Archiv für Oktober 2024

geschrieben von Susanne am 5. Oktober 2024 um 21.10 Uhr
Kategorie: Fahrradtouren
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Um der lieben Abwechslung willen erkunden wir heute nicht die Nordseite des Lago Maggiores, sondern absolvieren eine Radtour entlang der südlichen Hänge. Um auf die Südseite zu kommen, müssen wir von Contra aus hinunter in die Magadinoebene fahren. Die Ebene war früher ein unzugängliches Sumpfland, heutzutage wird die durch Wasserabzugskanäle trockengelegte Fläche intensiv landwirtschaftlich genutzt. Nur im direkten Mündungsbereich des Ticinos blieb ein geschütztes Auengebiet erhalten. Wir queren die Ebene auf einem Radweg, der parallel zu einer stark befahrenen Straße verläuft. Der Radweg endet vor Quartino und wir müssen die verkehrsreiche Straße überqueren. Dank netter Autofahrer, die anhalten, um uns das Überqueren zu ermöglichen, gelingt uns das auch ohne größere Schwierigkeiten. Bei Quartino beginnt dann ein erster, knapp zwei Kilometer langer Anstieg. Der Blick während des Anstiegs hinunter in die Ebene:

Auf dem Weg nach Magadino:

Es liegen so viele und vor allem große Esskastanien auf diesem Wegstück, dass es in der Seele wehtut, daran vorbeizufahren! Der Lago Maggiore und das Flussdelta des Ticinos:

Blicke auf Magadino und den Lago Maggiore:

Nach diesen Ausblicken rollen wir hinunter nach Magadino. Zwischen Magadino und Vira (Gambarogno) gibt nur entlang des Lago Maggiores eine durchgehend befahrbare Straße. Um in der Höhe bleiben zu können, müssen wir einen Wanderweg benutzen:

In Vira geht es ein kurzes Stück steil bergab und gleich anschließend wieder steil bergauf. Aber dieses Mal nicht nur ein kurzes Stück, sondern über etwa sechs Kilometer. Kurz oberhalb von Monti di Fosano verlassen wir die zur Alpe Neggia führende Straße und fahren über Monti di Piazzogna nach Monti di Vairano. Bei Monti di Piazzogna:

Auf dem Weg nach Monti di Vairano:

In Monti di Vairano endete die Straße und die von uns geplante Strecke führt erneut über einen Wanderweg weiter. Manchmal kann man ja Wanderwege durchaus fahren, nicht jedoch diesen: Über eine Strecke von etwa zwei Kilometern müssen wir unsere Räder schieben bzw. tragen, mal bergab, mal bergauf. Statt viele Worte zu verlieren, lass ich Bilder sprechen:

Nach einer gefühlten Ewigkeit ist es geschafft, wir erreichen die Fahrstraße von Monte Gerra:

Hier können wir wieder in den Sattel steigen und uns vom anstrengenden Ganzkörpertraining auf der Fahrt hinunter nach Ronco erholen. Von Ronco aus geht es dann oberhalb des Lago Maggiores über Seitenstraßen und die Orte Vairano und Piazzogna zurück nach Fosano:

Weinberge bei Vairano:

Von Fosano aus fahren wir zurück nach Vira. Von hier aus soll es auf gleichem Weg wie auf der Hinfahrt zurück nach Contra gehen. Vorher gönnen wir uns allerdings einen Abstecher zum Ufer des Lago Maggiores. An der Uferpromenade:

An der Schiffsanlegestelle:

Der Zufall will es, dass eine halbe Stunde später ein Fährschiff anlegt, dass uns nach Locarno bringen kann. Wir überlegen nicht lange, die Tour mit einer Fahrt über den Lago Maggiore zu würzen, ist wie das Tüpfelchen auf dem „i“. Wir buchen daher über die SBB-Mobile-App Tickets für uns und die Räder und verbringen die Zeit bis zur Ankunft des Schiffs am Ufer des Lago Maggiores:

