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Archiv für September 2017Wenn ich tagsüber nicht wenigstens eine gute Stunde draußen unterwegs bin, fehlt mir am Abend etwas, das habe ich gestern wieder einmal sehr deutlich gemerkt. So sind frische Luft und Bewegung in der Natur mindestens genauso wichtig für mein Wohlbefinden wie die Ernährung mit rohen, naturbelassenen Lebensmitteln. Wobei ich nicht unbedingt wandern gehen muss, um mich mit Energie aufzuladen, das geht auch mit Gartenarbeit. Heute mache ich beides gemacht, ich wandere zusammen mit Guido über die Brunnenauscharte auf den Hochgrat und arbeite anschließend im Garten. Ankunft an der Brunnenauscharte: Dicke Wolken umhüllen uns auf dem Weg zum Gipfel des Hochgrats: Blätter und Blüten des Augentrosts bilden einen kleinen Imbiss auf dem Weg zum Gipfel: Steinmännchen am Wegesrand: Den Abstieg ersparen wir uns und fahren mit der Bahn hinunter. So bleibt für mich nach der Wanderung noch gut eine Stunde bis zum Einbruch der Dunkelheit Zeit, im Garten zu arbeiten. Die Lebensmittel, die mir heute Energie liefern:
Die Erbsen sind ein Restbestand, den ich nach der Gartenarbeit und vor der abendlichen Dusche esse. Nach der Dusche nehme ich mir außerdem die Zeit, ein paar Yoga- und Dehnungsübungen zu machen. Das tut immer gut! PS: Jenni hat mich heute zum Essener Rohkost-Treffen eingeladen. Es findet am Sonntag, den 22. Oktober, um 11:00 Uhr statt. Auch wenn mir der Weg zu weit ist, will ich das Treffen, bei dem Rohköstler aller Richtungen willkommen sind, hier erwähnen. Nähere Informationen gibt es über mich oder aber über Jenni: Essener Rohkost-Treffen. PPS: Noch ein Hinweis auf eine Veranstaltung, dieses Mal im benachbarten Ausland: Infos über Facebook oder aber über mich! Vor kurzem hatte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ihre zehn Regeln aktualisiert. Sie lauteten jetzt wie folgt:
Als omnivore Rohköstlerin bereitete mir eigentlich nur der Punkt „Vollkorn wählen“ Kopfzerbrechen, denn Körner bzw. Getreide aß ich so gut wie nie. Selbst gekeimt schmeckte rohes Getreide pur nämlich ziemlich fade. Meine spärlichen Experimente auf diesem Gebiet waren deshalb zeitlich immer sehr begrenzt. Allen anderen Empfehlungen der DGE konnte ich allerdings mit gutem Gewissen folgen. Nun ja, die Empfehlung „Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen“ musste ich wohl etwas großzügiger auslegen, denn tierische Lebensmittel waren bei mir nicht nur Ergänzung, sondern oftmals Grundlage meiner Ernährung. Ausnahmen wie heute bestätigten die Regel:
Ansonsten gab es über diesen Tag nicht viel zu berichten. Mittags fing es wie vorhergesagt an zu regnen, so dass das heutige Bewegungsprogramm nur aus einer Einkaufsrunde durchs Dorf und ein paar Yogaübungen bestand. Außerdem schaute ich mir ein paar Videos über Bergtouren an, so wie dieses hier: Auch die Allgäuer Berge hatten abenteuerliche Routen zu bieten! Der Wunsch, dieses Wochenende auf meine erste Hochtour zu gehen, ließ sich nicht erfüllen, aber immerhin wurde heute ein anderer Wunsch Wirklichkeit: Wir fuhren in die Tannheimer Berge in Tirol und stiegen zur Nesselwängler Scharte auf. Dort konnte ich meine ersten Klettererfahrungen mit Einseillängen im Fels sammeln. Um ein geeignetes Gebiet, d.h. ein Gebiet mit Routen im Schwierigkeitsbereich III und IV zu finden, hatte Guido gestern noch eifrig den Kletterführer „Allgäu & Ammergau inkl. Tannheimer Berge“ von Marcus Lutz und Achim Pasold studiert: Startpunkt unserer Tour war ein Parkplatz kurz vor Nesselwängle, den wir schon von einer Tour mit dem DAV auf die Rote Flüh kannten. Der Anstieg über das Gimpelhaus zum Gamskar war gleich, von dort aus ging es dann aber Richtung Nesselwängler Scharte und nicht zur Judenscharte weiter. Vom Gimpelhaus aus konnte man schon einen ersten Blick auf das Klettergelände werfen: Der Einstieg in die Wand befand sich links des Weges hinauf zur Nesselwängler Scharte. Mit geübtem Auge erkannte Guido ihn sofort, war sich allerdings nicht ganz sicher. Ein Wanderer, der unsere prüfenden Blicke sah, fragte uns, was wir suchten und meinte dann zu meiner großen Erleichterung, dass der „Vorstiegsparkour“, den wir suchten, wahrscheinlich noch ein Stück weiter