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NachtwanderungDas gestern erlebte Abenteuer der Höfats-Besteigung ließ mich auch im Schlaf nicht los: Ich kletterte im Traum weiter die steilsten Felsen hinauf. Plötzlich war ich aber nicht mehr in den Bergen, sondern in einer fremden Stadt und irrte dort herum. Das war sehr viel weniger lustig. Gott sei Dank war dieser Teil des Traums schnell zu Ende: Ich wachte auf.
Der Schwierigkeitsgrad der Tour lag bis zur Schlüsselstelle auf der Wanderskala im Bereich T5+, das entsprach anspruchsvollem Alpin-Wandern, auf der Kletterskala (UIAA-Skala) im Bereich I. Die Schlüsselstelle lag im Bereich II, war also durchaus machbar. Man musste sich nur trauen und durfte keinen Fehler machen! Bei so vielen Gedanken um die Höfats war es nur folgerichtig, dass wir uns um 18 Uhr auf den Weg zum Höfatsblick, der zweiten Station der Nebelhornbahn machten. Nach zwei Stunden und zwanzig Minuten hatten wir unser Ziel erreicht und konnten aus der Ferne einen Blick auf die Höfats werfen: Nach einer kurzen Verschnaufpause mit Kleiderwechsel machten wir uns um 20.30 Uhr an den Abstieg. Wenig später kam der Mond hinter den Bergen hervor: Im Laufe des Abstiegs verschwand er wieder und es wurde dunkler und dunkler um uns herum. Erst auf dem Weg von der Station „Seealpe“ hinunter nach Oberstdorf tauchte der Mond wieder auf: Mittlerweile leuchteten unzählige Sterne am Firmament und eine Sternschnuppe zog ihre Spur über den nächtlichen Himmel. Aber es leuchtete nicht nur über uns, ab und zu blitzen auch winzige Lichter zu unseren Füßen auf. Das waren wohl Glühwürmchen! Die Oberstdorfer Sprungschanzen im Mondschein: Blick über Oberstdorf bei Nacht, in der Mitte des Bildes war die Kirche zu sehen: Bevor es zurück in unsere Ferienwohnung ging, statteten wir den Stauden einer Nachtkerze einen Besuch ab: Andere Pflanzen schlossen in der Nacht ihre Blüten, die Nachtkerze öffnete sie: Um kurz vor 23 Uhr ließen wir die Dunkelheit der Nacht hinter uns und tauchten in das Licht unserer Ferienwohnung ein. Insgesamt waren wir knapp fünf Stunden unterwegs und legten in dieser Zeit 16 Kilometer und etwas über 1000 Höhenmeter zurück. Fazit dieser Wanderung: Es lohnte sich, auch am späten Abend zu einer Tour aufzubrechen, in die Nacht hineinzuwandern und das langsame Auflösen von Farben und Konturen der Bergwelt zu erleben. Während man sich tagsüber hauptsächlich mit den Augen orientierte, konzentrierte man sich in der Dunkelheit viel stärker auf Geräusche und Gerüche. So offenbarte sich einem eine ganz neue, mystische Welt. Allerdings sollte man sich für so eine Nachtwanderung Wege aussuchen, die leicht begehbar waren. So blieben wir beim Abstieg durch die Dunkelheit schön brav auf dem Fahrweg und kletterten nicht wie beim Aufstieg durch den Faltenbachtobel! Zum Schluss die weniger wichtigen Dinge, nämlich wann und was ich heute aß:
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Diese Seite wurde zuletzt am 30. Januar 2018 um 20.03 Uhr GMT geändert. |