Rohkost ist nichts für Feiglinge

geschrieben von Susanne am 16. Februar 2014 um 20.22 Uhr
Kategorie: Ernährung
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Morgens um kurz nach 8 Uhr erreichte mich eine SMS einer meiner Kletterpartnerinnen, in der sie mir mitteilte, dass sie wegen einer Erkältung heute nicht zum Klettern kommen konnte. Diese Nachricht kam mir gerade recht, denn ich war diese Woche jeden Tag Klettern und konnte eine Pause gut gebrauchen. Spontan kam der Impuls auf, eine Wanderung zu unternehmen. Um 10.15 Uhr war ich startklar. Den Autoschlüssel in der Hand ging ich in Gedanken aber nicht durch die Haustür, sondern durch die Küchentür. Dort blieb mein Blick an den Walnüssen hängen.

Schneller als ich denken konnte, hatte ich meinen Autoschlüssel hingelegt, Jacke und Schuhe ausgezogen, mir die Walnüsse geschnappt und angefangen zu essen. Innerhalb von 70 Minuten verzehrte ich 200 Gramm. Anschließend machte ich es mir vor dem PC gemütlich und schaute den zweiten der gestern gekauften Filme an. Er trug den Titel „Das Leben ist nichts für Feiglinge“. „Herzergreifend und toll gespielt“ stand auf der Hülle. Das konnte ich bestätigen. Die Tränen liefen bei mir fast ohne Unterlass. Aber er war nicht nur traurig, sondern auch berührend komisch. Für mich war es einer der besten Filme, die ich die letzte Zeit gesehen hatte.

Als der Film zu Ende war, kam mir spontan der Gedanke, dass nicht nur das Leben nichts für Feiglinge war, sondern auch die Rohkost. Die ersten Jahre ging ich abwechselnd durch Himmel und Hölle, körperlich, geistig und seelisch. Manchmal fragte ich mich allerdings, ob ich die „Höllenphasen“ nur meiner eigenen Dummheit beziehungsweise meiner Unfähigkeit, denaturierte Lebensmittel zu erkennen, zu verdanken hatte.

Nachdem meine Tränen getrocknet waren, machte ich mich ans Putzen des Hauses. „Für wen putzt du eigentlich? Du erwartest doch niemanden und so dreckig ist es nun auch nicht“, meldete sich eine Stimme in mir. Na ja, unverhofft kommt oft, eine halbe Stunde später meldete sich eines meiner erwachsenen Kinder, um zu fragen, ob ich nachmittags zu Hause wäre. Über solch einen Überraschungsbesuch freute ich mich immer und so war ich froh, dass ich morgens nicht zu einer Wanderung aufgebrochen, sondern schön brav zu Hause geblieben war und mich mit Nüssen sattgefuttert hatte.

Das Abendessen fand von 18.30 bis 19.45 Uhr statt und bestand aus 500 Gramm Fleisch vom Hirsch. Der Geschmack war wieder einmal himmlisch. Ich war gespannt, wie sich die recht frühe Abendmahlzeit auf meine Nachtruhe auswirkte. Zur Zeit ging ich selten vor 24 Uhr ins Bett. Statt nach einer Fleischmahlzeit satt und zufrieden ins Bett zu fallen, war ich anschließend immer hellwach. Die Behauptung, dass Fleisch müde und träge machte, konnte ich also nicht bestätigen. Jedenfalls kein rohes.

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