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Archiv für Mai 2023Im Oktober letzten Jahres waren wir auf dem Chörbsch Horn, einem eher unscheinbaren Gipfel bei Davos, der bei Mountainbikern besser bekannt ist als bei Wanderern: Chörbsch Horn für Wanderer. Vom Chörbschhorn hinunter nach Davos Frauenkirch führt nämlich eine der längsten Singletrail-Abfahrten der Region. Im letzten Jahr habe ich mir die Strecke noch nicht unter dem Aspekt einer möglichen Abfahrt angeschaut. Das will ich heute nachholen: Wir wandern von Davos Frauenkirch aus hinauf Richtung Chörbsch Horn. Die letzten Meter des Single-Trails von der Stafel Alp nach Frauenkirch sind für mich schon mal nicht machbar, aber das ist kein Problem, man kann auch über den Fahrweg hinunter fahren. Anders sieht es ab der Stafel Alp aus: Hier gibt es keine Ausweichmöglichkeiten und schon bald ist für mich klar, dass ich hier niemals hinunterfahren werde! Aber das Hinaufwandern ist kein Problem: Über das Gras hinunterfahren, das könnte ich mir sogar noch vorstellen. Aber hier würde ich mit Sicherheit schieben: Und von solchen Wegabschnitten, steil und mit Felsen und Steinen gewürzt, gibt es zahlreiche! Hier geht es mal wieder ein kleines Stückchen gemütlicher weiter: Noch ein Blick zurück, dieses Mal sind in der Bildmitte das Gipshorn und rechts davon Mäschengrat und Büelenhorn zu sehen: Hier liegen die Chörbsch Horn-Hütte und der Gipfel des Chörbsch Horns in Sichtweite: Erreichen können wir heute weder die Hütte noch den Gipfel, es liegt noch zu viel Schnee im Gelände. Aber schön ist es hier, ohne Frage! Der Blick aufs Chummer Schwarzhorn: Auf dem Weg zurück zur Stafel Alp: Von der Stafel Alp aus wandern wir nicht hinunter nach Davos Frauenkirch, sondern weiter über die Erb-Alpen nach Davos-Platz: Unsere Wanderung in der Übersicht: Endpunkt der Wanderung ist der Bahnhof von Davos Platz bzw. die Bushaltestelle. Nach einem gemütlichen Vormittag zu Hause starten wir um 13 Uhr von Glaris Ortolfi aus zu einer Wanderung Richtung Amselflue. Auf der Amselflue selbst und vor allem auf dem Gebiet des Amselbodens liegt noch zu viel Schnee, aber wir, hoffen, dass wir wenigstens den 2450 Meter hohen Augstberg erreichen können. Von Ortolfi aus geht es zu Beginn über einen Wanderweg hinauf zur Bärentaler Alp: Der Weg führt entlang des Bärentalbachs: Hier sind wir schon oberhalb des Bärentaler Alp und schauen zurück auf Leidbach- und Älplihorn: Auf etwa 2000 Höhenmetern verlassen wir den weiter zur Chummeralp führenden Wanderweg und steigen weglos auf: Links oben im Bild ist Davos zu sehen. Die ersten, kleineren Steinmänner tauchen auf, im Hintergrund ist die Amselflue bzw. der Amselturm zu sehen: Hier liegt der von der Bärentaler Alp gut zu erkennende große Steinmann hinter mir, auf der anderen Talseite ist der Weg, der von Jatzmeder zur Äbirügg führt, zu erkennen: In südwestlicher Richtung liegen die Bergüner Stöcke: Je höher wir kommen, desto kälter wird es, zudem bläst ein heftiger Wind. Irgendwann ist es an der Zeit, Jacken und Stirnbänder auszupacken. Es ist zwar kalt hier oben, aber wunderschön: Am heutigen Ziel, dem Gipfel des Augstbergs, im Hintergrund sind der schneebedeckte Amselboden und die Amselflue zu sehen: Trotz Kälte und Wind machen wir hier eine längere Rast und Guido lässt die Drohne hinauf zum Amselturm fliegen: Hier hocken wir, Schutz auf der windabgewandten Seite suchend: Auf dem Weg zurück ins Tal: Es ist einfach zu schön hier oben. PS: Unsere Wanderung in der Übersicht: Der Weg von der Alp Ozur bis zur Alp Era ist etwa zwei Kilometer lang und ein gut begeh- bzw. befahrbarer Weg. Wir erreichen die Alp Era also ziemlich flott. So früh im Jahr sind die Weiden dieser Alp noch verlassen und so können wir auch hier die Schönheit der Landschaft ungestört genießen: Das erste Mal war ich im Juni letzen Jahres hier, zusammen mit Guido nach seiner legendären Abfahrt durchs Tobel: Wegloser Aufstieg zur Alp Era, Abstieg durchs gesperrte Schaftobel. Der Abstieg durchs Schaftobel war damals abgesehen von einer Stelle gut machbar, deshalb bin ich zuversichtlich, dass auch heute alles gut geht. Auf dem Weg hinunter Richtung Schaftobel, ab und zu muss Guido das Rad hier schieben: Aber meistens fährt er und ich laufe