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Archiv für August 2015Das letzte Mal vor der Nachtruhe schaute ich um 0.45 Uhr auf die Uhr, das erste Mal danach um 6.30 Uhr. Fast sechs Stunden Schlaf, das sollte eigentlich reichen, um die fünfstündige Fahrt nach Oberstdorf mit offenen Augen zu überstehen. Also stand ich direkt auf und nach 20 Minuten war ich nicht nur geduscht und angezogen, sondern hatte auch sämtliche Gepäckstücke im Auto verstaut. Nach einem tränenreichen Abschied von meiner Tochter startete ich um kurz nach 7 Uhr Richtung Oberstdorf. Die Tränen meiner Tochter ließen mich nicht unberührt. Gab es noch irgendetwas zu klären zwischen uns? Wenn ja, hoffte ich, dass ich es bald klären konnte. Die Fahrt verlief ruhig und staufrei. Nach zweieinhalb Stunden legte ich einen Frühstückshalt mit etwa 500 Gramm Zwetschgen ein. Um 12.30 Uhr erreichte ich planmäßig mein Ziel. Guido und ich bewohnten weiterhin das gleiche Appartmenthaus wie vor einer Woche. Dieses Mal hatten wir Zimmer Nummer vier. Die Fläche des Wohnraums war etwas größer als im alten Zimmer, dafür war die Küche geschrumpft. Damit ließ es sich als Rohköstlerin allerdings gut leben. Um 14 Uhr machten wir uns auf eine Einkaufstour durchs Dorf und kauften Fleisch vom Hirsch sowie verschiedene Früchte. Bevor wir losmarschierten, ließ ich mir einige Samenmäntel einer Eibe, die direkt neben dem Haus wuchs, schmecken: Es waren die ersten dieses Jahres. Im Feinkostladen hatten sie zu meiner großen Freude frische, helle Feigen aus der Türkei im Angebot: Ich kaufte erst einmal eine Schale und probierte eine der Früchte. Sie schmeckte sehr lecker, so dass ich zwei weitere Schalen mitnahm. Um 15 Uhr gab es ein spätes Mittagessen. Es bestand aus 380 Gramm Trauben der Sorte “Chevchenko”. Um 18 Uhr aß ich 450 Gramm Avocados aus Südafrika, die ich im regionalen Lebensmittelmarkt „Feneberg“ gekauft hatte. Als „Nachtisch“ gab es einige Blätter jungen Spinat aus Bio-Anbau. Die letzte Mahlzeit fand von 22.00 bis um 23.45 Uhr statt und bestand aus 115 Gramm Karotten und 280 Gramm frischen Erdnüssen. Danach ging es ab ins Bett zur verdienten Nachtruhe. Die erste Mahlzeit fand um 11.30 Uhr statt und bestand aus 640 Gramm Zwetschgen. Anschließend machte ich mich auf den Weg in die Trierer Innenstadt, um meine Lebensmittelvorräte aufzufüllen. Erste Station war der Naturkostladen „Biogate“: Ich wollte unter anderem einen Bund Karotten kaufen. Leider gab es nur diese bunte Mischung: Ich nahm trotzdem einen Bund mit. Wenn die violetten bzw. hellen mir nicht schmeckten, hatte ich halt Pech. Anschließend suchte ich den Metzgermeister auf, der für mich ein fettiges Stück Kotelett vom Lamm zurückgelegt hatte. Er zerschlug es auf meinen Wunsch hin in handliche Portionen: Das Fleisch packte ich zusammen mit gefrorenen Eisbeuteln, die im „Biogate“ in der Tiefkühltruhe für die Kunden im Sommer bereitgestellt wurden, in eine Kühltasche und fuhr anschließend nach Konz in den „Konzer-Biogarten“. Der Eigentümer hatte mich am Anfang der Woche angerufen und mir mitgeteilt, dass er Pfirsiche und Früchte vom Weißdorn für mich hätte. Um kurz nach 14 Uhr war ich vor Ort und bekam einen der Pfirsiche als Begrüßungsgeschenk: Die Früchte vom Weißdorn hingen noch an den Bäumen: Es war eine in Russland gezüchtete Sorte, die sehr viel größere Früchte als unsere einheimischen, wilden Bäume hatte. Der Geschmack erinnerte an eine Mischung aus Apfel, Aprikose und Karotte und war einfach nur genial. Beim Pflücken war allerdings Vorsicht geboten, die Dorne waren fingerlang und extrem spitz: Zu meiner großen Freude waren aber nicht nur Pfirsiche und Weißdornfrüchte reif, sondern auch die ersten Trauben. Insgesamt konnte ich fünf verschiedene Sorten probieren. Ich begann die „Traubenprobe“ mit der „Chevchenko“. Dies war eine russische Sorte, die erst seit 2014 in Deutschland zu bekommen war. Sie hatte mittelgroße Trauben und mittelgroße, kernarme, rund-ovale Beeren. Der Geschmack war aromatisch und sehr fruchtig. Die angebissenen Beeren waren übrigens den überaus hungrigen und zurzeit fast allgegenwärtigen Wespen zu verdanken. Die „Vanessa“ war eine kernlose, roséfarbene Tafeltraube aus Kanada. Ihre Trauben waren mittelgroß und hatten große, runde, knackige Beeren. Der Geschmack war fruchtig süß: Von ihr nahm ich nur eine kleine Traube mit, die anderen konnten noch ein paar Tage länger am Stock reifen. Die „Galanth“ wurde vom Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg gezüchtet. Sie hatte mittelgroße, locker zusammengesetzte Trauben mit leicht ovalen, knackigen Beeren. Der Geschmack war aromatisch süß: Die „Muscat blue“ war eine Neuzüchtung aus der Schweiz. Ihre Trauben waren groß und locker aufgebaut, ihre Beeren groß und oval, das Fruchtfleisch tief blau gefärbt. Sie war mit ihrem muskatartigen Aroma einer der beliebtesten Tafeltrauben: Die „Himrod“ wurde in den USA gezüchtet. Sie besaß lockere Trauben mit kernlosen, dünnschaligen, mittelgroßen, weißgelben Beeren. Ihr Geschmack erinnerte an den von reifen Himbeeren: Die letzte im heutigen Reigen war die „Drushba“. Sie stammte aus der Ukraine, hatte gelbe, mittelgroße Trauben und mittelgroße, ovale Beeren. Ihr Geschmack war sehr aromatisch und erinnerte ebenfalls ein wenig an Muskat: Welche mir am besten geschmeckt hatte, konnte ich nicht sagen. Jede hatte ihr eigenes, spezielles Aroma. Eines stand allerdings fest: die Trauben, die man sonst in den Läden, einschließlich der Bioläden, zu kaufen bekam, schmeckten im Vergleich zu den heute probierten Köstlichkeiten ausgesprochen fade. Zurück zu Hause aß ich um 16.15 Uhr 250 Gramm Karotten, darunter den Teil einer violetten von 40 Gramm. Die violette hatte eine sehr intensiven, leicht bitteren Geschmack. Ich konnte sie nicht ganz essen, den letzten Bissen musste ich sogar ausspucken. Als zweiten Gang gab es 180 Gramm Kohlrabi. Die letzte Mahlzeit fand von 22.30 bis 23.15 Uhr statt und bestand aus 635 Gramm Koteletts vom Lamm. PS: Die Menge der verzehrten Trauben betrug etwa 500 Gramm. Den Vormittag verbrachte ich den sichereren Wänden unseres Häuschens. Hier fühlte ich mich immer noch sehr wohl, was man vom Außenbereich, vor allem, wenn ich mich in der Trierer Innenstadt bewegte, nicht mehr uneingeschränkt sagen konnte. Dort gab es mittlerweile einige Bezirke, um die ich einen großen Bogen machte. Der Kornmarkt gehört allerdings zu den Plätzen in Trier, die ich noch ganz gerne aufsuchte: Zur Mittagszeit saß ich hier im Lousiana und tauschte mit einer Freundin Neuigkeiten aus. Anschließend bummelten wir noch ein bisschen durch die Stadt. Zuerst ging es durch die Brotstraße zum Hauptmarkt: Dann über die Simeonstraße Richtung Porta Nigra: An einem Eiscafé, an dem wir „zufällig“ auf die Familie meiner Freundin stießen, trennten sich unsere Wege: Ich ging weiter geradeaus zu „Viking“, einem Outdoor- und Reiseausrüster in der Paulinstraße, meine Freundin zusammen mit ihrer Familie zurück zum Auto. Mein Rückweg zum Auto führte später durch die Fleischstraße: In dieser Straße, mitten im Zentrum und in der Fußgängerzone von Trier, wollte ich vor ein paar Jahren eine Wohnung mieten. Gott sei Dank war daraus nichts geworden. Der Trubel um mich herum wäre mir sicherlich bald zu viel geworden. Die Adresse hätte mir allerdings schon gefallen. Ab 16.30 Uhr entspannte ich mich in der Sauna des Trierer Stadtbades. Dank der Holzhütten im Außenbereich kam sogar das Gefühl auf, die Berge ganz in meiner Nähe zu haben. Dort wog ich mich das erste Mal seit langer Zeit wieder und stellte erfreut fest, dass mein Gewicht bei 58,5 Kilogramm lag. Einen Teil der Masse, die ich vor ein paar Wochen verloren hatte, hatte ich mir also schon wieder angefuttert. Die Abendstunden verbrachte ich am PC, da gab es immer etwas zu tun und wenn es nur das Herumstöbern in anderen Tagebüchern war. Zu essen gab es heute zwei Mahlzeiten. Die erste um 10.40 Uhr bestand aus 380 Gramm Zwetschgen, 200 Gramm Aprikosen und 240 Gramm Wabenhonig aus dem Odenwald. Die zweite begann um 15 Uhr mit sieben Eigelben. Eine halbe Stunde später aß ich 420 Gramm mageres Lammfleisch. Mehr brauchte ich heute nicht zum Sattwerden. Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht reduzierte ich am Vormittag den Bestand meiner Bücher weiter. Irgendwann hatte ich den Impuls, den Restbestand zu zählen und kam auf 42. Das war für mich ein Zeichen, vorerst mit dem Aussortieren aufzuhören. Einen Teil der aussortierten Bücher entsorgte ich direkt im Papiercontainer des Trierer Wertstoffhofs, die gut erhaltenen brachte ich in die Trierer Stadtbücherei. Auf dem Weg dorthin begegnete ich einem Seifenblasenkünstler: Kinder ließen Seifenblasen bzw. Illusionen platzen, ein sehr symbolträchtiges Bild, das auch in einem bekannten Märchen verarbeitet wurde, nämlich in „Des Kaisers neue Kleider“. Autor war der dänische Schriftstellers Hans Christian Andersen. Sein Märchenbuch gehörte zu den 42 Büchern, die ich behalten hatte, ebenso wie die Märchen aus Tausendundeinenacht und die Märchen der Gebrüder Grimm. Bis heute gehörten Märchen, vor allem die mit einem „guten“ Ende, zu meinen Lieblingslektüren. Ich hatte den Glauben, dass am Ende alles gut werden wird, durch diese Lektüren schon als Kind verinnerlicht. Dieser Glauben trug viel dazu bei, dass ich Krisen und Prüfungen im Leben voller Zuversicht meistern konnte. Im Vordergrund des Bildes war ein rotes Schild mit der Aufschrift „Danke!“ zu sehen. Dieses Wort begegnete mir heute sehr häufig: Im Außen bekam ich es immer wieder zu hören und zu lesen und auch in meinen Gedanken tauchte es immer wieder auf. Die erste Mahlzeit fand von 12.45 bis 13.20 Uhr statt und bestand aus 650 Gramm Zwetschgen, 350 Gramm Aprikosen und 160 Gramm Wabenhonig aus dem Odenwald. Um 19 Uhr gab es eine Zwischenmahlzeit mit je einem Pfund Aprikosen und Nektarinen beziehungsweise Pfirsichen direkt vom Stand eines Zewener Bauerns: 180 Gramm Kohlrabi, 220 Gramm Karotten, die heute sehr, sehr lecker schmeckten und 320 Gramm ebenfalls genial schmeckende, frische Erdnüsse bildeten von 22.00 bis 23.30 Uhr die letzte Mahlzeit. Die heutige Nachtruhe war wesentlich erholsamer und länger als die gestrige: Ich stand erst kurz nach neun Uhr auf und erledigte in aller Ruhe Schreibtischarbeiten, bevor ich mich um 11.30 Uhr auf den Weg zu meiner Kinesiologin machte. Ich hatte schon Ende der letzten Woche das Gefühl, dass es wieder einmal an der Zeit wäre, Klarheit in einige emotional bewegende Begegnungen der letzten Zeit zu bringen. Mittlerweile konnte ich die Botschaften des Universums schon so gut entziffern, dass wir das aktuelle Thema sehr schnell fanden, die Blockaden lösten und durch ein neues Ziel ersetzten. Danach konnte ich frohgemut mit dem Ausmisten materieller Dinge weitermachen: Die Außenwelt war der Spiegel des Inneren. Lösten sich im Inneren Probleme, konnte man auch im Äußeren Ballast abwerfen. Veränderte man sich in seinem Inneren, verändert sich auch die Welt um einen herum. Man konnte sich allerdings auch in eine andere Welt begeben, so wie ich es mit meinem erneuten Umzug vorhatte. Das war manchmal sogar sinnvoller, als auf die Veränderungen im Außen zu warten. Diese konnten nämlich mitunter lange dauern, vor allem, wenn man von Geistern umgeben war, die es eher gemütlich angehen ließen. Schließlich hatten alle den gleichen Einfluss auf das Geschehen in Universum, obwohl dies den meisten Menschen (noch) nicht bewusst war. Einen schönen Beitrag zum Thema „Erschaffung der Realität“ fand ich heute „zufällig“ in einem anderen Blog: „Altes Heilkräuterwissen“. Veröffentlichungen dieser Art waren Seelenbalsam für mich. Denn manchmal fühlte ich mich schon ziemlich einsam mit der Erkenntnis, dass jeder für das, was ihm in seinem Leben widerfuhr, verantwortlich war. Es waren die eigenen Gedanken und Gefühle, egal ob sie unbewusst oder bewusst in die Welt gesandt wurden, die die Realität erschufen. Es gab mittlerweile sogar Bücher zu diesem Thema, aber war das Schulfach „Erschaffung der Realität“ in den Gedanken der Geister, die im Moment für die „Bildung“ junger Menschen verantwortlich waren, schon aufgetaucht? Ich schickte heute diesen Gedanken eingehüllt in eine Wolke von Liebe in die Welt. 230 Gramm waren essbar. Anschließend aß ich eine Avocado der Sorte „Pinkerton“. Hier betrug das Nettogewicht 200 Gramm. Die letzte Mahlzeit fand von 23.00 bis 23.45 Uhr statt. Sie bestand aus 590 Gramm Fleisch vom Lamm. Es schmeckte heute nicht mehr ganz so genial wie die letzten beiden Tage. Ich nahm daher an, dass morgen eine Fleischpause fällig war. Mit Sicherheit konnte ich das aber nicht sagen, da ich die Auswahl meiner Lebensmittel der Intuition bzw. dem Instinkt überließ und nicht dem Verstand. |