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Beruf und BerufungDen Vormittag verbrachte ich im einhundertprozentigen Wohlfühlmodus in den eigenen beziehungsweise gemieteten vier Wänden. Das hieß, alles was ich tat, war es das Putzen des Bades oder das Bügeln der Wäsche, tat ich aus Freude an der Arbeit. Und als nichts mehr zu tun war, genoss ich erst einmal einige Momente der Ruhe. Gegen Mittag setzte ich mich an den Schreibtisch und kurz darauf war es mit dem Wohlfühlen vorbei. Ich schaute mir nämlich verschiedene Rohkostseiten und Videos an, in denen vor allem junge Leute ihre Weisheiten unters Volk brachten. Das selbstbewusste Auftreten mancher Autoren war wirklich beeindruckend. Beeindruckend, weil manche sich schon nach wenigen Monaten „Ausbildung“ berufen fühlten, sich als Lehrer zu verdienen. Andererseits war es aber auch erschreckend zu sehen, was sie ihren gutgläubigen Schülern vermittelten. Da wurde gepantscht und gemixt wie in einer Hexenküche und alte Weisheiten wie die von Paracelsus „Omnia sunt venena, nihil est sine veneno. Sola dosis facit venenum.“ mit einem Grinsen im Gesicht als Unsinn abgetan. Symptome einer Vergiftung wurden als Symptome einer Entgiftung vermittelt. Da könnte man ironischerweise ja auch behaupten, dass selbst Raucher sich beruhigt im Sessel zurücklehnen durften, denn die anfängliche Übelkeit, die mit dem regelmäßigem „Genuss“ von Tabak verschwand, wäre ja einer Entgiftung zuzuschreiben. Also nur immer fleißig hinunter mit den grünen Smoothies, auch wenn einem anfangs danach kotzübel war, das ging irgendwann vorbei. Und dann war man gesund. Oder auch nicht. Aber was sollte es, manch einer wurde auch als Kettenraucher steinalt, warum nicht auch ein Smoothietrinker. Wie zu lesen trugen diese Aktivitäten nicht zu meinem Wohlbefinden bei, sondern ließen mich zur Spottdrossel werden. Ganz spontan verabredete ich mich daher mit meiner Kinesiologin. Nach unserem Treffen war die Spottdrossel in mir verschwunden und mein innerer Frieden wiederhergestellt. Thema der heutigen „Sitzung“ war Beruf bzw. Berufung. Da trug ich immer noch Altlasten mit mir herum und um diese erkennen und loslassen zu können, war das vorherige Stöbern im Internet sehr nützlich. So wurde wieder einmal wunderbar bestätigt, dass nichts, aber auch wirklich nichts, was man tat, „zufällig“ war, und alles in einem größeren Zusammenhang stand. Das gab es heute zu essen:
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Diese Seite wurde zuletzt am 18. November 2019 um 21.00 Uhr GMT geändert. |