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Schneeschuhwanderung durchs OytalDie Avocados, die ich gestern gegessen hatte, wärmten zwar, aber lange nicht so intensiv wie Fisch oder Fleisch. Ehrlich gesagt konnte ich mir nicht mehr vorstellen, wie man in der kalten Jahreszeit oder in kälteren Klimazonen ohne tierische Lebensmittel auskommen konnte. Auf meiner morgendlichen Einkaufsrunde stand daher auch der Besuch einer Metzgerei auf dem Programm. Nachdem alle Einkäufe für das Wochenende erledigt waren, gab es um 10.50 Uhr die erste Mahlzeit des Tages. Sie bestand aus 1050 Gramm Kakis. Eine ziemlich üppige Portion, aber mein Appetit war in den letzten Tagen nicht kleiner geworden, eher im Gegenteil. Ich hatte leider keine Waage, um mein aktuelles Körpergewicht feststellen zu können. Aber ich war weiter am Zunehmen, das merkte ich an meinen Hosen. Auf unserer Einkaufstour waren wir auch in einem Sportgeschäft und liehen uns dort Schneeschuhe aus. Zu Beginn unserer heutigen Tour mussten wir sie allerdings erst einmal Huckepack tragen: Ziel war das Oytal. Dort sollten die Schneeschuhe dann ab dem Oytalhaus auf dem Weg zur Gutenalpe und vielleicht sogar bis zur Käseralpe zum Einsatz kommen. Im vorderen Oytal war Schnee allerdings noch Mangelware: In der Nähe des Oytalhauses sah es dann aber schon richtig winterlich aus: Der Weg vom Oytalhaus zur Gutenalpe war dann endgültig schneeschuhtauglich: Startklar zum nächsten Schneeschuhabenteuer: Hinter der Gutenalpe mussten wir aber schon beim ersten Anstieg unsere Idee, zur Käseralpe zu wandern, begraben. Hier begann nämlich der lawinengefährdete Abschnitt des Weges. Eine Lawine, das sah man schon von weitem, hatte sich über den Weg geschoben: Hier lag sie direkt vor uns: Man hätte gut darüber hinweg steigen können, aber da die Gefahr weiterer Lawinenabgänge bestand und wir dafür nicht ausgerüstet waren, kehrten wir an dieser Stelle lieber um. Statt zu Käseralpe zu stapfen, liefen wir erst einen steilen, aber sicheren Hang hinauf und wieder hinunter und anschließend querfeldein die Oy entlang: Einige Male marschierten wir nicht nur der Oy entlang, sondern auch mitten durch: Auf den Wiesen im Oytal: Zurück am Oytalhaus zog ich die Schneeschuhe aus, während Guido noch ein Weilchen weiter quer über die schneebedeckten Wiesen marschierte. Hier waren wir wieder in der Nähe von Oberstdorf: Da wir vor 18.00 Uhr im Dorf waren, gingen wir direkt zum Sportgeschäft und gaben die Schneeschuhe ab. Wären wir später zurückgekommen, hätten wir das morgen vor 10.00 Uhr erledigen müssen. So konnten wir morgen in aller Ruhe ausschlafen und uns von den Anstrengungen der heutigen Tour erholen! Die Daten der Tour: Zeit: 5 Stunden und 50 Minuten; Distanz: 19 Kilometer; Höhenmeter: 500. Was nicht messbar war und wofür ich auch keine Worte hatte: Die Gefühle von Freude, Glück und Dankbarkeit, die ich während der Tour erleben durfte. 240 Gramm Chicorée und 330 Gramm Champignons bildeten um 18.00 Uhr die zweite Mahlzeit des Tages. Um 21.30 Uhr folgte dann die dritte und letzte. Sie dauerte 45 Minuten und bestand aus 500 Gramm Fleisch vom Reh, einschließlich etwas Knochenmark und 50 Gramm Feldsalat. Danach hatte ich nur noch ein Bedürfnis, das nach Ruhe.
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Diese Seite wurde zuletzt am 25. November 2019 um 13.02 Uhr GMT geändert. |