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Archiv für Januar 2022Am Sonntag war Guido allein unterwegs und stieg mit Hilfe von Schneeschuhen zum 2764 Meter hohen Sandhubel hinauf. Für die rund 9 Kilometer lange Strecke, auf der 1500 Höhenmeter zu überwinden sind, benötigte er gerade einmal zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten. Der Tourenplaner veranschlagt für diese Strecke vier Stunden und zwanzig Minuten. Im Sommer wohlgemerkt und nicht im Winter, wenn erschwerte Bedingungen herrschen. Eine Kamera hatte Guido an diesem Tag nicht dabei und so schlägt er vor, dass wir heute die Tour gemeinsam unternehmen, so dass er sie mit der Kamera festhalten kann. Ich bin skeptisch, ob ich diese Strecke unter den aktuellen Bedinungen überhaupt bewältigen kann, aber gerne bereit, es zu versuchen. So starten wir um 11.30 Uhr Richtung Sandhubel. Die ersten 500 Höhenmeter können wir ohne Schneeschuhe zurücklegen, der Weg hinauf nach Pardela ist schnee- und eisfrei. An einer kleinen Hütte oberhalb von Pardela schnallen wir die Schneeschuhe an und marschieren mit Blick auf den Tiaun weiter: Rund eineinhalb Kilometer geht es noch recht gemütlich weiter, dann beginnt der steile Aufstieg Richtung Martrüel: Bis auf die Höhe von Martrüel empfinde ich den Aufstieg als anstrengend, aber machbar. Bis zum Sandhubel sind es jedoch von hier aus weitere vier Kilometer und 700 Höhenmeter, eine Strecke, die mir endlos vorkommt: Mehr als einmal bin ich kurz davor, aufzugeben. Aber dann denke ich an Beppo Straßenkehrer aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende, setze einen Fuß vor den anderen und schließlich ist es geschafft, wir erreichen nach drei Stunden und fünfunddreißig Minuten den Gipfel des Sandhubels. Ich bin froh, dass ich ein schneefreies Plätzchen finde, um mich setzen zu können, denn ich bin so k.o. wie schon lange nicht mehr. Ein paar Minuten der Erholung reichen allerdings, dann kann ich mich über die vollbrachte Leistung freuen: Und natürlich das herrliche Panorama genießen. PS: Danke für diese Tour, die mich bis an meine Grenzen und darüber hinaus führt: 🙏🏻 PPS: Das Geheimnis von Beppo Straßenkehrer:
Guido und ich wandern heute von Bergstation des Zweier-Seessellifts, auch Carjöler genannt, auf einem offiziellen Winterwanderweg über die Clavadeler Alp hinunter ins Tal: Ein Blick zurück auf die Bergstationen von „Fuxägufer“ und „Usser Isch“: Der Sonne entgegen: Hier sind wir auf der Höhe der Clavadeler Alp und schauen Richtung Sertigtal: Ein paar Meter weiter werden Erinnerungen an die gestrige Talabfahrt wach, denn diesen Weg bin ich im Dunkeln hinuntergefahren: Wir nähern uns Davos: Davos mit Bolgenlift und Bolgen Plaza: Danke für diesen freien Tag und den wunderschönen Winterspaziergang. 🙏🏻 |