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Archiv für November 2020Das Migrationsamt in Chur hat sich viel Zeit für die Ausstellung meiner Aufenthalts- bzw. Arbeitsbewilligung gelassen, aber heute halte ich sie und den dazugehörigen, fliederfarbenen Ausländerausweis endlich in den Händen: Die Aufenthaltsbewilligung läuft mit Beendigung meines Arbeitsvertrags Mitte April ab. Wie es danach weitergeht, wird sich weisen. Die Mahlzeiten des heutigen Tages:
PS: Wir beginnen am Nachmittag damit, den Teppichboden im Büro herauszureißen, eine ziemlich anstrengende Arbeit. Die meisten Wände der Wohnung sind mit Rauputz versehen, nur in Guidos Büro sind sie mit Raufaser tapeziert. Bei der Demontage eines Schreibtisches, der durch ein größeres Model Marke Eigenbau ersetzt werden soll, reißt ein Teil der Tapete ein. Sie muss also geflickt werden. Statt wie früher bei der Reparatur einer Raufasertapete mit Materialien wie Kleintierstreu, Holzmehl und Mehlkleister herumhantieren zu müssen, kann man Schadstellen heutzutage mit einem fix und fertig vorbereiteten Spezialspachtel flicken: Allerdings führen weder der Landi in Thusis, noch der Coop Baumarkt in Chur, bei dem wir heute neue Bodenbeläge kaufen, dieses Produkt. Wir fahren daher zu einer Filiale der Bauhaus AG, einer der größten Baumarktketten Europas. Diese liegt in Mels bei Bad Ragaz, knapp 30 Kilometer von Chur und rund 75 Kilometer von Schmitten entfernt. Die Auswahl an Materialien und Werkzeugen, die dieser Baumarkt zu bieten hat, ist beeindruckend. Wir beschränken uns beim Einkauf allerdings auf eine kleine Tube mit Spezialspachtel. Mit dem Ausbessern der Tapete beginne ich am späten Nachmittag. Das klappt so weit ganz gut, aber ob das Ergebnis unseren Ansprüchen genügt, wird sich frühestens morgen nach dem Überstreichen der ausgebesserten Stellen zeigen. Zu meiner Ernährung: Auf meinem Speiseplan steht heute ein sehr seltener Gast, der Knollensellerie:
Viel kann ich davon nicht essen, er sperrt – wie immer – recht schnell. Ob ich es mal mit Stangensellerie versuchen soll. Der November in Mitteleuropa ist grau, nass und kalt. So heißt es jedenfalls. Für Graubünden scheint das nicht zu gelten, denn wer hier lebt wird heute zum wiederholten Male in diesem Monat mit Sonnenschein und blauem Himmel verwöhnt. Guido und ich genießen die Nachmittagssonne vor einer Hütte der Wiesner Alp: Hinter uns ragt das Valbellahorn empor: Als ein Wind aufkommt, machen wir uns an den Abstieg nach Wiesen: In Licht der untergehenden Sonne wandern wir über die Rüggmad: Bei solchen Anblicken werden Worte überflüssig. PS: Meine Mahlzeiten:
PPS: Vor der letzten Mahlzeit absolviere ich eine neunzigminütige Yogaeinheit. 🧘🏻♀️ Meine abendliche Yoga-Einheit fällt heute mit eineinhalb Stunden relativ lang aus, normalerweise reicht mir eine Stunde. Hier ist die Liste der durchgeführten Yogaübungen:
Weitaus weniger umfangreich fällt die Liste meiner Mahlzeiten aus:
Mehr gibt es vom heutigen Tag nicht zu berichten, er verläuft wie meist ruhig und entspannt. 🙏🏻 Bilder unserer gestrigen Tour veröffentliche ich heute auch auf Facebook. Dabei nutze ich die Gelegenheit und schaue, was Bekannte und Freunde, von denen ich lange nichts mehr gehört habe, zurzeit so machen. Bei einem meiner Freunde stoße ich auf Beiträge einer Österreicherin, die meinen Vorstellungen vom Leben sehr nahe kommen. So schreibt sie, dass das Außen nicht kontrollierbar ist. Das Einzige, was man steuern kann, sind die eigenen Gedanken und Gefühle. Ich gebe zu, dass es schwierig sein kann, sich dem Außen zu entziehen und sich auf sich selbst zu konzentrieren. Allerdings ist es zurzeit einfacher denn je, denn man soll ja Kontakte einschränken und zu Hause bleiben. Es gibt Menschen, die sehen diese Einschränkungen als Angriff auf ihre persönliche Freiheit. Aber man kann sie auch als Chance sehen. Als Chance, sich auf sich selbst zu besinnen und das eigene Gefühlsleben in Ordnung zu bringen. Mir helfen unter anderem Spaziergänge in der Natur und Yogaübungen bei dieser Aufgabe. Und natürlich die beste Ernährung der Welt, die auch heute zu himmlischen Phasen führt. So ist gleich das erste Lebensmittel des heutigen Tages, die Honigmelone, ein Hochgenuss:
PS: Passend zu meinem Studium der russischen Sprache eine Lebensweisheit des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi:
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