oben läge. Ich war sofort Feuer und Flamme für den weiteren Aufstieg, denn mir war der Fels ein bisschen unheimlich. Aber schon nach wenigen Metern war klar, dass Guido richtig gelegen hatte. Tja, und dann war es soweit, ich stand an einer steilen Felswand und bereitete mich für meine erste Seillänge im Fels vor: Das heißt, bevor es für mich ans Klettern ging, hatte ich erst einmal Guido im Vorstieg sichern müssen. Nicht wie in der Halle üblich mit einem Grigri, sondern mit Karabiner und Halbmastwurf. Ich selbst war mit einer Bandschlinge an einem Stand gesichert. Ich weiß nicht, wer von uns beiden mehr geschwitzt hat, Guido, weil er von einer Anfängerin gesichert ein unbekanntes Gelände erkunden musste, oder ich! Aber es ging alles gut. Guido konnte nach etwa 20 Metern das Seil durch einen Bohrhaken fädeln und kurz darauf stand er wohlbehalten wieder neben mir. Hier war das Seil zu sehen, an dem ich dann meinen ersten Nachstieg im Fels wagen konnte: Anfangs fühlte ich mich trotz Nachstieg ziemlich unwohl, das Klettern im Fels war selbst bei dieser einfachen Route so ganz anders wie das Klettern in der Halle. Risse, in die man greifen konnte oder musste, waren feucht und Tritte bzw. Griffe waren nicht immer fest, so dass man erst einmal testen musste, wo es weiterging. Aber schließlich hatte auch ich heil das Ende der Route erreicht. Beim zweiten Mal fühlte sich alles schon viel vertrauter an, auch wenn der Routenverlauf nicht exakt dem Verlauf der ersten Route entsprach. Und beim dritten Mal machte das Klettern schon richtig Spaß! Allerdings standen beim dritten Mal neue Anforderungen auf dem Programm: Guido sicherte mich dieses Mal nicht von unten, sondern von oben. Wir simulierten damit die Situation in einer Mehrseillänge. So standen wir schließlich beide oben im Fels. Hinunter ging es nur durch Abseilen und das war auch völliges Neuland für mich. Aber Guido war ein geduldiger und guter Lehrer, so dass ich auch diese Aufgabe meistern konnte. Da man beim Abseilen sein Schicksal selbst in der Hand hielt, konnte ich das Abseilen von Guido fotografieren: So sah das Abseilen bei mir in etwa auch aus! Blick zurück auf den Fels nach getaner Arbeit: Fazit meiner ersten Seillängen im Fels: Das Gebiet war für den Einstieg perfekt geeignet. Die Routen waren leicht und nicht allzu lang und was für mich ebenfalls wichtig war, wir waren allein und hatten unsere Ruhe. Das war in den Kletterfelsen der Tannheimer Berge keine Selbstverständlichkeit, denn das Gebiet war bei Kletterern sehr beliebt. So freute ich mich schon auf unsere nächsten Klettereien im Fels! Meine Mahlzeiten waren nicht ganz so spannend wie mein Kletterabenteuer, aber immerhin gab es auch hier etwas ganz Besonderes, nämlich Kalbsbries:
Die Menge, die ich vom Kalbsbries essen konnte, war allerdings recht bescheiden, nach 50 Gramm war schon Schluss. Vom Fleisch hätte ich dagegen noch mehr essen können, aber da war die verfügbare Menge begrenzt. Für das Wochenende werde ich morgen also noch einmal beim Metzger Nachschub besorgen. PS: Mehr Bilder und eine genaue Tourenbeschreibung gibt es hier: Klettergarten „Nesselwängler Scharte“ (1.930m). Aufgrund der schlechten Wetterprognosen mussten wir heute unseren Plan, am Wochenende den Ringelspitz, mit 3247 Metern der höchste Berg des Schweizer Kantons St. Gallen, zu besuchen, aufgeben. Es wäre meine erste Hochtour mit Gletscherkontakt gewesen. Nun ja, vielleicht war es auch besser so, denn seit meinem Experiment mit der Tollkirsche fühlte ich mich nicht ganz so fit wie sonst und hatte immer wieder das Gefühl, eine Erkältung wäre im Anmarsch. Aber vielleicht besserte sich ja das Wetter im Laufe der nächsten Woche ebenso wie mein Wohlbefinden und dann ging es vielleicht doch noch auf große Tour! Heute stand erneut ein Besuch des Hochgrats auf dem Programm, allerdings nicht wie gestern in finsterer Nacht, sondern bei Tageslicht. Der Blick vom Gipfelgrat Richtung Allgäuer Hochalpen: Der Blick in die entgegengesetzte Richtung zum Prodelkamm, knapp unter der Wolkendecke war Oberstaufen zu erkennen: Ein Kolkrabe, der uns kurz unterhalb des Gipfels einen Vortrag hielt: Ein Almhirte bei der Kontrolle seiner Herde: Auf dem Weg zurück zur Bergstation, dieses