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Archiv für Oktober 2017Auch wenn es mit der Ausbildung zum Bergwanderführer nicht klappt, mein Bedürfnis, mich in Sachen Bergsport weiterzubilden, ist immer noch vorhanden. So habe ich mir vorgestern das Buch „Bergsport Sommer“, das vom Schweizer Alpen-Club herausgegeben wird, bestellt. Heute erfolgt die Zustellung: Zum Lesen komme ich noch nicht, denn das schöne Wetter lockt Guido und mich nach draußen: Wir fahren mit dem Bus zur Talstation der Imbergbahn, wandern von dort aus ins Naturschutzgebiet Kojenmoos und wieder zurück nach Steibis: Der Blick auf Oberstaufen während des Aufstiegs zur Bergstation der Imbergbahn: Auf dem Weg zum Kojenmoos haben wir eine herrliche Sicht auf das zu den Appenzeller Alpen gehörende Alpsteinmassiv: Das Kojenmoos im herbstlichen Gewand: Hier sind wir schon wieder zurück in Steibis: Die Sonne tut nach den vielen Regentagen der letzten Zeit richtig gut. Von mir aus darf das Wetter gerne noch ein paar Tage so bleiben. Meine heutigen Mahlzeiten:
Die Mango kommt aus Spanien, gekauft habe ich sie kürzlich im regionalen Supermarkt. Ihr Geschmack ist sehr gut. Mittags zieht es mich zu magerem Fleisch, am Abend wähle ich Salat und Knochenmark als Vorspeise. Es folgt eine weitere Portion Fleisch, dieses Mal allerdings mit einem hohen Anteil an Fett. Damit ernähre ich mich fast wie meine steinzeitlichen Vorfahren, die je nach Verfügbarkeit zwischen 54 und 80 % tierisches Eiweiß, zwischen 13 und 40 % Fett und zwischen 5 und 33 % Kohlenhydrate verzehrt haben. Wenn man den Angaben aus dem Film „The perfect human diet“, den ich gestern Abend geschaut habe, Glauben schenken kann! Gestern habe ich meine Edelsteinsammlung durchforstet, heute Vormittag ist mein Kleiderschrank an der Reihe. Es gibt einige Kleidungsstücke, die ich im letzten Jahr kein einziges Mal angezogen habe, weil sie zu „städtisch“ sind. Diese kommen in die Altkleidersammlung. Mittags fahren Guido und ich mit dem Zug nach Oberstdorf. Geplant ist ein kleiner Spaziergang zur Seealpe, der ersten Station der Nebelhornbahn und ein Einkauf beim türkischen Obst- und Gemüsehändler. Aber dann lockt uns doch das Nebelhorn und wir fahren mit der Bahn hinauf zum Gipfel. An der Talstation der Nebelhornbahn: An der Station Seealpe: Die letzte Etappe, die Fahrt von der Station Höfatsblick bis zum Gipfel: Ein Blick auf das Gipfelrestaurant: Ein Selfie im Fenster des Gipfelrestaurants: Heute werfen wir auch einen Blick ins Innere des Restaurants und sind positiv überrascht. Das sieht richtig gut aus! Stühle und Bänke sind aus Holz und es gibt sogar gemütliche, kleine Nischen für traute Zweisamkeit: Einziger Minuspunkt aus meiner Sicht: Mehr als Mineralwasser kann man als Rohköstler hier nicht zu sich nehmen. Im Restaurant ist es angenehm temperiert, draußen in Gipfelnähe ziemlich kalt. Trotzdem nehmen wir uns Zeit, das herrliche Panorama zu genießen. Der Blick nach Nordwesten Richtung Nagelfluhkette und Hörnergruppe: Im Norden liegt der Grünten, im Vordergrund erstrecken sich Heidelbeer- und Schnippenkopf: Der Große Daumen, ein Gipfel des Hindelanger Klettersteigs, ragt im Nordosten auf: Gleich daneben sind zwei weitere Gipfel des Hindelanger Klettersteigs, der Östliche und der Westliche Wengenkopf und im Hintergrund das Zugspitzmassiv zu sehen: Im Südosten dominiert der Hochvogel: Im Süden sind die steilen, mit Gras bewachsenen Höfats zu erkennen: Im Westen schaut man auf den Schattenberg, die Seealpe und Oberstdorf, am Horizont ist unter anderem der Hohe Ifen zu sehen: Hinunter ins Tal geht es wieder mit der Bahn. Bis zur Abfahrt des Zuges zurück nach Oberstaufen haben wir dann eine Stunde Zeit, alle geplanten Einkäufe zu erledigen. In Zukunft lohnt sich die Fahrt nach Oberstdorf übrigens nicht nur wegen der schönen Bergwelt und dem tollen Angebot an Früchten beim Obst- und Gemüsehändler. Ein Fisch(groß)händler hat sich hier niedergelassen und bietet neben tiefgekühlter Ware auch frischen Fisch an. Diese Woche ist mein Bedarf an Fisch allerdings schon gedeckt. Das gibt es heute bei mir zum Essen:
PS: Seit heute läuft die Datenübertragung übers TV-Kabelnetz und ist zehnmal schneller als vorher. PPS: Am Abend schaue ich mir die Dokumentation „The perfect human diet“ an: Es ist eine der wenigen Dokumentationen zum Thema Ernährung, die den Verzehr von tierischen Lebensmitteln befürworten. Um 9.20 Uhr starten wir Richtung Heimat und gut zwei Stunden später stehen wir wieder wohlbehalten vor unserer Wohnungstür. Das Wochenende war so ereignisreich, dass es mir vorkommt, als wären wir nicht nur ein Wochenende, sondern wochenlang unterwegs gewesen. Nach dem Auspacken der Taschen und Bestücken der Waschmaschine geht es zum Einkaufen ins Dorfzentrum. Außer Trauben und ein paar Bananen habe ich nämlich keinerlei Lebensmittel mehr im Haus und auf beides habe ich erst einmal keine Lust. Mir steht mehr der Sinn nach tierischen Lebensmitteln. So hole ich mir vom regionalen Supermarkt Lachs und vom Metzger ein großes Stück Rumpsteak. Den Lachs gibt es zusammen mit frischer Alge „Kombu Royal“ zum Mittagessen, das Fleisch zum Abendessen. Die Alge habe ich mir letzte Woche bei Veggie`s Delight bestellt: Nach der Mittagsmahlzeit sortiere ich meine Sammlung aus Edelsteinen und Edelsteinketten, da ich vorhabe, sie aufzulösen. Schmuck trage ich nämlich schon seit Jahren nicht mehr und so soll es auch in Zukunft bleiben. So will ich für diese fünf Ketten neue Liebhaber über eBay bzw. über eine Edelsteinbörse auf Facebook finden: Es handelt sich dabei um Ketten aus Moosachat, Lapislazuli, Smaragd und Schaumkoralle. Die beiden Baby-Bernsteinketten will ich verschenken: Wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden! Weitere Ketten sollen folgen. Die zahlreichen Trommelsteine, die sich über die Jahre bei mir eingefunden haben, will ich nach und nach Mutter Natur zurückgeben. Ein Stein für jeden Gipfel, den ich besteige, da habe ich also in den nächsten Jahren einiges zu tun! So sehen meine heutigen Mahlzeiten aus:
PS: Meine aktuelle Bettlektüre ist das Buch „Die geheimen Zeichen der Natur lesen“ von Tristan Gooley: Um 8.45 Uhr sind wir wieder auf dem Parkplatz der Karwendelbahn, fünfzehn Minuten später erfahren wir, welche Aufgabe wir heute zu bewältigen haben: Wir sollen die Rainlähne hochklettern, an der Strecke sind Prüfer positioniert, die wie gestern im Geröll Noten verteilen. Ausgangspunkt ist ein Geröllfeld oberhalb der Lawinenverbauung an der Rainlähne. Hier kommen die Helme zum Einsatz: Nach und nach steigen alle Teilnehmer über das Geröllfeld nach oben und klettern dann die Rainlähne hinauf: Laut Ausschreibung ist es eine Kletterei im ersten Schwierigkeitsgrad über etwa 200 Höhenmeter. Die schwierigeren Stellen im zweiten oder vielleicht sogar dritten Schwierigkeitsgrad hat man vergessen zu erwähnen. Davon gibt es sogar mehrere, wie ich im Laufe der Route feststellen kann. Und dass der Fels aufgrund des Regens nass und somit rutschig ist, macht die Kletterei nicht gerade einfacher. Die schwierigen Stellen sind zwar mit Seilen gesichert, aber vor dem Start erklärt der Leiter des Eignungstests, dass ein Griff ins Seil negativ bewertet wird. Zum Schluss muss jeder Teilnehmer noch einmal ein paar Meter hinauf und dann wieder hinunter klettern, damit sich ein Prüfer angucken kann, wie man im Abstieg unterwegs ist. Danach ist der Test vorbei und wir dürfen uns unserer Startnummern entledigen: Ich warte, bis Guido ebenfalls fertig ist, anschließend geht es erst einmal zurück nach Mittenwald in unsere Ferienwohnung. Der Blick auf Mittenwald während des Abstiegs: Das Ergebnis des Eignungstests wird um 14.00 Uhr am Bahnhof von Mittenwald mitgeteilt. Vorab ein Trost vom Leiter des Eignungstests für alle, die nicht mit dabei sein werden: „So leistungsstark wie dieses Jahr war noch keine Gruppe.“ Nett zu wissen, ändert aber nichts an der Tatsache, dass weder ich noch Guido aufgerufen werden. Und natürlich kann mich meine Wahrnehmung täuschen, aber es sind erstaunlich viele junge Mädels mit von der Partie. Junges, dynamisches Aussehen und ein schickes Outfit scheinen also durchaus von Vorteil zu sein. Da ich davon ausgehe, dass egal, was passiert, es immer zu meinem Besten ist, ist das Thema „Ausbildung zum Bergwanderführer“ für mich schon kurz nach der Bekanntgabe des Ergebnisses erledigt. Denn eines ist klar: Ich werde kein zweites Mal Geld und Energie in ein Lotteriespiel investieren. Denn das ist dieser Eignungstest meiner Meinung nach, ein Lotteriespiel. Oder gar ein Spiel mit gezinkten Karten! Immerhin zeigt der Test eines: Ich bin schon wieder ziemlich fit. Ein ehemaliger Marmorsteinbruch, zu dessen Füßen ich mein aktuelles Ziel visualisiere: An der Aschau-Alm: Der Seinsbach, der in die Isar mündet: Die Isar: Während des Spaziergangs regnet es ab und zu, aber das tut meinem Wohlbefinden keinen Abbruch. Es ist schön, nach zwei Tagen Prüfungsdruck einfach so durch die Landschaft zu laufen. Unterwegs finde ich sogar ein paar Hagebutten. Alle meine heutigen Mahlzeiten:
Fleisch habe ich leider keines mehr, aber die frischen Mandeln sind auch ganz lecker. Ich hoffe nur, dass ich sie besser vertrage als Paranüsse oder Cashewkerne. PS: Guidos Beschreibung des Eignungstests: Eine eilige Wanderung von Mittenwald auf den Predigtstuhl im Karwendelgebirge bei frühwinterlichen Verhältnissen. Um 8.40 Uhr sind Guido und ich am Parkplatz der Karwendelbahn, zwanzig Minuten zu früh, aber wir sind nicht die Ersten. Im Gegenteil, es herrscht reges Treiben, einige Leute laufen sogar mit Startnummern herum und da wir wissen, dass am heutigen Tag auch eine 24-Stunden-Wanderung stattfindet, nehmen wir an, dass es sich bei dem Großteil der anwesenden Leute um Teilnehmer der Wanderung handelt. Wie falsch wir mit dieser Annahme liegen, merken wir kurze Zeit später: Die Leute mit den Nummern sind wie wir Teilnehmer des Eignungstests! Also gesellen wir uns ebenfalls zu der Menschenmenge, um uns eine Nummer abzuholen. So sieht das Gewimmel um den Tisch mit den Startnummern herum aus: Insgesamt gehen rund 90 Leute an den Start und das bei 25 Ausbildungsplätzen. Selbst wenn man den Eignungstest besteht, heißt es also noch lange nicht, dass man auch einen Ausbildungsplatz bekommt. Beim Betrachten der Teilnehmer, die meist wesentlich jünger sind als ich, wird mir bald klar, dass meine Chance, hier angenommen zu werden, so ziemlich gleich Null ist. Aber egal, jetzt bin ich da und gebe mein Bestes! Die Teilnehmer werden in vier Gruppen unterteilt, die jeweils in Abständen von zehn Minuten starten. Ich bin in der dritten Gruppe und nach dem Start stürmen alle anderen Mitglieder der Gruppe an mir vorbei. Das stört mich allerdings nicht weiter, ich gehe mein Tempo und finde, dass ich eigentlich ganz flott unterwegs bin. Nach und nach hole ich dann innerhalb der nächsten halben Stunde vier „Konkurrenten“ ein, was sehr motivierend ist. Irgendwann bin ich dann an dem Punkt, an dem wir gestern umgekehrt sind, aber heute gehe ich unverdrossen weiter. Auch wenn ich das Zeitlimit nicht schaffe, den Gipfel will ich erreichen! Wie erwartet liegt heute schon weit unterhalb der Dammkar-Hütte Schnee. Aber gerade das Stapfen durch den Schnee macht mir viel Spaß. Hier sieht man die letzten etwa 300 Höhenmeter zum Gipfel, es geht links über die Schneefläche hoch: Die letzten Meter hinauf zum Gipfel: Am Ziel kann ich es kaum glauben, aber ich bringe die Strecke in einer Stunde und 48 Minuten hinter mich! Okay, die meisten sind schneller unterwegs, aber das ist mir egal, ich bin total stolz auf mich. Da ich eh keine Chance auf einen Ausbildungsplatz habe, lasse ich es ziemlich locker angehen. Hauptsache, ich verletze mich nicht! An der Dammkar-Hütte ist dann der heutige Prüfungstag zu Ende: Guido wartet hier auf mich, er ist eine Gruppe vor mir gestartet und ist schon längere Zeit am „Ziel“. Wie schön, dass ich nicht allein ins Tal hinunterlaufen muss! Nach einem kurzen Zwischenstopp in unserer Ferienwohnung geht es ins Dorf zum Einkaufen. Guido und ich wollen nämlich nicht wie ursprünglich geplant schon morgen zurück nach Oberstaufen fahren, sondern erst am Montag. Morgen Früh geht ja der Eignungstest weiter und erst am Nachmittag bekommen wir mitgeteilt, wer einen der begehrten Ausbildungsplätze ergattert und wer nicht. Allerdings soll es morgen den ganzen Tag regnen und nach einem Tag im Regen die Heimreise mit nassen Klamotten anzutreten, ist nicht gerade sinnvoll. Den zweiten Tag ausfallen zu lassen, kommt übrigens nicht in Frage. Guido hat eh gute Chancen und für mich ist Dabeisein alles! Meine Mahlzeiten:
PS: Um am Eignungstest teilnehmen zu können, musste man übrigens 200 Euro berappen. Vielleicht haben sie deswegen so viele Teilnehmer zugelassen. Da wurde ordentlich Geld in die Vereinskasse gespült! PPS: Die Strecke, die wir gelaufen sind. Es sind sogar über 1170 Höhenmeter: PPPS: Guidos Beschreibung des Eignungstests: Eine eilige Wanderung von Mittenwald auf den Predigtstuhl im Karwendelgebirge bei frühwinterlichen Verhältnissen. |