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Traubenprobe im Konzer BiogartenDas Frühstück fand nach einer ruhigen und erholsamen Nacht um 10.15 Uhr am heimischen Küchentisch statt. Es bestand aus 155 Gramm Wabenhonig aus dem Odenwald. Um 13.10 Uhr aß ich 660 Gramm Zwetschgen. Um 13.50 Uhr brachen Guido und ich zu einer Fahrradtour auf, Ziel war der Biogarten in Konz. Die Strecke, die abseits der Hauptverkehrsadern von Trier verlief, hatte Guido mit Hilfe seines GPS-Gerätes ausgetüftelt. Sie verlief über zahlreiche Hügel, über Asphalt, Schotterpisten, Wald-, Wiesen- und Feldwege und vermittelte mir ganz neue Einblicke in das Trierer Hinterland. Gegen 16 Uhr hatten wir schließlich unser Ziel vor Augen: Über eine Stunde führte uns kurze Zeit später der Besitzer durch seinen Garten und stellte einige seiner zahlreichen Traubensorten vor, Kostproben inbegriffen. Die Traubenprobe begann mit der “Vanessa”, die ich schon am 20. August probiert hatte: Sie war kernlos und schmeckte angenehm fruchtig, gehörte aber ganz klar nicht zu meinen Favoriten. Fast kernlos war die „Arkadia“, die unter günstigen Bedingungen sehr große Trauben mit weit über 1000 Gramm Gewicht ausbildete: Sie hatte große, ovale Beeren mit süßem, feinfruchtigem Aroma. Hier kam mein heutiger Favorit, die“ Arolanka“: Sie wurde in Ungarn gezüchtet. Die Beeren waren kernhaltig und sehr knackig, vom Geschmack her süß mit einer ganz persönlichen Note. Ihr Aussehen entsprach nicht mehr den für den Handel gültigen Normen. Vielleicht schmeckte sie mir gerade deswegen so lecker. Getrocknete und von Wespen oder Ameisen angebissene Beeren boten eine Vielfalt an Geschmackserlebnissen, die man bei den perfekten Trauben aus dem Handel nie bekam. Die „Bieziewyi“ war eine neue ukrainische Tafeltraubenzüchtung. Sie bildete große, schlank geformte Trauben mit großen, runden Beeren aus: Ihre Beeren waren bei Reife gelb und auf der Sonnenseite leicht bronzefarben. Sie war noch nicht ganz reif, deshalb gab es nur eine kleine Kostprobe. Diese Sorte nannte sich „Lilla“: Ihre Beeren waren groß, rund und knackig und hatten einen feinen, fruchtigen Geschmack. Die Trauben der „Stefanie“ waren groß und locker aufgebaut, so dass sie bei Reife kaum faulten. Ihre Beeren waren groß, knackig und goldgelb: Ihr Geschmack war eher mild, aber vielleicht brauchte sie noch ein paar Tage Sonnenschein, damit sich ihr volles Aroma ausbilden konnte. Die „Venus“ war im August mein Favorit gewesen: Anschließend probierten wir die „Wostorg“, eine russische Sorte, von der es leider kein Bild gab. Sie war vom Geschmack her ähnlich lecker wie die „Arolanka“, vielleicht nicht ganz so süß. Die „Palatina“ wurde auch „Königin der Weingärten“ genannt. Sie hatte mittelgroße Trauben mit vollen, goldgelben Beeren, die bei Vollreife sehr aromatisch schmeckten: Die „Mitschurinksi“, eine frostharte Sorte, kam aus der ehemaligen Sowjetunion: Sie brauchte allerdings auch noch ein paar Sonnenstunden, um ihr volles Aroma entfalten zu können. Die „Aron“ kam aus Israel: Sie bildete unter günstigen Bedingungen sehr große Trauben mit gelben, runden, großen Beeren aus. Ihr Geschmack war eher mild. Die letzte im Reigen war die „Druschba“, die ich ebenfalls im August schon probiert hatte. Sie war heute vom Geschmack her noch um einiges gehaltvoller. Wieviel ich während der Traubenprobe aß, konnte ich nur schätzen: Es waren etwa 1,5 Kilogramm. Etwa ein Kilogramm nahm ich in Plastikdosen für den morgigen Tag mit. Mit in den Rucksack wanderten außerdem ein paar kleine Birnen der Sorte „Köstliche aus Charneux“ und zwei „Gellerts Butterbirnen“. Vielen Dank für das herzliche Willkommen, die Zeit, die uns geschenkt wurde und all die Köstlichkeiten, die wir probieren, essen und mitnehmen durften. Um 17.15 Uhr machten wir uns wieder auf den Heimweg. Dieses Mal fuhren wir nicht über sieben Hügel, sondern entlang der Mosel. Die Daten der heutigen Tour: Wir waren insgesamt vier Stunden und 40 Minuten unterwegs, davon drei Stunden und 20 Minuten radelnd. Wir legten in dieser Zeit 47 Kilometer und 660 Höhenmeter zurück. Kurz nach unserer Ankunft in Mertesdorf machte ich um 19 Uhr einen kleinen Spaziergang rund um unser Haus und aß Eibischblüten sowie Beeren der Traubenkirsche: Das eigentliche Abendessen begann um 21 Uhr und bestand aus 200 Gramm Champignons sowie 400 Gramm Avocados „Ettinger“. Ich war erstaunt über die relativ kleine Menge an Avocados, die mich heute zufrieden machte. Lag das an der Kombination oder ließ mein Bedarf an Avocados nach?
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Diese Seite wurde zuletzt am 18. November 2019 um 19.25 Uhr GMT geändert. |