrebenswert fand, wenn jemand wenige Monate nach seiner Ernährungsumstellung schon die Welt bekehren wollte. Aber die Begeisterung, mit der hier vor allem junge Menschen ihre Wahrheit verkündeten, war doch auch irgendwie bewundernswert. Woran lag es, dass omnivore Rohköstler so zurückhaltend waren? Hielten sie etwa ihre Ernährung nicht für die beste, die gesündeste, die es gab? Oder waren sie einfach nur zufriedener, nach dem Motto, ein satter Löwe ist ein friedlicher, nichtstuender Löwe?

War es die Unruhe, die in einem steckte, wenn einem Nährstoffe fehlten, die einen trieb, auf die Jagd zu gehen, die vegane Rohköstler antrieb? Auf Menschenjagd sozusagen? Als die ersten veganen Veröffentlichungen auftauchten, dachte ich noch, dass dies vorübergehende Erscheinungen wären. Schließlich hatte ich ja am eigenen Leib erfahren, dass diese Ernährungsform ohne Pharmaindustrie sehr schnell zum Scheitern führte. Aber nein, die anfangs kleine, überschaubare Welle wurde und wird immer größer. Sie entwickelte sich mittlerweile sogar zu einem regelrechten Tsunami. Na ja, so kam es mir jedenfalls vor!

Andererseits dauerte es ja auch bei mir einige Jahre, bis ich endlich einsah, dass vegane Ernährung eine Mangelernährung war, mit der man sich auf die Dauer nur Mangel in sein Leben holte. Wie so viele vegane Rohköstler hielt ich vor allem wegen meiner Liebe zu Tieren und zur Natur an der veganen Ernährung fest. Die Erkenntnis, dass es in der Natur sowohl Pflanzen- als auch Fleisch- sowie Allesesser gab und dass der Mensch zu letzteren gehörte, war schwer zu verdauen. Aber schließlich verdaute ich sie. Es bestand also durchaus die Hoffnung, dass es anderen, heute noch begeisterten Veganern ebenso erging. Sie werden dann vielleicht so wie ich feststellen, dass sie mit dem Verzehr von Fleisch nicht weniger liebenswert und vor allem liebevoll sind.

Ich frage mich gerade, warum ich mich überhaupt noch mit dem Thema „Veganismus“ beschäftige. Schließlich weiß ich doch, dass man sich seine Welt mit seinen Gedanken und Gefühlen erschafft und wenn immer wieder „vegan“ in meinem Kopf auftaucht, müssen ja auch immer mehr Veganer in meinem Leben auftauchen! Vielleicht sollte ich mich mal wieder mit dem Thema „Jagd“ beschäftigen und damit die vegane Welle auslaufen lassen. Apropos Jagd: Der Herbst naht und damit kommt demnächst auch wieder Wild auf meinen Speiseplan. Hoffe ich zumindest, denn hier in Oberstaufen habe ich noch keinen Jäger gefunden, der mich direkt versorgt. Aber immerhin bietet die Metzgerei im Herbst Wild an. So sah mein heutiger Speiseplan aus:

  • 10.30 Uhr: 1050 Gramm Tomaten „Variationen“
  • 14.30 Uhr: 290 Gramm Schlangengurke, 160 Gramm roter Paprika, 230 Gramm Zuckermais
  • 17.30 Uhr: wilde Mahlzeit bestehend aus Brombeeren (etwa 200 Gramm) und einem kleinen Apfel
  • 19.15 Uhr: 460 Gramm Eis(berg)salat, 80 Gramm Mark aus Rinderknochen
  • 21.15 bis 22.00 Uhr: 180 Gramm Champignons, 360 Gramm Tafelspitz vom Rind, 530 Gramm Eis(berg)salat

Der kleine Apfel stammte von einem Baum, der mir auf unserem Spaziergang hinauf zum Kapf begegnete:

apfelbaum

Hinauf zum Kapf lief ich barfuß:

barfuss_auf_den_kapf

Nachdem es in der Nacht reichlich geregnet hatte, war der Waldboden angenehm feucht. Und ich konnte sogar durch Morast laufen, ohne zu versinken:

barfuss_im_morast

Am Abend war ich kurz in der Sauna. Kurz, weil es mir zu voll war, um länger dort bleiben zu können. Die abendliche Yogarunde fiel auch ziemlich kurz aus. Aber so konnte ich wenigstens vor Mitternacht im Bett verschwinden und noch ein bisschen lesen.

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Corinna
8 Jahre zuvor

Hallo Susanne, welchen Mangel hattest du denn mit veganer Rohkost, wenn ich fragen darf. Ich lese dein Tagebuch mit großem Interesse. Vor allem lebst du in einer wirklich schönen Gegend ?.
Liebe Grüße
Corinna

Diese Seite wurde zuletzt am 23. April 2018 um 14.47 Uhr GMT geändert.