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Archiv für August 2020Um 11 Uhr findet das ursprünglich für gestern geplante Treffen mit den Noch-Eigentümern der Schmittener Wohnung statt. Das Chaos in der Wohnung ist auch heute noch sehr beeindruckend. Wenn sie es bis zum 1. September, dem Tag der Schlüsselübergabe, beseitigen wollen, liegt noch viel Arbeit vor ihnen. Da lobe ich mir doch unsere Planung, wir haben alles unter Kontrolle und können dem Umzug recht gelassen entgegensehen. Am Nachmittag nutzen wir das sonnige Wetter, um von Lenz aus zur Sanaspans-Alpe hinaufzuwandern: Die knapp 700 Höhenmeter bis hinauf zur Alpe sind zum größten Teil auf einer Strecke von drei Kilometern zurückzulegen, so dass es während des Aufstiegs steil nach oben geht, Gott sei Dank zum größten Teil über schattige Wege. Nur ab und zu scheint die pralle Sonne auf uns nieder: Die Weiden der Sanaspans-Alpe: Auf den Weiden wachsende Alpenblumen: Der nördliche der Alpe gelegene 2477 Meter hohe Gipfel des Foil Cotschen: Ein Bild vom Abstieg: Nach der Wanderung absolviere ich einige Yogaübungen, anschließend geht es an den Küchentisch. Meine Mahlzeiten:
Während der Wanderung esse ich außerdem einige Blüten von Herbstlöwenzahn und Wundklee sowie vom Brillenschötchen: Eigentlich ist für heute Nachmittag ein Treffen mit den Noch-Eigentümern der Schmittener Wohnung vereinbart. Aber diese bitten uns am frühen Vormittag per Mail, das Treffen um einen Tag zu verschieben, da noch zuviel Chaos in der Wohnung herrsche. Bis morgen wollen sie das Chaos dann einigermaßen im Griff haben. Nun ja, wir werden es sehen! Die gewonnene Freizeit nutzen wir für eine Wanderung nach Lenzerheide zum Heidsee und wieder zurück. Die Streckenlänge beträgt 17,5 Kilometer bei 500 Höhenmetern: Am Heidesee: Warnschilder, auf die man im Bike Kingdom Lenzerheide immer wieder trifft, wenn man im Wald unterwegs ist: Auf dem Weg zurück nach Lenz: Die Wanderung tut gut, so langsam verliert sich das ungute Gefühl, dass das Telefongespräch mit der Mitarbeiterin der Fremdenpolizei hinterlassen hat.
Die wilden Beeren esse ich während unserer Wanderung. 💚 Der Tag fängt mit einem Spaziergang rund um Lenz gut an: Nach dem Spaziergang telefoniere ich mit einer Mitarbeiterin der Fremdenpolizei des Kantons Graubünden: Ich will klären, ob ich mich auch ohne Arbeitsvertrag in Schmitten anmelden kann. Ich kann, aber nachdem diese Frage geklärt ist, versucht die Mitarbeiterin nach Kräften, mir jegliche Hoffnung zu nehmen, dass das mit der Arbeitssuche klappt. Schließlich hätten wir schwierige, sprich Corona-Zeiten. Spätestens ein halbes Jahr nach meiner Anmeldung müsse ich also die Schweiz wieder verlassen und wenn ich nicht freiwillig gehe, werde ich „ausgeschafft“. Nach der Ausreise müsse ich ein halbes Jahr warten, bis ich erneut einreisen darf, aber auch nur dann, wenn ich nachweisen kann, dass ich mich im Jahr zuvor wirklich um eine Arbeit bemüht habe. Alles in allem ist es ein sehr frustrierendes, demotivierendes Telefongespräch, das mir den Tag, der so gut begonnen hat, ziemlich vermiest. Normalerweise agieren vor allem Familienmitglieder als Arschengel für mich, dass es dieses Mal eine außenstehende Person ist, ist außergewöhnlich. Am Nachmittag hilft mir Gott sei Dank ein Spaziergang nach Lenzerheide und zurück, wieder einigermaßen in meine Mitte zu kommen, ein ungutes Gefühl bleibt allerdings. Aber ich habe so viele Wünsche in meinem Leben realisieren können, da wäre es doch gelacht, wenn ich mit meinen Wünschen ausgerechnet in der Schweiz scheitern würde. 💚 🇨🇭 Meine Mahlzeiten:
PS: Eine Momentaufnahmen vom nachmittäglichen Spaziergang: Auch vor einem Jahr waren Guido und ich in Lenz: Zurück in Lenz. Damals lag ein Umzug nach Graubünden noch in weiter Ferne, ein Leben in dieser schönen Gegend war nur ein Traum. Damit der Traum nicht zum Alptraum wird, brauche ich allerdings einen Job, sonst muss nach einem halben Jahr die Schweiz wieder verlassen. Um als „Erwerbslose“ in der Schweiz bleiben zu können, bräuchte ich zwei Millionen Schweizer Franken und die habe ich leider nicht. Mein Umzug in die Schweiz ist also ein ziemlich spannendes Abenteuer. Heute zum Sonntag geht es allerdings nicht besonders spannend zu, das Wetter lässt keine größeren Unternehmungen außer Haus zu und Stellen, auf die ich mich bewerben könnte, gibt es an diesem Wochenende nicht. Meine Mahlzeiten:
Ich bin heute gleich dreimal rund um Lenz unterwegs: Das erste Mal am frühen Vormittag allein (4 Kilometer und 160 Höhenmeter), das zweite Mal um die Mittagszeit zusammen mit Guido (8,5 Kilometer und 450 Höhenmeter, höchster Punkt 1680 Meter) und das dritte Mal am Abend nach einem Gewitterregen, ebenfalls zusammen mit Guido (4 Kilometer und 120 Höhenmeter). So kommen etwa 22.900 Schritten zusammen. Die Empfehlung der Weltgesundheitsbehörde, täglich 10.000 Schritte zu gehen, um etwas für die Gesundheit zu tun, erfülle ich damit deutlich. Zur Mittagszeit schwirren unzählige Schmetterlinge um uns herum, vor allem Mohren- und Perlmuttfalter: Eine Erklärung für die roten Flecken auf dem Rumpf einiger Mohrenfalter habe ich bisher leider nicht gefunden. Der heutige Blick vom Aussichtspunkt Crap la Tretscha Richtung Tal: Meine Mahlzeiten:
Das Rindfleisch stammt von „Agri Natura“. „Agri Natura“ steht für Schweizer Fleisch aus tierfreundlicher Haltung. Das Fleisch wir zudem in Paperboard-Verpackungen, in recyclingfähigen Packstoffen auf Papierfaserbasis, verkauft. Es ist diese Woche im Sonderangebot und mit 17 Franken pro Kilogramm für Schweizer Verhältnisse recht günstig. Nachtrag vom 23.08.2020: Bei den roten Flecken des Mohrenfalters handelt es sich um Milben. Vielen Dank an dieser Stelle an den Betreiber der Webseite www.euroleps.ch, der meinen Wissensdurst per Mail stillt. 💚 |