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Archiv für Mai 2020Um 9.30 Uhr starte ich zu einem lockeren Lauf rund um Oberstaufen. Dabei kommen in einer Zeit von einer Stunde und zwanzig Minuten 12 Kilometer und 280 Höhenmeter zusammen (Durchschnittsgeschwindigkeit 8,8 km/h). Nach dem Lauf arbeite ich bis zum Einsetzen eines Gewitterregens im Garten. Zurzeit dominieren Akeleien das Gartenbild, aber es gibt auch andere Schönheiten wie die Glyzinie, auch Blauregen genannt, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen: Eine Iris: Die erste Blüte einer Clematis: Mein Speiseplan:
Die Avocados „Hass“ stammen von der Ökokiste und sind wie letzte Woche von sehr guter Qualität. PS: Es gibt weiterhin keinerlei Neuigkeiten betreffs der Öffnung von Fitnessstudios in Bayern. Vormittags bin ich fünfzig Minuten lang auf dem Crosstrainer aktiv. Anschließend trainiere ich meine Kraftausdauer an diversen Geräten und beende das Training mit Dehnungsübungen auf der Vibrationsplatte. Nach dem Training lockt mich die Sonne in den Garten und am Nachmittag wandere ich zusammen mit Guido auf und über Kalzhofener und Muttener Höhe. Hier sind wir in der Nähe der Tröblers-Alpe: Nicht weit von der Tröblers-Alpe entfernt liegt die Hompessen-Alpe: Von dort aus geht es hinauf zur Juget, dann weiter über die Kalzhofener Höhe zur Muttener Höhe. Der über die Muttener Höhe führende Wiesenweg: Der Blick auf Mutten und ins „Flachland“: Unterwegs esse ich Blüten sowie Stängel vom Wiesenbocksbart, Blüten vom Löwenzahn und vom Gold-Pippau. Letztere sind hier zu sehen: Für mich nicht genießbar, aber schön anzuschauen, sind die Blüten der Margerite, der Kuckucks-Lichtnelke und der Roten Lichtnelke: Tierische Begegnungen: Hühner stehen symbolisch für Nahrung und Wohlergehen, aber auch für Geduld, Zielstrebigkeit und Unermüdlichkeit. Außerdem zeigt sich heute einer der zahlreichen Musikanten, die unsere abendlichen Sommerspaziergänge und Wanderungen klangvoll begleiten: Die Grille erinnert mich daran, dass das Leben nicht nur voller Farben, sondern auch voller wunderschöner Melodien ist. Meine Mahlzeiten:
PS: Ein kurzer Ausschnitt dieses Konzerts dient als Betthuperl:
In vielen Städten finden heute Demonstrationen für Grundrechte und gegen die herrschenden Corona-Verordnungen statt. In Oberstaufen ist davon nichts zu spüren. Hier geht es ohne Demos und ohne Touristen weiterhin sehr ruhig zu, jedenfalls nach außen hin. Ich bin mir aber sicher, dass hinter verschlossenen Türen bei Hotel-, Restaurant-, aber auch Ladeninhabern die Unruhe wächst. So haben die Läden zwar wieder geöffnet, die Kundschaft fehlt allerdings weitgehend. Ich verbringen den Tag mit Lesen und Lernen, einem kurzen Aufenthalt im Garten und einem Abendspaziergang. Im Garten ziehen die ersten roten Blüten des Ziermohns die Aufmerksamkeit auf sich: Der Blick auf die Nagelfluhkette während des Spaziergangs: Die über den Bergen thronenden Wolken türmen sich im Laufe des Abends immer höher auf und entladen sich in der Nacht in einem heftigen Gewitter. Abendstimmung am Kapf: So sieht mein Speiseplan aus:
Vorgestern konnte ich nach der Tour zur Wildenfeld-Hütte wie gewohnt ein gutes Pfund Lammfleisch essen, heute vergeht mir schon nach knapp der Hälfte der Menge die Lust auf Fleisch. Um satt zu werden, greife ich anschließend zum Sesam. Dieser stammt dieses Mal nicht von der Bioinsel, sondern vom Fruchtboten. Der vor ein paar Tagen angesetzte Keimtest verlief sehr zufriedenstellend, so dass ich mir den Sesam bedenkenlos schmecken lasse. Nach der langen Pause, die letzte Mahlzeit mit Sesam fand im Februar statt, schmeckt er besser denn je. Ich wache nach einem ziemlich merkwürdigen Traum auf: Ein Mann hält mir eine Stange Rhabarber vor die Nase und sagt: „Das brauchst du jetzt.“ Da ich mir nicht sicher bin, ob Träume nur Schäume sind, gehe ich dieser Empfehlung nach und besorge mir auf dem Oberstaufener Wochenmarkt – maskenfrei! – ein kleine Stange Rhabarber. Ein kleines Stück davon gibt es zur Mittagsmahlzeit zusammen mit Äpfeln. Der Rhabarber sperrt recht schnell, wahrscheinlich aufgrund seines hohen Oxalsäuregehalts. Irgendwelche besonderen Wirkungen, noch nicht einmal eine abführende, spüre ich nach der Mahlzeit nicht. Nun gut, ich habe den Rat, der mir im Traum gegeben wurde, befolgt. Mehr kann ich nicht tun. Mein Speiseplan:
Sportlich betätige ich mich auf einer Fahrradrunde über Eberatshofen, Königs- und Hompessen-Alpe: Wie auf dem Diagramm zu sehen ist, geht es anfangs flach und gemütlich daher, die Anstiege zu den beiden Alpen sind jedoch ziemlich anstrengend für mich. An der Königs-Alpe: An der Hompessen-Alpe: Den Abend verbringe ich mit dem Lesen des Buchs „Der Heilungscode der Natur“ von Clemens G. Arvay: Zitate:
In diesem Buch wird das in Worte gefasst, was ich schon immer intuitiv spürte. Gestern wurden deutschlandweit die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben. Guido und ich nutzen die Gunst der Stunde und fahren mit dem Auto sowie Guidos Fahrrad im Kofferraum nach Oberstdorf. Dort will ich ein E-Mountainbike ausleihen und dann wollen wir durchs Oytal hinauf zur Käser-Alpe radeln. Wie erwartet, ist Oberstdorf weiterhin wie ausgestorben. Was uns aber überrascht, ist die Auskunft der Fahrradhändler, dass sie zwar Fahrräder reparieren und verkaufen können, aber nicht ausleihen. Nach Erhalt dieser unerfreulichen Nachricht bin ich kurz davor, mir Trailschuhe zu kaufen, damit ich, während Guido radelt, zügig neben ihm her joggen kann. Preise um die 150 Euro für ein Paar halten mich jedoch davon ab, mehr als 100 Euro will ich nämlich nicht ausgeben. Ich bekomme im Moment schließlich nur Kurzarbeitergeld. Also marschiere ich mit meinen alten Wanderschuhen neben Guido her. Der Frust darüber, dass ich keine Rad ausleihen kann, ist bald vergessen: Die zum Oytal-Haus führende Allee: Hinter dem Oytal-Haus geht es mit Blick auf den Großen und Kleinen Wilder weiter: Nach 7,5 Kilometern beginnt der steile Anstieg zur Käser-Alpe. Hier bin ich froh, zu Fuß unterwegs zu sein und nicht mit dem Rad. Der unterhalb der Käser-Alpe liegende Stuibenfall: Der Blick vom Stuibenfall auf den Rädlergrat des Schnecks: Der Rädlergrat gehört zu den anspruchsvollsten und gefährlichsten Grasklettereien in den Allgäuer Alpen. Nach zehn Kilometern und 570 Höhenmetern erreichen wir die Käser-Alpe: Hier parkt Guido sein Fahrrad und wir wandern zusammen hinauf zur Wildenfeld-Hütte. Latschenkiefern am Wegesrand: Sie verströmen einen intensiven Duft, ihre ätherischen Öle wirken heilsam auf die Atemwege. Kugelblumen duften nicht, sind aber schön anzuschauen: Je höher hinauf es geht, desto mehr Schnee liegt auf dem Wanderweg. Streckenweise müssen wir ihn sogar verlassen und weglos weitergehen: Von der Käser-Alpe aus erreichen wir nach gut einem Kilometer und fast 300 Höhenmetern die Wildenfeld-Hütte, hier mit Schneck im Hintergrund: Von der Hütte aus blickt man direkt auf die Höfats: Der Blick von den Weiden der Wildenfeld-Hütte hinunter ins Oytal: An der Wildenfeld-Hütte wachsende Schlüsselblumen: Um die Käser-Alpe und die Wildenfeld-Hütte herum springen zahlreiche Murmeltiere. Ihr Anblick lässt uns das Herz aufgehen. Ihre Botschaft:
Nun denn, ich habe nichts dagegen, ein karges und bescheidenes, aber hoffentlich freies Leben im Einklang mit der Natur zu leben. Die Botschaft des Kuckucks:
Am Prinzenkreuz, das am Ende beziehungsweise Anfang des Oytals steht, wartet Guido nach seiner rasanten Abfahrt auf mich: Auf der Wiese rund um das Kreuz entdecke ich zu meiner großen Freude nicht nur zahlreiche, junge Löwenzahnblätter, sondern auch jungen Bärlauch: Der ebenfalls auf der Wiese wachsende Germer ist im Gegensatz zu Löwenzahn und Bärlauch nicht genießbar: Nach der Kräuterernte geht es zurück zum Oytal-Haus: Auf diesem an der Oy entlangführenden Streckenabschnitt liegt das Oytal-Haus schon hinter uns: Etwas später können wir einen Blick auf die Trettachspitze werfen: Rund um den kurz vor Oberstdorf liegenden Kühberg wachsen zahlreiche Alpenblumen, unter anderem Mehlprimeln: Die immergrüne Silberwurz ist nur wenige Wochen im Jahr stoffwechselaktiv und kann ein Alter von bis zu 100 Jahren erreichen: Die Gattung der Enziane umfasst 300 bis 400 Arten, ich nehme an, dieses hier sind Clusius-Enziane: Auf der Wanderung bekomme ich nicht nur jungen Löwenzahn zu Gesicht, sondern auch zahlreiche betagte Exemplare: Reich beschenkt von Mutter Natur kehren Guido und ich gegen 21 Uhr zurück nach Oberstaufen. Zum Abendessen gibt es für mich dank einer lieben Bekannten, die mich gestern mit ihrem Auto nach Immenstadt mitgenommen hat, Lammfleisch vom Metzger. Mein heutiger Speiseplan:
PS: Danke für diesen wunderschönen Tag, der mich in meiner wiedergewonnenen Zuversicht bestärkt PPS: Die Tour in der Übersicht: |