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Ein Experiment mit Getreide-KeimlingenStatt den sonst üblichen Früchten lag um 10.30 Uhr ein Kohlrabi von knapp 200 Gramm auf meinem Frühstücksteller und nachdem dieser verschwunden war, ging ich hinaus und aß mich an den üppig wuchernden Platterbsen am Gartenzaun des Nachbars satt. Auch um die Mittagszeit hatte ich keinerlei Verlangen nach Früchten. Stattdessen lag zum ersten Mal seit meiner Umstellung auf eine Ernährung mit rohen, naturbelassenen Lebensmitteln gekeimtes Getreide auf meinem Teller: Es handelte sich um Kamut, eine alte Sorte des Sommerweizens. Auf die Idee, gekeimtes Getreide zu probieren, war ich durch meinen Kletter- und Wanderpartner gekommen, der sich hauptsächlich von Getreide ernährte. Bei einer gemeinsamen Mahlzeit hatte ich vor kurzem eine Art Déjà-vu: Während meiner veganen Rohkostzeit hatte ich engen Kontakt mit einer sich hauptsächlich von Fleisch ernährenden Frau. Sie hat mir also damals sozusagen vorgelebt, was in meiner Ernährung gerade fehlte. So kam mir nun die Idee, dass dies jetzt vielleicht eine ähnliche Botschaft sein könnte und war bereit, einen Versuch in dieser Richtung zu starten. Vor einigen Tagen hatte ich mir daher Kamut, Emmer und Nackthafer gekauft und je 100 Gramm davon zum Keimen angesetzt. Während der Kamut schon nach gut 36 Stunden zu keimen begann, rührte sich beim Emmer und beim Nackthafer nichts. Mein Appetit auf Früchte war jedoch in den letzten beiden Tagen größer gewesen, als mein Wunsch, ein Ernährungsexperiment zu starten. Der Kamut war daher erst einmal in den Kühlschrank gewandert. Heute um 12.30 Uhr war ich dann endlich bereit, das Experiment zu wagen und beschäftigte mein Verdauungssystem mit 150 Gramm Kamutkeimlingen. Sie hatten ein angenehmen, nussartigen Geschmack. Drei Stunden später aß ich während einer Wanderung um den Litermont, einem Höhenzug im Saarland, zahlreiche Kräuter. Mit dabei waren Sauerklee, Brennnesselspitzen, Blüten sowie Blätter vom Vergissmeinnicht und Blütenstände der Robinie. Die beiden letzteren waren hier zu sehen: Außerdem probierte ich die Blüte eines Fingerhuts: Sie schmeckte im Gegensatz zu früheren Jahren extrem bitter, so dass ich sie ausgespuckte. Die Wanderung begann am Waldparkplatz „Etzelbachstraße“ in Nalbach. Von dort aus führte der Weg an einem Geschichtsmuseum vorbei zum Quellbereich des Etzelbachs und weiter zum „Froschparadies“, einer ehemaligen Sandgrube: Anschließend ging es steil nach unten Richtung Talsohle. Im Feuchtbiotop selbst wanderte man auf Stegen: Im weiteren Streckenverlauf konnte man vielfältige Waldformationen bewundern, der sogenannte „Hallenwald“ berührte mich am meisten: Hallenwälder bestanden aus alten, über 100jährigen weit auseinander stehenden Bäumen, meist Buchen. Ihre Stämme waren fast frei von Ästen, der Boden nur wenig bewachsen, so dass der Eindruck einer weitläufigen Halle entstand, daher der Name. Den Gipfel des Litermonts konnte man über zwei verschiedene Wege erreichen, einen leichten und einen schweren. Der schwere war sehr viel spektakulärer zu begehen und bot eine gute Trainingsmöglichkeit für die bevorstehenden Wanderungen in den Allgäuer Alpen: Anschließend führte der Weg durch das Felsenmassiv „Mondsteine“ zu einer keltischen Kultstätte und zum Naturdenkmal „Grauer Stein“. Zum Schluss der Wanderung gab es eine Extra-Trainingseinheit: Auf der Himmelsleiter konnte man bei Bedarf noch einmal den Gipfel erklimmen: Hinunter ging es weiter Richtung „Teufelsschlucht“, einem ehemaligen Steinbruch. Von dort aus waren es dann nur noch wenige hundert Meter bis zum Ausgangspunkt. Noch vor einigen Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, welch schöne und beeindruckende Naturlandschaften das Saarland zu bieten hatte! Das Abendessen begann um 20 Uhr, dauerte gut eine halbe Stunde und bestand aus 420 Gramm Kirschen sowie 300 Gramm Aprikosen. Ob dies die letzte Mahlzeit für heute Nacht bleiben wird, bleibt abzuwarten. Da ich nach dem Verzehr des Getreides keine negativen Auswirkungen beobachten konnte, weichte ich etwas später eine größere Menge an Kamut ein. Außerdem bestellte ich übers Internet ein Kilogramm Nackthafer eines anderen Produzenten. Diese Seite wurde zuletzt am 15. November 2019 um 11.39 Uhr GMT geändert. |
Was ich sehr gern hab:
Bedarf allerdings ein wenig spezieller, aber sehr einfacher Vorgehensweise, die ich dir bei Interesse gerne näher beschreibe.
Gekeimten Buchweizen. Keimt total schnell!
Vielleicht möchtest du ihn ja auch mal versuchen.
Nackthafer weiche ich einfach mind. 24 Stunden ein (2x täglich spülen). Keimen ist bei ihm sehr schwierig.
Wie hast du Kamut zum Keimen gebracht? Vielleicht möchte ich ihn auch mal versuchen.
Ich habe während meiner veganen Rohkost-Zeit sehr viel mit Keimlingen experimentiert, u.a. auch mit geschältem Buchweizen. Man darf ihn nicht einweichen, sondern nur kurz abspülen, dann keimt er meiner Erfahrung nach bestens.
Kamut weiche ich 24 Stunden ein und spüle anschließend einmal täglich. Meist kann man ihn schon 12 Stunden später essen.