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Archiv für September 2020In der Nacht regnet es heftig. Über 2500 Meter fällt dieser Regen als Schnee, so dass ich am frühen Morgen die schneebedeckten Gipfel der um uns herum aufragenden Dreitausender bewundern kann. Später ziehen erneut Regenwolken durch das Albulatal und verdecken die Sicht auf die Gipfel: Um die Mittagszeit geht dann der Regen in Schneefall über und am Abend sieht der Blick aus dem Fenster aufs Albulatal so aus: Zwei Momentaufnahmen von einer abendlichen Runde über Pardela: Morgen soll es weiter schneien und auch am Sonntag bleibt es noch recht kalt.
PS: Ich bekomme Post von meinem zukünftigen Arbeitgeber, der Davos Klosters Bergbahnen AG: Es ist der vom CFO und dem Technischen Leiter der Jakobshornbahn unterschriebene Arbeitsvertrag in doppelter Ausfertigung. Es ist zwar erst einmal „nur“ ein Saisonarbeitsvertrag bis zum April nächsten Jahres, aber der Anfang meiner beruflichen Laufbahn in der Schweiz ist damit gemacht. PPS: Noch eine Momentaufnahme von unserer Runde, fotografiert von Guido: Ich beginne heute mit den Malerarbeiten und überstreiche die größten farblichen Schandflecken der Wohnung: Zwei ehemals moosgrüne Wände in Flur und Schlafzimmer strahlen hinterher in neutralem Weiß. Einen weiteren farblichen Schandfleck, rote Vorhänge im Schlafzimmer, kann ich hoffentlich morgen beseitigen, wenn die online bestellten, neuen Vorhänge geliefert werden. Auch wenn mich die roten Vorhänge im Schlafzimmer noch stören, sind die Nächte in diesem Zimmer doch deutlich erholsamer als im Oberstaufener Schlafzimmer. Das kann einmal damit zusammenhängen, dass sich mittlerweile die ganze Aufregung rund um den Umzug gelegt hat. Aber die ruhige, dunkle Umgebung trägt sicherlich ebenfalls zu einer ungestörten Nachtruhe bei. Während ich streiche, repariert Guido Lampen und konstruiert dafür mit Hilfe des 3D-Druckers Ersatzteile. Nach getaner Arbeit wandern wir am Nachmittag bei leichtem Nieselregen hinauf zum Hirtenstock, einem Aussichtspunkt oberhalb von Schmitten: Der Blick nach unten auf Schmitten und Filisur: Vor unserer Runde schauen wir im kleinen Lebensmittelladen von Schmitten vorbei. Bisher war dort die Auswahl an frischen, für mich brauchbaren Lebensmitteln nicht sehr üppig. Aber heute liegen fast alle Lebensmittel im Regal, nach denen mir zurzeit der Sinn steht: Bananen, Karotten, Eisbergsalat, dunkle Feigen sowie Avocados. Ich fühle mich daher vom Universum bestens versorgt.
Morgen gibt es dann nach zwei fleischlosen Tagen wieder Fleisch vom Metzger. Ich bin gespannt, was er dieses Mal für mich bereithält. Eine meiner Lieblingsfrüchte sind Kakis. Besonders die Sorten, die bei Vollreife zerfließen und erst in diesem Stadium genießbar sind. Zu diesen Sorten gehört unter anderem die Kaki „Tomatero“, die ich beim Spar in Lenzerheide entdecke. Mit diesen Früchte beginnt meine diesjährige Kakisaison: Sie sind durch und durch reif: Und ihr Geschmack dementsprechend genial.
PS: Am Abend überspannt erneut ein Regenbogen das Albulatal, dieses Mal sogar ein doppelter: Feigen und Bananen versorgen mich während des Tages mit Energie, am Abend lass ich mir Fleisch vom Rind und Gemüse schmecken:
PS: Statt hinauf auf die Alp wandern Guido und ich heute hinunter ins Tal des Landwassers: Der Weg führt unter dem zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Landwasserviadukt hindurch: Das Landwasser, eines der Hauptquellgewässer des Alpenrheins: Dem Verlauf des Landwassers kann man bis zum Schmelzboden, einem Ausgangspunkt für Wanderungen rund um Monstein, folgen. So weit wandern wir heute allerdings nicht, wir steigen über Leidboden wieder hinauf nach Schmitten. PS: Eine Momentaufnahme, die auf dem Weg zurück nach Schmitten entsteht: Heute ist großer Waschtag. Unter anderem bestücken wir eine erste Maschine mit Wohnzimmervorhängen und hoffen, dass sie nicht eingehen. Unsere Hoffnung erfüllt sich, sie überstehen die Wäsche, ohne Schaden zu nehmen. Der Reinigung der übrigen Vorhänge steht damit nichts mehr im Wege. Dadurch können wir uns mit der Anschaffung neuer Exemplare erst einmal Zeit lassen. Nicht nur Guido und ich legen einen Waschtag ein, sondern auch Mutter Natur: Am Nachmittag regnet es und für kurze Zeit überspannt ein wunderschöner Regenbogen das Albulatal: So sehen meine Mahlzeiten aus:
Ein Rest an Rindfleisch, der für eine weitere Mahlzeit ausreichend ist, bleibt nach dem Abendessen übrig. Spätestens am Donnerstag werde ich dann wieder beim Metzger vorbeischauen, um Fleisch fürs Wochenende zu besorgen. |