Überschreitung der Lachenspitze von West nach Ost, Schochen- und Sulzspitze

geschrieben von Susanne am 17. Juli 2017 um 23.24 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Ernährung
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Als ich am frühen Morgen in aller Seelenruhe im Garten werkelte, hätte ich mir nicht träumen lassen, welch abenteuerliche Tour ich unter Guidos Führung heute unternehmen würde: Auf die Lachenspitze, einen 2126 Meter hohen Gipfel, den wir während unserer Tour aufs Gaishorn bewundern konnten, sollte es gehen. Schlussendlich stiegen wir aber nicht nur auf den Gipfel, sondern überschritten ihn sogar und wanderten anschließend auf Schochenspitze (2069 Meter) und Sulzspitze (2084 Meter):

Zu den Daten: Die von outdooractive.com angegebene Länge für diese Strecke war gut drei Kilometer kürzer, als die Länge, die Guido während der Wanderung mit seinem GPS-Gerät aufzeichnete. Die Dauer der Tour betrug sieben Stunden, einschließlich Pausen von insgesamt 40 Minuten. Startpunkt war wie bei der Tour aufs Gaishorn ein Parkplatz im Zentrum von Tannheim. Den Vilsalpsee erreichten wir innerhalb von zehn Minuten mit Hilfe des Postbusses, sonst wäre die Strecke noch einmal gut 3,5 Kilometer länger gewesen. Am Vilsalpsee, im Hintergrund war rechts das Gaishorn und links das Rauhorn zu sehen:

Vom Vilsalpsee aus ging es über einen steilen, steinigen, aber doch recht bequemen Wanderweg hinauf zum Traualpsee. In der Bildmitte liegt die Landsberger Hütte, eine Alpenvereinshütte mit viel Platz für Übernachtungsgäste und im Hintergrund unser erster Gipfel, die Lachenspitze:

Ein mit Ketten gesicherter, sehr steiler Pfad führte die letzten Meter vom Traualpsee hinauf zur Landsberger Hütte:

Auf diesem Streckenabschnitt kamen uns ganze Heerscharen von Wanderern entgegen. Der dritte See während des Aufstiegs, die am Fuße der Lachenspitze liegende Lache:

Von der Landsberger Hütte aus ging es recht gemütlich hinauf zur Steinkarscharte:

Ab der Steinkarscharte führte der Weg steil die Südwestflanke hinauf:

Weiter über Gras, Geröll und Stein mit einer fantastischen Aussicht:

Der Dreiseenblick vom Gipfel:

Vom Gipfel selbst machte ich kein Bild, weil ich viel zu fasziniert vom weiteren Wegverlauf war. Rote Punkte mitten im steilen Felsengewirr:

Guido meinte noch, dass wir da nicht runter müssten, es gäbe noch einen anderen Weg, der zwar länger, aber wesentlich weniger gefährlich wäre, aber ich hatte mich schon wagemutig die ersten Meter nach unten getraut. An einem sicheren Stand ließ ich Guido allerdings wieder den Vortritt, da er weitaus mehr Erfahrungen in spektakulären Kletteraktionen als ich hatte. Die nächsten Meter waren abgesehen von unserer Kletterei am Hindelanger Klettersteig die aufregendsten, die wir während einer unserer Touren zurückgelegt hatten. Dabei war es nur leichte Kletterei, zum Teil allerdings über einen recht luftigen Grat. Von den schwierigsten Passagen hatte ich leider keine Bilder, da hatte ich anderes zu tun, als die Kamera auszupacken!

Spektakuläre Aussicht zwischen zwei Felsköpfen:

Wieder auf einigermaßen begehbarem Gelände:

Fehler durfte man sich aber auf diesem bröseligen Untergrund trotzdem nicht erlauben, eine gewaltige Rutschpartie wäre die Folge gewesen. Danach ging es noch einmal kurz hinauf zum Grat, hier war der Wegverlauf allerdings weit weniger spektakulär, als auf den ersten Metern des Abstiegs:

Der weitere Weg zur Schochenspitze war unproblematisch:

Die rechter Hand vom Weg liegenden Krotten- oder Luchsköpfe und die Leilachspitze, der höchste Berg der Vilsalpseegruppe, vermittelten den Eindruck, in den Dolomiten unterwegs zu sein:

Die letzten Meter hinauf zur Schochenspitze:

Der Blick vom Gipfel zurück zur Lachenspitze (linker Bildrand), zur Steinkarspitze und zur Roten Spitze, rechts unten war der Traualpsee zu sehen:

Der Weg zur zwischen Schochen- und Sulzspitze liegenden Gappenfeldscharte:

Hier war die Gappenfeld-Alpe zu sehen, die wir aber erst einmal links liegen ließen, um weiter zur über der Alpe aufragenden Sulzspitze aufzusteigen:

Beim Aufstieg zur Sulzspitze hatte man auf den letzten Metern freie Routenauswahl: Man konnte über Felsstufen nach oben klettern oder aber bequem über Gras aufsteigen. Der Blick vom Gipfel auf die Rote Flüh, einen Gipfel, den wir vor einem Monat bestiegen hatten:

Der Abstieg hinunter zur Gappenfeld-Alpe erfolgte auf gleichem Weg wie der Aufstieg. Von der Gappenfeld-Alpe aus ging es erst über die Weideflächen mäßig steil nach unten, später dann etwas steiler durch einen Wald. Da ich meine Hochtourenschuhe anhatte, war das rasche Absteigen über Geröll und Stein übrigens keinerlei Problem. Unten im Tal angekommen zog ich für die letzten knapp drei Kilometer dann aber doch meine Trekkingsandalen an. Damit ging es sich in der Ebene leichter!

Fazit der Tour: Einfach wunderbar! Ein Naturerlebnis, dass einem das Herz aufgehen und sämtliche Sorgen vergessen ließ. Nicht nur aufgrund der malerischen Seen und der fantastischen Bergwelt, auch die Flora hatte wieder einiges zu bieten. Rauschende Bäche, Vogelgezwitscher und Murmeltierpfeifen bildeten dazu die passende Hintergrundmusik. Unterwegs aß ich nichts, sondern trank nur reichlich. Auch wenn der Hunger nach der Tour groß war, nach dem Verzehr von ein paar Tomaten verschwand ich erst einmal unter der Dusche. Das Fleisch vom Lamm schmeckte später dann noch mal so gut. Der Mahlzeitenüberblick:

  • 9.05 Uhr: 420 Gramm Pfirsiche, 310 Gramm Aprikosen
  • 20.10 Uhr: 450 Gramm Tomaten
  • 21.45 bis 22.30 Uhr: 280 Gramm Kohlrabi, 420 Gramm Fleisch, Knorpel und Rippenendstücke von der Brust eines Lamms

Das war übrigens heute der Rest vom Rippenbogen. Er schmeckte so genial, dass ich morgen beim Metzger nachfragen will, ob ich für nächste Woche wieder einen bekommen kann.

PS: Guidos Tourenbericht, einschließlich einer interaktiven Karte: Lachenspitze-Überschreitung (2.130m).

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