Archiv für Juli 2016

geschrieben von Susanne am 1. Juli 2016 um 23.36 Uhr
Kategorie: Ernährung, Spirituelles
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Vegane Rohkost, Gourmetrohkost, instinktive Rohkost, das waren Rohkostvarianten, die im Laufe der Jahre zahlreiche Liebhaber gefunden hatten. Ich selbst probierte so ziemlich alles aus, was man auf dem Gebiet der Rohkost ausprobieren konnte und landete schließlich bei der instinktiven Rohkost. Allerdings merkte ich, dass auch bei dieser Variante noch nicht alles rund lief. Auswahl der Nahrung nach Instinkt, allein durch Geruch und Geschmack, Essen nach Mahlzeitenplänen und unter Berücksichtigung von Kombinationsregeln, das alles schien mir nicht dahin zu führen, wo ich hin wollte: Zu einem freien, selbstbestimmten Leben, ohne Plan und ohne Regeln, zu einem Leben im Augenblick. So entstand nach und nach das Bedürfnis, sich auch von dieser Variante zu verabschieden und eigene Experimente zu wagen. Deshalb aß ich manchmal rund um die Uhr, gestaltete Zeitpunkt sowie Häufigkeit der Mahlzeiten nach meinen individuellen Bedürfnissen und achtete immer weniger auf Kombinationsregeln. Für mich nannte ich diese Form der Rohkost inzwischen „Freie Rohkost“.

Dabei aß ich alle Lebensmittel aber immer noch einzeln, mache also keine Salate oder Ähnliches wie bei der Gourmetrohkost. Ab und zu benutzete ich allerdings eine Nussmühle zum Zerkleinern sehr harter Lebensmittel, was dem Zustand meiner Zähne zuzuschreiben war. Ich zog diese Krücke einer modernen Gebisssanierung eindeutig vor, denn den Einfluss von Fremdmaterialien im Mund hielt ich nach wie vor für bedenklich und wenig förderlich, um ein freies, selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Aber konnte man das Ziel eines freien, selbstbestimmten Lebens wirklich nur über einen von Fremdmaterialien befreiten Körper und vor allem über die Ernährung mit Rohkost erreichen? Ich konnte es nicht mit Sicherheit sagen, deshalb hielt ich immer wieder Ausschau nach Menschen, die dieses Ziel erreicht hatten bzw. ihm sehr nahe kamen. Und da sah ich durchaus auch einige Nicht-Rohköstler! Nicht nur deshalb nahm ich es mittlerweile sehr locker, wenn jemand gar kein Interesse an der Rohkost zeigte oder sich wieder von der Rohkost abwendete. Ich glaubte auch nicht mehr daran, dass jemand, der sich von der Rohkost abwendete, an seinem persönlichen Punkt der Unbeweglichkeit angekommen war, wie das in einem Wiki-Artikel beschrieben wurde. Viele Wege führten schließlich nach Rom. Ich selbst konnte mir allerdings nicht mehr vorstellen, zurück zur Kochkost zu kehren, warum auch? Mir ging es so weit gut und das Essen schmeckte auch ohne aufwändige Zubereitungen. Und vielleicht erreichte man das Ziel eines freien, selbstbestimmten Lebens mit Hilfe der Rohkost ja doch leichter als ohne. So sah mein heutiger Speiseplan aus:

  • 9.38 Uhr: 719 Gramm Cherry-Tomaten
  • 14.30 Uhr: 160 Gramm Steinbeißer, 40 Gramm frische Alge „Ramallo“
  • 18.12 bis 19.30 Uhr: 37 Gramm schwarze Johannisbeeren, 102 Gramm Erdbeeren, 199 Gramm Himbeeren, 379 Gramm Kirschen, Wildkirschen
  • 22.08 bis 22.43 Uhr: 41 Gramm Blattsalat, 209 Gramm Filet vom Pferd, 479 Gramm Koteletts vom Lamm

Die Wildkirschen aß ich auf einem abendlichen Spaziergang, die Menge betrug um die 750 Gramm. Das Filet vom Pferd hatte ich gestern schon zur Auswahl, da konnte ich aber gar nichts damit anfangen. Heute schmeckte es dagegen sehr lecker. Fast noch besser war jedoch das fette Lammfleisch. :sonne: