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Bad im FreibergseeAuf der heutigen Einkaufstour durch Oberstdorf entdeckte ich bei „Fatma Alp Orientfeinkost“ frische Feigen aus der Türkei und kaufte erst einmal eine zum Probieren. Sie war zwar noch nicht perfekt reif, aber vom Geschmack her doch so gut, dass ich die Inhaberin des Ladens bat, mir sechs reifere Früchte herauszusuchen. Außerdem hatten sie heute zu meiner großen Freude eine Kiste mit Flugmangos und eine mit Flugpapayas im Verkauf. Bei meinem gestrigen Besuch wollte ich die Inhaber noch fragen, ob sie Flugware besorgen könnten, hatte es dann aber vergessen. Heute lag die Antwort trotzdem direkt vor meiner Nase! Die erste Mahlzeit fand um 13.40 Uhr auf dem Balkon sitzend statt. Sie bestand aus Aprikosen und Feigen, beides aus der Türkei: Von den Aprikosen aß ich 400 Gramm, von den Feigen drei Stück. Sie wogen zusammen 200 Gramm. Zum „Nachtisch“ gab es 140 Gramm Wabenhonig aus dem Odenwald. Um kurz vor 15 Uhr machte ich mich zusammen mit Guido trotz dunkler Wolken am Himmel auf den Weg zum Freibergsee. Ich hatte den festen Entschluss, mich heute ins Wasser zu wagen! Der Anfang des Weges führte über die Wiesen im Süden von Oberstdorf mit Blick auf die Freiberghöhe: Weiter ging es über den Stillachdammweg bis zum unteren Renksteg: Auf dem Waldweg hinauf zum See kamen uns zahlreiche Badegäste entgegen. Trotzdem war um 16 Uhr die Badeanstalt für unseren Geschmack immer noch so voll, dass wir als ruheliebende Menschen keinerlei Lust verspürten, uns in dieses „Getümmel“ zu stürzen: Wir liehen uns stattdessen lieber eines der zahlreichen an einem Steg dümpelnden Boote aus: Auf unserer Runde in Ufernähe konnten wir einige einsam und verlassen liegende Badestellen ausmachen, so wie diese: Von weitem konnten wir außerdem beobachten, wie sich das Naturbad immer mehr leerte: Trotzdem suchten wir uns nach der Bootsfahrt eine kleine Bucht abseits des Bades, von der aus ich mich wagemutig in die Fluten stürzte und ein paar Minuten schwamm: Nach dem Bad saßen wir noch eine Zeit lang am Ufer und ließen die Harmonie der Natur auf uns wirken. Ganz einsam und allein waren wir allerdings nicht: Enten wurden auf uns aufmerksam und kamen, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass es bei uns etwas zu futtern gäbe, immer näher. Dieses Exemplar war besonders wagemutig: Mit dem Einsetzen des Regens machten wir uns auf den Heimweg. Während es zuerst nur ein bisschen tröpfelte, goss es später in Strömen. Aber wir hatten ja Gott sei Dank unsere Schirme dabei. Unsere in Sandalen steckenden Füße waren jedoch bald pitschnass. Am Wassertretbecken in den Oberstdorfer Wiesen zog ich meine Schuhe aus und lief den Rest des Weges über die Wiesen und den nassen Asphalt barfuß nach Hause. Über den nassen, aber immer noch warmen Asphalt zu marschieren, fühlte sich sehr angenehm an! Mein Abendesen begann um 20.15 Uhr nach einer intensiven Säuberung der Füße. Es bestand aus 640 Gramm Fleisch vom Lamm. Anschließend schaute ich mir die Dokumentation „Die Berge der Deutschen – Von Höhenrausch und Hüttenzauber“ an. Ein Oberstdorfer Bergführer sagte darin:
Das sah ich ebenso. Selbst auf unseren noch recht harmlosen Touren hätte an manchen Stellen ein Fehltritt böse Folgen haben können. Aber die Faszination über die unberührte Schönheit der Natur ließ einen manchmal jede Gefahr vergessen. Respekt und Demut vor der Kraft von Mutter Natur empfand ich auf unseren Touren allerdings ebenfalls. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen fühlte mich hier so geborgen wie noch nie zuvor in meinem Leben.
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Diese Seite wurde zuletzt am 27. Januar 2018 um 18.02 Uhr GMT geändert. |