Schließlich taucht das Schiff am Horizont auf und steuert die Anlegestelle an. In freudiger Erwartung gehen wir unsere Räder schiebend den Steg Richtung Schiff entlang, als ein Schiffsoffizier heftig winkend näher kommt. Besser gesagt „abwinkend“ näher kommt. Auf italienisch teilt er uns mit, dass wir mit unseren Rädern nicht mit an Bord kommen können, das Schiff sei voll. Voll? Wir sehen noch ausreichend Platz an Bord, aber der kurze, verbale Austausch auf italienisch, den ich führe, führt zu nichts, das Schiff fährt ohne uns los. Die Enttäuschung ist erst einmal groß und wir müssen uns nun doch wie ursprünglich geplant im dichten Feierabendverkehr auf den Weg zurück nach Contra machen. Nach der Fahrt über die Magadino Ebene ist allerdings jeder Frust vergessen und wir genießen den Aufstieg und damit die Ausblicke über den Lago Maggiore. :sonne: Die Daten der Tour: Distanz: 50 Kilometer; Höhendifferenz: 1320 Meter; Zeit: 6 Stunden. Eine interaktive Karte ist auf Guidos Seite zu finden: Rund um Gambarogno.

PS: Die Moral von der Geschicht: Die am Lago Maggiore verkehrenden Fähren sollte man nur als Fußgänger in eine Routenplanung einbeziehen. Mit dem Rad ist es ein Lotteriespiel, mitgenommen zu werden. :updown:

PPS: Auf den Kosten für unsere Tickets bleiben wir sitzen. Der Versuch, sie erstattet zu bekommen, bleibt ohne Erfolg.

geschrieben von Susanne am 4. Oktober 2024 um 21.15 Uhr
Kategorie: Bike- & Hike-Touren, Schweiz
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Gestern waren wir auf dem Madone, heute soll es hinauf zu zwei Nachbargipfeln, der 1671 Meter hohen Cimetta und dem 1869 Meter hohen Cima della Trosa gehen. Wie gestern kombinieren wir eine Radfahrt mit einer Wanderung: Von unserer Ferienwohnung aus fahren wir zuerst dem Hang entlang durch die Villenviertel von Brione und Orselina nach Monti della Trinita. Hier beginnt der Anstieg auf einer schmalen und steilen, aber immerhin asphaltierten Straße nach Brè. Das Dorf liegt auf einem Plateau in 800 Meter Höhe unterhalb des Monte Brès, dem Hausberg von Lugano. Auf der Fahrt nach Brè:

Wir sind auf dieser Strecke nicht allein unterwegs, immer wieder werden wir von anderen Bikern überholt, die meisten radeln recht entspannt auf E-Bikes nach oben. Ich bin weniger entspannt, der Anstieg ist recht anstrengend, aber ich komme vorwärts. :erleichtert: Der Blick von Brè auf den südliche Zipfel des Lago Maggiores:

Der Blick auf Locarno und Richtung Bellinzona:

Die Fahrt durch den Ort ist angenehm, für ein kurzes Stück geht es flach dahin. Luftholen für den nächsten, steilen Streckenabschnitt:

Nach etwa eineinhalb Kilometern verläuft der Weg rund zwei Kilometer nochmals flacher. Für den nächsten steilen Anstieg muss ich alle verbleibenden Kräfte mobilisieren. Am liebsten würde ich mich am Straßenrand niederlassen und ausruhen. Aber Guido lässt nicht locker und motiviert mich, weiterzufahren. 🙏🏻 Irgendwann ist es geschafft, wir können auf 1466 Höhenmetern unsere Räder abstellen:

Nun ja, eigentlich bin nur ich froh, dass es zu Fuß weitergeht, Guido wäre mühelos auch noch weiter steil nach oben geradelt. :froehlich: Von unserem Parkplatz aus laufen wir auf einer Forststraße leicht bergab Richtung Vignasca:

Kurz vor Vignasca verlassen wir die Forststraße und steigen über einen Wanderweg steil zur Bassa di Cardada, einem Sattel zwischen Cimetta und Cima della Trosa, auf:

Ausblick vom Wanderweg Richtung Westen:

Wir erreichen den Sattel:

Der Blick vom Sattel Richtung Verzascatal:

Blick auf Locarno und Bellinzona:

Auf dem Weg vom Sattel zum Cima della Trosa, hinter mir liegt die Cimetta:

Noch ein Blick zurück auf die Cimetta:

Der Blick hinunter zur Forststraße, an der wir unsere Räder zurückgelassen haben:

