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Archiv für September 2015Um kurz nach 7 Uhr holte uns heute ein Wecker aus dem Schlaf. Immerhin war so bis um 9.30 Uhr genug Zeit, in aller Ruhe die restlichen Sachen zu packen und zu verstauen, zu duschen und bei Bedarf zu frühstücken. Um 9.30 Uhr wollte nämlich der Vermieter bzw. seine Hilfe in unsere Ferienwohnung, um sie für die nächsten Mieter startklar zu machen. Um 9.20 Uhr hatten wir alle unsere Gepäckstücke in den Autos verstaut und starteten zu einem Einkaufsbummel durch Oberstdorf. Im Supermarkt Feneberg sprach mich eine junge Angestellte an, ob ich Vegetarierin wäre. Ihr war aufgefallen, dass ich immer nur Obst und Gemüse kaufte. Ich musste sie leider enttäuschen: „Nein, ich bin keine Vegetarierin, ich bin Rohköstlerin.“ „Auch gut.“, war ihre Antwort. „Besser!“, kam von mir zurück. In den zwei ortsansässigen Metzgereien hatten sie sicherlich vollkommen andere Vorstellungen von meinen Ernährungsgewohnheiten. Hier tauchte ich nämlich regelmäßig auf und fragte nach Wild- oder Lammfleisch. Während wir gemütlich durch die Ortsmitte schlenderten, ging Guidos Blick Richtung Süden. Meiner folgte seinem kurz darauf: Der erste Schnee. Vor ein paar Tagen war ich noch mit einem Top in diesen Regionen unterwegs. Ein Ortskundiger klärte mich später mit wissender Miene auf, dass das man mit solchen Wetterkapriolen in den Bergen immer rechnen musste. Um 14.30 Uhr hatten wir dann alles erledigt, was wir bis zur Abfahrt Richtung Mertesdorf erledigen wollten und starteten, leider mit zwei Autos. Kleinere Verkehrsbehinderungen gab es nur im Raum Stuttgart, ansonsten hatten wir mehr oder weniger freie Fahrt. Ich legte nach drei Stunden eine Tank- und WC-Pause ein. Der zu zahlende Betrag für das Benzin: 44,55 Euro. Nach 512 Kilometern und knapp fünfstündiger Fahrtzeit stand ich vor unserem Häuschen, kurz darauf trudelte auch Guido ein. So sah mein heutiger Mahlzeitenplan aus:
Nach der letzten Mahlzeit freute ich vor allem auf eines: Auf eine ruhige Nacht im eigenen Bett. Das Frühstück fiel aus, weil weder Zwetschgen noch Gemüse besonders attraktiv waren. Mir stand eher der Sinn nach Trauben und diese hatte ich erst nach dem mittäglichen Einkauf zur Verfügung. Die erste Mahlzeit fand daher erst um 14 Uhr statt, der erste Gang bestand aus 450 Gramm Traube „Victoria“: Anschließend aß ich 370 Gramm Mirabellen. Nachmittags ging es noch einmal hinaus zum Einkaufen, dieses Mal allerdings nicht um Lebensmittel zu besorgen, sondern einen neuen Reifen für mein Fahrrad. Der hintere war nämlich eigentlich nur für das Fahren auf Asphalt gedacht und hatte sich für die Touren, die wir hier machten, als nicht immer tauglich erwiesen. Der neue Reifen der Marke „Schwalbe“ nannte sich „Smart Sam“ und war ein sogenannter „Allround“-Reifen, der einerseits gut griff, andererseits aber auch auf Asphalt gut rollte: Das gleiche Modell hatte ich übrigens auch vorne drauf. Ich hoffte, dass ich mich mit diesem Reifen auch auf Schotterpisten sicherer fühlte. Sowohl bergauf wie auch bergab gab es nämlich mit dem anderen Modell, das nur für Straßenbelag gedacht war, immer wieder kleinere Probleme, die dazu geführt hatten, dass ich auf Schotterpisten immer vorsichtiger wurde. Die nächste Mahlzeit fand um 18 Uhr statt und bestand aus 640 Gramm Zwetschgen. Zum Abend- bzw. Nachtessen, das um 21.50 Uhr begann, gab es 650 Gramm Avocado „Ettinger“ und 280 Gramm frische Erdnüsse. Den Rest der Avocados „Insana“, die ich bis vor ein paar Tagen immer mal wieder gegessen hatte, hatte ich mittlerweile in den Müll befördert. Sie hatten sich als nicht rohkosttauglich erwiesen: Nach dem Verzehr traten leichte Störungen im Außen auf und unreife Früchte reiften zwar nach, begannen aber gleichzeitig zu faulen. Zwischen den beiden letzten Mahlzeiten packte ich den größten Teil meiner Sachen und verstaute sie einschließlich des Fahrrads im Auto. Morgen geht es nämlich wieder einmal zurück nach Mertesdorf. Die digitale Küchenuhr zeigte genau 11.11 Uhr an, als ich mich an den Tisch setzte, um zu frühstücken. Dieser nette Zufall versöhnte mich wenigstens ein bisschen mit der Tatsache, dass auch heute ein schon seit Tagen erwarteter Brief, eine Schufa-Auskunft, nicht ankam. Die Mahlzeit bestand aus einer Nektarine von 130 Gramm, 610 Gramm Zwetschgen und 320 Gramm Mirabellen. Ansonsten verbrachte ich den Vormittag mit Lesen, unter anderem mit der Zeitschrift „Naturwissen“, die mir vor zwei Tagen im Regal des regionalen Supermarkts Feneberg aufgefallen war: Der Titel der Zeitschrift „Was ist die natürlich Ernährung?“ interessierte mich „natürlich“ sehr, so dass ich sie mir spontan kaufte. Um die gestellte Frage zu klären, wurden verschiedene Experten, die, nach Meinung der Redaktion, „Rang, Namen und Erfahrung“ hatten, befragt: Der Mediziner und Evolutionsforscher Prof. Dr. Detlev Ganten, der Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Claus Leitzmann, der Ernährungswissenschaftler und -mediziner Prof. Dr. Hans Hauner, der Ernährungsmediziner und Diabetologe Dr. Matthias Riedl sowie Felix Olschewski. Letzterer hatte allerdings weder Rang noch Namen vorzuweisen und beschäftigte sich, nach Angaben der Redaktion, erst seit 2008 mit der richtigen Ernährung „für sich und andere Menschen“. Vier Männer wurden befragt, wieso eigentlich keine Frau? Und wieso war kein Rohköstler dabei? Dabei war doch die Rohkost die natürlichste aller Ernährungsformen. Allen „Experten“ wurden teilweise ähnliche, teilweise spezielle Fragen über das, was natürlich, gesund und nachhaltig war, gestellt. Die Meinungen wurden in Form eines Interviews veröffentlicht und ließen sich folgendermaßen zusammenfassen: Alle waren sich darüber einig, dass der Mensch von Natur aus ein klassischer Allesfresser war, der sich den klimatischen Verhältnissen und dem damit zur Verfügung stehenden Nahrungsmittelangebot angepasst hatte beziehungsweise heute noch anpasst. Zum Thema Rohkost befragt, gab es folgende Stellungnahmen: Prof. Dr. Hans Hauner:
Dr. Matthias Riedel:
Felix Olschweski:
Prof. Dr. Claus Leitzmann und Prof. Dr. Detlev Ganten wurden keine speziellen Fragen zum Thema Rohkost gestellt. Aussagen über Rohkost fand man daher bei Herrn Ganten gar nicht und bei Herrn Leitzmann nur in der Form, dass die artgerechte Ernährung des Menschen für ihn vorwiegend pflanzlichen Ursprungs, auch in roher Form, sein sollte. So weit die Experten zum Thema natürliche Ernährung. Gut, dass ich mich niemals um die Meinung sogenannter Experten kümmerte und das machte, was mir mein Verstand sagte: Warum eigentlich kochen? Alle anderen Lebewesen aßen ausschließlich roh. Deshalb werde ich mich nicht um die Meinung der Experten kümmern und weiter bei der Rohkost bleiben. Nach all den Jahren Rohkost waren sich mittlerweile Verstand und Gefühl beim Thema „Rohkost“ sowieso einig: Eine bessere Ernährungsform gab es nicht.:sonne: Die nächste Mahlzeit fand um 17 Uhr statt und bestand aus 480 Gramm Trauben „Victoria“ aus Italien. Diese Sorte besaß mittelgroße bis große Beeren, die von grüner bis goldgelber Färbung waren. Die Beeren waren kernhaltig und ihre Haut recht fest. Um 19 Uhr aß ich 350 Gramm Feigen und um 22.30 Uhr 370 Gramm Avocados „Ettinger“ sowie 190 Gramm frische Erdnüsse. Das Frühstück fand von 11.10 bis 12 Uhr statt und bestand aus 250 Gramm Nektarinen, 700 Gramm Zwetschgen und 340 Gramm Mirabellen. Um 14.30 Uhr aß ich 250 Gramm Wabenhonig. Am Nachmittag waren aufgrund heftiger Regenschauer Arbeiten am Schreibtisch bzw. Erholung angesagt. Gegen 18 Uhr ließ der Regen etwas nach und Guido und ich brachen zu einer kleinen Fahrradtour durchs Oytal auf. Ich machte nach 9 Kilometern, kurz nach Erreichen des Oytalhauses Halt und stellte mein Fahrrad an einen Wegweiser: Danach ging es zum Futtern auf die Wiese! Wieder einmal hatten es mir vor allem die Samenstände des Breitwegerichs angetan: Aber auch einige Stängel des Wiesen-Augentrosts schmeckten sehr lecker: Auf der Rückfahrt wurde der Regen wieder stärker. Dank einer wasserfesten Jacke blieb der Oberkörper jedoch trocken und warm. Die kühlende Wirkung des Regens auf Beine und Gesicht empfand ich sogar als angenehm. Die letzte Mahlzeit fand von 20.15 bis 22.30 Uhr statt und bestand aus 590 Gramm Avocados „Ettinger“, 70 Gramm Karotten sowie 260 Gramm frischen Erdnüssen. Beim morgendlichen Studium verschiedener Berichte über Klettersteigbegehungen fiel mir auf, dass wir mit dem Hindelanger Klettersteig wahrscheinlich nicht nur einen der längsten, sondern vielleicht auch einen der am wenigsten durch Eisenstifte und -stufen verbauten Steige absolviert hatten. So konnte ich ein bisschen das Gefühl dafür bekommen, wie es war, frei im Fels zu klettern: Viel interessanter und spannender als jede Kletterei in der Halle. Bisher konnte ich die Begeisterung anderer fürs Klettern unter freiem Himmel nie so recht verstehen, jetzt konnte ich es. Damit eröffneten sich für die Zukunft ganz neue Betätigungsfelder. Die erste Mahlzeit fand um 11.15 Uhr statt und bestand aus 550 Gramm Zwetschgen sowie 500 Gramm Mirabellen: Um 14.30 Uhr aß ich 165 Gramm Wabenhonig. Die körperlichen Aktivitäten des heutigen Tages beschränkten sich auf eine nachmittägliche Einkaufsrunde, auf der wir unter anderem Nachschub an Zwetschgen besorgten. Danach fing es an zu regnen. Verwöhnt durch das herrliche Wetter der letzten Wochen erledigten wir daher lieber einige administrative Dinge, die schon seit längerem auf der Aufgabenliste standen, statt durch den Regen zu spazieren. Die letzte Mahlzeit begann um 20.30 Uhr mit 140 Gramm Fleisch vom Hirsch. Es war ein Rest der abendlichen Mahlzeit vom 30. August, der nicht ausreichte, um mich satt zu machen. Satt machte mich anschließend eine 620 Gramm Portion Lammkotelett. |