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Auf einem Volkslauf in OberweisEine der ersten Tätigkeiten, die ich jeden Morgen verrichte, war das Öffnen der Fensterläden in der Küche. Dazu musste ich kurz vors Haus gehen und goss bei dieser Gelegenheit auch gleich die draußen auf den Fensterbänken stehenden Blumentöpfe. Gestern hatte ich bei dieser Tätigkeit überlegt, was mit den Blumen während des zweiwöchigen Urlaubs geschehen sollte. Über Nacht wurde das Problem zumindest teilweise gelöst: Ein Topf mit einer der beiden Geranien war heute morgen verschwunden. Ich versah den zweiten Topf daraufhin mit einem Zettel: Sollte sich der erste, aber auch gerne ein weiterer Interessent angesprochen fühlen, wäre das Problem des Blumengießens gelöst. Die erste Mahlzeit fand um 8.30 Uhr statt und bestand aus 360 Gramm Ananas. Die nächste begann um 12 Uhr im Konzer-Biogarten in Gesellschaft anderer Erdbeerinteressenten: Besonders die von der Sonne erwärmten Beeren hatten ein fantastisches Aroma. Alle Pflanzen des Biogartens wurden übrigens mit Schwarzerde, auch „Terra Petra“ genannt, aus eigener Herstellung versorgt: Während meiner Anwesenheit kamen Interessenten aus Indien zu einer Gartenbesichtigung vorbei, eine anwesende deutsche Familie hatte Kontakte nach Dubai, so dass es zu einem internationalen Erfahrungsaustausch kam. Es war lehrreich, aber auch schockierend zu erfahren, wie es in einigen Ländern bezüglich Landwirtschaft zuging. So war zum Beispiel in Dubai fruchtbare Erde Mangelware. Dank des reichlich vorhandenen Geldes löste man dieses Problem, indem in ärmeren Ländern fruchtbaren Boden abgetrug und in riesigen Containern nach Dubai transportierte. Was in den ausgebeuteten Ländern zurückblieb, kann sich jeder gerne selbst ausmalen. Ein paar Stunden später war ich sowohl körperlich als auch geistig wieder ganz und gar mit persönlichen Problemen beschäftigt. Bei Temperaturen über 27°C wollte ich nämlich am Oberweiser Volkslauf über zehn Kilometer teilnehmen. Der Weg zum Start unter dem Schattendach der Bäume war noch einigermaßen erträglich: Im in der Sonne liegenden Startbereich konnte man jedoch schon ganz schön ins Schwitzen kommen: Richtig unangenehm, jedenfalls für mich, machten sich die hohen Temperaturen jedoch auf der Strecke bemerkbar. Mit jedem Kilometer wurde ich langsamer, teilweise spielte ich sogar mit dem Gedanken, den Lauf abzubrechen. Die Bemerkung einer Zuschauerin ließ mich allerdings kurz vor dem Erreichen des Ziels alle Anstrengungen vergessen: „Die hat aber ein Figürchen!“, bekam ich im Vorbeilaufen zu hören. Diese Bemerkung tröstete mich außerdem über die Endzeit von 51 Minuten und 20 Sekunden hinweg. Die letzte Mahlzeit begann um 21 Uhr und bestand aus 330 Gramm Pferdefleisch sowie 410 Gramm Fleisch vom Lamm. Ich „musste“ heute zwei Fleischsorten kombinieren, weil ich von keiner der beiden Fleischsorten genug für eine ausreichend sättigende Mahlzeit hatte.
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Diese Seite wurde zuletzt am 26. Juli 2023 um 18.00 Uhr GMT geändert. |