Der Aufstiegsweg zur Cima della Trosa:

Wir sind hier nicht allein unterwegs, aber während wir von Orselina aus alle Höhenmeter aus eigener Kraft zurückgelegt haben, sind die meisten anderen Wanderer mit Hilfe der von Orselina nach Cardada führenden Seilbahn und anschließend mit einem Zweier-Sessellift bis zur Cimetta hinaufgegondelt. Der Blick vom Wanderweg hinunter ins Maggiatal (ganz links im Bild):

Ein Blick auf den gestern bestiegenen Gipfel, den Madone:

Cimetta und Lago Maggiore:

Der Gipfel rückt näher und näher:

Auf dem Gipfel der Cima della Trosa:

Vom Gipfel der Cima della Trosa aus blickt man bei guter Fernsicht bis zur Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv im Wallis. Heute ist vor allem der Tiefblick ins Maggiatal beeindruckend:

Nach dem Bewundern des Gipfelpanorams geht es auf gleichem Weg zurück zur Bassa di Carcada:

Vom Sattel aus steigen wir anschließend zur Cimetta auf. Auf der Aussichtsterrasse der Cimetta:

Der faszinierende Blick von der Terrasse auf den Lago Maggiore und Ascona:

Der Weg zurück zu unseren Rädern führt über die Bergstation des Zweier-Sessellifts:

Und über die Skipiste:

Ob man hier im Winter wirklich mit den Skiern hinunterfahren kann? :gruebel: Unsere Räder finden wir so vor, wie wir sie verlassen haben. Auf gleichem Weg, aber deutlich flotter, geht es schließlich über Brè hinunter nach Orselina und von dort aus in der Abendsonne dem Hang entlang zurück nach Contra di Sotto. Insgesamt legen wir heute gut 42 Kilometer und 1730 Höhenmeter zurück. Eine interaktive Karte ist auf Guidos Webseite zu finden: Cimetta und Cima della Trosa.

PS: Danke für eine weitere, wunderbare Tour! 🙏🏻

geschrieben von Susanne am 3. Oktober 2024 um 21.30 Uhr
Kategorie: Bike- & Hike-Touren, Schweiz
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Nach zwei Radtouren wollen wir heute wandern und zum Madone aufsteigen. Der Madone ist ein 2051 Meter hoher Gipfel, der zwischen den Tälern von Maggia und Verzasca liegt. Um den Gipfel zu erreichen, sind von unserer Ferienwohnung aus über 13 Kilometer und 1700 Höhenmeter im Aufstieg zu überwinden. Um uns den Aufstieg und später den Abstieg zu erleichtern, legen wir die ersten sieben Kilometer und 400 Höhenmeter mit den Rädern zurück und fahren von Contra di Sotta hinauf nach Mergoscia. Wir fahren heute also an der Abzweigung, die zur Staumauer führt, vorbei und radeln weiter bergauf. Ein Blick von der Straße auf die Staumauer:

Die Straße führt unterhalb von Mergoscia durch einen Tunnel, den wir aber Gott sei Dank nicht benutzen müssen: Wir radeln auf der alten, für den Verkehr gesperrten Straße entlang:

Die malerische Strecke verläuft größtenteils durch Wald, aber ab und zu geben die Bäume den Blick auf den Stausee frei. Fotostopp beim Dorfeingang:

Der Blick auf den Stausee und den Lago Maggiore:

Weiterfahrt durchs Dorf:

Bei Mòtt endet die Straße und wir stellen unsere Räder am Rande eines Parkplatzes ab. Wanderwegweiser zeigen uns ab hier den Weg hinauf zum Madone:

Der Weg führt, wie sollte es auch anders sein, mal mehr, mal weniger steil nach oben:

Am Wegesrand liegen mal mehr, mal weniger zerfallene Alphütten:

An einer der Hütten steht ein mächtiger Baum, an dem eine Schaukel befestigt ist:

Sie ist allerdings sehr breit und unhandlich. Viel Schwung hole ich daher lieber nicht, denn ich habe Bedenken, über die Bäume hinweg wieder hinunter nach Mergoscia zu fliegen! Weiter geht es:

An einer der Hütten versucht Guido, den Riegel einer Stalltür zu öffnen. Bei dem Versuch fällt ihm das ganze Schloss entgegen und schnell sucht er das Weite. :froehlich: Gleich neben der Hütte liegt ein zusammengeschnürtes Bündel. Ich vermute, dass dieses Bündel irgendwann mit einem Helikopter Richtung Tal befördert wird. Ich habe diese Vermutung kaum ausgesprochen, als wie auf Kommando das Knattern eines Helikopters ertönt. Ich flüchte schnell unter die Bäume, einen Wimpernschlag später schwebt der Helikopter auch schon heran und entlässt Gäste:

Was für ein Zufall, dass wir gerade in diesem Moment an der Hütte stehen und dem Manövrieren des Helikopters zuschauen können! Ganz einfach ist das nicht, denn er kann nicht landen, sondern nur die Kufen am Rande einer Stützmauer absetzen. Nach dem Abladen der Gäste verschwindet der Helikopter wieder mit lautem Getöse Richtung Tal:

Wir steigen indes weiter zu den nächsten Hütten auf:

#

Es sind die Hütten von Porchesio:

Von Porchesio aus führt der Weg durch einen urigen Birkenwald:

Nach und nach lichten sich die Bäume:

Ein Blick zurück:

Der Pizzo di Vogorno ragt am Gegenhang vom Verzascatal empor:

Ein Blick zurück auf die Hütten von Porchesio und Mergoscia, ganz unten im Tal sind die Ausläufer von Bellinzona zu sehen:

Kurz unterhalb der Hütten von Redrisc:

Bei den Hütten von Redrisc, die auf 1530 Metern liegen, verlassen wir den offiziellen Wanderweg, der unterhalb des Ostgrats entlangführt und laufen auf Wegspuren hinauf zum Grat:

Der Blick hinunter ins Vercascatal:

Die Wegspuren sind gut zu erkennen, auch wenn hier dichtes Gestrüpp das Vorwärtskommen nicht gerade leicht macht:

Etwas weiter oben behindern dann nur noch lange, gelbe Grashalme: :froehlich:

Der Blick auf einen Nachbargipfel des Madones, den Cima della Trosa:

Auf dem Ostgrat des Madones:

Kurzes Innehalten und Aussicht genießen:

Hier zeigt ein Wegweiser an, dass es nicht direkt über den Grat weitergeht, sondern etwas unterhalb:

Das Balancieren auf den Grasbüscheln, die entlang des Hangs wachsen, ist nicht immer ganz einfach, zumal der Untergrund feucht ist:

Aber ich liebe ja solche Herausforderungen! Der Blick zurück über den Ostgrat:

Je höher wir kommen, desto beindruckender werden die Tiefblicke, wie hier in das Maggiatal:

Oder auf den Lago Maggiore:

Lago di Vogorno:

Schließlich erreichen wir einen Sattel mit einem Wegweiser. Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zum Südgipfel, den ein Steinmann schmückt:

Zum Nordgipfel mit Gipfelkreuz und damit dem höchsten Punkt des Madones sind nochmals ein paar Höhenmeter zurückzulegen. Wir ersparen uns aber diese letzten Meter, da sich dichte Wolken aus dem Verzascatal nähern und hier oben zudem ein heftiger Wind bläst. Der Abstieg erfolgt nicht über den Aufstiegsweg, sondern auf der windgeschützten Südseite des Ostgrats, mal mit Blick auf den Lago di Vogorno, mal mit Blick auf den Lago Maggiore:

Felsformationen am Wegesrand:

Kurz vor der Alpe Aroca (Rocca):

An der Alpe, im Hintergrund ist der Cima della Trosa zu sehen:

Von der Alpe aus geht es steil bergab nach Mota di Sopra:

Bei den Hütten von Mota di Sopra:

Blick auf die benachbarten Hütten von Faed:

Auf dem Weg nach Bresciàdiga:

Vom Tal her schweben immer wieder Wolken nach oben und verbreiten eine mystische Stimmung:

Einer der vielen Bachläufe, die unseren Weg kreuzen:

Bei den Hütten von Bresciàdiga:

Ab hier geht es über einen Waldweg weiter nach unten. An einer Stelle verpassen wir eine Abzweigung und so kommen wir in den Genuss einer kleinen Extrarunde durch den Wald:

Irgendwann stehen wir dann aber doch vor unseren Rädern und können gemütlich zurück nach Contro di Sotto rollen:

Obwohl das Wetter trüb war, war es eine wunderschöne Tour. :sonne: Die Daten der Tour: Distanz: 27,6 Kilometer; Höhendifferenz: 1700 Meter. Eine interaktive Karte ist auf Guidos Seite zu finden: Trek (auf den) Madone.

PS: Nelken waren die einzigen Alpenblumen, die immer wieder Farbtupfer setzten:

geschrieben von Susanne am 2. Oktober 2024 um 21.22 Uhr
Kategorie: Fahrradtouren
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Nachdem wir gestern das Verzascatal mit den Rädern erkundet haben, wollen wir heute das benachbarte Maggiatal durchfahren. Das Maggiatal ist mit einer Länge von rund 50 Kilometern das größte Tal der italienischen Schweiz. Es beginnt bei der Vereinigung der Seitentäler Val Bavona von rechts und Val Lavizzara von links beim Dorf Cavergno. Unsere Tour startet wie die gestrige durchs Verzascatal in Contra di Sotto. Um ins Maggital zu gelangen, müssen wir von hier aus zuerst nach Locarno fahren. Zu Beginn führt unsere Tour am Hang entlang durch die Villenviertel von Orselina und Brione. Der Blick hinunter auf den Lago Maggiore ist malerisch:

Bei Madonna del Sasso, dem heiligen Berg von Orselina, beginnt die Abfahrt nach Locarno bzw. Solduno. Hier herrscht reger Verkehr und ich bin froh, als wir endlich eine über die Maggia führende Brücke und damit offizielle Radwege erreichen. Der Blick von der Brücke über die Maggia:

Fast eben geht es von hier aus auf Radwegen ins Tal hinein bis Ponte Brolla. Hier führt eine Hängebrücke über die Maggia:

Der Blick von der Brücke auf eine rechter Hand liegende, tief eingeschnittene Felsformation:

Der Blick von der Brücke flussaufwärts:

Der nächste Ort auf unserer Fahrt durchs Maggiatal ist Avegno, von dort aus radeln wir weiter nach Gordevio. Die Maggia zwischen Avegno und Gordevio:

Von Gordevio aus geht es weiter nach Ronchini:

Der nächste Ort im Tal ist Maggia:

Zwischen Maggia und Coglio führt der Radweg parallel zur Hauptstraße:

Someo und Cevio sind zwei weitere Ortschaften auf der Fahrt durch das Tal. Am Talende liegen Bignasco und Cavergno. Die Maggia vor Bignasco:

Cavergno, hier endet das Maggiatal:

Was auf der Fahrt durch Maggiatal auffällt: Es gibt hier im Gegensatz zum Verzascatal viele ältere, herrschaftliche Häuser. Guido findet später heraus, woran das liegt: Durch das Tal führte eine Eisenbahnlinie. Zitat aus einem Touristenführer aus dem Jahr 1930:

Die Eisenbahn in Maggiatal erschliesst eine romantische Talschaft und führt den Touristen in das Tessiner Hochgebirge hinein.

Neben dem Personenverkehr war die Maggiatalbahn aber auch ein wichtiger Faktor im Güterverkehr, da sie Granit aus dem Steinbruch von Cevio transportierte. Der letzte Zug durchs Maggiatal verkehrte am 28.11.1965. Heutzutage fahren Busse durch das Tal. Von Cavergno aus folgen wir weiter der Maggia durch das Val Lavizzara. Hier geht es deutlich ruhiger zu als im Maggiatal und ich genieße die Ruhe und die Landschaft um mich herum. Allerdings nicht allzu lange. An einer Baustelle machen wir eine kurze Pause und schauen uns auf der Karte bzw. der App an, wie es weitergeht. Enttäuscht müssen wir feststellen, dass es noch endlos weit bis zum Ende des Tals ist. Wir drehen daher um und um unserer Tour ein würdiges Ziel zu geben, fahren wir anschließend zu einem am Hang liegenden Dorf hinauf: Brontallo ist das erste Dorf im Val Lavizzara und liegt auf einer Felsterrasse. Das heißt, wir müssen steil nach oben strampeln:

Aber das Strampeln lohnt sich, das Dorf bietet einen malerischen Anblick:

Den Abschluss des Wohngebiets bildet eine Kirche:

Das Portal der Kirche:

Vor der Kirche stellen wir unsere Räder ab und machen ein paar Schritte rund um die Kirche herum. Der Blick von der Kirche auf den Friedhof:

An einem Brunnen können wir unsere Wasservorräte auffüllen und dann ist es an der Zeit, uns für die Rückfahrt vorzubereiten:

Kurz vor dem Verlassen des Dorfs blicken wir auf Cavergno hinunter:

Zurück in Cavergno:

Von hier aus geht es auf gleichem Weg wie auf der Hinfahrt zurück nach Locarno. Nur dass wir es jetzt gemütlich rollen lassen können. 😊 Zurück in Locarno geht es dann weniger gemütlich als mühsam zu, es herrscht Feierabendverkehr:

Mühsam ist auch der Anstieg von Solduno über Orselina zurück nach Contra di Sotto bzw. zu unserer Ferienwohnung. Aber die Anstrengung wird durch solche Anblicke wenigstens ein bisschen versüßt:

Die Daten der Tour: Distanz: 90 Kilometer; Zeit: 6:35:00; Anstieg gesamt: 1285 Meter. Auf Guidos Seite sind eine weitere Beschreibung der Tour sowie eine interaktive Karte zu finden: Durchs Maggiatal nach Brontallo.

geschrieben von Susanne am 1. Oktober 2024 um 21.26 Uhr
Kategorie: Fahrradtouren
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Bei unserem letzten Aufenthalt im Tessin besuchten wir unter anderem die Staumauer des Lago di Vogorno. Ein Besuch des Verzascatals war damals nicht möglich, weil unsere Räder keine Beleuchtung hatten. Diese ist aber für die Fahrt durch die Tunnel, die zu Beginn des Tals zu durchfahren sind, obligatorisch. Irgendwann wollten wir den Besuch des Tals, das auch das grüne Herz des Tessins genannt wird, aber nachholen.

Heute ist es so weit, wir starten von Contra di Sotto, dort liegt dieses Mal die Ferienwohnung, die wir angemietet haben, zu einer Radtour durch Verzascatal. Von Contra di Sotto, das oberhalb von Locarno liegt, geht es über die nach Megoscia führende Straße hinauf Richtung Stausee:

Den Stausee erreichen wir, indem wir die Räder über einen Wanderweg schieben bzw. tragen:

Auf der Staumauer:

Mit 220 Metern Höhe, ist sie die vierthöchste Staumauer der Schweiz. Am anderen Ende der Staumauer beginnt unsere Fahrt durchs Verzascatal:

Mit beleuchteten Rädern geht es durch Tunnel und über Brücken am Ostufer des Lago di Vogorno entlang. Der Blick bei Vogorno zurück zur Staumauer:

Bei Vogorno verlassen wir die Hauptstraße und fahren durch das malerische Dorf:

Die aus grauem Stein bestehenden und mit schweren Steinplattendächern gedeckten Häuser, die sogenannten „Rustici“, sind typisch für das Verzascatal. Ab und zu mischen sich aber auch moderne Architektursünden ins Dorfbild:

Wer hier nicht Treppensteigen kann, ist verloren: :froehlich:

Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße:

Auf der anderen Talseite ist hier das kleine Bergdorf Corippo zu erkennen:

Der Dorfkern von Corippo steht seit 1975 unter Denkmalschutz. Mit zwölf Einwohnern war Corippo per Juli 2018 die kleinste politische Gemeinde der Schweiz! Hier liegt Lavertezzo vor uns, der vielleicht bekannteste Ort des Verzascatals:

Bei Lavertezzo spannt sich eine Steinbrücke, die Ponte dei Salti, über die Verzasca:

Die Brücke wurde im Mittelalter gebaut, 1868 teilweise zerstört und 1960 neu aufgebaut. Im Sommer springen Wagemutige von hier aus in die Verzasca. Das „Tauchbecken“ unterhalb der Brücke:

Bei Lavertezzo liegen zudem die beliebtesten Bade- und Schwimmmöglichkeiten des Verzascatals. Das Baden in der Verzasca ist nicht ungefährlich: Immer wieder verunglücken Badende, die die Gefahren der Strömung unterschätzen. Heute ist niemand im Wasser, es ist zu kalt. Aber man sieht viele Besucher auf den Felsen des Flussbettes herumspazieren:

Wir begnügen uns mit dem Zugucken, machen einen kurzen Abstecher nach Sambugaro, einem kleinen, malerischen Weiler oberhalb von Lavertezzo und fahren schließlich weiter nach Brione. Blick über die Verzasca vor Brione:

Ankunft in Brione:

Bei Brione zweigt das Val d’Osola mit dem gleichnamigen Fluss nach Westen ab. Wir folgen allerdings weiter der Verzasca und passieren erst das Dorf Gerra, dann Frasco:

Eine Hängebrücke bei Frasco:

Von Frasco aus geht es weiter nach Sonogno, der hintersten Ortschaft im Verzascatal. Bevor wir Sonogno erreichen, verlassen wir die sichere Straße und fahren über einen Biketrail weiter. Dieser führt recht abenteuerlich über die Redorta, einen Fluss, der bei Sonogno in die Verzasca mündet:

Wir schaffen es tatsächlich, den Fluss trockenen Fußes zu überqueren. :froehlich: Wieder in sicherem Gelände:

Im Dorfzentrum von Sonogno:

In Sonogno endete die für Autos befahrbare Straße ins Verzascatal. Mit unseren Rädern können wir jedoch über einen asphaltierten Alpweg weiter ins Tal hineinfahren:

Hier sind wir einsam und allein und können das wildromantische Tal noch mehr als vorher genießen. :sonne: Nach dreieinhalb Kilometern erreichen wir die Hütten von Cabioi:

Hier müssen wir unsere Fahrt durchs Verzascatal beenden, obwohl das Ende des Tals noch lange nicht erreicht ist. Leider habe ich vergessen, mein Fahrradschloss einzupacken, sonst hätten wir die Räder hier stehenlassen und zu Fuß weitergehen können. Ein paar Schritte erkunden wir aber doch den weiteren Weg:

Der Blick zurück auf Cabioi:

Nach dem Auffüllen unser Wasservorräte nehmen wir Abschied von Cabioi und machen uns auf den Rückweg:

Mittlerweile nieselt es leicht, aber das mindert nicht den Genuss der Rückfahrt: Sehr sanft geht es durch die wolkenverhangene Landschaft bergab. Man kann es einfach rollen lassen, die Bremsen kommen kaum zum Einsatz. Die Strecke zwischen Sonogno und Frasco legen wir dieses Mal auf der Straße zurück. Wer weiß, ob wir ein zweites Mal trockenen Fußes über die Redorta gekommen wären! Bei Frasco verlassen wir die Straße und fahren über den Alta Verzasca-Biketrail. Eigentlich bin ich kein großer Freund von Biketrails, aber dieser hier gefällt mir:

Kurze Pause an einem Wasserfall:

Ich kann fast den ganzen Trail fahren, nur hier muss ich kurz schieben:

Das Ende des Trails naht:

Ab Brione geht es auf der Straße weiter. Der Verkehr ist weitaus weniger schlimm als befürchtet, so dass ich auch den letzten Streckenabschnitt hinunter zum Stausee genießen kann. Am Stausee entscheiden wir uns, nicht über den Wanderweg nach Contra di Sotto zurückzukehren, sondern nach Gordola abzufahren. Im Sattel sitzend geht es dann nochmals 200 Höhenmeter hinauf nach Contra di Sotto:

Aber wenn man dabei immer wieder die Aussicht über den Lago Maggiore genießen kann, ist so ein Anstieg ruckzuck bewältigt. :smile: Sechs Stunden sind wir unterwegs und legen in dieser Zeit rund 64 Kilometer und 1240 Höhenmeter zurück. Meine Erwartungen bezüglich des Verzascatals haben sich bei dieser Tour mehr als erfüllt und das trotz trübem Wetter. Irgendwann möchte ich aber gerne noch einmal bei Sonnenschein hierher kommen und die hinter Cabioi liegende Gegend erkunden.

PS: Guidos Tourenbericht einschließlich einer interaktiven Karte ist hier zu finden: Durchs Verzascatal nach Cabioi.