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Archiv für März 2017Am Vormittag sah es sehr trübe aus, es regnete immer wieder. Guido und ich stellten uns daher auf einen Ruhetag ein. Ruhetag bedeutete für mich, zu putzen, einzukaufen, eventuell in der Bücherei vorbeizuschauen und vielleicht einen kurzen Spaziergang zu machen. Um die Mittagszeit war ich mit dem Putzen fertig und war bereit für die Einkaufsrunde. Aber dann war durch unsere Dachfenster blauer Himmel zu sehen. Ein Blick auf die Webcam der Hochgratbahn zeigte, dass auch auf dem Hochgrat das Wetter einigermaßen akzeptabel war. Die Bahn fuhr zwar nicht, aber das war kein Grund für uns, zu Hause zu bleiben. Zumal zu erkennen war, dass es auf dem Hochgrat erneut geschneit hatte. Wir packten also spontan unsere Skier ins Auto und fuhren zur Talstation der Hochgratbahn. Um 12.34 Uhr fiel der Startschuss für unsere nächste Skitour auf den Hochgrat. Wie immer spurte Guido und ich stapfte hinterher. Heute gab es keine Probleme mit der Bildung von Stollen. Vor uns war nur ein einziger Skitourengänger unterwegs, der allerdings eine andere Strecke aufstieg und auch abfuhr. Ein Blick zum Gipfel des Hochgrats während des Aufstiegs: So sah es heute auf der Höhe des Staufner Hauses aus: Nur noch wenige Meter bis zur Bergstation: Während unseres Aufstiegs bekamen wir mit, dass die Bahn doch in Betrieb ging. An der Bergstation war außer uns beiden allerdings kein Mensch zu sehen: Gestern hatte ich geschrieben, dass die Abfahrt genial war. Die heutige war auf jeden Fall noch weitaus genialer! Die ersten Meter von der Bergstation aus waren meist ein bisschen holprig zu fahren, weil auf der Strecke auch Rodler unterwegs waren, die die Schneedecke ziemlich ruinierten. Aber heute waren wir allein unterwegs und hatten einen perfekten Untergrund. Hier ist der Streckenabschnitt, um den es ging, von der Bahn aus zu sehen: Das Bild entstand während unserer Bahnfahrt nach oben. Da die Bahn dann ja doch in Betrieb war, ließen wir es uns nicht nehmen, trotz Wetterverschlechterung noch einmal nach oben zu fahren. Petrus war so lieb, die Himmelsschleusen erst dann zu öffnen, als wir gesund, munter und glücklich wieder auf der Heimfahrt waren. So sah übrigens einer der Hänge aus, nachdem wir zweimal hinuntergefahren waren: Von anmutigen Wedelspuren konnte hier nicht die Rede sein! Aber wen kümmerte es, denn es war einfach nur herrlich, über die unverspurten Hänge abfahren zu können. Das Abfahren über Gras konnten wir übrigens auch üben. Hier hatte die Schneedecke trotz Neuschnee immer noch erhebliche Lücken: Solch eine Tour löst sicherlich nicht bei allen Menschen intensive Glücksgefühle wie bei Guido und mir aus. Aber jeder Mensch sollte irgendetwas im Leben haben, das solche Glücksgefühle auslösen konnte, sonst war das Leben nur halb gelebt. „Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahren zu geben, sondern den Jahren mehr Leben“, sagt eine Lebensweisheit. So sah ich das auch! Skitourengehen machte mich glücklich, aber auch ziemlich hungrig. Meine Mahlzeiten:
Die Grenadillen aß ich wie meistens „geschält“: So schmeckten sie mir am besten! Heute Nacht war ich mehr am Essen als am Schlafen. Wenn man die morgendliche Mahlzeit um 7.30 Uhr dazuzählte, nach der ich auch noch einmal ins Bett krabbelte, war ich dreimal auf, um meine Energiereserven aufzufüllen:
Um 10.00 Uhr hatte ich endlich ausgeschlafen und war nach einer weiteren Mahlzeit wieder fit genug und bereit für eine Skitour auf den Hochgrat. Über Nacht hatte es in Oberstaufen geregnet, aber auf dem Hochgrat war der Niederschlag als Schnee niedergegangen. Nicht nur der Neuschnee lockte uns nach draußen, sondern auch die Sonne. Bis zum späten Nachmittag herrschte sonniges Wetter, das nicht nur Skifahrer und Wanderer erfreute: Ich durfte heute eine ganz neue Erfahrung beim Tourengehen machen: Unter den Fellen bildeten sich während des Aufstiegs immer wieder Stollen bzw. festgefrorener Schnee: Die Stollen erschwerten den Aufstieg beträchtlich. Wikipedia schreibt zu Stollen:
Stollen traten also vor allem im Frühjahr auf, wenn man in tieferen Lagen über nassen Schnee laufen musste, so wie wir heute. Das Unangenehme dabei war nicht nur, dass die Skier nicht mehr richtig glitten und mit dem festgefrorenen Schnee um einiges schwerer waren, an steilen Stellen fehlte auch der Halt. Nun ja, heute meisterten wir diese Schwierigkeiten auch so, für zukünftige Touren werden wir uns aber Imprägnierwachs zulegen. Die Abfahrt war auf jeden Fall wieder einmal genial und bis der letzte Bus Richtung Oberstaufen fuhr, reichte die Zeit sogar für eine Bahnfahrt nach oben und eine zweite Abfahrt. Weil dieser Anblick mich immer wieder faszinierte, das Panorama an der Bergstation der Hochgratbahn: Um 17.30 Uhr waren wir wieder zu Hause und etwa eine Stunde später fing es heftig an zu regnen. Der Regen hielt mich jedoch nicht davon ab, um kurz nach 19.00 Uhr ins Aquaria zu marschieren. Am Wochenende waren die Faschingsferien zu Ende gegangen und ich war zuversichtlich, dass es heute nicht mehr ganz so voll sein würde wie in den Ferien. Dem war auch so. So sahen die Mahlzeiten aus, die ich tagsüber zu mir nahm:
PS: Nach der üppigen, letzten Mahlzeit werde ich diese Nacht wohl ohne weitere Mahlzeiten auskommen! Entgegen der gestrigen Wettervorhersage regnete es heute doch nicht. Im Gegenteil, der Föhn sorgte bis zum Nachmittag für sonniges, warmes Wetter, das uns auf die Idee brachte, das erste Mal in diesem Jahr unsere Fahrräder herauszuholen. Es sollte bis zum Großen Alpsee gehen, eine flache, etwa 18 Kilometer lange Strecke. Hier lag er vor uns, der Alpsee: Bei den milden Temperaturen machte uns das Radeln aber so viel Spaß, dass wir entgegen unseren ursprünglichen Plänen nicht am Alpsee kehrtmachten, sondern über den Iller-Radweg weiter Richtung Oberstdorf radelten. Wir wollten wieder einmal einen Blick auf die Oberstdorfer Berge werfen! Die Iller: Ein kleines Stück des Iller-Radwegs: An diesem Punkt hätten wir eigentlich umdrehen können, denn hier waren die Oberstdorfer Berge schon gut zu sehen: Machten wir aber nicht, wir radelten weiter nach Oberstdorf, es war ja nicht mehr weit. Dachte ich jedenfalls. Es war aber doch noch ziemlich weit, vor allem, weil uns der Föhn entgegenblies! Die letzten Kilometer motivierte mich nur die Aussicht, in Oberstdorf eine Pomelo kaufen und essen zu können, weiterzufahren. Gott sei Dank hatte der regionale Supermarkt tatsächlich Pomelos im Regal. Nach dem Einkauf radelten wir zu der Wassertretstelle auf den Oberstdorfer Wiesen, setzten uns dort auf die Schaukel und legten mit Blick auf die Berge eine Essenspause ein. Der Blick zum Nebelhorn, am rechten Bildrand der Schattenberg: Der Kegelkopf: Kurz nach der Ankunft in Oberstdorf war ich mir ziemlich sicher, dass ich den Rückweg mit der Bahn antreten musste, so k.o. war ich. Aber nach der Mahlzeit mit der Pomelo war ich dann doch bereit, die Rückfahrt mit dem Rad zu bewältigen. Das ging anfangs super, denn jetzt hatten wir ja Rückenwind. Hier waren wir wieder zurück am Alpsee: Die Fahrt vom Alpsee nach Oberstaufen hatte es dann wieder in sich. Hier kam der Wind nämlich erneut von vorne. Und jetzt war er nicht mehr warm, sondern kalt. Außerdem war die Sonne mittlerweile hinter dunklen Wolken verschwunden. Obwohl die Strecke relativ flach war, war ich ein paar Mal kurz davor, abzusteigen, weil ich so fertig war. Aber schließlich stand ich dann doch überglücklich zusammen mit Guido vor unserem Haus. Die Daten der Tour: Streckenlänge: 90 Kilometer (das dürfte für mich ein neuer Rekord an Tageskilometern sein), Höhenmeter: 120, Dauer: 7 Stunden (mit Pause). Der Streckenverlauf: Zu Hause ging es erst unter die Dusche und dann an den Küchentisch. Der Mahlzeitenüberblick vom heutigen Tag:
PS: Immerhin schaffte ich es nach der Abendmahlzeit sogar noch, den heutigen Tagebucheintrag zu schreiben. Zu weiteren Aktivitäten konnte ich mich heute aber nicht mehr aufraffen, das Bett rief! Am Vormittag war ich auf großer Einkaufstour und kam mit prall gefülltem Rucksack und einer großen Einkaufstasche nach Hause zurück. Mit dabei waren Rindfleisch und Markknochen, Romana- und Feldsalat, Pomelos und Bananen. Um 12.30 Uhr wurde außerdem ein Paket von Orkos mit folgendem Inhalt geliefert: 880 Gramm Cherimoyas, 1240 Gramm Ananas „Cayenne“, 1060 Gramm Avocados „Fuerte“, 960 Gramm Avocados „Lula“, 1050 Gramm Grenadillen, 1430 Gramm Kokosnuss „Kopyor“ und 250 Gramm geschälte Macadamias. Zusammen mit den Vorräten, die ich schon im Haus hatte (Tomaten, Spitzpaprika, Peperoni, Zwiebellauch, Champignons, Karotten und Gemüsefenchel), dürfte damit genug Futter für das kommende Wochenende vorrätig sein. Nachdem alle Lebensmittel verstaut waren, war ich bereit für die nächste Tour. Ich wollte eigentlich zuerst mit den Schneeschuhen losziehen. Die Schneeverhältnisse erschienen mir nämlich nicht ganz optimal, schließlich hatte es seit dem Schneefall am Faschingsdienstag immer wieder geregnet. Aber Guido überzeugte mich schließlich doch davon, es mit den Skiern zu versuchen. Ziel sollte wieder einmal der Hochgrat sein, bei schlechten Schneeverhältnissen hätte ich dort die Möglichkeit gehabt, mit der Bahn hinunterzufahren. Aber die Schneeverhältnisse waren viel besser als erwartet. Die Abfahrt machte sogar so viel Spaß, dass wir anschließend noch einmal mit der Bahn hinauffuhren. Und ich hätte sogar eine dritte Abfahrt gewagt. Aber der Bahnbetrieb wurde leider wegen Sturmwarnung vorzeitig eingestellt. Und die Kraft, noch einmal hinaufzustapfen, hatte ich dann doch nicht mehr. Wir wählten heute übrigens eine andere Aufstiegsroute als die letzten Male. Es ging die Piste hinauf, die es normalerweise auch hinunterging: Wenn das Staufner Haus in Sichtweite kam, war man schon fast am Ziel: Ein Blick hinunter ins Grüne: Die Allgäuer Hochalpen am heutigen Tag: Nach solch einer schönen Tour waren die morgigen Wetteraussichten – es sollte regnen – einigermaßen mit Fassung zu ertragen. Später am Abend machte ich ein paar Dehnungsübungen. Nach einer Tour taten solche Übungen eigentlich immer gut. Aber manchmal war ich einfach zu k.o. oder ging lieber in die Sauna. Vom Aquaria hielt ich mich zurzeit allerdings fern und überließ es den zahlreichen Urlaubern, die diese Woche in Oberstaufen zu Gast waren. Das aß ich heute:
Bei der letzten Mahlzeit aß ich von beiden gelieferten Avocado-Sorten je eine. Hier war eine Frucht aufgeschnitten in Großaufnahme zu sehen: Ich nahm an, dass das die Sorte „Lula“ war bzw. hätte sein sollen. Denn die „Lula“ hatte ich eigentlich ganz anders in Erinnerung, nämlich so: Einen solch langen Hals kannte ich von der „Pinkerton“. Aber egal, der Geschmack war auf jeden Fall genial. Genau wie der von der „Fuerte“. Diese Frucht sah sogar wie eine „Fuerte“ aus! Es gab Tage, da passierte nicht wirklich viel, aber trotzdem waren sie voller magischer Momente. Heute war solch ein Tag. Wobei Momente, die ich als magisch empfand, für andere vielleicht ganz und gar nicht magisch waren. Wie zum Beispiel die Beobachtung eines roten Milans während unseres Spaziergangs rund um den Kapf: Der Vogel spielte in Bodennähe offensichtlich mit dem Element Luft, versuchte sich allein durch den Wind nach oben tragen zu lassen, was ihm aber nicht gelang. Immer wieder musste er landen, bis er schließlich die Geduld verlor und sich aus eigener Kraft nach oben schwang. Vielleicht war es derselbe Vogel, den ich schon im September letzten Jahres beobachtet hatte. Seine Botschaft kam jedenfalls auch heute bei mir an. Einen weiteren magischen Moment bescherte mir das Behaarte Schaumkraut, das ich auf den Weiden des Kapfs in größerer Menge fand und aß: Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass es mir jemals so gut geschmeckt hatte. Genial schmeckte außerdem das Rindfleisch, das ich am Vormittag beim Metzger kaufte. So kam es, dass es heute sogar zwei Fleischmahlzeiten gab:
Drei Stunden nach der abendlichen Fleischmahlzeit führte ich ein „Fit-ohne-Geräte“-Training (Tag 8 der Challenge von Mark Lauren) durch:
Nach dem Training hätte ich am liebsten zum dritten Mal am Tag Fleisch gegessen, aber leider hatte ich keines mehr im Haus. Also mussten die Macadamias herhalten, die aber auch ganz lecker waren. PS: Vor dem Training schaute ich einen Film, der mir in der Oberstaufner Bücherei aufgefallen war: Ich fand diesen Film herrlich, sicherlich auch deshalb, weil er mich an die Zeit erinnerte, an der ich mich im Bauchtanzen geübt hatte. Mir hatte das Bauchtanzen sehr dabei geholfen, Zugang zu meinem Körper, zu meiner Weiblichkeit zu finden und ich denke heute noch voller Dankbarkeit an meine Lehrerin zurück! |