|
Archiv für März 2020Ab Mitternacht gilt in Bayern nicht nur der Katastrophenfall, sondern auch eine Ausgangssperre. Das bedeutet, dass das Verlassen der eigenen Wohnung nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt ist. Dazu zählen:
Sport wie beispielsweise Joggen und Bewegung an der frischen Luft sind weiterhin erlaubt, Gott sei Dank. Daher kann das Leben – abgesehen von meinem Zwangsurlaub als Fitnesstrainerin – relativ normal weiterlaufen. Auch meine Ernährung läuft normal, das heißt rohköstlich, weiter:
Mein Bewegungsprogramm besteht aus Dehnungs- und Yogaübungen und einem Spaziergang rund um Oberstaufen. Hinweisschilder, die entlang der Spazierwege stehen: Viele Menschen sind nicht unterwegs, aber die, die sich begegnen, halten sich an diesen Hinweis. Zum Frühlingsbeginn laden milde Temperaturen und Sonnenschein Guido und mich zu einer Fahrradtour ein. Da das Ausleihen von E-Bikes zurzeit nicht möglich ist, muss ich heute steile Passagen aus eigener Kraft bewältigen. Das heißt, dass ab und zu Schieben angesagt ist. Das passt aber, denn so trainiere ich nicht nur Po und Beine, sondern auch Schulter und Arme. Auf dem Weg von Oberstaufen nach Thalkirchdorf: Die Strecke von Thalkirchdorf bis zur Schwand-Alpe muss ich größtenteils schieben. Am Teufelslift muss auch Guido absteigen: Durch das Mittelbachtal zur Sonnhalden-Alpe: Der Blick vom Fahrweg auf den Hündle: Schlüsselblumen am Wegesrand: Die Weißach: Am Dreiländerblick führen wir mit ausreichendem Sicherheitsabstand ein nettes Gespräch mit einem älteren Herren: Er ist aufgrund der aktuellen Lage von Stuttgart nach Steibis in seine Ferienwohnung geflüchtet. Der Blick vom Dreiländerblick Richtung Hündle: Der Blick über die Weiden von Hagspiel nach Österreich: In Hagspiel begegnen wir einer Polizeistreife, welche die grüne Grenze kontrolliert. So sieht es am Grenzübergang bei Ach aus: Eine Weide am Rand des von Eibele nach Oberstaufen führenden Wegs: Draußen unterwegs zu sein, tut einfach nur gut.
Während unseres Ausflugs esse ich außerdem kleine Mengen vom Gundermann: Vormittags bin ich mit Büroarbeiten im Fitnessstudio beschäftigt, nachmittags wandere ich zusammen mit Guido auf den Hündle, um zu schauen, ob die Krokusblüte schon begonnen hat. Die ersten Krokusse sind tatsächlich schon zu bewundern: Außerdem begegnen uns am Wegesrand Buschwindröschen, Veilchen, die ersten Schlüsselblumen, Sumpfdotterblumen und Frühlingsenziane: Momentaufnahmen von der Landschaft: Solche Bilder braucht die Seele, um beim aktuellen Stand der Dinge nicht allzu trübsinnig zu werden.
Während der Wanderung esse ich außerdem junge Triebe des Wiesenschaumkrauts: Das Kraut hat einen kresseähnlichen Geschmack und kann meist nur in kleinen Mengen genossen werden. Der Tau liegt noch auf den Wiesen, als ich am Morgen eine Tagesration Löwenzahn sammle: Anschließend besorge ich Mangos und Gemüse im regionalen Supermarkt, später am Tag Fleisch vom Immenstädter Metzger. Statt im Fitnessstudio zu arbeiten, bin ich im Garten aktiv. Die Gartenarbeit ist Balsam für Körper, Geist und Seele.
PS: Blumengrüße aus dem Garten: Dank einer Lieferung vom Fruchtboten kann ich heute eine Melone „Piel de Sapo“ genießen.
PS: Ab 12 Uhr ist der Zutritt ins Fitnessstudio für Mitglieder nicht mehr möglich: Unser Studio bleibt aufgrund des in Bayern ausgerufenen Katastrophenfalls wegen des Coronavirus vorerst bis zum 31. März geschlossen. Wie es danach weitergeht, steht in den Sternen. |