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Archiv für Juni 2021Am späten Vormittag starten wir bei leicht bewölktem Himmel zu einer Bergwanderung. Geplant ist, zuerst nach Zaplina und von dort aus weiter zum Guggernell aufzusteigen. Allerdings fühlen sich schon die ersten Höhenmeter extrem anstrengend an und so beschließen wir, die Erkundung des Guggernells auf einen anderen Tag zu verschieben. Statt den Gipfel des Guggernells erkunden wir das Bachbett des Schmittenerbachs: Die Entscheidung, die Bergtour abzubrechen, stellt sich im Laufe des Nachmittags als goldrichtig heraus: Ein schweres, nicht vorhergesagtes Unwetter zieht über Schmitten hinweg. Nicht auszudenken, wenn wir zu diesem Zeitpunkt auf dem Grat des Guggernells unterwegs gewesen wären! Meine Mahlzeiten:
Fleisch, Kürbiskerne und Sesam stehen schon seit letztem Donnerstag nicht mehr auf meinem Speiseplan. In den nächsten Tagen will ich auch Avocados von meinem Speiseplan streichen und je nach Lust und Laune mit Saft oder Wasser fasten. Vormittags sieht der Himmel über Schmitten noch recht freundlich aus. Das ändert sich allerdings im Laufe des Tages: Am Nachmittag liegt eine Decke aus Saharastaub über der Region. Erst am Abend blitzt wieder etwas blauer Himmel hervor: Das Bild entsteht während einer abendlichen Wanderung über die Wiesener Alp und zeigt die Rüggmad. Mein Speiseplan bleibt wie geplant fleischfrei:
Während der Wanderung esse ich außerdem etwa zwei Dutzend Löwenzahblüten und ein halbes Dutzend junge Triebe des Wiesenbocksbarts. Schon gestern fielen mir während meiner Arbeitszeit im Dorfladen immer wieder die im Früchteregal liegenden Orangen ins Auge. Mein Verstand war allerdings der Meinung, dass die Saison der Orangen schon lange vorbei sei und ich deshalb die Finger davonlassen soll. Heute morgen ist die Lust auf Orangen jedoch so gross, dass ich mich auf den Weg in den Dorfladen mache und mich mit Orangen eindecke. Die erste esse ich direkt nach dem Einkauf, weitere folgen im Laufe des Tages. Sie schmecken himmlisch.
Das Kletten-Labkraut entdecke ich während einer nachmittäglichen Wanderung: Auf die Idee, ein paar der Triebe mitzunehmen, komme ich, weil ich vor zwei Tagen ein Video über die Heilwirkung des Kletten-Labkrauts gesehen habe: Es soll einen positiven Einfluss auf die Lymphbahnen haben. Große Mengen kann ich davon nicht essen, aber als kleine Vorspeise zum Abendessen kann ich es durchaus genießen. Während der von 12 bis 17 Uhr stattfindenden Wanderung lasse ich mir außerdem Blüten vom Löwenzahn, junge Triebe vom Wiesenbocksbart und Blütenstände vom Brillenschötchen schmecken. Letzteres ist hier zu sehen: Unsere über 12 Kilometer und knapp 700 Höhenmeter gehende Wanderung führt über Aclas Davains, Raglauna und Wiseli: Das Panorama bei Raglauna: Bei Wiseli gönne ich mir den Luxus eines Fußbades im Schmittenerbach: Hier lässt es sich bei sommerlicher Wärme genau wie am Landwasser wunderbar aushalten!
PS: Unsere Wanderung in bewegten Bildern: Schmitten ist sicherlich der bisher schönste Wohnort meines Lebens. 😍 PPS: Guidos Tourenbericht: Rundwanderung Schmitten → Aclas Davains. Als ich um 19 Uhr nach einem ruhigen und stressfreien Arbeitstag im Dorfladen Feierabend mache, hängen dunkle Wolken über dem Muchetta: Von Balkon aus sieht man ein kleines Stückchen Regenbogen über Filisur: Zehn Minuten später erstreckt sich der Regenbogen über Muchetta und Jenisberg: So schön!
Die heutige Fleischmahlzeit wird die vorerst letzte sein: Ich will eine mindestens einwöchige Fleischpause einlegen. Vor ein paar Tagen habe ich Kurt Tepperwein „entdeckt“. Kurt Tepperwein ist laut Wikipedia ein deutscher Autor und Unternehmer, der sich als freier Lebensberater und Autor zahlreicher Lebenshilfebücher etabliert hat. In seinem Buch „Die geistigen Gesetze“ schreibt er beispielsweise über die universellen, geistigen Gesetze, wie sie das Leben hier auf Erden beeinflussen und wie man sie nutzen kann, um ein erfülltes Leben zu führen. Merkwürdig, dass ich Kurt Tepperwein nicht schon früher entdeckt habe, denn als spirituell interessierter Mensch war ich schon oft auf der Suche nach Literatur zum Thema „Geistige Gesetze“. Nun ja, die Frage, warum ich erst jetzt auf ihn stoße, kann ich nicht beantworten. Die Frage „Was ist das Wichtigste im Leben?“, die ihm in einem Interview gestellt wird, allerdings schon: „Was ist das Wichtigste im Leben?“ Arnika, Enzian, Händelwurz, Pyramiden-Günsel, diese Blumen und noch viele weitere wachsen zurzeit auf den Wiesen von Pardela: Meine paradiesische Ernährung, die für die meisten Menschen sicherlich alles andere als paradiesisch ist:
PS: Mein Gedicht des Tages heißt „Stilles Reifen“ und stammt von Christian Morgenstern:
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