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Über Nidellöffel und Nordgrat auf das GipshornUnsere Motivation, an einem warmen, Sommersonntag eine größere Tour zu unternehmen, ist am Vormittag gering. Aber dann fällt uns doch ein Projekt ein, dass wir schon seit Längerem realisieren wollten, die Besteigung des Gipshorns über Nidellöffel und Nordgrat. Im Netz gibt es keine Tourenbeschreibungen von dieser Route, nur im SAC-Führer „Bündner Alpen 6“ ist sie aufgeführt:
Die Schwierigkeit der Route wird mit WS- bewertet, das entspricht in etwa T5:
Nun, mittlerweile wissen wir, was von Tourenbeschreibungen in SAC-Führern zu halten ist: Im Allgemeinen nicht viel! Wir sind also gespannt, wie die Lage vor Ort wirklich aussieht. Der Aufstieg von Monstein, das wir mit dem Postbus erreichen, hinauf zum Mäschenboden verläuft über einen markierten Wanderweg, den wir von unserem Aufstieg zum Büelenhorn her kennen: Nachmittagswanderung aufs 2808 Meter hohe Büelenhorn. Wir folgen dem Wanderweg weitere 500 Meter, verlassen ihn dann auf etwa 2150 Höhenmetern und wandern in südöstlicher Richtung Richtung Nidellöffel weiter, zu Beginn über Weideglände, später über Geröll: Schlussendlich landen wir auf einem Geröllfeld oberhalb des Nidellöffels und halten uns hier erst einmal rechts: Der eigentlich Nordgrat links von uns sieht weitaus weniger freundlich aus. Gehend und ab und zu Stock bzw. Hände zu Hilfe nehmen, steigen wir weiter auf: Der Blick zurück hinunter ins Tal auf Monstein, Inneralp und Mäschenboden: Bald wird klar, dass wir, um weiter aufstiegen zu können, den eigentlichen Nordgrat anpeilen müssen. Kurzes Innehalten, bevor es über den Grat steil nach oben geht: Das Gelände ist nicht schwierig, aber trotzdem heikel: Es liegt viel loses Geröll herum und nicht jeder Tritt oder Griff hält. Ein Helm wäre hier von Vorteil gewesen. Um Verletzungen durch herabfallende Steine zu vermeiden, klettern wir, wenn das Gelände es zulässt, parallel oder aber der Nachfolgende „versteckt“ sich hinter größeren Felsen. Ein Blick zurück über den Nordgrat und ein Blick zur Seite auf Leidbach- und Älplihorn: Normalerweise schaue ich bei einem solchen Aufstieg lieber nicht zurück, um nicht in Panik zu geraten. Auf direktem Weg ist sie allerdings nicht zu erreichen, einen Felsen müssen wir auf dem Weg nach oben noch umrunden: Die letzten Meter hinauf zum Gipfel sind Gehgelände und dann ist es geschafft, wir stehen zum zweiten Mal seit dem 14.10.2019 auf dem Gipshorn. Bilder vom Gipfel kann ich heute leider keine machen, da mein Smartphone den Geist aufgibt und die Powerbank zu Hause liegt. Dann allerdings müssen wir uns sputen, damit wir den letzte Bus Richtung Schmitten nicht verpassen. Endpunkt unserer Tour ist nicht Monstein Dorf, sondern Monstein Bahnhof: Der letzte Bus von Monstein Dorf hinunter ins Tal ist leider schon weg. Die Tour in der Übersicht: PPS: Das Video zur Tour: Guidos Tourenbeschreibung ist hier zu finden: Gipshorn-Nordgrat.
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Diese Seite wurde zuletzt am 18. April 2025 um 12.32 Uhr GMT geändert. |