Archiv für Juni 2022

geschrieben von Susanne am 27. Juni 2022 um 21.41 Uhr
Kategorie: Schweiz, Videos, Wandern
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Nach der gestrigen, ziemlich anstrengenden Tour lassen wir es heute ruhig angehen. Oder wie der Bündner sagt patgific: Erst um 12 Uhr machen wir uns auf den Weg und fahren mit dem Postbus zur Talstation der Rinerhornbahn. Dort lassen wir uns gemütlich nach oben gondeln und schwelgen dabei in Erinnerungen an die Hochgratbahn. Die Gondeln der Hochgratbahn sind nämlich ähnlich antik wie die der Rinerhornbahn. :froehlich: Von der Bergstation aus wandern wir auf den Hubel, steigen anschließend zur Äbirügg ab und wandern dann weiter nach Sertig Sand. Der Weg von der Bergstation zum Hubel ist dank der Alpenrosenblüte ein Augenschmaus:

Der Blick hinunter ins Tal und auf den direkt zur Äbirügg führenden Wanderweg:

Von der Abirügg aus führt ein von Bikern und Wanderern genutzter Trail ins Sertigtal hinein:

Zu Beginn verläuft der Weg oberhalb der Baumgrenze, unterhalb der Baumgrenze taucht man in üppiges Grün ein:

Immer wieder kreuzen größere und kleinere Bäche den Weg. Manchmal reicht ein großer Schritt, um sie zu überqueren, dann wieder verhindern kleine Holzbrücken, das man nasse Füße bekommt:

Ein erster Blick hinunter ins Sertigtal:

Hier taucht Sertig Dörfli vor uns auf:

Und hier Sertig Sand, der Endpunkt der Wanderung:

Ein Blick aus der Ferne auf den Wasserfall, dann geht es mit dem Postbus zurück nach Schmitten:

Die Wanderung in der Übersicht:

Man kann die Wanderung noch leichter gestalten, wenn man auf den Aufstieg zum Hübel verzichtet und von der Talstation der Rinerhornbahn direkt zur Abirügg wandert. Alles in allem ist es eine einfache, landschaftlich wunderschöne Wanderung, die um diese Jahreszeit dank der Alpenrosenblüte besonders reizvoll ist. :bluete:

PS: Das Video zur Tour:

geschrieben von Susanne am 26. Juni 2022 um 20.48 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
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Auf alten Karten hat Guido vor Kurzem entdeckt, dass vom Schaftobel bei Alvaneu Bad ein Weg hinauf zur Alp Era führte. Auf aktuellen Karten sind noch nicht einmal mehr Wegspuren des Wegs verzeichnet, trotzdem wollen wir versuchen, seinen Spuren zu folgen. Ausgangspunkt unserer Wanderung ist der Parkplatz des stillgelegten Thermalbades in Alvaneu Bad, den wir ausnahmsweise nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern mit dem eigenen Auto erreichen. Zuerst steigen wir zur Schaftobel-Aussichtsplatform hinauf. Guido war hier schon einmal allein unterwegs und hat ein Video vom Wasserfall gedreht:

Wir bewundern den Wasserfall ausgiebig und machen uns anschließend entlang des Aufstiegswegs zum Schaftobel auf die Suche nach Wegspuren, die uns hinauf zur Alp Era bringen sollen. An einer Stelle finden wir tatsächlich welche, die sich aber schon nach wenigen Metern wieder verlieren. Wir steigen trotzdem in guter Hoffnung, auf der richtigen Fährte zu sein, weg- und pfadlos weiter durch das steile und wilde Waldgelände auf:

Immer wieder müssen wir dabei Baumstämme überklettern oder aber unter den Ästen kleinerer Nadelbäume hindurchkriechen. Hier lichtet sich der Baumbestand etwas und gibt den Blick auf Alvaneu Dorf und Alvaneu Bad frei:

Ab und zu stoßen wir während des Aufstiegs erneut auf Pfadspuren. Allerdings ist nie klar, ob dies tatsächlich Spuren eines ehemaligen Weges oder aber Wildpfade sind. Zwischenziel ist ein Vermessungspunkt, Punkt 1420, der den Beginn einer Geländekante markiert. Um diesen Punkt zu erreichen, müssen wir einen Durchgang zwischen steilen Felsen finden. Dank der Swisstopo-App gelingt uns das problemlos und so stehen wir schließlich etwas oberhalb des Vermessungspunkts auf der Geländekante. Hier treffen wir auf rotgelbe, auf Steinen angebrachte Wildschutzmarkierungen und weiße, an Bäumen angebrachten Markierungen. Der Blick von der Geländekante aufs Schaftobel, im Hintergrund ist das Tinzenhorn zu sehen:

Ich bin voller Hoffnung, das der weitere Aufstieg entlang der Geländekante weniger anstrengend ist, aber meine Hoffnung erfüllt sich leider nicht: Auch hier geht es steil durch wildes Waldgelände und über umgestürzte Bäume hinauf. Irgendwann stoßen wir dann aber endlich auf ein zur Alp Era führendes, recht breites Wegstück:

Kurz darauf erreichen wir die Hütten der Alp Era:

Alpidylle:

Von der Alp Era aus steigen wir anfangs über Weidegelände später durch einen Wald Richtung Schaftobel ab:

Farbtupfer zu unseren Füßen:

Um den durch das Schaftobel führenden Wanderweg, der offiziell gesperrt ist, zu erreichen, müssen wir diese Schlucht queren:

Über die Schlucht führt ein Wanderweg, der offiziell begehbar ist. Aber die Querung der Schlucht ist mit Sicherheit weitaus prekärer als der Weg durch das Schaftobel! So muss man erst einmal steil über Schutt hinunter zum Bachbett rutschen:

Anschließend geht es über den Bach, der leider zu breit ist, um ihn mit einem Schritt überspringen zu können. Guido hat immerhin wasserfeste Bergschuhe an und kann damit problemlos durch das Wasser des Bachs laufen. Anders sieht es bei mir aus: Ich habe Trailrunningschuhe, die alles andere als wasserfest sind, an den Füßen. Ich entscheide mich daher, die Schuhe auszuziehen und den Bach barfuss zu durchqueren:

Anschließend geht es auf der anderen Seite über Schutt nach oben. Ich bewältige auch diesen Aufstieg barfuss, da es am Bach keine Gelegenheit gibt, die Schuhe wieder anzuziehen:

Nach dem Aufstieg sind meine Füße so dreckig, dass ich auch das nächste Wegstück barfuss bewältige. Das ist mal angenehm und mal weniger angenehm:

Schließlich erreichen wir eine Brücke und hier kann ich meine Füße waschen und die Schuhe wieder anzuziehen. :erleichtert: Der weitere Weg durch den Schaftobel ist barfuss nämlich nur für einen Fakir möglich. :aetsch: Da ich den Weg durch den Schaftobel schon in zwei anderen Tagebucheinträgen beschrieben habe, Abenteuerliche Wanderung durch das Schaftobel bei Alvaneu Bad und Über Foppas, Grünenwald und Schwarzwald zum Schaftobel bei Alvaneu Bad, spare ich mir hier weitere Einzelheiten. Was allerdings erwähnenswert ist: Zwei über den Schaftobel führende Brücken sind in einem noch schlechteren Zustand als die vergangenen Male.

Sechs Stunden nach Beginn unserer Tour erreichen wir den Parkplatz in Alvaneu Bad. Nicht nur ich bin dankbar, dass wir den Aufstieg zurück nach Schmitten nicht zu Fuß bewältigen müssen: Wir sind beide so platt wie schon lange nicht mehr! An den 1200 Höhenmetern, die wir zurückgelegt haben, allein kann es nicht liegen. Auch an der Strecklänge nicht, die beträgt nur knapp 13 Kilometer. Aber das Überklettern der zahlreichen Baustämme war eine zusätzliche, ungewohnte Herausforderung!