Mal nicht über den Grat, sondern über die Weiden: Wegbegleiterinnen: An der gleichen Stelle war gestern ein Bild in der Dunkelheit entstanden: Zurück nach Oberstaufen ging es mit dem letzten Bus um 18.35 Uhr. Viele Wanderer waren übrigens am Nachmittag nicht mehr unterwegs, nur zwei Speed Hiker stürmten zackig ihre Stöcke schwingend den Berg hinauf. Dass es neben Nordic Walkern und Trail Runnern auch Speed Hiker gab, war mir bis heute unbekannt. Man lernte doch nie aus, obwohl ich auf diesen Wissenszuwachs gut und gerne hätte verzichten können! Unterscheiden konnte man diese drei Spezies – wie mir gesagt wurde – aufgrund ihrer Klamotten und ihrer Ausrüstung. Nun ja, ich gehörte dann wohl eher zu der altertümlichen, aber hoffentlich nicht aussterbenden Spezies der einfachen Wanderer! Aber was die Ernährung betraf, war ich topmodern. Auch heute wieder gab es Rohkost vom Feinsten:
Die Schale der Feigen „Fico rosa di Pisticci“ war grün bzw. violett, nur das Innere zartrosa. Vom Geschmack her waren sie etwas weniger süß als die wilden, die ich letzte Woche gegessen hatte, was ich aber als sehr angenehm empfand. Heute war wieder einmal Krämermarkt in Oberstaufen, mit dabei war wie schon im Mai dieses Jahres der Obst- und Gemüsehändler aus Oberstdorf. So konnten wir uns mit leckeren Pfirsichen, Trauben, Zwetschgen und vor allem mit frischen Feigen eindecken: Die Angaben auf dem Schild entsprachen nicht so ganz den Tatsachen: Die Feigen kamen nicht aus Sizilien, sondern aus der Region Basilikata im Süden von Italien und waren auch nicht wild, sondern gezüchtet. Die Sorte nannte sich „Fico rosa di Pisticci“. Außerdem bezahlte ich als alte Kundin auch nicht 9,80 Euro pro Kilogramm, sondern 5 Euro. Das passte! Den Nachmittag verbrachten wir unter anderem mit der Planung neuer Touren und ich schaute mir zur Einstimmung eine Dokumentation über die Eigernordwand an. Am Abend landeten wir aber dann nicht am Eiger, sondern am Hochgrat. Weil Vollmond war, sollte heute die Hochgratbahn bis 21.00 Uhr fahren. Als wir um 19.00 Uhr dort ankamen, hatten sie den Betrieb jedoch wegen Sturmwarnung schon eingestellt. Wir marschierten trotzdem los, wobei klar war, dass wir sowohl den Aufstieg durch die Brunnenauscharte als auch den Abstieg über den Normalweg zu Fuß bewältigen müssten. Und dass wirklich dicke Regenwolken im Anmarsch waren: Die Brunnenauscharte erreichten wir um 20.20 Uhr mit dem letzten Tageslicht, der Gipfel des Hochgrats war um diese Uhrzeit in dicke Wolken gehüllt. Die letzten Meter hinauf zum Gipfel konnten wir trotzdem ohne Stirnlampen zurücklegen. Und wir waren uns einig, dass dieser nächtliche Aufstieg durch die Wolken ein ganz besonderes Erlebnis war! Am Gipfel packten wir unsere dicken Jacken, Mützen und Handschuhe aus, denn hier blies ein heftiger Wind. Dann ging es im Licht von Guidos Stirnlampe hinunter zur Bergstation der Hochgratbahn: Den Vollmond bekamen wir übrigens während unserer nächtlichen Wanderung nicht zu Gesicht, aber auf dem Normalweg strahlten stattdessen die Pfeiler der Hochgratbahn über uns, so dass wir ohne Stirnlampe weitergehen konnten: Das hatte auch etwas ganz Spezielles. Gegen 21.30 Uhr fing es an zu regnen und wir mussten auch noch unsere Regenschirme auspacken. Es regnete gleich so heftig, dass zumindest die Hosen innerhalb weniger Sekunden vollkommen nass waren. Außerdem blies ein kräftiger Wind, der den Regenschirmen arg zusetzte. Aber dank einer dicken Jacke, Mütze und Handschuhen blieb ich schön warm und konnte das Toben der Naturgewalten regelrecht genießen. Zehn Minuten später ließ der Regen wieder etwas nach und an meiner Lieblingsbuche hatten wir sogar freien Blick auf das nächtliche Oberstaufen: Fazit der nächtlichen Vollmondwanderung: Immer wieder gerne, auch bei Regenwetter. Obwohl eine Wanderung unter dem Licht des Mondes und unter Sternenhimmel sicherlich auch seinen Reiz gehabt hätte. Zurück zu Hause ging es erst unter die warme Dusche und dann an den Küchentisch. So sahen meine heutigen Mahlzeiten aus:
PS: Auch wenn ich die heutige Wanderung bei Nacht und Regen genießen konnte, zum Wochenende hin darf es ruhig wieder etwas schöner werden. Sonst fällt nämlich unsere geplante Hochtour ins Wasser. |