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Rundweg über die FiderepasshütteGuido und ich starteten aktiv in den neuen Tag: Während die meisten Menschen schon tief und fest schlafend in ihren Betten lagen, machten wir einen Nachtspaziergang über die südlich von Oberstdorf gelegenen Wiesen. Ich liebte die besondere Atmosphäre, die in der Nacht herrschte und die vollkommen anderen Sinneseindrücke, die man in der Dunkelheit empfing: Der Hörsinn arbeitete auf Hochtouren, während die Augen mehr oder weniger Ruhepause hatten. Trotzdem blieb dieses Mal nicht die Geräuschkulisse im Gedächtnis haften, sondern ein optisches Erlebnis: Eine besonders hell leuchtende Sternschnuppe fiel vom Himmel. Nach einer sechstündigen Nachtruhe startete ich um 8.30 Uhr zu einer Einkaufstour und kam beladen mit Trauben, Tomaten, Nektarinen, Aprikosen und Feigen nach etwa einer Stunde wieder zurück. Die meiste Zeit ging übrigens für einen Schwatz mit einer Imkerin, die als „Bienenkönigin“ weit über die Grenzen von Oberstdorf bekannt war, drauf. Sie war bereits seit 67 Jahren als Imkerin aktiv. Leider fütterte sie ihre Bienen im Herbst und Winter mit Zuckerlösungen, so dass ihr Honig für mich als Lebensmittel nicht in Frage kam. Die erste Mahlzeit fand von 10.20 bis 11.00 Uhr statt und bestand aus 350 Gramm Aprikosen, 510 Gramm Feigen und 185 Wabenhonig. Um 12.45 Uhr starteten Guido und ich zu unserer nächsten größeren Tour: Mit dem Fahrrad ging es zunächst hinauf zur Talstation der Fellhornbahn und von dort zu Fuß weiter durchs Warmatsgundtal: Am Ende des Tals führte ein schmaler Weg in Kehren hoch zur Kühgund-Hütte: Von dort ging es weiter in ein kleines Hochtal. Später führte der Weg steil über Geröllhalden bergauf bis zur auf 2061 Metern gelegenen Fiderepasshütte: Von der Fiderepasshütte aus ging es auf österreichischem Boden über die Wanne-Alpe und die Kuhgehren-Alpe zur Kanzelwand: Aufgrund der relativ späten Stunde, es war 18.30 Uhr, als wir unterhalb der Bergstation der Kanzelwand standen, verzichteten wir darauf, den Gipfel zu erklimmen und machten uns direkt an den Abstieg Richtung Fastenoy: Um diese Zeit waren wir übrigens wieder einmal alleine in den Bergen unterwegs. Manchmal fragte ich mich, wieso kaum jemand außer uns auf die Idee kam, die warmen Sommertage bis zur letzten Minute auszunutzen. Die Seilbahnen hatten zwar um 16.30 Uhr Betriebsschluss, aber es gab sicherlich noch andere Leute, die nicht auf diese Krücken angewiesen waren. Statt den angegebenen drei Stunden für den Abstieg brauchten wir gerade einmal eineinhalb Stunden, einschließlich diverser kleinerer Pausen, in denen wir Waldhimbeeren aßen. Um 20.05 Uhr konnten wir die geparkten Fahrräder wieder in Empfang nehmen und die letzten acht Kilometer unserer Tour entspannt bergab radelnd zurücklegen. Weitere Daten der heutigen Tour: Insgesamt waren wir ohne Pausen sieben Stunden und 20 Minuten unterwegs, eine Stunde davon mit dem Rad. Mit dem Rad legten wir 16 Kilometer und 120 Höhenmeter zurück, zu Fuß 22,5 Kilometer und 1425 Höhenmeter. Die Abendmahlzeit fand von 20.50 bis 21.30 Uhr statt und bestand aus 230 Gramm Leber und 430 Gramm Fleisch vom Hirsch. Erst danach ging es unter die Dusche.
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Diese Seite wurde zuletzt am 17. November 2019 um 17.42 Uhr GMT geändert. |