hinterher: Hier schaue ich hinauf auf einen Grat des Piz Mitgels: Irgendwann wollen wir hier hinauf und wenn alles gut geht, über diesen Weg den Gipfel des Piz Mitgels erreichen. Heute geht es aber erst einmal weiter bergab. Hier passiere ich die erste Schlucht auf dem Weg zum Schaftobel: Hier kommt auch Guido mit seinem Rad gut auf die andere Seite. Anders sieht es hier aus: Dieses Bild stammt vom letzten Jahr, heute sieht es hier fast noch schlimmer aus. Wir wollen es aber trotzdem über die im folgenden Bild markierte Linie wagen, auf die andere Seite zu kommen: Die Alternative wäre, zurück zur Alp Era zu kehren und das wäre mit dem Rad ebenfalls eine ziemliche Schinderei. Guido bewegt sich und sein Rad als erster Richtung Bachbett: Ich rutsche mehr oder weniger aufrecht hinterher. Susanne am Bachbett und dabei, ihre Schuhe auszuziehen: Wie im letzten Jahr will ich barfuß über bzw. durch den Bach. Dass die Schuhe bei der Überquerung trocken bleiben, ist nämlich sehr unwahrscheinlich. Und mit nassen Schuhen zu laufen ist noch unangenehmer als mit nassen Schuhen zu radeln! Susanne im Bachbett: Nach einer kurzen Verschnaufpause wagen wir den Aufstieg. Wobei ich keinerlei Mühe habe, hinaufzukommen, ich krabbele halt mehr oder weniger auf allen Vieren nach oben und das geht eigentlich ganz gut. Guido, der sein Rad ebenfalls hinaufbringen muss, hat wesentlich mehr Mühe: Langsam, Schritt für Schritt und mit viel Schweiß ist es schließlich geschafft, Guido, Susanne und das Rad stehen sicher auf der anderen Seite der Schlucht. Hier ist der Wanderweg wieder gut erhalten. Und was passiert dann? Als ich meine Schuhe anziehen will, fällt mir ein Schuh aus der Hand und kullert schnurstracks den Hang hinunter. Gott sei Dank nicht bis ins Bachbett, er bleibt in Sichtweite liegen. Der steile Abstieg zum Schuh erscheint mir dank einiger kleiner Lärchen, die hier stehen, machbar und so mache ich mich auf den Weg nach unten und nach erfolgter Bergung des Schuhs auch wieder nach oben: Puh, das wäre ja ein Ding gewesen, wenn ich den weiteren Weg mit nur einem Schuh hätte zurücklegen müssen. Das wäre ja noch schlimmer gewesen, als mit nassen Schuhen zu laufen! Während ich noch dabei bin, die Schuhe an meinen Füßen zu befestigen, erkundet Guido das weitere Terrain. Ich folge ihm locker joggend bis zur ersten Brücke. Die sieht ganz und gar nicht gut aus, aber da Guido schon auf der anderen Seite steht, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich ebenfalls über die Brücke zu wagen: Ich mag gar nicht schauen, wie es unter der Brücke aussieht! Im letzten Jahr war diese Brücke noch in einem sehr guten Zustand. Auf dem Weg zu Brücke Nummer zwei kann ich mich dann erst einmal erholen, hier habe ich festen Boden unter den Füßen. Die zweite Brücke ist wie die erste in einem weitaus schlechteren Zustand als im letzten Jahr und während der Überquerung begleiten mich auch hier leicht ungute Gefühle: Wie lange dаs wohl noch hält: Der dieser Brücke folgende Wegabschnitt war im letzten Jahr nicht nur gut begehbar, sondern auch gut befahrbar. Dieses Jahr liegen Steine über Steine auf dem Weg, die ganze Hangseite scheint im Rutschen zu sein. Mein Gesichtsausdruck sagt hier sicherlich mehr als Worte: Ich denke mit einem unguten Gefühl an den weiteren Weg, vor allem an das Stück, dass wir Anfang Mai nicht überqueren wollten. Um meine Nerven zu beruhigen, ergreife ich am Wegesrand liegendes Werkzeug, eine Schaufel und einen Pickel: Solchermaßen ausgerüstet fühle ich mich schon viel besser! Die Überquerung der dritten Brücke ist auch kein Vergnügen: Auf der anderen Seite des Tobels geht es nicht besser weiter. Hier liegen noch größere Felsstücke auf dem Weg: Dieser Wegabschnitt hat auch schon bessere Zeiten gesehen: Nur nicht ausrutschen, sonst lande ich noch im Bach: Nach mir passiert auch Guido diese Stelle unbeschadet. Nun liegt nur noch eine Herausforderung vor uns, bevor wir auf sicherem Boden stehen: Guido geht dieses Mal voraus und balanciert sich und das Rad über das Geröll: Ich folge, nachdem Guido und Rad in Sicherheit sind: Hier sieht man gut, wie steil es nach unten geht! Letzte Bilder vom Schaftobel, bevor es hinunter ins Tal geht: Den Blick auf den Wasserfall werden wir wohl auch in Zukunft genießen können, aber Guido und ich gehen davon aus, dass dies unsere letzte Tour durchs Schaftobel war. Eigentlich schade, aber heute ist uns klar geworden, dass das Instandhalten dieses Weges ein Ding der Unmöglichkeit ist. Und vielleicht waren wir heute sogar die letzten, die auf dieser Strecke unterwegs waren. Was bleibt, sind die Erinnerungen an die abenteuerlichen Touren durchs Tobel:
PS: Auf der Seite www.ride.ch sind aktuell noch folgende Zeilen zu lesen:
Eine Aktualisierung der Beschreibung wäre durchaus angebracht! PS:Nachtrag vom 24. Mai: Guido hat unsere heutige Tour in diesem Video verewigt: Von Surava aus geht wie schon am 7. Mai über Aclas hinauf zur Alp Ozur. Wenn die Schneelage es zulässt, wollen wir dieses Mal aber weiter bis zum Aussichtspunkt Motta Palousa aufsteigen. Bei dieser Tour sind über 1000 Höhenmeter zu überwinden, bis zum Aussichtspunkt sogar 1300. Während Guido hinaufradelt, laufe ich zu Fuß. Am siebten Mai war ich mit dem Fahrrad unterwegs und musste schieben. Ohne Fahrrad komme ich heute deutlich schneller voran. Ankunft beim Gipfelsteinmann und der Blick Richtung Nordosten über das Landwassertal: Im Südosten ragt der Crap la Massa hinter uns auf und links dahinter ist der Gipfel des Piz Mitgels zu erkennen: Piz Forbesch und Piz Arblatsch liegen in südlicher Richtung: Im Westen liegt der Piz Curvér: Der Blick Richtung Norden geht über den offiziellen Aussichtspunkt hinaus zur Stätzer-Horn-Kette, rechts im Bild liegt der Piz Linard: Wunderschön ist es hier oben und wir genießen die herrliche Aussicht und die Ruhe. Irgendwann stellt sich dann aber doch die Frage, wie es wieder hinuntergehen soll. Für Guido ist die Sache klar, er muss zurück zu seinem Rad, das oberhalb der Alp Ozur steht. Dann könnte er den Aufstiegsweg abfahren oder aber versuchen, über den Schaftobel von Alvaneu abzufahren. Von seiner Abfahrt durch den Tobel schwärmt er nämlich noch immer. Die Aufnahmen vom Juni 2022 sind hier zu sehen: Ich dagegen könnte so wie Anfang September 2019 nach Cunter absteigen. Allerdings habe ich keine ruhige Minute, wenn ich weiß, dass Guido durchs Schaftobel fährt und so beschließen wir schlussendlich, die Tour durchs Schaftobel gemeinsam zu wagen, Guido mit dem Rad, ich zu Fuß. Auf dem Weg vom Aussichtspunkt zurück zur Alp Ozur ist wie beim Aufstieg ein kleines, aber tiefes Schneefeld zu überqueren: Gut, dass jemand schon vor uns hier war und wir in seine Fußstapfen treten können! Von der Alp Ozur aus folgen wir dem Wanderweg Richtung Alp Era: Wie es ab der Alp Era weitergeht, schildere ich in einem weiteren Eintrag. Hier für alle, die nach dem Besuch der Motta Palousa wieder zurück nach Surava wollen, diese Tour in der Übersicht: Ich bin ja wirklich nicht sehr anspruchsvoll, was das Wetter betrifft. Eigentlich kann ich mit jedem Wetter etwas anfangen. Am liebsten mag ich es, wenn das Wetter abwechslungsreich ist, das heißt, wenn mal die Sonne scheint und es dann den nächsten Tag wieder wolkig bzw. regnerisch ist. Im Moment komme ich jedoch an meine Grenzen, was das Verständnis fürs Wetter betrifft, es ist einfach schon zu lange trüb und regnerisch. Heute ist es nicht nur trüb und regnerisch, sondern auch noch lausig kalt. Aber egal, zusammen mit Guido wage ich mich trotzdem nach draußen: Wir wandern von Davos-Laret nach Davos-Dorf. Die Strecke, auf der 300 Höhenmeter zu überwinden sind, ist ungefähr acht Kilometer lang. Den ersten Teil der Strecke kennen wir von unserer Wanderung aufs Hohliecht her: Wanderung aufs Hohliecht. Entlang des Stützbachs ist es heute noch viel feuchter und frischer als damals: Hier sind auf dem Fahrweg der Mönchalpe unterwegs: Nach etwa zwei Kilometern verlassen wir den Fahrweg und überqueren den Mönchalpbach: Hier beginnt ein schöner Wanderweg durch einen Nadelmischwald nach Drusatscha: Begleitet werden wir von Regen, der bald in Schneefall übergeht. Hier passieren wir einen kleinen Waldsee: Der See wird von zahlreichen kleinen Bächen durchflossen: Die Hütten von Drusatscha: Der Abstieg hinunter nach Davos Dorf mit Blick auf den Davoser See: Biker sind übrigens heute keine unterwegs, nur eine Joggerin kommt uns keuchend und pitschnass entgegen! PPS: Auch wenn es lausig kalt war, die kleine Wanderung tat gut! |