PS: Eine der vielen, wunderschönen Orchideen, die auf den Weiden der Alp Era wachsen, das Schwarze Kohlröschen:

Es duftet wunderbar nach Vanille!

geschrieben von Susanne am 20. Juni 2022 um 21.19 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Videos, Wandern
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Nach zwei Ruhetagen geht es heute wieder auf einen Gipfel: Guido und ich steigen von Bivio aus auf die 2727 Meter hohe Roccabella. Die Roccabella ist ein Grasberg mit einer schönen Aussicht und recht bequem auf einem weiß-rot-weiß markierten Wanderweg zu erreichen. Wir wählen diese einfache Tour vor allem wegen des Wetters: Am Nachmittag könnte es gewittern und da ist man im einfachen Gelände besser aufgehoben als in komplizierten. Mit Hilfe von drei Postbuslinien erreichen wir Bivio gegen 12.40 Uhr. Zu Beginn führt die Tour über die zum Septimerpass hinaufführende Fahrstraße, das Gipfelziel vor Augen:

Bei Cadval verlassen wir die Passstraße und wandern über den markierten Wanderweg weiter. Direkt an der Abzweigung ist ein Bagger im Einsatz:

Zu unserem großen Erstaunen spricht uns der Führer des Baggers an. Als wir näher hinschauen, erkennen wir, dass hier ein Einwohner Schmittens, der uns schon von Weitem erkannt hat, am Arbeiten ist. Zufälle gibt es! Der weitere Weg führt mäßig steil ansteigend über Grasgelände zu einer kleinen Schutzhütte:

Hält man sich an die Markierungen, ist der Anstieg auch im weiteren Wegverlauf nirgends besonders steil. Wir kürzen den Aufstieg jedoch immer wieder weglos über steileres Gelände ab und erreichen dadurch schon nach gut zwei Stunden die Gipfelregion:

Etwas unterhalb des höchsten Punktes steht ein großer Steinmann:

Hier soll eigentlich ein Gipfelbuch liegen, das wir allerdings vergeblich suchen. Immerhin hat man aber eine bequeme Sitzgelegenheit, von der aus man das herrliche Panorama bewundern kann:

Im Osten ragen ganz in der Nähe Piz Lagrev und Piz d’Emmat Dadaint auf:

Der Blick nach Süden:

Im Südwesten liegt die Septimerpassstraße:

Der Nordwesten mit Bivio und Mаrmorera-Stausee:

Richtung Nordosten schaut man auf die Julierpasstraße und einen uns bekannten Gipfel, den Piz Neir:

Der Piz Julier, auch Piz Güglia, liegt noch ein kleines Stückchen weiter östlich und ist hier als höchste Erhebung links des Wegweisers zu sehen:

Noch hält sich das Wetter und so wagen wir uns, abseits des Wandeweges steil über schottriges und grasiges Gelände abzusteigen:

Ein Fundstück, das zeigt, dass die Roccabella ein beliebter Skiberg ist:

Der Eigentümer dieses Skis hatte aber sicherlich keine große Freude an seiner Abfahrt! Der weitere Abstieg über steiles Gelände ist nicht ganz ohne, an einer Stelle müssen wir sogar ein bisschen Klettern:

Dann wieder mühen wir uns durch wild wuchernde Vegetation, die es nicht leicht macht, zu erkennen, ab ein Absatz folgt oder nicht. Mehr als einmal rutsche ich auf Gras aus und lande mehr oder weniger sanft auf meinem Allerwertesten. Ich gebe zu, meine Trailrunningschuhe sind für dieses Gelände auch nicht unbedingt das geeignetste Schuhwerk. :updown: Aber schließlich ist es geschafft, wir stehen unverletzt auf der Septimerpassstraße:

Kurze Zeit später erreichen uns die ersten Regentropfen. Aber Petrus ist uns hold, erst als wir im Bus sitzen, regnet es stärker. 🙏🏻 Die Tour in der Übersicht:

PS: Aufgrund der zahlreichen, bunten Alpenblumen die hier wachsen, ist die Roccabella wirklich ein schöner Felsen!

PPS: Das Video zur Tour:

geschrieben von Susanne am 17. Juni 2022 um 22.02 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Videos, Wandern
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Nach drei Arbeitstagen und relativ wenig Bewegung geht es heute auf eine Erkundungstour in unbekannten Regionen: Um 9.52 Uhr starten Guido und ich mit dem Postbus Richtung Splügen. Splügen ist ein Ort in der Region Viamala und gehört zur politischen Gemeinde Rheinwald. Wir müssen zweimal umsteigen, davon einmal in die Bahn, um den Ausgangspunkt unserer Tour zu erreichen. Von Splügen aus gelangte man früher über den Splügenpasse, heute über einen durch den San Bernardino führenden Straßentunnel, nach Italien. Wir fahren bis zur Haltestelle „Splügen, Bergbahnen“, die auf etwa 1460 Höhenmetern liegt und wandern von dort aus hinauf zu den Surettaseen. Der Weg führt zu Beginn mäßig ansteigend durch einen wunderschönen Nadelmischwald. Hier lässt es sich auch bei Hitze gut aushalten. Ein Blick zurück auf Splügen zu Beginn unserer Wanderung:

Auf rund 2000 Höhenmetern lichtet sich bei „Franzisch Grind“ der Baumbestand und man hat freien Blick auf den 3278 Meter hohen Piz Tambo (links im Bild) und den 2886 Meter hohen Guggernüll:

Oberhalb der Baumgrenze prägen blühende Alpenrosen das Landschaftsbild:

Ein erstes, sehr kleines Seelein:

Schließlich erreichen wir den auf 2192 Metern liegenden Unteren Surettasee:

Wunderschön! :sonne: Auf dem Weg zum Oberen Surettasee:

Nach weiteren 150 Höhenmetern liegt der Obere Surettasee vor uns:

Der über dem See thronende Gipfel ist das Seehorn, unser heutiges Gipfelziel. Ein offizieller Wanderweg führt nicht hinauf, aber aus Tourenbeschreibungen wissen wir, dass die Besteigung über das felsige Gelände keine allzu großen Schwierigkeiten bereitet und man die Route relativ frei wählen kann. Ab und zu trifft man wohl auch auf Wegspuren und Steinmänner. Bewertet wird der Aufstieg mit T4 bzw. T4-. Was soll ich sagen, der Aufstieg über Felsen und Geröllblöcke ist genau nach meinem Geschmack:

Wir benötigen vom Oberen Surettasees ziemlich genau eineinhalb Stunden, dann stehen wir auf dem Gipfel:

Im Nordwesten liegen die Surettaseen zu unseren Füßen:

Im Norden ist unter anderem der Piz Beverin zu sehen:

Im Nordosten ragt der Piz Curvér empor:

Im Osten liegen die Bergüner Stöcke:

Der Süden mit Surettahorn:

Der Piz Tambo liegt vom Gipfel aus gesehen im Südwesten:

Nach dem Bewundern des Panoramas steht der obligatorische Eintrag ins Gipfelbuch auf dem Programm:

Wir sind erst die zweiten, die dieses Jahr den Gipfel des Seehorns erreichen. :staun: Der Abstieg gestaltet sich dann genauso einfach und angenehm wie der Aufstieg:

Klar, man muss schauen, wohin man die Füße setzt und ab und zu auch die Hände zur Hilfe nehmen! Kurzes Innehalten und Genießen:

Zwischendurch experimentieren wir auch ein bisschen:

Der Abstieg von den Seen hinunter nach Sufers ist oberhalb der Baumgrenze landschaftlich wunderschön und einfach zu gehen:

Unterhalb der Waldgrenze wird er dann aber recht anspruchsvoll: Der Weg führt steil nach unten und ist mit Felsen und Wurzeln übersät. Aber schließlich ist es geschafft und wir stehen heil am Ufer des Sufnersees:

Statt Vogelgezwitscher und Bachgeplätscher werden wir auf den letzten eineinhalb Kilometern bis zur Bushaltestelle „Sufers, Underem Dorf“ von Straßenlärm begleitet: Die von Thusis über Splügen führende Straße entlang des Hinterrheins bis zum San Bernardino-Tunnel ist eine sehr beliebte Verbindungsstrecke zwischen Schweiz und Italien. Nur gut, dass wir uns hier nicht allzu lange aufhalten müssen. :erleichtert: Die Tour in der Übersicht:


PS: Die meisten Besucher der Surettaseen starten von einem kleinen Parkplatz namens „Isabrüggli“ an der Splügenpassstrasse aus. In den Sommermonaten führt auch eine Postbuslinie hier hinauf.

PPS: Guidos Tourenbeschreibung: Seehorn und Surettaseen und das Video zur Tour: