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Unterwegs in einer ScheinweltDie gestrigen Ereignisse beschäftigten mich auch in der Nacht und ließen mich kaum schlafen. Um 7 Uhr morgens hatte ich endgültig das Herumwälzen im Bett satt und windmete mich häuslichen Aktivitäten. Im Laufe des Vormittags packte ich neben anderen Tätigkeiten eine Kiste mit Büchern für den Verkauf bei reBuy. Es war wirklich erstaunlich, was sich innerhalb eines Jahres schon wieder an Büchern, die ich wahrscheinlich kein zweites Mal mehr lesen werde, angesammelt hatte. Aber es hatte sich nicht nur Neues angesammelt, was ich weitergeben konnte. Ich war jetzt auch bereit, alte Dinge aus meinem persönlichen Besitz loszulassen, die ich beim letzten Umzug noch mitgeschleppt hatte. Ich war gespannt, wohin die „Entgiftung“ auf materieller Ebene in den nächsten Jahren noch führen würde! Außerdem überlegte ich zusammen mit Guido, welche Möbel in unserer zukünftigen Wohnung wohin passen könnten. Dank WhatsApp war dies trotz großer räumlicher Entfernung zwischen uns problemlos möglich! Später am Tag las ich in einem persönlichen Blog einen Beitrag, bei dem es um den krankmachenden Einfluss von Handys ging. Meine Meinung zum Thema: Handys waren eine sehr nützliche Erfindung und ich möchte nicht mehr darauf verzichten. Klar, man konnte es wie mit so vielen Dingen auch hier übertreiben, aber diese technische Errungenschaften deshalb per se zu verurteilen, fand ich unangemessen. Ich verschanzte mich früher oft hinter meinen Büchern, andere verschanzten sich heute hinter ihren Handys. Das Ergebnis blieb das gleiche: In beiden Fällen fand ein Rückzug aus der realen Welt statt. Apropos reale Welt: Nachmittags fuhr ich mit meiner Tochter nach Wasserbillig, einer Ortschaft, die zu Luxemburg gehörte. Dort konnte man auch am Sonntag in einem großen Supermarkt bis 18 Uhr einkaufen. Ich hatte zwar alles im Haus, aber meine Tochter bekam plötzlich Lust auf Avocados, so dass ein Einkauf unumgänglich war. Wasserbillig war zwar ein Ort der Realität, kam mir aber immer vollkommen unwirklich vor. Hier konnte man Drogen wie Zigaretten oder Kaffee in Großpackungen kaufen. Aber nicht nur mit Drogen wurden hier Geschäfte gemacht, Schwerpunkt der luxemburgischen Volkswirtschaft war vor allem der Finanzsektor. Man lebte in Luxemburg also in einer „Scheinwelt“ und das selbst dann, wenn man kein Handy in der Hand hatte! Die erste Mahlzeit gab es um 11 Uhr. Sie bestand aus 390 Gramm Zwetschgen, 400 Gramm Mango, 620 Gramm Aprikosen und 160 Gramm Wabenhonig aus dem Odenwald. Von 17.30 bis 19.00 Uhr gab es 200 Gramm Kohlrabi und 310 Gramm frische Erdnüsse. Die letzte Mahlzeit begann um 23.10 Uhr und dauerte 40 Minuten. Sie bestand aus 670 Gramm Fleisch vom Lamm. Ich gab die heutigen Werte spaßeshalber wieder einmal bei cronometer.com ein: Laut der Berechnung nahm ich 5841 kcal zu mir. Alle Mineralien und Vitamine wurden in ausreichender Menge zugeführt, einzig und allein bei Vitamin D, Calcium und Natrium waren die Werte zu niedrig. Die Knochenenden, die ich geknabbert hatte, wurden allerdings nicht berücksichtigt, so dass zumindest der Calciumbedarf für heute ebenfalls gedeckt war. Vitamin D wurde wahrscheinlich in den letzten Wochen von meinem Körper in ausreichender Menge produziert und Natrium hatte ich erst gestern in Form von Salzkristallen zu mir genommen. Es sah also alles bestens aus mit meiner Ernährung, zumindest rein rechnerisch.
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Diese Seite wurde zuletzt am 28. März 2020 um 9.19 Uhr GMT geändert. |